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Entenfutter: was fressen Enten und was nicht?

Entenfutter: was fressen Enten und was nicht?

Wer Enten hält muss sich um das Futter für die Tiere keine großen Gedanken machen. Sie fressen normalerweise, was ihnen vor den Schnabel kommt. Allerdings haben sie dabei ihre Vorlieben.

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Allesfresser

Geht es um das Thema Entenfutter ist vor allem eine Erkenntnis wichtig: Die Tiere sind absolute Allesfresser. Was ihnen als essbar erscheint, wird auch vertilgt. Und nein, Enten sind auch keine Vegetarier. Ganz im Gegenteil: Haben sie beispielsweise die Auswahl zwischen Grünfutter und einer Schnecke, werden sie der Schnecke auf jeden Fall den Vorzug geben. Grundsätzlich decken alle Entenarten einen erheblichen Anteil ihres Eiweißbedarfs aus tierischen Proteinen. Nicht umsonst werden deshalb auch in vielen deutschen Gärten Laufenten zur Schneckenbekämpfung gehalten. Die Tiere sind damit so etwas wie natürliche Schädlingsbekämpfer. Was für Laufenten gilt, gilt im Prinzip auch für alle anderen Entenarten.

Enten

Hinweis: Leider werden nicht nur potentielle Schädlinge gefressen. Auch nützliche Tiere wie Regenwürmer werden gefressen. Eine Ente macht da keinen Unterschied.

Weil Enten Allesfresser sind, ist ihr Speiseplan auch sehr umfangreich. Die Spanne reicht von Gras über Wurzeln, Körner, Samen, Eierschalen und Käfern bis hin zu Essensresten aus dem Haushalt, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Für Entenhalter ist die Versorgung der Tiere mit Futter deshalb in der Regel auch kein Problem. In vielen Fällen ist es oft auch nicht notwendig, zuzufüttern.

Tierische Selbstversorger

Wenn sie die Möglichkeit dazu hat, wird sich eine Ente ihr Futter selbst suchen. Sie ist so gesehen ein Selbstversorger. Das setzt allerdings Freilandhaltung und einen entsprechend großen Garten voraus. Die Ente findet dort eine reiche Auswahl an Entenfutter. Typischerweise ist sie dann mehr oder weniger den ganzen Tag über mit der Futtersuche und dem Fressen beschäftigt. Das entspricht ihrer natürlichen Lebensweise und sorgt gleichzeitig dafür, dass sie sich nicht langweilt.

Folgendes steht dabei im Mittelpunkt:

  • Gras
  • andere Grünpflanzen
  • Getreide
  • Samen und Körner
  • feine Wurzeln
  • Larven
  • Würmer
  • Schnecken
  • Insekten
  • Futterreste anderer Tiere

Der Garten oder auch eine Weide ist also voller Entenfutter. Ob die Menge allerdings ausreicht, hängt davon ab, wie groß das Areal ist und wie viele Tiere gehalten werden. Darüber hinaus spielt natürlich auch die Jahreszeit eine Rolle. Im Winter findet sich naturgemäß weniger zum Fressen als im Sommer. Vor diesem Hintergrund gibt es unter Entenhaltern regelmäßig die Diskussion darüber, ob Enten bei Freilandhaltung in den Sommermonaten überhaupt gefüttert werden müssen. Zumindest theoretisch wären sie jedenfalls in der Lage, sich komplett selbst mit Futter zu versorgen. Dabei kommt es jedoch stets auf die konkreten Umstände vor Ort an.

Schnecke im Gartenbeet
Schnecke im Gartenbeet

Tipp: Wer Enten im Garten hält, sollte Gemüsebeete mit einer Begrenzung von mindestens 50 Zentimetern Höhe schützen. Anderenfalls ist die Gefahr groß, dass sowohl Haus- und Flugenten als auch Laufenten hemmungslos über die Beete herfallen und sie plündern.

Futtermenge

Eine genaue Angabe darüber, wie viel Futter eine einzelne Ente pro Tag benötigt ist nicht möglich. Sie ist auch nicht nötig. Ein frei laufendes Tier wird ohnehin den ganzen Tag mit der Futtersuche und mit Fressen beschäftigt sein. Darüber hinaus signalisieren Enten ihren Haltern relativ deutlich, wenn sie Hunger haben und Nahrung benötigen.

