Weiße Fliege bekämpfen mit Spülmittel

Erfahrene Pflanzenfreunde greifen zur Schädlingsbekämpfung auf Hausmittel zurück. Die gefürchtete Kohlmottenschildlaus ist besonders häufig im Gewächshaus sowie an Zimmerpflanzen anzutreffen. Mit einer einfachen Öl-Spülmittel-Mischung auf Wasserbasis werden Sie die Weiße Fliege jedoch schnell wieder los.
Auf den Punkt gebracht
- mit Spülmittel Öl-Wasser-Emulsion herstellen
- als Spritzmittel bei befallenen Pflanzen verwenden
- höchstens drei Mal anwenden
- nur abends spritzen bzw. gespritzte Pflanzen keiner Sonne aussetzen
- keine Jungpflanzen behandeln
Inhaltsverzeichnis
Öl-Emulsion mit Spülmittel
Spülmittel allein hilft nicht, um die Weiße Fliege zu bekämpfen. Allerdings können Sie mit Hilfe dieses Haushaltsgegenstands eine einfache Öl-Wasser-Emulsion herstellen, die sich als Spritzkur einsetzen lässt und zum Ersticken der Schädlinge führt. Die Mischung stellen Sie wie folgt her:
- einen Liter kalkarmes Wasser
- mit zwei Esslöffeln Rapsöl
- und einem kräftigen Spritzer Spülmittel
in eine Sprühflasche füllen und kräftig schütteln. Das Spülmittel wirkt als Emulgator und sorgt so dafür, dass Wasser und Öl sich miteinander verbinden.
Tipp: Statt Rapsöl können Sie auch zehn Tropfen Teebaumöl oder Neemöl nehmen. Letzteres hat zudem eine natürliche insektizide Wirkung.
Anwendung
Stellen Sie das Spritzmittel aus Wasser, Öl und Spülmittel vor jeder Anwendung frisch her, da es schnell ranzig wird und dann im Kampf gegen die Weiße Fliege an Wirkungskraft verliert. Wenden Sie es anschließend folgendermaßen an:
- Erde / Substrat um die Pflanze abdecken
- Öl-Emulsion darf nicht ins Erdreich einsickern
- verursacht Verunreinigungen des Bodens
- könnte Schäden an Pflanzen verursachen, z. B. Verstopfen der Leitungsbahnen
- Pflanze tropfnass einsprühen
- Unterseiten der Blätter nicht vergessen!
Lassen Sie das Hausmittel nun gut einwirken und wiederholen Sie die Anwendung gegebenenfalls nach zwei bis drei Tagen. Die Wirkung kann noch verstärkt werden, indem Sie Topfpflanzen an einen kühlen Ort stellen. Dieses Klima verträgt die Weiße Fliege nicht.
Tipp: Weiße Fliegen legen ihre Eier meist an den Unterseiten der Blätter ab. Sie können diese mit einem Tuch abwischen bzw. stark befallene Blätter auch einfach abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Werfen Sie sie nicht auf den Kompost!
Zeitpunkt der Behandlung
Doch Vorsicht: Spritzen Sie die Mischung aus Wasser, Öl und Spülmittel gegen die Weiße Fliege nicht öfter als drei Mal pro Pflanze und vor allem: Nehmen Sie die Behandlung immer nur abends vor! Der Ölfilm löst die natürliche Wachsschicht auf den Blättern auf, die diese wiederum vor einer übermäßigen Verdunstung schützt. Nach einer solchen Spritzkur sollte also pralle Sonne tunlichst vermieden werden, da diese einen starken Wasserverlust sowie auch Blattverbrennungen zur Folge haben kann. Allerdings regeneriert sich diese Schutzschicht sehr schnell wieder. Topfpflanzen können für den Behandlungszeitraum einfach an einen etwas schattigeren Platz gestellt werden.
Hinweis: Jungpflanzen sollten nicht mit Öl und Spülmittel behandelt werden, da sie sehr empfindlich darauf reagieren können.
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Häufig gestellte Fragen
Für eine erfolgreiche Behandlung gegen die Weiße Fliege ist eine einmalige Behandlung nicht ausreichend, da Larven und Eier übersehen werden und überleben könnten. Daher sollten im Abstand von mehreren Tagen mindestens zwei, besser drei Durchgänge erfolgen.
Zudem scheinen Weiße Fliegen den Duft mancher Pflanzen zu meiden, weshalb Sie Thymian, Salbei, Basilikum oder Tagetes zwischen gefährdete Gewächse – vor allem Kohl- und Tomatenpflanzen – zur Vorbeugung setzen können. Siedeln Sie zudem durch eine naturnahe Bewirtschaftung Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen etc. an, die Jagd auf die Schädlinge machen. Schlupfwespen werden beispielsweise durch heimische Wildkräuter wie Kerbel angelockt.
Diese Frage lässt sich mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten. Bekämpfen Sie die Weiße Fliege so schnell wie möglich, denn die Schädlinge vermehren sich rasant. Die hungrigen Larven ernähren sich vom Pflanzensaft und schwächen befallene Pflanzen so erheblich. Zudem hinterlassen sie klebrige Ausscheidungen, Honigtau genannt, auf denen sich wiederum Rußpilze ansiedeln.