Was fressen Feuerkäfer am liebsten? | Übersicht
Feuerkäfer (Pyrochroidae) sind rot wie Feuer, fallen dadurch schnell auf. Manchem Gärtner wird angst und bange, sobald er mehrere erblickt. Doch wie gefräßig sind sie und was fressen Feuerkäfer eigentlich?
Auf den Punkt gebracht
- Käfer leben nur über die Sommermonate und fressen selten, Larven leben etwa drei Jahre
- Lieblingsnahrung der Käfer: Blütennektar, Blütenstaub, Baumsäfte und Honigtau von Läusen
- Lieblingsnahrung der Larven: hauptsächlich Pilze, teils andere (schädliche) Insekten und ihre Larven
- Nahrungsspektrum macht sie im Garten willkommenen Nützlingen
Inhaltsverzeichnis
Zwei Lebensstadien: Käfer und Larven
Wenn es um Nahrungsvorliebe des Feuerkäfers geht, dürfen wir uns nicht nur dem ausgewachsenen Käfer widmen. Auch wenn dieser hauptsächlich ins Auge fällt, führt bei seiner Vermehrung kein Weg an der Larve vorbei. Diese lebt „unsichtbar“ unter einer Baumborke, und muss selbstverständlich ebenfalls Nährstoffe aufnehmen, um zu wachsen.
Hinweis: Mit seinen roten Deckflügeln erinnert dieser Käfer an einen Kardinal, der seine rote Robe trägt. Daher wird er oftmals auch als Kardinalkäfer bezeichnet.
Das fressen Käfer
Imagines, wie geschlechtsreife Insekten genannt werden, fressen nur selten. Dann aber muss es süße Nahrung sein. Feuerkäfer fressen unter anderem:
- Blütennektar verschiedenster Blumenarten
- Blütenstaub
- Baumsäfte
- Honigtau von Läusen
Hinweis: Die Käfer stechen keine Bäume an, die Baumsäfte werden aus bereits offenen Wunden gesaugt. Daher stellen auch größere Käfermengen keine Gefahr für die Gartenbäume dar.
Das fressen Larven
Nach dem Schlüpfen haben Larven etwa drei Jahre Leben vor sich, dass sie unter Baumrinde toter Bäume verbringen. Sie nutzen entweder fremde Gänge, oder legen selbst welche an. Das Fressverhalten vieler Arten gilt als räuberisch, doch das muss uns keine Sorgen machen. Ganz im Gegenteil: die Larven der Feuerkäfer fressen nämlich gerne diverse Schädlinge. Je nach Art kann der Speiseplan wie folgt aussehen:
- andere Insekten und deren Larven
- unter anderen Larven von Borkenkäfer (Schädling)
- diverse Pilze
- bei Nahrungsknappheit: jüngere Generation der eigenen Art (Kannibalismus)
Feuerkäfer sind Nützlinge
Ihr Speiseplan verdeutlicht, dass es sich bei dieser Käferart nicht um einen Schädling handelt. Die Tatsache, dass er Borkenkäferlarven und diverse Pilzerreger vertilgt, machen ihn sogar zu einem Nützling, der sich auch im Garten ansiedeln darf.
Tipp: Wenn Sie diesen Käfer in den Garten locken wollen, so lassen Sie etwas Totholz als idealen Ablageplatz für seine Eier, liegen. Legen Sie zudem ein artenreiches Blütenbeet, um die Insekten mit süßer Nahrung anzulocken.
Feuerkäfer erkennen
Alle Angaben zum bevorzugten Fressen helfen Ihnen nur dann weiter, wenn es sich bei der Sichtung tatsächlich um Feuerkäfer handelt. An diesen Merkmalen sind die drei in Mitteleuropa heimischen Arten, Scharlachroter (Pyrochroa coccinea), Rotköpfiger (Pyrochroa serraticornis) und Orangenfarbener Feuerkäfer (Schizotus pectinicornis), zu erkennen:
Käfer
- rot bis ziegelrot gefärbt
- 3 bis 20 mm lang
- abgeflachter, langgestreckter Körper
- lange Fühler
- fein behaarte Oberseite (nicht mit bloßem Auge erkennbar)
- großer, flacher Kopf; schmales Halsband
- deutlich erkennbare Schläfen
Larve
- langgestreckter, abgeflachter Körper
- über 3 cm lang
- gelbbraun getönt
- erinnert an Mehlwurm
Häufig gestellte Fragen
Häufig werden Feuerwanzen für Feuerkäfer gehalten. Es handelt sich jedoch um zwei verschiedene Arten, die entfernt verwandt sind. Sie sind leicht zu unterscheiden, denn Feuerwanzen haben schwarz-rot gemusterte Deckflügel. Eine weitere Verwechslungsgefahr besteht mit rotgefärbtem Lilienhähnchen. Dieses ist jedoch etwas kleiner und hat eine rundere Körperform. Beide Insektenarten haben andere Nahrungsvorlieben als der echte Kardinalkäfer.
Bei uns in Mitteleuropa fliegt diese Käferart hauptsächlich in den Sommermonaten Juni und Juli umher. Bevorzugt bei Windstille und hoher Luftfeuchtigkeit sowie Temperaturen über 20 °C. Ihre Hauptlebensräume sind Laubwälder und Waldränder. Meist sind die Insekten in der Nähe von Totholz und an Blüten anzutreffen.
Besser nicht. Diese Käferart besitzt ein Lockpheromon mit dem Namen Cantharidin, welches als starkes Reiz- und Nervengift gilt. Es kann menschliche Haut und Schleimhäute stark reizen.