Zufüttern

Freilandhaltung sollte bei jeder Geflügelrasse nach Möglichkeit die Haltungsform der Wahl sein. Nur die Nacht über sollten sie in einem gut gesicherten Stall verbringen, um die Tiere vor Räubern wie dem Marder oder dem Fuchs zu schützen. Ist eine Freilandhaltung aus welchen Gründen auch immer nicht möglich, muss im Stall gefüttert werden. Und auch wenn das Entenfutter im Garten oder auf der Weide nicht ausreicht, kommt man nicht um das Zufüttern herum. Dazu gibt es grundsätzliche zwei Alternativen: Entweder man füttert durchgängig Fertigfutter bzw. eine Futtermischung oder man kreiert einen Speiseplan, der sich aus einem Fertigfutter und Essensresten aus dem Haushalt zusammensetzt. Letzteres bietet eindeutig mehr Abwechslung für die Tiere und wird von diesen in der Regel auch bevorzugt.

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Fertigfutter

Im Fachhandel ist Entenfutter in den allermeisten Fällen problemlos erhältlich. Dabei handelt es sich grundsätzlich um Futtermischungen, deren Inhalt auf die speziellen Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist.

Meistens setzen sie sich aus folgenden Zutaten zusammen:

  • Mais
  • Weizen
  • Gerste
  • Sojabohnen
  • gemahlene Muschelschalen
  • Sonnenblumenkerne

Damit wird der Bedarf an Nähr- und Mineralstoffen und insbesondere an Proteinen in vollem Umfang abgedeckt. Diese Fertigmischungen sind demnach auch als Alleinfuttermittel geeignet.

Tipp: Auch bei Fütterung mit einem Alleinfuttermittel ist es zu empfehlen, frisches Grünfutter zusätzlich zu reichen. Das sorgt bei den Tieren zumindest für etwas Abwechslung im Speiseplan.

Futtermischungen werden entweder in Körnerform oder als gepresste Pellets angeboten. Beide Varianten entsprechen dem natürlichen Bedürfnis aller Entenarten, das Futter zu picken.

Futtermischung selber machen

Wer sein Entenfutter nicht fertig abgemischt kaufen, sondern es lieber selbst herstellen möchte, kann auch dies relativ problemlos tun. Ideal ist es natürlich, wenn die Abmischung jeden Tag frisch erfolgt.

Folgende Rezeptur hat sich dabei bewährt und kommt bei allen Entenarten besonders gut an:

  • Maisflocken
  • Bohnenmehl
  • Weizenmehl
  • Haferschrot
  • Gerstenschrot
  • Wasser oder Milch (zum Anmischen)
  • gekochtes Gemüse
  • gekochte Kartoffeln
Kartoffeln kochen

Das gekochte Gemüse und die gekochten Kartoffeln müssen unbedingt abgekühlt sein, bevor eine Ente sie fressen darf. Empfehlenswert ist es darüber hinaus, die Kartoffeln zu zerkleinern. Diese müssen vorab übrigens nicht geschält werden. Im Gegenteil: Die Schale enthält jede Menge an Nährstoffen, die den Enten guttun. Hafer- und Gerstenschrot ist bei vielen Landwirten, die Getreideanbau betreiben, für relativ wenig Geld erhältlich. Die restlichen Zutaten erhält man im Lebensmittelhandel.

Tipp: Wem es zu aufwendig ist, die Mischung täglich neu anzusetzen, der kann auch eine größere Menge auf Vorrat herstellen. Diese muss dann aber möglichst kühl gelagert und vor der Fütterung noch einmal in Wasser eingeweicht werden.

Essensreste

In praktisch jedem Haushalt fallen täglich Essensreste an, die Sie auch an Enten verfüttern können. Grundsätzlich sind die Tiere auch hier nicht wählerisch. Nicht alles jedoch, was uns Menschen schmeckt, tut einer Ente auch gut. Sind in den Essensresten Geschmacks- und Konservierungsstoffe enthalten, sind sie tabu. Dasselbe gilt für sehr stark gewürzte Speisen. Außerdem muss immer darauf geachtet werden, dass die Speisereste noch nicht von Schimmel befallen und damit ungenießbar sind.

Folgende Essensreste können verfüttert werden:

  • altes Brot
  • Nudeln
  • Reis
  • Salatblätter ohne Dressing
  • gekochtes Gemüse
  • gekochte Kartoffeln
Entenfutter

Das Brot sollte vorab unbedingt in Wasser eingeweicht und dann in kleine Stücke zerrissen werden. Wenn es bereits hart ist, kommt man um eine ausgiebige Wässerung nicht herum. Zwar dürfte so manche Ente auch in der Lage sein, aus einem harten Stück Brot ein essbares Teilstück herauszubrechen. An diesem Stücke könnte das Tier dann aber auch ersticken. Wichtig ist grundsätzlich, dass Sie die Essensreste in möglichst kleine Stücke zerteilen. Bei Gemüse und Kartoffeln bietet es sich förmlich an, es gründlich zu zerstampfen und anschließend wieder etwas aufzulockern. Das Futter sollte jeweils so beschaffen sein, dass es die Tiere möglichst leicht mit ihrem Schnabel fressen und dann auch ohne Probleme schlucken können.

