Was fressen Waschbären? | Nahrung
Was Waschbären fressen und wie die Nahrung in freier Wildbahn oder das Futter bei einem verletzten Tier aussehen können, erfahren interessierte Leser hier. Fernhalten oder füttern, beides ist möglich.
Auf den Punkt gebracht
- lebende Tiere und Eier werden gefressen
- Müll kann die Tiere anlocken
- Tierfutter und Essensreste wirken anziehend
- der Waschbär ist ein Allesfresser
- Waschbärenfutter wird nicht in jedem Fall „gewaschen“
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Die Tiere mit dem wissenschaftlichen Namen Procyon lotor sind ausgesprochen anpassungsfähig. Sie breiteten sich auch in Europa sehr schnell aus. Wälder, Gärten und sogar Städte wurden zu ihren neuen Lebensräumen. Zum Überleben benötigen sie lediglich:
- ausreichend Futter
- eine Wasserquelle, wie See, Fluss oder Regentonne
- Verstecke, die tagsüber ruhig sind
Daher eignen sich beispielsweise Wälder in der Nähe eines Baches oder Sees, Gärten aber auch die Stadt, in der die Raubtiere Nahrung in Biotonnen und Restmülltonnen oder anderen Abfallbehältern finden. Auch an der Losung kann man erkennen, dass ein Waschbär sein Unwesen treibt.
Wasserlebewesen
Wasserlebewesen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für jeden Waschbär dar. Waschbären fressen unter anderem:
- Fische
- Frösche
- Krebse
- Schalentiere generell
Der Gartenteich gefüllt mit Goldfischen kann daher ebenfalls besonders beliebt bei den Tieren sein.
Hinweis: Da die Raubtiere sowohl im Wasser nach Futter tasten als auch die Nahrung selbst noch im Wasser abtasten, wirkt es als ob sie es waschen. Daher stammt auch der Name „Wasch“-Bär.
Nahrung an Land
Nicht nur in Gewässern, sondern auch an Land finden die Tiere zahlreiche Nahrungsquellen. Darunter beispielsweise:
- Eicheln
- Eidechsen
- Eier
- Gemüse
- Insekten
- Larven
- Mäuse und andere kleine Säugetiere
- Nüsse
- Obst
- Vögel
- Würmer
Andere nährstoffreiche pflanzliche oder tierische Nahrungsquellen werden ebenfalls genutzt. Dabei fressen Waschbären unter anderem Moose, Blätter und Nadeln sowie junge Triebe gehören.
Müll & Kompost
Gärten oder der Biomüll und Restemülltonnen vor Häusern sind ebenfalls beliebte Ziele der Tiere. In Gärten oder auf Bauernhöfen lockt der Komposthaufen Waschbären nicht nur mit Nahrungsresten von Menschen und Haustieren. Auch Insekten und deren Larven werden gefressen.
Gleiches gilt für den Biomüll oder den Hausmüll. Da hierüber oftmals Essensreste entsorgt werden, ist ein Waschbär in Tonnen oder Containern selbst mitten in der Stadt keine Seltenheit. Die Tiere können ausgezeichnet klettern und auch das Öffnen der Deckel stellt für sie kein Problem dar. Daher kann es sogar passieren, dass auf dem Balkon in der dritten Etage plötzlich ein Waschbär auftaucht und beispielsweise und Obst sowie Gemüse von den Pflanzen frisst.
Futter
Wer Haustiere draußen hält, bietet allerdings auch den Waschbären ein großes Buffet. Das Futter von Hühnern, Kaninchen und selbst Katzen und Hunden wird von den Wildtieren nicht verschmäht. Es kann sie sogar noch verstärkt anziehen.
Hinzu kommen die Haustiere selbst. Handelt es sich bei diesen um Geflügel oder kleine Säugetiere mit Nachwuchs, sind Eier und Jungtiere in Gefahr. Da die Elterntiere dies meist nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen, ist das Risiko für Verletzungen an ihnen ebenfalls hoch.
Vorbeugen
Wer keine Waschbären im Garten oder auf dem Balkon möchte, kann einige vorbeugende Schritte unternehmen. Dabei gilt es vor allem, den Zugang zu möglicher Nahrung und dem Futter der Haustiere zu erschweren.
Das bedeutet unter anderem:
- Biomüll- und Restmülltonnen abschließen
- essbare Pflanzen beziehungsweise Früchte einzäunen
- Gartenteich, vor allem mit Fischbesatz, schützen
- keine Essensreste draußen stehen lassen
- Tiergehege und Zwinger gut sichern
Tipp: Viele Menschen stellen sich Waschbären als vergleichsweise klein und niedlich vor. Doch die Raubtiere werden bis zu 85 Zentimeter lang, sind kräftig und wehrhaft. Sich unter Zäunen durchzugraben oder an diesen hinauf zu klettern ist daher problemlos möglich. Dementsprechend muss die Sicherung ausfallen.
Häufig gestellte Fragen
Nein. Es handelt sich um ein Wildtier, das ein hohes Zerstörungspotential mit sich bringt. Einen Waschbär in der Wohnung oder einem Haus zu halten würde daher weder dem Mobiliar, dem Tier noch den menschlichen Mitbewohnern guttun. Die artgerechte Haltung erfordert zumindest ein Außengehege und sehr viel Aufwand. Da es sich um Raubtiere handelt, können sie sowohl anderen Tieren als auch Menschen gefährlich werden. Die spitzen Zähne und scharfen Krallen werden schnell zu einem erheblichen Risiko.
Wildtierstationen, der Tierschutz, Tierheime, Tierkliniken, das Veterinäramt und Tierärzte können weiterhelfen. Bei den Raubtieren ist zudem immer Vorsicht geboten. Das gilt vor allem dann, wenn sie verletzt sind. Sie sollten daher nicht direkt konfrontiert werden.
Obwohl die Tiere keinen Winterschlaf halten, legen sie sich ab Ende des Sommers eine möglichst große Fettschicht zu. Im Herbst fressen sie vor allem Fallobst, Eicheln und andere hochkalorische Nahrung. Daher sind beispielsweise Futterreste von Haustieren aber auch Essensreste besonders beliebt. Die Fettschicht dient als Reserve und zugleich als Isolierung gegen die Kälte.