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Welches Holz darf im Kamin verbrannt werden? Welches nicht?

Holz für den Kamin

Nicht nur Zentralheizungen, sondern auch der heute voll im Trend liegende Kamin ist auf Holz als Brennstoff angewiesen. Im Allgemeinen schätzt man dabei den günstigen Preis, die gute Verfügbarkeit und auch die ökologischen Aspekte des Materials. Allerdings eignet sich nicht jedes Holz gleich gut für das Verbrennen im Ofen. Gewisse Holzarten bzw. Holzwerkstoffe sind für die Verfeuerung sogar gänzlich ungeeignet. Wir erklären, welche das sind und wo das Verbrennen völlig unbedenklich ist.

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Holz für den Kamin

Die Eignung des Materials Holz als Brennstoff lässt sich an unterschiedlichen Merkmalen festmachen. Denn sowohl die Holzsorte, die Verarbeitung, als auch individuelle Eigenschaften können dazu führen, dass es ein problemlos verwertbarer Brennstoff ist, oder dass man es weder verbrennen kann noch darf.

Geeignetes Brennholz

Am offensichtlichsten ist sicherlich, die Eignung als Brennholz an der eindeutig bestimmbaren Holzart fest zu machen:

Eiche und Buche

  • mittleres Gewicht um 700 bis 710 kg je m³
  • hoher Brennwert
  • lange Brenndauer
  • relativ lange Entzündungszeit

Pappel

  • mittleres Gewicht um 450 kg je m³
  • geringer Brennwert
  • leicht zu entzünden, rasche Entwicklung des Feuers
  • schneller Abbrand
  • hoher Ascheanteil

Nadelhölzer (Fichte, Tanne, Kiefer etc.)

  • mittleres Gewicht je nach Art zwischen 450 kg (Fichte) und 600 kg (Kiefer) je m³
  • relativ schneller Abbrand, in der Regel schneller als Buche und Eiche, jedoch langsamer als z.B. Pappel
  • wegen hohem Harzgehalt sehr leicht zu entzünden
  • gute Brenneigenschaften

Achtung: Beim Brennholz aus Nadelhölzern mit hohem Harzgehalt sollte das Feuer bei einem offenen Kamin nie unbeaufsichtigt bleiben. Durch den Wasseranteil im Harz des Holzes neigt das Material bei der Erhitzung durch den Brand zu spritzen. Eine unbeabsichtigte Brandausbreitung auf die Bereiche vor dem Kamin kann so schnell erkannt und verhindert werden.

Birke

  • mittleres Gewicht um 620 kg je m³
  • Brennwert unter Eiche und Buche, jedoch deutlich über Nadelhölzern
  • Insbesondere Scheite mit Rinde sehr gut anzuzünden, damit gut als Anfeuerholz geeignet
  • Vergleichsweise langsamer Abbrand wegen geringem Harzgehalt
Birkenholz

Esche

  • mittleres Gewicht um 700 kg je m³
  • hoher Brennwert
  • dünne Rinde, daher geringe Rauch- und Rußentwicklung
  • gut zum Langzeitheizen geeignet

Obsthölzer (Kirsche, Zwetschge, Apfel etc.)

  • Mittleres Gewicht in Abhängigkeit von der Art zwischen 500 kg und 600 bis 650 kg je m³
  • hoher Brennwert
  • je nach Art mittlere bis langsame Abbrandgeschwindigkeit

Tipp: Obstholz ist auch für andere Verwendungen, beispielsweise für den Möbelbau oder den Furnierschnitt, sehr begehrt. Während Äste hierfür kaum verwendbar sind, sollten Sie gerade bei dickeren und unbeschädigten Stämmen zunächst den Verkauf an eine Schreinerei als Alternative prüfen, da ansonsten zwar ein gutes Brennholz vorliegt, zugleich aber auch hohe Sachwerte verfeuert werden.

