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Weiße Schädlinge an Zimmerpflanzen: wer ist es?

Weiße Schädlinge an Zimmerpflanzen

Wenn sich auf Zimmerpflanzen weiße Schädlinge zeigen, dann stellt sich als erstes die Frage, um wen es sich dabei handelt. Wie sie aussehen und idealerweise bekämpft werden, erklärt der folgende Artikel.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Blattverfärbungen weisen oft auf Schädlingsbefall hin
  • wenigste Schädlinge tatsächlich weiß
  • viele auch durchsichtig, gelblich oder grünlich
  • bei Befall zunächst Schädlinge abwischen, Pflanze abwaschen, isoliert stellen
  • wenn möglich Hausmittel zur Bekämpfung einsetzen und chemische Mittel meiden

Blattläuse (Aphidoidea)

Weiße Blattläuse

Zu den häufigsten Schädlingen an Zimmerpflanzen gehören die Blattläuse. Sie treten meist in Kolonien auf stechen die Blätter der Pflanzen an und saugen so den Pflanzsaft:

  • weiß bis grünlich mit schwarzen Beinen
  • nur wenige Millimeter groß
  • sondern klebriges Sekret ab
  • auf Unterseiten von jungen Blättern und frischen Trieben zu finden
  • bevorzugen keine bestimmte Pflanze
  • Läuse abwischen und Pflanze mit Wasser abbrausen

Schildlaus (Coccoidea)

Schildlaus

Diese hellen, zumeist weißen, Schädlinge können sich aufgrund ihres wachsartigen Schildes gut tarnen und werden an Zimmerpflanzen oftmals mit Holz, Rinde oder Erde verwechselt:

  • weiße bis hellbraune oval-runde Insekten
  • bis zu sechs Millimeter groß
  • befallen vor allem geschwächte Pflanzen
  • bevorzugen warmen, trockenen Standort
  • Blätter rollen sich ein und sind mit klebrigem Belag überzogen
  • je 10 Milliliter Spiritus und Schmierseife auf einen Liter Wasser geben und besprühen

Hinweis: Schildläuse bevorzugen ein trockenes und warmes Klima. Sorgen Sie daher im Winter immer auch immer für ausreichende Luftfeuchtigkeit.

Weitere Artikel über Schildläuse

Spinnmilben (Tetranychidae)

Spinnmilben

Diese Schädlinge fühlen sich in warmen, trockenen Räumen besonders wohl und sind daher meist in den Wintermonaten auf den Zimmerpflanzen aktiv:

  • kugelförmige weiße bis rote Insekten
  • etwa 2 Millimeter groß
  • keine bevorzugten Pflanzen
  • Blätter verfärben sich fleckig und fallen ab
  • Pflanzen mit Wasser besprühen und Luftfeuchtigkeit erhöhen
  • bei starkem Befall Raubmilben einsetzen

Tipp: Raubmilben, Schlupfwespen und andere natürliche Fressfeinde der Schädlinge sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Der Vorteil: Haben sie ihre Arbeit getan und die Schädlinge an Zimmerpflanzen vertilgt, sterben Sie einfach ab.

Springschwanz (Collembola)

Springschwanz (Collembola)

Der weiß-graue Springschwanz kann auch gut an seinen auffälligen dunklen Kopfantennen erkannt werden:

  • bis zu fünf Millimeter lang
  • kann springen
  • bevorzugt auf jungen Pflanzen und Trieben
  • ein Befall kann auch an angefressenen Blüten- und Blatträndern erkannt werden
  • Pflanzen mit kräftigem Strahl Wasser abduschen
  • idealerweise mehrere Tage hintereinander

Hinweis: Aufgrund dieser Springfähigkeit besteht oft eine Verwechslungsgefahr mit dem Flöhen. Diese weisen jedoch in der Regel eine dunkle Farbe auf.

