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Kriebelmücken

Was tun gegen Kriebelmücken? Erste Hilfe bei Kriebelmückenstich

Kriebelmücken sind bisher recht unbekannte und sehr unauffällige Insekten. Ihr Biss kann es aber in sich haben und schwere allergische Reaktionen sowie Entzündungen nach sich ziehen. Der Kriebelmückenstich lässt sich durch die entsprechenden Maßnahmen aber sowohl verhindern, als auch gut behandeln. Worauf es dabei ankommt, wie sich die Mücken erkennen lassen und was unternommen werden kann um sie zu bekämpfen, verraten wir hier.

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Kriebelmücken

Die sogenannten Kriebelmücken treten weltweit auf, wobei sich über 2.000 Arten finden. Mehr als 50 Kriebelmückenarten sind es allein in Deutschland. Diese werden gerade einmal bis zu sechs Millimeter groß und sind braun, grau oder schwarz. Nur die Weibchen saugen Blut. Potentielle Wirte sind Vögel und Säugetiere – also eben auch der Mensch. Bevorzugt treten die Insekten an Weideflächen auf, da das Vieh große Angriffsflächen bietet. Da die Weidehaltung in Deutschland nachlässt, scheinen sich die Mücken nun vermehrt auf andere Tiere und auch Menschen zu verlagern.

Kriebelmücke

Verbreitung

Die Weibchen der Kriebelmücken legen ihre Eier in oder an fließende Gewässer. Also beispielsweise an Bäche oder Flüsse – jedoch ebenso an Wasserläufe im Garten oder Park. Wie erwähnt, bevorzugen sie die Nähe zu großen Tieren, wie Kühen und Pferden. Daher treten sie in deren Nähe gehäuft auf.

Hierüber Bescheid zu wissen ist gleich aus zwei Gründen wichtig. Zum einen sollten in Bereichen mit fließenden Gewässern entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Darunter fällt das Tragen langer Kleidung, mit engen Bündchen. Zum anderen ist von Frühjahr bis Herbst Vorsicht im Umgang mit den Tieren geboten. Werden Pferde oder Kühe gebissen, kann das für sie ebenfalls sehr schmerzhaft und mit einem starken Juckreiz verbunden sein. Plötzliches Losrennen und austreten können die Folgen sein.

Kriebelmückenstich oder -Biss?

Genaugenommen handelt es sich bei dem Kriebelmückenstich nicht um einen Stich, sondern um einen Biss. Die Insekten ritzen die Haut an, lassen Speichel in die Wunde laufen und saugen austretendes Blut und Lymphe.
In dem Speichel sind betäubende und gerinnungshemmende Substanzen enthalten. Dadurch merkt das Opfer zunächst nichts von dem Stich und das Blut läuft stärker und länger. Erst im Anschluss setzen der Juckreiz und Schmerzen ein. Bisher übertragen die Mücken in Europa weder Krankheiten noch Parasiten. In den Tropen bestehen diese Gefahren jedoch.

Symptome

Die Mücken selbst fliegen lautlos und der Kriebelmückenstich ist zunächst nicht schmerzhaft. Daher wird der Biss der Insekten meist erst deutlich später entdeckt und es ist nicht möglich, sie direkt davor oder dabei zu töten.
Der Stich lässt sich allerdings an den folgenden Symptomen erkennen:

  • punktförmige Einblutung in der Haut bis hin zum Bluterguss
  • kleine Schwellung, etwa linsengroß
  • Bildung einer Blase, die mit einem wässrigen oder eitrigen Sekret gefüllt ist
  • starker Juckreiz
  • auffällig starke Schmerzen

Besteht eine Allergie gegen bestimmte Proteine im Speichel der Kriebelmücken, können Rötung und Schwellung erheblich schlimmer ausfallen und sogar lebensbedrohliche Zustände auftreten. Luftnot, allergischer Schock und Kreislaufkollaps sind möglich. Im Falle solcher Reaktionen müssen Sie umgehend einen Notarzt verständigen.
Selbst wenn keine Allergie besteht oder die Beschwerden geringer ausfallen, können sich die Kriebelmückenstiche stark entzünden. Das Risiko ist vor allem dann hoch, wenn daran gekratzt wurde.

