Welche Pflanzen im Herbst schneiden?
Der Pflanzenschnitt ist im Garten ein wichtiger Arbeitsschritt. Nicht nur, um Hecken in Form zu halten, sondern auch, damit Obstgehölze reiche Ernte bringen und Stauden blühfreudig bleiben. Einige Pflanzen sollten Sie dabei noch vor dem Winter im Herbst schneiden.
Auf den Punkt gebracht
- Herbstschnitt kann Vorteile bringen
- frostgefährdete Pflanzen nicht im Herbst schneiden
- Gehölzschnitt am besten nach dem Laubfall
- bei Hecken, Sträuchern und Bäumen auf Vogelschutz achten
Inhaltsverzeichnis
Vorteile des Herbstschnittes
Wenn Sie bereits im Herbst zur Gartenschere greifen, um die nachfolgenden Pflanzen zu schneiden, bringt das einige Vorzüge mit sich:
- Wunden verheilen noch vor dem Winter
- immergrüne Sträucher bleiben trotz eventueller Schneelast besser in Form
- bei einigen Obststräuchern kann Ernte und Schnitt in einem Arbeitsgang erfolgen
- Entfernung abgestorbener oder kranker Pflanzenteile beugt Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen vor
- bei laubabwerfenden Gehölzen bessere Beurteilung des Kronenaufbaus möglich
Obstgehölze
Brombeeren (Rubus sect. Rubus)
- Größe: bis 2 m lange Triebe
- Standort: sonnig, durchlässiger, nährstoffreicher Boden; ausreichend Pflanzabstand
- Pflege: mulchen, feucht halten, im Frühjahr düngen
- Schnittzeitpunkt: im Herbst nach der Ernte
- Schnittmaßnahmen: abgetragene Ruten entfernen, Seitentriebe junger Ruten auf etwa 30 cm einkürzen
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Heidelbeeren (Vaccinium)
- Größe: Waldheidelbeere bodendeckenden Strauch, Kulturheidelbeere bis 1,50 m Höhe
- Standort: sonnig; saurer, leicht feuchter Boden
- Pflege: mit Rinden- oder Nadelholzmulch mulchen, feucht halten
- Schnittzeitpunkt: nach oder während der Ernte
- Schnittmaßnahmen: Zweige mit den kleinsten Beeren und den stärksten Verzweigungen bodennah entfernen
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Himbeeren (Rubus idaeus)
- Größe: Ruten werden bis 1,50 m hoch
- Standort: sonnig; nicht zu trockener, nährstoffreicher Boden
- Pflege: unbedingt mulchen, feucht halten, im Frühjahr düngen
- Schnittzeitpunkt: nach der Ernte
- Schnittmaßnahmen: alte Ruten direkt über dem Boden abschneiden, junge Triebe falls notwendig über dem Rankgerüst einkürzen
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Johannisbeeren (Ribes)
- Größe: je nach Art bis 2 m hoch
- Standort: sonnig; durchlässiger, nährstoffreicher Boden
- Pflege: mulchen, im Frühjahr düngen, wenn die Beeren reifen feucht halten
- Schnittzeitpunkt: nach der Ernte
- Schnittmaßnahmen: Schwarze Johannisbeeren tragen am einjährigen Holz, alte Triebe entfernen; Rote und Weiße Johannisbeeren tragen an mehrjährigen Trieben, überalterte Zweige direkt am Boden entfernen und Sträucher kräftig auslichten
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Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)
- Größe: bis 1,50 m Höhe
- Standort: halbschattig ist besser als zu sonnig; nährstoffreicher, durchlässiger Boden
- Pflege: mulchen, im Frühjahr düngen, feucht halten
- Schnittzeitpunkt: Herbst bis Winter
- Schnittmaßnahmen: jährlich einige alte Triebe bodennah kappen, dafür junge Triebe stehen lassen, zu viele Triebe auslichten
Laubabwerfende Gehölze
Feldahorn (Acer campestre)
- Größe: freistehend bis 15 m Höhe, als Hecke oder Formschnitt je nach Bedarf
- Standort: am besten sonnig, Halbschatten wird toleriert; ohne besondere Bodenansprüche
- Pflege: nur junge Pflanzen benötigen regelmäßig Wasser und im Frühjahr Dünger
- Schnittzeitpunkt: zweimal jährlich, Frühling und Spätsommer bis Winter
- Schnittmaßnahmen: kranke und abgestorbene Triebe entfernen, ansonsten Triebe nach Bedarf einkürzen und in Form bringen
Hinweis: Für alle Gehölze außer Obstgehölze gilt, dass größere Schnittmaßnahmen zwischen Anfang März und Ende September aus Vogelschutzgründen verboten sind.