Thripse (Thysanoptera)

Adulte Thripse
Adulte Thripse

Werden die Blätter der eigentlich dekorativen Zimmerpflanze plötzlich fleckig gelb verfärbt und vertrocknen, dann kann es sich um einen Befall durch die Larven der Thripse handeln:

  • weiß-gelbliche Larven mit dunklem Kopf
  • bis zu einem Millimeter lang
  • bevorzugt auf den Unterseiten der Blätter
  • befallen alle Pflanzen, die warm und trocken stehen
  • Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen
  • Pflanzen mehrmals mit kräftigen Strahl Wasser abduschen

Wissenswertes über Thripse

Trauermücke (Sciaridae)

Trauermückenlarve

Die Larven der Trauermücke sind ebenfalls Schädlinge, die unbedingt bekämpft werden müssen, da sie an den Zimmerpflanzen einen großen Schaden anrichten können:

  • bis zu sieben Millimeter lange weiße Larven mit schwarzem Kopf
  • sitzen bevorzugt in Blumenerde
  • neben Gemüsepflanzen werden auch Zierpflanzen befallen
  • übertragen Bakterien oder Pilze auf Pflanzen
  • Kümmerwuchs und Blattverformungen weisen auf Befall hin
  • Tabak in der Erde hilft gegen den Schädling

Tipp: Stellen Sie die Pflanzen nicht zu feucht, da Larven dies bevorzugen. Gelbsticker helfen außerdem gegen die adulten Tiere, die ihre Eier auf den Pflanzen absetzen.

Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum)

Weiße Fliege

Stellen Sie einen Befall mit der Gewächshausmottenschildlaus, so der eigentliche Name dieses weißen Schädlings, an Zimmerpflanzen fest, dann stehen die Pflanzen meist am falschen Standort und sollten sofort an einen gut belüfteten und kühlen Platz gestellt werden:

  • weiße, ovale Insekten mit Flügeln
  • werden bis zu drei Millimeter lang
  • bevorzugen keine bestimmten Pflanzen
  • an warmen, feuchten Standorten zu finden
  • zu erkennen an klebriger Substanz und verfärbten Blättern
  • Schlupfwespen helfen bei Bekämpfung

Weitere Tipps zur Bekämpfung der Weißen Fliege

Wolllaus (Pseudococcidae)

Wollläuse

Dieser weiße Schädling an Zimmerpflanzen schützt sich mit ihrer dichten watteähnlichen Behaarung vor Fressfeinden und muss daher auf andere Arten bekämpft werden:

  • ovaler Körper, weiß bis rot, weiße Watte um Körper
  • bis zu vier Millimeter lang
  • bevorzugt Sukkulenten aber auch andere Pflanzen
  • hält sich an warmen und trockenen Standorten auf
  • zu erkennen an Punkten auf den Blättern die später absterben
  • Mischung aus Schmierseife und Spiritus mit Wasser hilft

Hinweis: Die Wolllaus ist auch als Schmierlaus bekannt.

Wollläuse bekämpfen leicht gemacht

Häufig gestellte Fragen

Kann ich weißen Schädlingen an Zimmerpflanzen vorbeugen?

Fakt ist, dass eine gut gepflegte Pflanze weniger befallen wird als eine durch verschiedene Pflegefehler geschwächte. Daher ist die ideale Pflege immer die beste Vorbeugung vor Schädlingen jeder Art. Hausmittel wie Ackerschachtelhalmbrühe oder ein Sud aus Brennnesseln können die Zimmerpflanzen zusätzlich stärken.

Was ist zur Bekämpfung besser, Haus- oder chemische Mittel?

Chemische Mittel sollten Sie in der Regel nur dann einsetzen, wenn gar nichts anderes mehr hilft. Hausmittel frühzeitig eingesetzt können Schädlinge gut bekämpfen. Die im Handel erhältlichen Insektizide bergen jedoch immer auch die Gefahr, dass neben den Schädlingen auch verschiedene Nützlinge abgetötet werden.

Was mache ich damit keine weiteren Pflanzen befallen werden?

Sitzen die Schädlinge nur auf einer oder vielleicht zwei Zimmerpflanzen, dann ist es ratsam, diese von allen anderen Pflanzen im Zimmer oder Wintergarten zu isolieren. Nachdem sie ausreichend behandelt wurden, zum Beispiel abgewaschen, müssen die Pflanzen allein in Quarantäne aufgestellt werden bis der Schädlingsbefall behoben wurde.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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