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Was essen Schmetterlinge? So füttern Sie richtig

Was essen Schmetterlinge? Titel

Insekten wie Schmetterlinge (Lepidoptera) haben es vielerorts und vor allem in Städten schwer, ausreichend Nahrung zu finden. Hier hilft die gezielte Fütterung, wenn sie so vorgenommen wird, wie im Folgenden beschrieben.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Zucker als Energielieferant lebensnotwendig für Schmetterlinge
  • Nektarreiche Pflanzen locken meisten Schmetterlingsarten an
  • wie, wo und womit entscheidend für richtige Fütterung

Ernährung der Schmetterlinge

Die heimischen Schmetterlingsarten besitzen in der Regel keine Beiß- und Kauwerkzeuge, sondern lediglich einen Saugrüssel. Dazu zählen unter anderem Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) sowie die meisten Nachtfalter.

Mit dem Rüssel sind sie gezwungen, ausschließlich flüssige Nahrung aufzunehmen. Diese besteht bei fast allen Schmetterlingsarten aus Blütennektar. Der darin enthaltende Zucker ist für diese Insekten lebensnotwendig, weil er als einziger Energielieferant gilt.

Distelfalter (Vanessa cardui)
Distelfalter

Schmetterlingsraupen

Ihre Schmetterlingsraupen verfügen hingegen über kauende Mundwerkzeuge für feste Nahrung, weil sie andere Nahrungsbestandteile für ihre Entwicklung brauchen, als Schmetterlinge. Dennoch beschränken sie sich auf 100 Prozent Pflanzenteile, wie hauptsächlich:

  • Blätter
  • Blüten
  • Zweige
  • Hölzer
  • Wurzeln

Andere Schmetterlingsarten

Unter den meist zugewanderten Schmetterlingsarten, aber auch manchen hier beheimaten Exemplaren, finden sich einige unterschiedliche Futter-Vorlieben beziehungsweise Ernährungsweisen. Folgend einige Beispiele:

  • Admiral (Vanessa atalanta): neben Nektar auch gegärte Flüssigkeiten und Honigtau der Blattläuse
  • Distelfalter (Vanessa cardui): frische, saftige Blattsäfte
  • Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia): weil Falter nur wenige Tage lebt, braucht der Körper keine Energie; er frisst nichts
  • Tropenarten: Schweiß, Blut, Tränen (sind in Mitteleuropa seltenst vorhanden)
Distelfalter (Vanessa cardui)
Distelfalter (Vanessa cardui)

Hinweis: Sehen Sie einen Schmetterling, der Ihnen taumelnd vorkommt, durch eine langsame Fluggeschwindigkeit auffällt oder anscheinend seine Flugfähigkeit verloren hat, sind dies meist Anzeichen einer Kraftlosigkeit durch Futtermangel. Dann sind sie auf Ihre Hilfe und Fütterung angewiesen.

Geeignete Pflanzen setzen

Wer kaum oder keine schmetterlingsfreundlichen Pflanzen und Gegebenheiten besitzt, sollte frühzeitig im Jahr mit der Futterplanung beginnen. Damit Futter auch Verwendung findet, sind zuerst Schmetterlinge in die Umgebung zu locken. Das gelingt am besten mit vielen Pflanzen, die vor allem über Nektar verfügen, aber auch den Schmetterlingsarten mit anderem Futterbedarf zugutekommen. Kurzum: eine Vielfalt an verschiedenen Futterpflanzen ist angeraten.

Geeignete Lock- und Futterpflanzen je nach Schmetterlingsart, die echte Leckerbissen für diese darstellen.

Zitronenfalter:

  • Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Flockenblumen (Centaurea)
  • Distelfalter
  • Luzerne (Medicago sativa)
  • Rotklee (Trifolium pratense)
  • Disteln (Carduus acanthoides)

Schwärmende Nachtfalter:

  • Zaunwinde (Calystegia sepium)
  • Phlox (Phlox)
Schmetterling auf Phlox
Schwalbenschwanz auf Phlox

Besonders schmetterlingsfreundliche und nektarreiche Pflanzen, die im Idealfall mit oben genannten kombiniert werden:

  • Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis)
  • Kugeldistel (Echinops ritro)
  • Lavendel (Lavandula)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Nachtkerze (Oenothera)
  • Purpur-Fetthenne (Hylotelephium telephium)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei (Salvia)
  • Sommerflieder (Buddleja davidii)

Mit diesen Pflanzen unterstützen Sie Schmetterlinge und Insekten

Schmetterling auf Sommerflieder
Pfauenauge auf Sommerflieder

Tipp:  In jedem Garten oder auf jedem Balkon sollte vor allem eine Sal-Weide stehen. Sie dient im zeitigen Frühjahr als Nektarquelle für viele Insekten inklusive Schmetterlinge und wird als Futterpflanzen für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten bevorzugt.

