Wie schnell wachsen Weinreben I Wachstum von Wein
Bereits seit der Antike sind Weinreben als Kulturpflanzen bekannt. Diese Klettersträucher sind sehr schnellwüchsig. Die dünnen und langen Ranken müssen an Kletterhilfen fixiert werden. Weitere Informationen wie schnell Weinreben wachsen erhalten Sie nachfolgend.
Auf den Punkt gebracht
- Ungeschnitten und mit Kletterhilfen sind Höhen bis 10 Meter erreichbar
- Jährlicher Zuwachs der Triebe zwischen 100 bis 200 cm
- Wein liebt sonnigen, warmen Platz
- Witterung beeinflusst Entwicklung
- Wachstum beginnt im April nach Winterruhe
Inhaltsverzeichnis
Rasantes Wachstum
Weinreben können nicht nur 100 Jahre und älter werden, sondern sie wachsen auch sehr schnell. Die starkwüchsigen Klettersträucher können ohne jährlichen Rückschnitt durchaus eine Höhe bis zu 10 Meter erreichen. Da im Herbst allerdings süße Trauben geerntet werden sollen, bleibt ein regelmäßiger Frühjahrs- und Sommerschnitt nicht aus, was sich auf die Höhe auswirkt. Jährlich kann beim Wein mit einem Zuwachs der Triebe zwischen 100 bis 200 cm gerechnet werden. Die Entwicklung ist dabei von verschiedenen Bedingungen abhängig.
Standort
In erster Linie beeinflusst die Witterung die Entwicklung von Weinreben. Mit einem geeigneten Standort kann diesem entgegen gekommen werden. Er sollte
- warm, vollsonnig und
- windgeschützt
sein. die Weinreben wachsen an einem schattigen Standort kaum und der Wein beginnt schnell zu verkahlen. Ideal ist:
- immer in südlicher Lage
- am besten vor einer Steinmauer oder Hauswand
- Steine speichern die Wärme
- bieten Pflanzen Schutz vor nächtlicher Kälte
Daneben ist der Anbau und die Entwicklung von Wein stark von der Witterung abhängig. Er benötigt:
- mindestens 15 Grad Tagesdurchschnittstemperatur während Rebblüte
- mindestens 18 Grad während Vegetationsperiode
- 25 bis 28 Grad während Traubenwachstum
- jährliche Niederschläge zwischen 400 und 500 mm
Unter solchen Bedingungen kann der Wein gut ausreifen.
Boden
Normal stellen die Reben keine besonderen Ansprüche an den Boden. Es sollte darauf geachtet werden, dass er
- tiefgründig und locker
- nährstoffreich
- durchlässig und leicht feucht
- sandig-lehmig und kalkhaltig
ist. Staunässe wird nicht vertragen. Besonders gut eignen sich zum Wachsen feuchte, mineralische Böden. Diese erwärmen sich im Frühjahr zeitiger und schneller.
Tipp: Das Wachsen der Reben kann für Jahre im Voraus günstig gestaltet werden, indem bereits vor der Pflanzung im Herbst der Boden gut vorbereitet wird. Dabei sollte kalium- und phosphorbetonter Dünger tief in die Erde eingearbeitet werden.
Pflege beeinflusst Entwicklung
Natürlich brauchen die Reben für eine gute Entwicklung und Ausbildung der Triebe und Knospen auch eine entsprechende Pflege.
- unkrautfreie Böden
- gelegentlich hacken, nicht zu tief
- in ersten drei Standjahren nur organisch düngen
- dazu geeignet verrotteter Kompost, Rindenhumus
- bester Zeitpunkt im Frühjahr
- Menge 2 bis 3 Liter pro Quadratmeter
- ab 4. Standjahr Verabreichung von mineralischem Dünger
- erste Gabe im April: 100 g pro Pflanze
- zweite Gabe Juni bis Juli: 40 g pro Pflanze
- geeignet kaliumbetonter Dünger für Beerenobst
- Wassergaben nur bei Neupflanzungen im Frühjahr und Sommer
- ältere Exemplare versorgen sich über Wurzeln selbst
- Winterschutz in rauen Gegenden
- dazu Stammbasis mit Erde oder Kompost anhäufeln
- Winterschutz im März entfernen
- regelmäßiger Rückschnitt
Pflanzabstand und Spalier
Für eine gute Entwicklung benötigen die Weinreben genügend Platz, um gesund zu wachsen. Weiterhin ist eine Rankhilfe zur Erziehung notwendig. Wenn die Pflanzen genügend Platz nach beiden Seiten haben, lassen sie sich am Spalier bis zu einer Breite von sechs Metern erziehen.
