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Wespennest in der Hauswand: das hilft gegen Wespen an der Wand

Wespen in Hauswand

Ist Wespen der eigentliche Nistraum, zum Beispiel in einem Rolladen oder einem Stromverteilerkasten, zu eng geworden, dann kann es durchaus sein, dass sie sich in das dahinter liegende Mauerwerk fressen und so ihr Nest vergrößern. Auch wenn sich in einer Hauswand ein kleines Loch im Putz befindet, kann dies durchaus der Eingang zu einem Wespennest in der Wand sein. Wie gegen ein solches Wespennest in der Hauswand vorgegangen wird erklärt der folgende Artikel.

Video-Tipp

Wann ist das Wespennest gefährlich?

Befindet sich ein Wespennest in einer Hauswand, dann sollte dieses entfernt werden, vor allem, wenn sich Allergiker oder kleine Kinder in der Familie befinden. Denn es besteht bei einem solchen innenliegenden Nest immer die Gefahr, dass sich die Tiere auch in den Innenraum durchbeißen und dann eventuell ein Zimmer oder die gesamte Wohnung bevölkern. Gerade die Gemeine Wespe braucht viel Platz für Ihren Nestbau, den sie sich schafft, indem sie die Wände durchdringt. So sind folgende durch die Insekten gewählte Plätze gefährlich für die Bewohner eines Hauses:

Altes Wespennest über Tür
Wespennester über Türen und anderen Öffnungen sind nicht ungefährlich.
  • im einzigen Eingangsbereich des Hauses
  • an einer Terrasse oder einem Balkon
  • im Rollladenkasten
  • am Fenster eines Kinderzimmers

Immer dann, wenn sich die Einflugschneise der Wespen zu ihrem Nest mit einem Weg der Hausbewohner kreuzt, kann es zu Komplikationen mit den Tieren kommen. Auch ein Bekämpfen der Insekten könnte dann zur Gefahr für uns Menschen werden, denn diese fühlen sich gestört, wollen ihr Nest verteidigen und könnten aggressiv reagieren.

Weiteres Wissen über Wespen:

Eventuelle Schäden an der Wand

Durch Wespennester, die direkt in der Wand angesiedelt sind, können neben der Gefahr für Allergiker auch große Schäden entstehen. Denn die Tiere höhlen für ihr Nest zum Beispiel eine Wandisolierung regelrecht aus. Befindet sich daher zwischen der Mauer und dem Putz eine Isolierung, dann ist diese durch ein Wespennest durchaus gefährdet. Auch Hartschaum kann von den Tieren, die eine hohe Nagetätigkeit besitzen, einfach durchbrochen werden. Daher sollte bei dem Fund eines Wespennestes in einer Hauswand wie folgt vorgegangen werden.

  • abwarten, bis Wespenvolk im Herbst verstirbt
  • Stelle im Putz abschlagen
  • gesamtes Nest entfernen
  • Schaden begutachten und beheben
  • hierzu Stelle neu isolieren
  • verputzen
  • bei Bedarf streichen
  • alle Löcher gut verschließen

Natürlich ist es ärgerlich, wenn ein Wespennest so großen Schaden anrichtet, das ist jedoch meist nicht die Regel. Denn normalerweise suchen die Tiere sich bereits vorhandene Hohlräume, um hier ihr Nest geschützt zu bauen.

Hausfassade mit Schäden im Putz
Hausfassade mit Schäden im Putz

Verschließen

Auch wenn der Tipp oft im Internet kursiert, es ist gefährlich ein Loch in der Wand, welches die Wespen als Durchschlupf nutzen, im Sommer zu schließen. Denn finden sie keinen Weg mehr nach Außen, dann nutzen sie ihr scharfes Mundwerkzeug, um sich einen anderen Weg zu bahnen. Dieser könnte dann durchaus in einem Wohnraum enden. Da die Tiere auf diese Weise auch aggressiv reagieren könnten, sollte ihnen der Durchschlupf im Sommer nicht versperrt werden. Ist das Nest im Herbst dann verlassen, kann das Loch wie folgt geschlossen werden:

  • Bauschaum in das Loch geben
  • mit Silikon verschließen
  • überputzen

So besteht im nächsten Jahr keine Gefahr mehr, dass eine Wespenkönigin das Loch und somit das fertige Nest findet und sich mit einem neuen Volk für den nächsten Sommer wieder ansiedelt.