Futterstellen

Bietet der Garten oder Balkon nicht ausreichend Futterquellen, ist das Aufstellen von Futterstellen hilfreich für die Fluginsekten. Aber auch das zusätzliche Angebot zu schmetterlingsfreundlichen Pflanzen ist natürlich vorteilhaft, sodass viele Exemplare auch zeitgleich eine Futterquelle anfliegen können. Hierbei ist auf einige Details zu achten.

Futterschale und Standort

Eines der wichtigsten Kriterien bei der Fütterung von Schmetterlingen ist ein optimal schützender Standort der Futterstellen. Ideal sind hoch-platzierte, kleinere Schälchen, die am besten auf einem Stab oder Podest stehen und in die Höhe ragen. Sie sind dann gut von den Schmetterlingen zu erkennen und anzufliegen.

Drei Schmetterlinge sitzen auf Obst

Alternativ sind aber auch erhöhte Standorte wie beispielsweise ein ungenutzter Tisch oder ein Regal als Futterplatz geeignet. Es sollte sich um die Futterstelle herum so wenig wie möglich an weiteren Dingen befinden, da diese die Sicht versperren und als mögliches Versteck für Fressfeinde wahrgenommen werden können. Auf Balkonen bieten sich Balkonkästen besonders gut als Futterstelle an. Die einzelnen Futterstellen sollten nicht zu dicht nebeneinander stehen und ein Abstand zu schmetterlingsfreundlichen Pflanzen ist ebenfalls einzuhalten. 

Hinweis: Es ist darauf zu achten, dass relativ flache Gefäße Verwendung finden, damit die Insekten vom Rand fressen können und nicht hineinfallen. In Flüssignahrung würden sie schnell sterben.

Geeignete Futtermittel:

  • Honig im Verhältnis von mindestens 1:4 mit Wasser vermengen
  • Zuckerwasser ebenfalls nur mit Wasser 1:4 vermengt
  • Fallobst
  • Orangen
  • Brennnesseln
Schmetterling auf Orange

Tipp: Honig, Zucker und angeschnittene Orangen sollten aufgrund der Verklebungsgefahr der Flügel nie in einer Schale verabreicht werden. Am besten werden sie nach der Wasserverdünnung in einen Schwamm gegossen und dieser platziert, damit sie sich das Energiefutter heraussaugen können. Bei orangen reicht auch ein daruntergelegtes Krepppapier.

Erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Schmetterlingsarten

Häufig gestellte Fragen

Was tun, wenn geschwächter Schmetterling gesichtet wird?

„Erste-Hilfe“ können Sie leisten, indem Sie einen Tropfen gesüßten Saft in unmittelbarer Nähe und in einem für den Schmetterling erreichbaren Abstand geben. Je schwächer er ist, desto näher können Sie in der Regel kommen. Übertreiben Sie es aber nicht, sonst verbraucht er seine letzte Energie zur Flucht. Nach der Bereitstellung ziehen sie sich zurück, damit der Schmetterling sich auf den Weg wagt. Alternativ sind Zucker- und Honigwasser in einem Schwamm optimal als schnelle Energielieferanten.

Ist die Winterfütterung von Schmetterlingen sinnvoll?

In Deutschland überwintern lediglich sechs Schmetterlingsarten. Die restlichen ziehen in wärmere Gefilde oder erleben den Winter aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer nicht. Überwinternde Schmetterlinge verfallen in die Winterstarre. Durch den heruntergefahrenen Stoffwechsel benötigen sie kaum bis keine Nahrung. Nur an sehr milden Tagen „erwachen“ sie und begeben sich dann auf Futtersuche. Deshalb schadet es nie, ihnen geeignete Futterstellen auch im Winter zugängig zu machen.

Welches Obst mögen Schmetterlinge am liebsten?

In der Regel mögen sie alle süßen Obstsorten, wenn diese bereits leicht schlecht oder faulig sind. Ob Apfel, Orange, Birne, Banane, Pfirsich, Himbeere oder Nektarine, mit der Fütterung von überreifem bis faulem Obst jeglicher Art können Sie nichts falsch machen.

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