Wie alt werden Marder? Infos zur Lebenserwartung
Marder sind überall in Mitteleuropa vertreten. Während sie früher Wälder und Felder als Lebensraum bevorzugten, sind sie heute auch in dicht besiedelten Gebieten zu Hause – auf Kosten ihrer Lebenserwartung? Erfahren Sie hier, wie alt Marder werden können.
Auf den Punkt gebracht
- auch Fischotter, Dachs, Wiesel & Co. zählen zu den Mardern
- Menschen und Fressfeinde größte Gefahr für Marder
- erreichen in Gefangenschaft höheres Alter als in freier Wildbahn
- Durchschnittsalter eines Steinmarders in der Natur: 3 Jahre
- weibliche Tiere meist älter als männliche
Inhaltsverzeichnis
Familie der Marder
Wer in Europa von Mardern spricht, meint meist die zu den Echten Mardern (Martes) gehörenden
- Baummarder (Martes martes) und
- Steinmarder (Martes foina)
Doch die Familie der Marder (Mustelidae) ist noch größer. Sie umfasst unter anderem auch diese Marderarten:
- Otter (Lutra lutra)
- Iltis (Mustela putorius)
- Dachs (Meles meles)
- Mauswiesel (Mustela nivalis)
- Nerz (Mustela lutreola)
Marder erkennen
- meist langgestreckter, geschmeidiger, schlanker Körper
- braunes bis schwarzes Fell
- auffällige Zeichnungen im Gesicht
- vier kurze Beine mit kräftigen, einziehbaren Krallen
- Schwanz dicht behaart und meist lang
Hinweis: Die zu den Mardern zählenden Dachse haben einen gedrungeneren Körperbau und einen kürzeren Schwanz als die anderen Vertreter der Familie Mustelidae.
Einflussfaktoren auf Lebenserwartung
Neben Greifvögeln ist der größte Feind des Marders der Mensch. Die Lebensweise des Menschen hat großen Einfluss darauf, wie alt Marder und andere Wildtiere werden können. Die Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung der Tiere nachhaltig negativ:
- Straßenverkehr
- Luftverschmutzung
- Intensivierung der Landwirtschaft
- ständige Verringerungen des Lebensraums
- Jäger
Hinweis: Stein- und Baummarder, Iltisse und Nerze dürfen in vielen Bundesländern bejagt werden. Dachse und Fischotter stehen unter Naturschutz.
Lebenserwartung von Mardern
Wie alt Marder werden können, hängt davon ab, ob Sie in freier Wildbahn oder in Gefangenschaft leben. So können die Tiere in Gefangenschaft ein deutlich höheres Alter als in der freien Natur erreichen. Ohne natürliche Feinde und mit regelmäßiger Versorgung mit Nahrung sind dann bei einigen Arten mehr als fünfzehn Jahre möglich. In der folgenden Tabelle finden Sie einen Überblick über die durchschnittliche Lebenserwartung der Marderarten:
Marderart | Lebenserwartung in freier Wildbahn | Lebenserwartung in Gefangenschaft |
---|---|---|
Baummarder | 8 bis 10 Jahre | 15 bis 16 Jahre |
Steinmarder | 3 Jahre (Höchstalter: 10 Jahre) | bis zu 18 Jahre |
Dachs | 4 bis 6 Jahre (Höchstalter: 15 Jahre) | bis zu 20 Jahre |
Fischotter | 8 bis 13 Jahre | bis zu 22 Jahre |
Hermelin | 1 bis 3 Jahre | 6 bis 8 Jahre |
Iltis | 5 bis 7 Jahre | 12 bis 14 Jahre |
Mauswiesel | 2 bis 5 Jahre | bis zu 9 Jahre |
Nerz | bis zu 7 Jahre | bis zu 10 Jahre |
Hinweis: Wie bei vielen Arten unterscheidet sich die Lebenserwartung weiblicher und männlicher Tiere auch bei den Mardern. So haben männliche Tiere durch Revierkämpfe ein höheres Verletzungsrisiko. Zudem legen sie weitere Strecken als die Weibchen zurück, wodurch sich die Gefahr von Verkehrsunfällen erhöht.
Mehr über Marder
Häufig gestellte Fragen
Kontrollieren Sie Gebäude regelmäßig. Beachten Sie auch den Dachboden und Nebengebäude wie Garage und Schuppen. Verschließen Sie eventuelle Eintrittspforten mit engmaschigem Drahtgitter. Schon fünf Zentimeter reichen den schlanken Tieren zum Hindurchschlüpfen.
Typische Anzeichen eines Marderbesuchs sind beispielsweise Kratzgeräusche und Trippelschritte abends und nachts sowie unangenehme Gerüche von den Hinterlassenschaften der Tiere. Auch Löcher in Wandverkleidungen, Kratzspuren an Regenrinnen oder Fellreste können auf die ungebetenen Gäste hinweisen.
Marder haben feine Ohren. Musik können sie nicht ertragen. Vermuten Sie einen Marder auf dem Dachboden, stellen Sie ein Radio auf und lassen es ein paar Tage laufen. Alternativ gibt es Geräte, die die Tiere mit Tönen im Ultraschallbereich verscheuchen sollen. Auch den Geruch ausgelegter Katzen- oder Hundehaare mögen die wendigen Raubtiere nicht. Wenn Sie den unliebsamen Besuch nicht mit Hausmitteln loswerden, beauftragen Sie einen Schädlingsbekämpfer. Verschließen Sie anschließend alle Schlupflöcher, wenn die Tiere erfolgreich vertrieben wurden.