Kombination von Holzarten

Betrachtet man die Beschreibungen der einzelnen Holzarten, kann man den Eindruck gewinnen, dass einige Hölzer gut geeignet sind, andere nur mäßig. Es liegt nun der Ansatz nahe, möglichst nur die besser geeignetes Kaminholz zu verbrennen. Sinnvoll kann allerdings auch eine Kombination mehrerer Holzarten sein. Denn während beispielsweise Buche eine sehr lange Brenndauer und über das hohe Gewicht einen hohen Heizwert besitzt, kann die gemeinsame Verbrennung im Kamin mit etwa Pappel oder Nadelholz einen deutlich höheren Komfort beim Anfeuern und der allgemeinen Brandentwicklung bedeuten. Weiterhin kann sich ein leichteres Holz trotz eines geringeren Heizwertes sehr gut für das Behaglichkeitsfeuer im heimischen Kamin eignen, schlicht weil es schneller abbrennt und der eigentliche Heizwert hier überhaupt nicht im Vordergrund steht.

Ungeeignete Holzarten

Für das Verbrennen gänzlich ungeeignete Holzarten existieren in unseren Breiten dagegen nicht. Zwar werden buschige Gehölze und Sträucher üblicherweise nicht als Brennholz heran gezogen, allerdings ist dies nicht in der Holzart begründet, sondern viel mehr in den geringen Querschnitten des gewonnenen Holzes und der damit verbunden sehr hohen Abbrandgeschwindigkeit und Rauch- und Ascheentwicklung.

Die Eignung nach Feuchte

Ein weiteres, gewichtiges Eignungsmerkmal des Brennholzes ist seine Feuchte. Ist sie zu hoch, lässt sich der Brennstoff zwar entzünden, er brennt aber nicht eigenständig weiter. Bei geringeren Feuchtegraden ist die Brennbarkeit zwar gegeben, aber auch mit einer extremen Rauchentwicklung verbunden. Dieser Überblick hilft, die Holzfeuchte und die Eignung zur Verbrennung einzuschätzen:

  • Holzfeuchte bei ordnungsgemäßem Einschlag in der wachstumsfreien Zeit zwischen 50% und 60%
  • Abnahme der Holzfeuchte bei korrekter Lagerung (gut belüftet, nicht vollständig in Folien etc. eingepackt) 20% bis 30% je Jahr
  • Zur Verfeuerung sinnvoller Feuchtegehalt von rund 20% nach ein bis zwei Jahren Lagerung erreicht

Achtung: Gemäß Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) darf Holz nur mit einer Feuchte von maximal 25 % verbrannt werden. Feuchteres Holz wäre zwar unter Umständen technisch verfeuerbar, darf aber nicht als Brennholz zum Einsatz kommen.

Brennholz

Individuelle Holzcharakteristika

Zuletzt bestehen verschiedene individuelle Charakteristika des zur Verwendung in Ofen oder Kamin angedachten Holzes, die ebenfalls zu seiner Untauglichkeit als Brennstoff führen können:

Verpilzung

Mit starkem Pilzbefall besetztes Holz sollte nicht im Kamin verbrannt werden. Verschiedene Pilzsporen können für den Menschen zu Problemen der Haut und Atemwege führen. Beim Verbrennen werden die Sporen durch die starken Luftverwirbelungen im Bereich des Brandes in der Raumluft verteilt und so auf die Umgebung der Feuerstätte übertragen.

Verarbeitung

Je nach Verarbeitungsform des Holzes als Palette, Möbel, Pressspanplatte etc. können bei der Verbrennung giftige Stoffe an die Umgebungsluft abgegeben werden, die beim Menschen zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können und zugleich eine starke Umweltbelastung darstellen. Kritisch als Brennholz sind beispielsweise:

  • Paletten und andere druckimprägnierte Hölzer
  • Lackiertes und anderweitig beschichtetes Holz
  • Holzwerkstoffe mit hohem Leim- oder Binderanteil
  • Kombinationsbaustoffe, die neben Holz andere Werkstoffe wie Gips, Zement, etc. enthalten
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