Haselnuss (Corylus avellana)
- Größe: bis 7 m Höhe
- Standort: sonnig; möglichst nährstoffreicher, nicht zu trockener und tiefgründiger Boden
- Pflege: mulchen, im Frühjahr düngen, bei Trockenheit wässern
- Schnittzeitpunkt: schwache, junge Ruten im Sommer entfernen, ansonsten ab Herbst schneiden
- Schnittmaßnahmen: alte Triebe regelmäßig entfernen, Strauch kräftig auslichten, überalterte Sträucher auf den Stock setzen, dazu alle Triebe bodennah entfernen
Liguster (Ligustrum)
- Größe: je nach Verwendungszweck bis 5 m Höhe
- Standort: sonnig bis schattig, dann aber schwächeres Wachstum; nährstoffreiche, nicht zu trockene Erde
- Pflege: überwiegend pflegeleicht, bei schwachem Wachstum im Frühling düngen
- Schnittzeitpunkt: ab Ende August
- Schnittmaßnahmen: je stärker der Rückschnitt, umso dichter wird die Hecke, schwache und abgestorbene Triebe entfernen
Mehr über den Rückschnitt von Liguster
Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Größe: als Baum bis 30 m Höhe, als Hecke oder Formgehölz je nach Bedarf
- Standort: sonnig bis schattig; Boden durchlässig und nicht zu trocken, nährstoffreich
- Pflege: nicht austrocknen lassen, ansonsten pflegeleicht
- Schnittzeitpunkt: zweimal jährlich, im Februar und von Sommer bis Herbst
- Schnittmaßnahmen: je nach Bedarf in Form bringen, sehr schnittverträglich
Immergrüne Gehölze
Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)
- Größe: freistehend bis 15 m hoch, Hecken je nach Bedarf
- Standort: sonnig bis halbschattig; feuchter, nährstoffreicher Boden
- Pflege: nicht austrocknen lassen, im Frühjahr düngen, mulchen
- Schnittzeitpunkt: ab Juni, besser erst im Herbst
- Schnittmaßnahmen: nicht zu tief ins alte Holz schneiden, ansonsten gut schnittverträglich; trapezförmige Form wählen, damit die Hecke unten nicht verkahlt
Buchsbaum (Buxus)
- Größe: je nach Bedarf
- Standort: nicht zu sonnig, vor kalten Winden geschützt; nicht zu trockener, aber durchlässiger Boden
- Pflege: nicht austrocknen lassen, bei häufigem Schnitt regelmäßig düngen
- Schnittzeitpunkt: bis September
- Schnittmaßnahmen: Buchs kann jederzeit in Form geschnitten werden, sehr schnittverträglich
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Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Größe: bis 4 m Höhe
- Standort: verträgt Sonne, gedeiht auch im Halbschatten; Boden sollte durchlässig, feucht und nährstoffreich sein
- Pflege: im Frühjahr düngen, mulchen, bei Trockenheit gießen
- Schnittzeitpunkt: bei einmaligem Schnitt im Juni, bei zweimaligem im Herbst zusätzlich schneiden
- Schnittmaßnahmen: kranke und abgestorbene Triebe entfernen, ansonsten nach Bedarf in Form schneiden, sehr schnittverträglich
Mehr über den Rückschnitt von Kirschlorbeer
Rasen
Ihren Rasen sollten Sie bis in den Herbst hinein regelmäßig schneiden. Das letzte Mal geschnitten wird er, wenn die Temperaturen einstellig werden, was je nach Witterung im Oktober der Fall ist. Das Gras stellt dann das Wachstum ein und es ist bis ins Frühjahr nicht mehr notwendig, den Rasen zu schneiden. Blumenwiesen müssen im Herbst nicht geschnitten werden, damit sich bildende Samen ausreifen und sich ausbreiten können.
Weitere Hinweise zum Mähen des Rasens
Rosen und Stauden
Stauden und Rosen zählen zu den Pflanzen, die Sie zwar im Herbst schneiden können, aber es ist oft besser, mit dem Schnitt bis in den Frühling zu warten. Rosen frieren gern zurück, deshalb sollten die Triebe vor dem Winter allenfalls leicht zurückgenommen werden. Verblühte Stauden bieten Insekten während der kalten Jahreszeit Schutz und die Samen dienen Vögeln als willkommenes Futter.
Hinweis: Ein Ausputzen von Stauden oder Rosen im Herbst ist oft unnötig und hat kaum Auswirkungen auf die Blüten des nächsten Jahres.
Tipps für den richtigen Rosenschnitt
Häufig gestellte Fragen
Dazu gehören Pflanzen, die im Winter Schaden nehmen könnten, etwa der Sommerflieder, der bei Frost zurückfriert oder Ziergräser, die die alten Halme als Frostschutz benötigen. Das Gleiche gilt für Pfingstrosen.
Für die meisten Schnittarbeiten ist eine gute Garten- oder Heckenschere ausreichend. Eine Astschere oder eine Säge ist für dickere Äste erforderlich. Das Werkzeug sollte sauber und sehr scharf sein, dass verhindert, dass sich durch den Schnitt Krankheiten ausbreiten können. Noch mehr Sicherheit bietet das Desinfizieren der Werkzeuge nach jeder Pflanze.
Wenn genug Platz im Garten ist, kann das Schnittgut in einer Ecke auf einen Haufen geschichtet werden. Es dient dann Tieren wie Igeln oder Insekten als Winterschutz oder Versteckplatz. Mit der Zeit verrotten die Äste und Zweige. Die Reste können für den Kompost oder zum Befüllen eines Hochbeetes verwendet werden. Wer das Schnittgut nicht im Garten haben möchte, kann es bei entsprechenden Sammelstellen abgeben.