Wespen bekämpfen

Eigentlich sind Wespen durch das Naturschutzgesetz geschützt. Schaden sie in einem Sommer jedoch den Hausbewohnern mehr, als dass sie nebeneinander her leben könnten, dann darf ein Nest auch entfernt und die Wespen bekämpft werden, wenn keine Umsiedlung durch einen Imker möglich ist. In den folgenden Fällen kann eine Erlaubnis bei der Behörde zur Bekämpfung der Tiere beantragt werden:

  • Allergiker leben im Haus
  • Nest ist an Hauseingang gebaut
  • Bewohner haben keine Möglichkeit, ins Haus zu gelangen
  • Nest sitzt in Nähe eines Kinderzimmers
  • Tiere könnten durch die Wand in Wohnräume eindringen
  • Terrasse oder Balkon unbenutzbar
Wespennest von innen
Wespennest von innen

Vor allem, wenn das Nest in einer Wand gebaut wurde, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, wenn dieses im Sommer entfernt werden soll. Denn für den Laien kann es gefährlich werden, die Tiere in einem Nest, bei dem vor allem in einer Hauswand die Größe nicht absehbar ist, selbst zu bekämpfen. Der Fachmann besitzt bestimmte chemische Mittel, die er in das Einflugloch einsprühen kann, die alle Tiere im Nest vernichten.

Wespennest erkennen

Gerade wenn ein Wespennest in einer Wand gebaut wurde, ist es oft von außen schlecht zu erkennen. Plötzlich sind Wespen da, vielleicht auch vermehrt in einem Zimmer, und es ist nicht ersichtlich, woher diese kommen, da auch Fenster und Türen eigentlich immer verschlossen sind.

Folgende Hinweise können helfen, das Nest zu finden:

  • scharrende und summende Geräusche in den Wänden
  • sehr hohe Lautstärke bei großem Nest
  • kleine Löcher im Putz
  • kleines Nest auf der Wand
  • dahinter verbirgt sich meist ein großes
  • im Dach in der Dämmung
  • reges Treiben der Tiere an bestimmten Stelle

Den Winter abwarten

Sitzt ein Nest nicht in direkter Nähe zu einem Fenster, einer Balkontüre oder an einem anderen Platz, an dem es nur relativ wenig stört und die Bewohner des Hauses nicht ständig durch die Einflugschneise der Insekten gehen müssen, dann kann der Herbst/Winter abgewartet werden, um die Tiere zu bekämpfen. Denn Wespenvölker versterben im Spätsommer bis frühen Herbst und die Nester sind dann verwaist. Die frisch für das nächste Jahr geschlüpften Königinnen suchen sich einen anderen geschützten Platz zum Überwintern. Erst im nächsten Frühjahr machen diese sich dann wieder auf, einen neuen Platz für ein neues Volk zu finden. Hierbei werden aber auch alte, fertige Nester bevorzugt.

Daher sollten diese im Herbst wie folgt entfernt werden:

  • im Sommer bereits Einflugschneise beobachten
  • im Herbst in Hauswand nach Wespennest suchen
  • eventuell Putz abschlagen
  • das Nest ganz entfernen
  • auch Rollladenkästen und hinterliegende Wand untersuchen
Rolladenkästen
Rolladenkästen

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugende Maßnahmen gegen Wespennester im Sommer sollten bereits im Herbst/Winter getroffen werden. Da die Königinnen im Frühling für ihren Nestbau auf der Suche nach Einschlupflöchern sind, in denen sie geschützt ihren Wespenstaat aufbauen können, sollte ihnen diese Möglichkeit genommen werden. Daher sollte bei den vorbeugenden Maßnahmen wie folgt vorgegangen werden.

  • alle Wände am Haus gründlich untersuchen
  • finden sich kleine Löcher im Putz, verschließen
  • auch Löcher zum Dach verschließen
  • so weit es geht, Rollladenkästen abdichten
  • Wespenkönigin beobachten und direkt bekämpfen

Natürlich wird für diese vorbeugenden Maßnahmen ein wenig Zeit benötigt, die jedoch sinnvoll angelegt ist, damit sich keine Wespen mehr in die Hauswand verirren können. Denn ein sichtbarer Nestbau kann bereits im Frühjahr verhindert werden, indem das Nest sofort am Anfang wieder entfernt wird. Ein nicht sichtbares Nest in der Wand hingegen kann auf eine große Population von bis zu tausend Tieren über den Sommer anwachsen, wenn es zuerst unentdeckt bleibt.

Schutz

Kann ein Wespennest nicht im Sommer entfernt werden und muss gemeinsam mit den Tieren gelebt werden, dann sollten einige Maßnahmen getroffen werden, dass die Wespen nicht aggressiv reagieren.

Hierzu gehören die folgenden:

  • kein Parfüm oder Haarspray auftragen
  • auch auf stark duftende Reinigungsmittel verzichten
  • am Tisch eine Sprühflasche mit Wasser parat haben
  • hiermit die Tiere verscheuchen
  • nicht durch die Einflugschneisen laufen

Hinweis: Sind sehr viele Wespen auf der Terrasse oder dem Balkon unterwegs, dann sollte auf das Essen im Freien über den Sommer besser verzichtet werden. Da die Tiere ab der Dämmerung nicht mehr fliegen, kann das Abendessen im Freien an warmen Tagen auch auf später verschoben werden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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