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Erdbeeren werden nicht rot Titel

Warum werden meine Erdbeeren nicht rot?

Die leuchtend roten Beeren gehören zu den beliebtesten und schmackhaftesten Gartenfrüchten. Doch was, wenn Erdbeeren nicht rot werden und vorher verderben, woran kann es liegen und was kann man tun?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Nicht jede Sorte rot
  • Mangelerscheinungen häufigste Ursachen
  • Auch Krankheiten beeinflussen Rotfärbung
  • Optimale Bedingungen beugen vor

Ursachen und Abhilfe

Wenn die leckeren Früchtchen nicht rot werden, kann das bedeuten, dass es sich um spezielle Züchtungen mit weißen Früchten handelt, wie die Ananas-Erdbeere ‚Snow White‘ oder die Monatserdbeere ‚Weiße Baron Solemacher‘. Färbt sich eine eigentlich rote Sorte nicht rot, können Mangelerscheinungen aber auch Krankheiten zugrunde liegen.

Ananas-Erdbeere 'Snow White'
Ananas-Erdbeere ‚Snow White‘

Mangelerscheinungen

Phosphatmangel

Bleibt die Rotfärbung der Erdbeeren aus oder ist diese gestört, können Mangelerscheinungen vorliegen, wie z. B. ein Phosphatmangel. Ursachen dafür sind:

  • zu kalte oder nasse Bedingungen
  • auf sauren oder stark alkalischen Böden
  • wenig organisches Substanz

Der Mangel vermindert das Wachstum und verzögert Blüte und Fruchtreife. Sind die Früchte klein, kann dies auch ein Anzeichen für Albinismus sein. Abhilfe schafft eine langfristige Phosphatdüngung.

Grüne und Rote Erdbeeren

Stickstoffmangel

Stickstoffmangel entsteht:

  • vor allem auf leicht sandigen Böden
  • bei wenig organischer Substanz
  • oder unzureichender Stickstoffdüngung
  • durch Verwendung von Rindenmulch

Ältere Blätter sind chlorotisch, sterben ab und die Früchte sind meist hart und weniger gefärbt. Um dem entgegenzuwirken, kann eine wiederholte geringe Düngung insbesondere während der Bedarfsphasen helfen. Auch eine Erhöhung der organischen Substanz im Boden kann Abhilfe schaffen.

Tipp: Um sicherzugehen, dass tatsächlich ein Stickstoffmangel vorliegt, ist es ratsam, den Boden auf dessen Nährstoffgehalt zu testen.

Krankheiten als Ursache

Lederbeerenfäule (Phytophthora cactorum)

Manchmal sind auch Krankheiten dafür verantwortlich, dass die Früchte nicht die typische rote Farbe annehmen oder diese nur schwach ausbilden. Bei der Lederbeerenfäule gelangen die Pilzsporen über das Spritzwasser auf die Pflanze bzw. die Früchte und können dort entsprechende Symptome hervorrufen.

  • Krankheitsbild abhängig vom Reifezustand der Früchte
  • Befall vorwiegend an unreifen, noch grünen Früchten
  • insbesondere an denen in Bodennähe
  • an reifen, bereits roten Früchten Befall seltener
  • begünstigt durch anhaltende Niederschläge und hohe Temperaturen
  • unreife Früchte braunfleckig, gummi- oder lederartige Konsistenz
  • betroffene Pflanzen sofort entfernen

Abhilfe nur durch vorbeugende Maßnahmen möglich:

Lederbeerenfäule (Phytophthora cactorum)

Tipp: Nach einem Befall sollten einige Jahre weder Erdbeeren noch Kartoffeln am selben Standort angebaut werden, um eine erneute Infektion zu verhindern.

Gnomonia-Fruchtfäule (Gnomonia fruticola)

Auch bei dieser Krankheit ist ein Pilz der Übeltäter. Er sorgt dafür, dass sich junge Früchte nicht entwickeln können und folglich auch nicht rot werden. Ein Befall tritt bereits lange vor der Blüte auf. Daran erkennen Sie den Befall:

  • befällt zunächst Fruchtstiele und Kelchblätter
  • Frucht nur kümmerlich entwickelt
  • dunkle Flecken an noch grünen Früchten
  • werden braun und vertrocknen
  • Früchte bleiben hart
  • reife Früchte faulen außergewöhnlich schnell

Eine Bekämpfung der Gnomonia-Fruchtfäule ist schwierig, nur vorbeugende Maßnahmen sind sinnvoll:

  • dazu im Frühjahr altes Laub entfernen
  • auf ausreichende Pflanzabstände achten
  • Unkraut regelmäßig entfernen
  • befallene Früchte direkt entfernen und entsorgen
Erdbeeren mit Gnomonia-Fruchtfäule

Optimale Bedingungen schaffen

Um all diesen Problemen vorzubeugen und Jahr für Jahr leckere rote Erdbeeren ernten zu können, muss auf bestmögliche Anbaubedingungen geachtet werden. Das ist in der Regel gar nicht so schwer.

  • auf gut durchlässigen und tiefgründigen Boden achten
  • leicht saures Milieu von Vorteil
  • pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5
  • schwere, lehmige Böden mit Sand und Kompost verbessern
  • in leichte Böden Kompost und organischen Dünger einarbeiten
  • zum Schutz vor Bodennässe, Unterlage unter die Früchte
  • Standort sonnig, besser offen als windgeschützt
  • beugt Pilzkrankheiten vor
  • Reihenabstand ca. 80 cm, zwischen den Pflanzen 30-35 cm
  • nicht benötigte Ableger abschneiden
Erdbeerpflanzen im Beet

Tipp: Um das Erdbeerbeet optimal auf die nächste Saison vorzubereiten, sollte man das Laub, sobald es beginnt, zu welken, abschneiden, z. B. mit dem Rasenmäher. Allerdings sollte man darauf achten, nicht zu tief zu mähen, um die Herzblätter der Pflanzen nicht zu verletzen.

Häufig gestellte Fragen

Warum färben sich einige Erdbeeren nur sehr langsam rot?

Das kann an einer unzureichenden Bewässerung liegen insbesondere im Sommer oder es fehlt die Sonne beispielsweise weil der Standort ungünstig, sprich zu dunkel ist. Je mehr Sonne Erdbeeren bekommen, desto intensiver sind Färbung und Geschmack.

Können Erdbeeren nachreifen?

Nein, noch weiße Stellen an bereits geernteten Früchten bleiben auch nach mehreren Tagen weiß. Deshalb sollte man nur gut ausgereifte Früchte ernten.

Womit lässt sich die Pflanzengesundheit unterstützen?

Für gesunde Pflanzen und eine gute Ernte ist es wichtig, den Standort regelmäßig zu wechseln. Hier eignet sich beispielsweise ein Beet, auf dem im Jahr zuvor Bohnen kultiviert wurden. Darüber hinaus kann das Beschneiden der Pflanzen die Fruchtbildung fördern. Die besten Erträge sind generell im zweiten und dritten Standjahr zu erzielen.

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