Was hilft gegen Ameisen im Garten? 5 wirksame Hausmittel
Mit Ameisen muss sich jeder Gärtner rumschlagen. Die Insekten bevölkern mit ihren Nestern den Garten und machen manche Bereiche unbegehbar. Wie Sie sie vertreiben, erfahren Sie in diesem Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- Ameisen müssen nicht getötet werden, um sie aus dem Garten zu vertreiben
- beugen Sie einer Ansiedlung durch das Entfernen von Nahrungsquellen und Blattläusen vor und gestalten Sie Ihre Gartenwege- und Terrassen ameisensicher
- gut geeignet als Mittel gegen die Insekten sind Duftbarrieren aus Gewürzen, ätherischen Ölen und Produkten wie Essig
- Kalk und Klebstoff wird von ihnen gemieden, wodurch einzelne Abschnitte auf dem Grundstück abgesperrt oder die Straßen durchbrochen werden können
- alternativ können die Nester umgesiedelt werden
Inhaltsverzeichnis
Ameisenbefall vorbeugen
Eine Ansiedlung durch Ameisen vorbeugen ist äußerst effektiv, um das eigene Grundstück vor ihnen zu schützen. Beim Vorbeugen ist es wichtig, Ihr Grundstück so unattraktiv wie möglich für die Insekten zu gestalten. Drei Methoden kommen dabei zum Einsatz:
- Nahrungsquellen beseitigen (z.B. vergärendes Obst, Süßigkeiten, Abfälle)
- Blattläuse bekämpfen
- Wege und Terrassen sicher anlegen
Speziell Blattläuse sorgen dafür, dass Ameisen sich auf Ihrem Grundstück einfinden. Daher sollten Sie diese unbedingt bekämpfen, damit es nicht zu einer Ansiedlung kommt. Das Ameisen von Essensresten, speziell süßen, angezogen werden, ist Ihnen sicherlich bekannt. Achten Sie darauf, diese immer zu entfernen und Abfälle fest zu verschließen. Ebenso müssen Sie darauf aufpassen, Fallobst einzusammeln, damit dieses nicht vergärt. Wenn Sie Wege oder Terrassen anlegen, nutzen Sie anstelle von Pflastersand Basaltsplitt. Splitt erlaubt den Tieren nicht, ein Nest unter den warmen Steinen anzulegen. Optional verfugen Sie die Fugen mit Pflasterfugenmörtel, damit die Insekten keinen weiteren Zugang haben.
Hinweis: Wird einer Ansiedlung der Insekten vorgebeugt, schützen Sie zugleich Ihre Wohnräumlichkeiten vor ihnen. Werden Nester unter Terrassen und Wegen angelegt, gelangen die Arbeiterinnen häufig ins Haus auf der Suche nach Nahrung und kehren aufgrund möglicher Verfügbarkeiten immer wieder zurück.
Ameisen vertreiben: 5 Hausmittel und Methoden
Falls Sie plötzlich ein Ameisennest oder eine Straße in Ihrem Garten entdecken, müssen Sie handeln. Es gibt eine Vielzahl von Hausmitteln, mit denen Sie Ameisen vertreiben können, ohne den Insekten zu schaden. Ebenfalls werden Ihre Pflanzen keine Schäden durch die verwendeten Hausmittel erleiden. Aus diesem Grund sind sie hervorragend dafür geeignet, das Volk loszuwerden. In den folgenden Abschnitten werden Ihnen 5 geeignete Hausmittel vorgestellt, die Sie sofort anwenden können.
Tipp: Verzichten Sie so gut es geht auf den Einsatz von Ameisengiften im eigenen Garten, vor allem wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere haben. Beim Herumtollen kann das Gift einfach aufgenommen und verschluckt werden, was zu gefährlichen Situationen führt.
Duftbarrieren
Duftbarrieren sind besonders effektiv gegen Ameisen in Ihrem Garten. Die Geruchsorgane der Tiere sind empfindlich auf eine Vielzahl von Aromen und halten sich aus diesem Grund von ihnen fern. Das können Sie sich zu Nutze machen, indem Sie verschiedene Duftbarrieren ausprobieren. Zu diesen gehören:
- Knoblauch
- Zimt
- Gewürznelken
- Lavendel
- Teebaumöl
- Kaffeesatz
- Eukalyptusöl
- Chilis (Pulver)
- Zitronenschalen
- Essigessenz
Legen Sie diese als Gewürz direkt auf die Ameisenstraße oder stellen Sie diese in Schälchen als ätherisches Öl auf. Im Idealfall wagen sich die Insekten nicht um die Barriere herum. Nach einem Regenfall muss diese Methode wiederholt werden. Alternativ platzieren Sie einige der genannten Hausmittel direkt auf oder vor den Eingängen der Nester.
