Wespenkönigin erkennen mit Bild: Größe + Merkmale
Wespen leben meist in unterirdischen Nestern zusammen. Der Nestbau und auch die Staatsgründung erfolgt durch die Königin des jeweiligen Wespenvolkes. Wie genau sieht nun eine solche Wespenkönigin aus?
Auf den Punkt gebracht
- Wespen dürfen nicht grundlos getötet werden, sie stehen unter Naturschutz
- Die Wespenkönigin baut das Nest und sorgt für Nachwuchs
- Königin an der Größe erkennen
- „Herrscherin“ fällt in Winterstarre
Inhaltsverzeichnis
Merkmale und Aussehen
Die Deutsche Wespe (Vespula germanica) gehört zur Gattung der Kurzkopfwespen (Vespula). Charakteristisch für diese Tiere ist ihre schwarz-gelbe Färbung. Die von weitem schon wie ein Warnsignal wirkt. Im Aussehen unterscheiden sich die Wespenköniginnen nicht wirklich von ihren Völkern, den Arbeiterinnen und Drohnen. Neben der auffälligen Körperfärbung gibt es noch weitere Merkmale, um eine Wespe zu erkennen wie:
- typische Zeichnung am Kopfschild (Stirnplatte oder Clypeus)
- bestehend aus ein bis drei kleinen schwarzen Punkten
- mittlere Punkt kann auch als nach unten gerichtetem Längsstrich erscheinen
- dieser kann unterbrochen sein
- oder anstelle der Punkte nur ein Fleck sichtbar
- vorhandener 0,2 bis 0,3 mm breiter Bereich zwischen Oberkieferbasis (Mandibel) und unterem Augenrand
- Größe gleicht bei Königinnen und Arbeiterinnen dem Durchmesser eines Punktauges (Ocellus)
- bei Männchen etwas größer
- Hinterleibszeichnung ist variabel
- typisch jedoch der „Rautenfleck“
Zu sagen wäre noch, dass nur alle weiblichen Tiere einen Stachel besitzen und demzufolge nur stechen können, Männchen nicht. der Stachel ist:
- ungefähr 2,7 mm lang
- besitzt einen Widerhaken
Die Muskulatur rund um den Stachel ist so gut ausgebildet, dass die Wespe nach einem Stich in der Lage ist, diesen unbeschadet aus seinem Opfer herauszuziehen. Die Wespe muss dabei nicht sterben. Bei Bienen sieht es da schon etwas anders aus, nach einem Stich sterben diese.
Hinweis: Als Ocellus, ein „Äuglein“, wird ein Einzelauge am Kopf der Gliederfüßer bezeichnet. Daneben sind auch noch Komplexaugen vorhanden.
Königinnen sind größer
An den typischen Merkmalen einer Wespe kann die Königin von ihrem Volk nicht eindeutig unterschieden werden. Hingegen gibt die Größe der Wespe schon eher einen Hinweis auf die Herrscherin im Staat. Generell sind Wespenköniginnen größer als die restlichen Tiere und zwar:
- Königin 17 bis 20 mm
- Arbeiterin 12 bis 16 mm
- Männchen (Drohnen) 13 bis 17 mm
Hinweis: Wespen dürfen nicht grundlos einfach getötet oder gequält werden. Sie stehen unter Naturschutz. Zuwiderhandlungen werden mit hohen Geldbußen geahndet.
Nur Königinnen überleben
Haben Sie sich vielleicht schon einmal gefragt, warum im Winter keine Wespen mehr zu sehen sind? Dieses Volk ist doch vielleicht etwas „eigenartig“. Während des Sommers werden von den Arbeiterinnen Königinnen und Drohnen aufgezogen. Schließlich werden die Königinnen von den Drohnen begattet. Danach sterben die Drohnen und die Königin begibt sich auf die Suche nach einem Winterquartier. Dort fällt sie in eine sogenannte Winterstarre. Der restliche Wespenstaat überlebt den Winter nicht.
Tipp: Sollte sich im Winter eine Wespe außerhalb ihres Winterquartiers verirren, kann es sich nur um eine Wespenkönigin handeln.
Aufbau des Staates
Im Frühjahr wird durch die ersten Sonnenstrahlen die Wespenkönigin geweckt und macht sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für den Nestbau. Anschließend beginnt sie mit der Eiablage und der Aufzucht der ersten Brut. Nach dem Schlupf der ersten Jungtiere, der ersten Arbeiterinnen, übernehmen diese dann die weitere Aufzucht. Die „Herrscherin“ im Staat ist dann nur noch mit der Eiablage beschäftigt. Der Kreislauf beginnt nun von Neuem.
Häufig gestellte Fragen
Die kleinen Biester erkunden sehr schnell, wo es was zu futtern gibt. Es ist immer ratsam in der Nähe von Balkon und Terrasse solche Pflanzen einzusetzen, die Tiere nicht mögen wie stark duftende Kräuter, auch ätherische Öle oder Zitrone mit Nelken gespickt helfen. Speisen und Getränke sollten unbedingt abgedeckt werden. Es kann auch eine abgelegene Stelle als „Futterstelle“ eingerichtet werden. Als Lockmittel kann saftiges Obst Verwendung finden.
Generell stechen diese Plagegeister häufiger als Bienen. Allerdings erfolgt ein Stich auch nur wenn sie sich bedrängt fühlen oder eine Gefahr sehen. Es stechen nur die weiblichen Tiere. In Regel ist ein Wespenstich nicht gefährlich. Er ist nicht giftiger als ein Bienenstich, im Gegenteil bei einem Bienenstich werden zehnmal mehr Giftstoffe abgesondert. Allerdings kann für Menschen mit Allergien ein Wespenstich durchaus lebensgefährlich werden.
Beim Wespenvolk überlebt den Winter nur die Wespenkönigin. Diese verfällt in ihrem Winterquartier in eine Art Winterstarre. Erst im Frühjahr, wenn sich die Sonne wieder zeigt, wird sie geweckt. Die Drohnen sterben gleich nach der Begattung im Sommer, kurz darauf auch das restliche Volk.