Was frisst ein Dachs? | Nahrung von A-Z
Der Dachs hat einen kräftigen Körperbau und entsprechend groß sind die Mengen an Nahrung, die er braucht. Als Allesfresser hat er eine große Auswahl an Futterquellen. Der Dachs frisst bevorzugt jedoch Würmer.
Auf den Punkt gebracht
- bis zu 600 Gramm an Nahrung täglich
- frisst pflanzliche Nahrung beispielsweise in Form von Getreide, Beeren oder Obst
- als tierische Nahrung werden vorwiegend Würmer gefressen
- kann Tiere bis zur Größe von Hühnern fressen
- kann Hühnereier samt Hühner rauben
Inhaltsverzeichnis
Pflanzliche Nahrung
Bei seiner pflanzlichen Kost ist der Dachs (meles meles) nicht wählerisch. Er frisst sowohl Wild- als auch Feldfrüchte. Insbesondere im Herbst, wenn er sich Speck für die Winterruhe anfressen muss, ist er nicht sonderlich wählerisch. Durchschnittlich braucht der Dachs 400 – 600 Gramm Nahrung täglich. Dafür muss er mehrere Stunden aufwenden. Obwohl er tierische Nahrungsquellen bevorzugt, nimmt er unterwegs gerne auch pflanzliche Nahrung zu sich, wenn es sich anbietet.
Auswahl an pflanzlicher Nahrung:
- Beeren
- Getreide
- Knollen
- Obst
- Samen
- Wurzeln
In Jahren, in denen es viele Eicheln gibt, gehören sie zu den bevorzugen pflanzlichen Nahrungsquellen. Vor Mais macht der Dachs ebenfalls nicht Halt. Durch seine Körpergröße kann der Dachs in Maiskulturen durchaus erhebliche Schäden verursachen
Hinweis: Pflanzliche Nahrung ist für den Dachs im Sommer und im Herbst wichtig. Dadurch kann er während Trockenperioden, in denen sich Würmer und andere Insekten in tiefere Bodenschichten zurückziehen, besser kompensieren.
Tierische Nahrung
Ein wichtiger Bestandteil der Nahrung sind tierische Proteine. Studien haben gezeigt, dass ein Dachs bis zu 200 Regenwürmer in einer Nacht fressen kann. Dies entspricht der Menge an Protein, die ein Stück Rindfleisch enthalten würde. Bei der Nahrungssuche bevorzugt der Dachs eine niedrige Vegetation, denn dort sieht er die Würmer nicht sehr gut. Ideal sind gemähte oder beweidete Wiesen mit einer Höhe von bis zu 5 cm. Durchschnittlich können Dachse pro Minute bis zu drei Würmer finden.
Auswahl an tierischer Nahrung:
- Amphibien
- Fische
- Insekten
- Kleinsäuger
- Reptilien
- Schnecken
- Würmer
Auf der Suche nach Nahrung macht der Dachs auch vor Nützlingen keinen Halt. Er gilt als einer der größten Feine für Igel. Die Dachse können die Igel mit ihren kräftigen Krallen aufrollen, wodurch sie mit der Schnauze an die Bauchseite der Igel gelangen. Dadurch sind sie ihnen schutzlos ausgeliefert.
Der Dachs frisst tierische Nahrung nicht nur als frischen Fang, findet er Aas besonders von größeren Säugetieren, wird dies ebenfalls aufgenommen. Je nach Region sind Fische und andere Wasserlebewesen wie Krebse oder Muscheln in den Mägen der Dachse zu finden. Fische sind jedoch eher die Ausnahme, da sie für sie nur schwer zu erwischen sind.
Weitere Nahrungsquellen
Eher ein Zufallsfund sind Eier von Bodenbrütern, die werden allerdings vom Dachs nicht verschmäht, wenn er sie findet. Ist ein Dachs in der Nähe, können Hühner bzw. Eier in Gefahr sein. Eier aus Nestern sollten daher am Abend geholt und die Hühner sicher im Stall untergebracht sein.
Hinweis: Der Dachs ist kein besonders guter Kletterer. Ein einfacher Zaun bietet einer Schar Hühner meist einen guten Schutz.
Häufig gestellte Fragen
Der Dachs ist nachtaktiv und verbringt den Tag mit schlafen. Dazu zieht er sich in kleinen Gruppen in den Bau zurück. Die Gruppe bietet Schutz, sie können sich auch gegenseitig wärmen. Erst am Abend kommt der Dachs wieder aus seinem Bau, um sich auf die Suche nach Futter zu machen.
Das Nahrungsspektrum des Dachses unterscheidet sich nicht, auch wenn ein Garten zu seinem Revier gehört. Es kann allerdings sein, wenn er Leckereien, wie Katzen- oder spezielles Igelfutter findet, dass der sich daran bedient. Obwohl der Dachs zu einem großen Teil pflanzliche Nahrung zu sich nimmt, ist er kein Schädling. Im Gegenteil, er ist maximal ein Lästling, weil er auf der Suche nach Futter den Garten umgraben kann. Der Vorteil ist jedoch, dass der Dachs auch schädliche Insekten und kleine Säuger frisst.
Nein, Sie sollten dem Dachs im Garten keine zusätzlichen Nahrungsquellen bieten. Es spricht zwar nichts gegen einen Dachs im Garten, sofern er durch das Graben keine Schäden anrichtet, das Zufüttern von Dachsen kann jedoch verboten sein. Ob das Füttern erlaubt ist oder nicht, können Sie im Jagdgesetz des jeweiligen Bundeslandes nachlesen. Durch ihr breites Nahrungsspektrum finden Dachse problemlos ein geeignetes Futter.
Grundsätzlich sollten Dachse keine verarbeiteten Lebensmittel, etwa in Form von Speiseresten am Kompost, fressen. Verarbeitete Lebensmittel haben meist einen hohen Salzgehalt, der nicht gesund für Dachse ist.