Pflanzenbarrieren
Wenn Sie häufiger mit Ameisen in Ihren Beeten zu kämpfen haben, nutzen Sie Pflanzen als Schutz. Hier wird wie bei den bereits genannten Hausmitteln auf den Geruch der Pflanzen gesetzt, der von den Insekten verschmäht wird. Pflanzen Sie die folgenden Gewächse in Ihre Beete, um andere zu schützen:
- Tomaten
- Lavendel
- Wacholder
- Kerbel
- Majoran
- Farne
- Kalk
Formicidae halten nicht nur Abstand von Düften, sondern von alkalischen Stoffen. Besonders Kalk ist hier zu nennen, den Sie in Form von Kreide, Kreidepulver oder Pulver-Kalk verwenden können. Ziehen Sie mit dem Kalk eine Linie um Ihre Pflanzen oder Abschnitte im Garten, die die Tiere nicht überschreiten sollen. Ebenfalls können Sie den Kalk auf den Straßen auftragen. Da dieses Hausmittel nicht wasserfest ist, müssen Sie es nach einem Regenfall erneut auftragen.
Klebeband
Ähnlich wie Kalk lässt sich Klebeband verwenden. Zwar bauen Sie mit diesem keine Grenze, die die weitere Ansiedlung erschwert, sondern unterbrechen die wichtigen Ameisenstraßen. Nehmen Sie ein großzügiges Stück Klebeband und unterbrechen Sie mit diesem die Straße an einer geeigneten Stelle. Ein Beispiel wäre der Zugang zu Ihrem Grundstück, wenn das Nest außerhalb liegt oder der Weg zu einer Nahrungsquelle. Klebeband unterbricht die Duftspur der Straße, wodurch die Tiere ihre Orientierung verlieren und sich neue Wege suchen, was nicht immer erfolgreich ist.
Tipp: Als Alternative zum Klebeband können Sie eine Barriere aus Schmierfett oder Vaseline ziehen. Die Tiere können diese Barriere nicht überschreiten und müssen sich andere Wege suchen.
Letzter Ausweg: Umsiedeln
Falls die bisher genannten Methoden nicht oder nur wenig geholfen haben, sollten Sie das Ameisennest umsiedeln. Mit der Umsiedelung verlegen Sie sozusagen das Nest aus Ihrem Garten, ohne das Volk zu zerstören. Natürlich bleiben einige der Arbeiterinnen in Ihrem Garten zurück, da nicht alle früh genug ins Nest zurückkehren. Da diese aber ohne den Rest des Volks nicht zurechtkommen und keine Königin vorhanden ist, kommt es nicht zur erneuten Ansiedlung. Benötigt werden für dieses Projekt die folgenden Utensilien:
- Holzwolle
- Blumentopf
- Spaten
- Gefäß (größer als Blumentopf)
Geeignet ist diese Maßnahme, wenn es sich vorzugsweise um ein kleineres Nest handelt. Größere Ansiedlungen lassen sich auf diese Weise nur schwer entfernen. Alternativ können Sie mehrere Blumentöpfe verwenden und überprüfen, welcher von der Königin ausgewählt wird. Mit dieser Anleitung gelingt die Umsiedelung des Volks:
- Blumentopf mit Holzwolle füllen
- Blumentopf umdrehen
- Holzwolle darf nicht herausfallen
- Blumentopf kopfüber auf den Nesteingang stellen
- alternativ auf eine Ameisenstraße in direkter Nähe zum Nest
- einige Tage warten
Wird der Blumentopf ausgewählt, werden die Ameisen anfangen, ihre Eier in dieses zu transportieren. Warten Sie in diesem Fall ab, bis keine Eier mehr transportiert werden, denn dann ist der Umzug in den Topf gelungen. Nehmen Sie nun den Spaten und heben Sie vorsichtig den Topf mit dem Nest in das größere Gefäß. Drehen Sie den Topf nicht um. Anschließend transportieren Sie das Nest an einen Ort, der mindestens 30 Meter von Ihrem Grundstück entfernt ist, da die Tiere sonst zurückkehren könnten. Waldränder sind dafür gut geeignet. Tragen Sie vorsichtshalber bei dem Projekt Handschuhe und festes Schuhwerk.
Häufig gestellte Fragen
Seit Jahrzehnten wird dazu geraten, Backpulver als Hausmittel gegen die Formicidae zu nutzen. Sie würden das Pulver fressen und daran sterben, was nicht der Fall ist, da die Insekten es so gut es geht meiden. Kommen sie in Kontakt mit dem Pulver, erleiden sie starke Verätzungen, die ihnen lebensgefährliche Verletzungen zufügen. Sie verenden qualvoll. Trotz der Wirkung ist Backpulver sehr unzuverlässig und sorgt nicht für den gewünschten Effekt.
Falls sich Ameisen bei Ihnen aufgrund eines Blattläusebefalls eingenistet haben, müssen Sie diese ebenfalls bekämpfen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie es nicht geschafft haben, dem Befall durch die Läuse vorzubeugen. Brausen Sie die betroffenen Pflanzen entweder gut mit Wasser ab oder wenden Sie einen Brennnesselsud- oder eine Jauche an. Weiterhin hilft der Einsatz von Fressfeinden wie Schlupfwespen, Marienkäfern, Flor- und Schwebefliegen. Mit diesen machen Sie den Schädlingen den Garaus.
Nicht selten kommt es vor, dass das Ameisennest außerhalb Ihres Grundstücks liegt und sich die Tiere auf der Suche nach Nahrung Ihre Grünoase erforschen. In diesem Fall sollten Sie mögliche Zugänge wie zum Beispiel Mauerritzen nachhaltig verschließen. Formicidae nutzen gerne bauliche Mängel, um weitere Gebiete zu erschließen. Aus diesem Grund kann es schon reichen, wenn Sie diese beheben.