Damit die Reben genügend Licht und Luft bekommen sollte berücksichtigt werden:
- bei Mauer- oder Wandpflanzung 3 bis 4 m² pro Rebe
- Abstand zwischen den Pflanzen 2 bis 4 m
Entwicklung der Weinreben
Zwischen November und Anfang April befindet sich eine Weinrebe in der Winterruhe. In den Trieben und im Stamm der Pflanze ist wenig Saft vorhanden und durch die eingelagerten Reservestoffe wird ein Erfrieren der Pflanze verhindert. Mitte April, wenn die Bodentemperaturen über 10 Grad ansteigen, nehmen die Reben Wasser aus dem Boden auf und die Knospen beginnen zu schwellen. Diese enthalten die Anlagen für Trauben und Blätter. Jede Knospe besteht aus einem Hauptauge und zwei Nebenaugen. Falls das Hauptauge geschädigt ist, können aus einer Knospe zwei Triebe wachsen.
- Austrieb ist witterungsabhängig
- Beginn meist Ende April
- anfangs nur ein Blatt entfaltet
- Triebe täglich wachsend
- drei Gescheine sichtbar
- Gescheine: nicht befruchtete Traubenstände
- ab Mitte Mai schnelleres Triebwachstum
- zwei Blätter je Trieb vorhanden
- ab Mitte Juni täglicher Triebzuwachs zwischen 10 und 20 cm
- nur bei guter Witterung wachsend
- kalte Temperaturen stoppen Entwicklung
- Beginn Reifung einzelner Beerenansätze
- Blüte beginnt im Inneren
Hinweis: Die Dauer und der Zeitpunkt der Blüte kann bereits Auskunft über die Qualität und Menge der Ernte geben. Bei warmem und trocknem Wetter kann eine frühe Blüte schnell erfolgen. Dann sind auch gute Erträge und eine gute Qualität gesichert.
Blüte zeitversetzt
Mitunter blühen nicht alle Einzelblüten an einem Geschein gleichzeitig. Daraus resultiert eine unterschiedliche Entwicklung der Beeren.
- größere Beeren sind vollständig befruchtet
- kleinere sehr oft jungfernfrüchtig (sehr klein und ohne Kern)
- anfangs Trauben in alle Richtungen zeigend
- mit Zunahme des Beerengewichts, Trauben nach unten neigend
- auch Triebe weiter wachsend
- zwischen August und September Einlagerung von Zucker und Aromen in Beeren
- nach Ernte nur noch Blätter vorhanden
- von dort Einlagerung Nährstoffe ins Holz
- damit Holzreife der Triebe abgeschlossen
Hinweis: Die Bildung und Ausreifung der Knospen erfolgt bereits im Sommer des Vorjahres.
Häufig gestellte Fragen
Der Boden sollte locker und tiefgründig sein. Am besten gedeihen die Reben auf sandig-lehmigen bis mineralischen Böden. Sie sollten daneben auch etwas kalkhaltig sein.
Bereits bei der Neupflanzung von Reben ist einiges zu beachten, denn davon hängt die weitere Entwicklung ab. Der beste Zeitpunkt ist im April/Mai. Das Pflanzloch sollte 50 cm tief und 30 cm breit sein. Die einjährigen Triebe müssen auf ein Auge zurückgeschnitten werden. Die Pflanze wird leicht schräg in Richtung Kletterhilfe eingesetzt. Dabei muss die Veredlungsstelle mindestens 3 cm über der Erde liegen. Anschließend ist regelmäßiges Gießen notwendig.
Die Reben gehören zu den Lianengewächsen. Für eine Kultur im Garten oder an der Hauswand benötigen sie eine Rankhilfe. Daran werden die Triebe angebunden. Mittels Rankhilfe ist die Erziehung des Weinstocks möglich. So kann ein gutes, kräftiges Stammgerüst erzielt werden. Die Rebe kann sich mit ihren Trieben gut ausbreiten und entwickeln.