Kriebelmücke, Simuliidae

Erste Hilfe und Behandlung

Fällt ein Kriebelmückenstich auf oder ist es sogar zu mehreren Bissen gekommen, sollten Sie den Bereich zunächst desinfizieren. Anschließend ist es wichtig, die Stiche zu kühlen. Wasser, feuchte Tücher oder Eis eignen sich hierfür ebenso wie kühlende Gels. Das Kühlen verringert zum einen die Schmerzen, zum anderen reduziert es den Juckreiz. Das ist wichtig, da Kratzen an dem Stich die Haut zusätzlich verletzen kann und Keime in die Wunde gelangen können. Das Risiko für Infektionen wird also erhöht.

Weiterhin sollte ein Antihistamin verwendet werden, wenn sich allergische Reaktionen zeigen. Ein Notarzt ist umgehend hinzuziehen, wenn die folgenden Symptome nach dem Kriebelmückenstich auftreten:

  • Abgeschlagenheit und ungewöhnliche Müdigkeit
  • Atemschwierigkeiten
  • Kopfschmerz
  • Schwindel
  • Starke Schmerzen und Schwellungen
  • Übelkeit

In einem solchen Falle besteht eine allergische oder pseudoallergische Reaktion, die dringend zu behandeln ist. Zeigen sich Fieber und eitrige Entzündungen, ist dies ebenfalls behandlungsbedürftig.

Vorbeugung

Damit es erst gar nicht zu einem Kriebelmückenstich kommt, sind entsprechende vorbeugende Maßnahmen erforderlich. Diese gestalten sich bei den Kriebelmücken recht einfach, da sie ausschließlich im Freien und nicht in geschlossenen Räumen auftreten. Zudem können sie nicht durch die Kleidung hindurch stechen. Es hilft also bereits, die Zeit im Freien zu reduzieren und lange Kleidung zu tragen. Damit die Mücken nicht zwischen Haut und Kleidung gelangen und doch noch beißen können, sollte die Kleidung enge Bündchen aufweisen und Hosen in Schuhe oder Strümpfe gesteckt werden.
Es hilft zudem auch, bei einem gehäuften Auftreten von Kriebelmücken fließende Gewässer und Weiden zu meiden.

Bekämpfen

Kriebelmücken mit einer Falle zu fangen oder sie damit zu töten ist nicht möglich. Das macht es natürlich schwierig, sie zu bekämpfen. Anstatt sie zu bekämpfen, können sie jedoch abgewehrt werden.

Insektenschutzmittel

Die Mücken treten in Schwärmen auf. Findet sich ein solcher im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, lassen sie sich durch Insektenschutzmittel töten. Dabei muss natürlich darauf geachtet werden, dass nützliche Insekten oder andere Tiere nicht durch das Spray beeinträchtigt werden und jederzeit der nächste Schwarm nachkommen kann.

Ätherische Öle

Duftkerzen, mit ätherischen Ölen getränkte Tücher oder ein entsprechendes Spray bekämpfen und töten die Mücken zwar nicht, halten sie aber fern. Geeignet sind unter anderem Lavendel, Citronella und Zitrusdüfte sowie Eukalyptus.

ätherische Öle

Kokosöl

Die Fettsäuren in Kokosöl bekommen den Kriebelmücken nicht. Daher lässt es sich als Hautschutz verwenden. Möglich ist auch eine Mischung aus Kokosöl und einem ätherischen Öl, um die abwehrende Wirkung noch zu vergrößern.

Hautschutz

Sogenannte Repellents aus dem Handel arbeiten häufig ebenfalls mit ätherischen Ölen und Duftstoffen. Sie können auf die Kleidung, die Haut und das Haar gesprüht oder gerieben werden. Allerdings ist es notwendig, den Schutz regelmäßig aufzufrischen und zumindest die freie Haut abdeckend zu behandeln. Es reicht nicht aus, nur die Arme und das Gesicht zu besprühen, denn Ohren und Nacken stellen ebenfalls wunderbare Stichstellen für die Kriebelmücken dar.

Kriebelmücke, Simuliidae
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