Wasser

Wasser spielt im Leben jedes Lebewesens eine ausgesprochen große Rolle. Das gilt insbesondere für Enten. Sie gehören nicht umsonst zu den Wasservögeln – und die lieben es nicht nur, im Wasser zu schwimmen, sondern müssen auch ganz besonders viel trinken. Tatsächlich spielt Wasser im Zusammenhang mit dem Entenfutter eine immens wichtige Rolle. Wann immer die Tiere fressen, werden sie kurz danach auch trinken. Um das besser verstehen zu können, muss man sich ihre Anatomie etwas genauer anschauen. Wasservögel und damit auch Hausenten, Flugenten und Laufenten haben weder Zähne noch einen Schluckmechanismus. Sie sind also nicht in der Lage, ihr Fressen wirklich zu zerkleinern noch es zu schlucken. Wasser ist deshalb ein wichtiger Schmierstoff, der dabei hilft, die Nahrung in den Magen zu befördern. Steht nicht genügend oder gar kein Wasser zur Verfügung, besteht die Gefahr, dass eine Ente an ihrer Nahrung erstickt. Deshalb sollte bei der Entenhaltung nicht nur ein Schwimmteich angelegt werden, sondern stets auch mehrere Trinkgefäße vorhanden sein.

Enten brauchen Wasser

Erde

Ja, Enten fressen Erde. Diese dient allerdings nicht als Entenfutter, sondern hat wie das Wasser eine unterstützende Funktion bei der Verdauung. Es ist wichtig zu wissen, dass Erde und kleine Steine im Magen für die Zerkleinerung bzw. das Zermalmen größerer Nahrungsstücke verantwortlich sind. Dadurch kann es besser und vor allem schneller verdaut werden. In der Freilandhaltung nimmt die Ente bei der Futtersuche im Garten oder auf der Weide immer wieder Erde auf, zumal sie sehr häufig im Boden wühlt, um z.B. Larven oder Würmer zu finden. Eine gesonderte Verabreichung ist daher nicht erforderlich. Anders sieht es bei der Stallhaltung aus. Hier ist eine Schale mit möglichst weicher Gartenerde sehr zu empfehlen. Sie sorgt auch für Abwechslung.

Leckerlis und Nahrungsergänzungsmittel

Enten sind keine Katzen und keine Hunde. Leckerlis und Fressen als Belohnung sind für sie nicht relevant. Das größte Leckerli ist für jede Ente sowieso eine lebende Schnecke, die dann auch in großer Eile regelrecht verschlungen wird. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Vitamine oder Mineralstoffe sind nicht nötig. Wird wie weiter oben beschrieben Entenfutter gefüttert, erhält das Tier alles, was es für seine Gesundheit braucht. Mehr ist absolut nicht nötig und kann unter Umständen sogar schädlich sein. Enten wüssten es in den allermeisten Fällen und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch nicht zu schätzen.

Kükenfutter

Entenküken

Für jeden Entenhalter ist es wohl das höchste der Gefühle, wenn sich bei seinen Tieren irgendwann Nachwuchs einstellt. In der Regel braucht man sich um den dann nicht groß zu kümmern. Sobald ein Küken aus dem Ei geschlüpft ist, orientiert es sich am Verhalten der Mutter. Das betrifft insbesondere auch das Fressen bzw. das Futter. Sie lernen vom Muttertier, was sie fressen können und was nicht. Allerdings sind sie aus anatomischen Gründen noch nicht in der Lage, größere Futterstücke aufzunehmen. Vor allem in den ersten drei Lebenswochen sollten Sie deshalb unbedingt darauf achten, dass Sie möglichst feines, kleinteiliges Futter zur Verfügung stellen. Im Handel ist Entenfutter erhältlich, das als Kükenfutter gekennzeichnet wird. Der wesentliche Unterschied zum herkömmlichen Futter besteht jedoch lediglich darin, dass es sehr fein gemahlen ist. Küken müssen Sie deshalb nicht zwingend mit Kükenfutter, das relativ viel Geld kostet, füttern. Getreideschrot oder auch kleine Maisflocken eignen sich mindestens ebenso gut und sind deutlich günstiger.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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