Wie alt werden Schnecken? So lange leben sie
Schnecken sind schon sehr alt. Die Vorfahren der heutigen bekannten Schneckenarten lebten bereits vor mehr als 500 Millionen Jahren, im Erdaltertum in den Meeren. Die Lebensdauer einzelner Arten ist sehr unterschiedlich.
Auf den Punkt gebracht
- brauchen Feuchtigkeit zum Leben
- Alter von Größe, Lebensraum und -weise abhängig
- Gehäuseschnecken haben höhere Lebenserwartung als Nacktschnecken
Inhaltsverzeichnis
Schleimige Gesellen
Schnecken (Gastropoda) gehören zu den Weichtieren (Mollusca). Sie bevölkern die unterschiedlichsten Lebensräume der Erde. Einige sind im salzigen Meer zu Hause, andere Arten leben im Süßwasser und andere wiederum auf dem Land. Meist sind sie nachtaktiv. Zum Leben brauchen alle Schneckenarten Feuchtigkeit. Generell werden die Weichtiere in Nackt- und Gehäuseschnecken unterteilt. Es gibt hier verschiedene Unterschiede, so auch in der Höhe der zu erwartenden Lebensdauer. Daneben entscheiden allerdings noch weitere Faktoren darüber, wie alt eine Schnecke wird.
Hinweis: Besonders Nacktschnecken, und dabei hauptsächlich die Spanische Wegschnecke, sind ein Graus für jeden Hobbygärtner. In einer Nacht können sie ein ganzes Gemüsebeet kahl fressen.
Unterschiedliches Alter
Die Lebenserwartung der einzelnen Schneckenarten ist recht unterschiedlich. Verschiedene Faktoren sind dabei entscheidend, wie alt eine Schnecke wird. Dazu gehören
- Lebensraum
- Lebensweise
- Größe der Schnecke
- Fressfeinde
In der Regel wird dabei eine Angabe zwischen neun und zwölf Monaten gemacht, wobei Vertreter kleinerer Schneckenarten nicht so alt werden wie größere. Auch innerhalb einer Art kann die Lebenserwartung unterschiedlich sein. Diese hängt unter anderem von der Witterung und den örtlichen Gegebenheiten ab.
Hinweis: Eine Schnecke legt in einer Sekunde einen Weg von einem Millimeter zurück.
Nackt- und Gehäuseschnecken
Gehäuseschnecken haben im Vergleich zu Nacktschnecken ein höhere Lebenserwartung und können ein sehr beachtliches Alter erreichen. Aufgrund ihres vorhandenen Schneckenhauses können sie manche schwierige Lebensbedingungen gut überstehen. Dieses bietet Schutz vor
- Austrocknung
- kalten Wintern
- Schnecke zieht sich zurück
- verschließt Haus mit einem Kalkdeckel
- übersteht so mehrere Monate
Nacktschnecken haben es da schon etwas schwerer. Die meisten erwachsenen Schnecken überleben sehr kalte Winter selten. Bei milder Witterung ist ein Überleben im frostfreien Boden allerdings möglich. Oft überwintern auch nur die Eier, die im Boden abgelegt wurden. Im Frühjahr schlüpfen die Jungen und werden bereits im Sommer geschlechtsreif. Kurz darauf legen diese dann Eier ab. Meist werden Nacktschnecken selten älter als ein bis zwei Jahre.
Lebenserwartung einzelner Schneckenarten
Die wohl älteste Schnecke ist laut Aussagen der NABU eine Weinbergschnecke (Helix pomatia), die in einem Terrarium lebte. Sie wurde 30 Jahre alt. In der freien Natur erreichen Vertreter dieser Art auch ein recht stattliches Alter von sechs bis zehn Jahren. Daneben gibt es auch Arten, die ebenfalls eine gute Lebenserwartung haben und andere, die sehr kurzlebig sind:
Schneckenart | Maximale Lebenserwartung |
---|---|
Ackernetzschnecke (Deroceras reticulatum) | 1 Jahr |
Apfelschnecke (Ampullariidae) | 3 bis 4 Jahre |
Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis) | bis 5 Jahre |
Große Achatschnecke (Achatina fulica) | 10 Jahre |
Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis) | 8 Jahre |
Posthornschnecke (Planorbarius corneus) | 3 Jahre |
Rote Wegschnecke (Arion rufus) | bis 3 Jahre |
Schwarzer Schnegel (Limax cinereoniger) | 2 Jahre |
Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) | 1 bis 2 Jahre in milden Gegenden |
Tigerschnegel (Limax maximus) | 3 Jahre |
Zwergschnecken | 1 Jahr |
Hinweis: Verschiedene Schneckenarten wie die Achatschnecke oder Weinbergschnecken können bei Zimmertemperatur in Terrarien gehalten werden. Hier haben sie eine höhere Lebenserwartung als normal.
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Natürliche Fressfeinde
Viele Schnecken erreichen mitunter ihre normale Lebenserwartung nicht. Für ihre natürlichen Fressfeinde wie Igel, Maus, Marder und Vögel sind sie eine wahre Delikatesse. Daneben können auch sehr kalte Winter oder länger anhaltende Trockenheit den Weichtieren den Garaus machen. Daneben sind im Garten manche Schneckenarten nicht gern gesehen, besonders die gefräßigen Nacktschnecken. Sie werden dort gezielt bekämpft.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt auch giftige Schnecken, diese kommen jedoch hauptsächlich nur in den tropischen Meeren vor. Zu ihnen zählt unter anderem die Kegelschnecke (Conidae). Sie produziert das stärkste, bekannteste natürliche Gift. Hierzulande sind unter den Land- und Süßwasserschnecken keine giftigen Tiere anzutreffen. Jedoch nach einem Kontakt mit ihnen, sollten dennoch die Hände gründlich gewaschen werden.
Schnecken sind vom Herbst bis Frühjahr kaum sichtbar. Sie suchen zeitig einen Platz zum Überwintern. Da Nacktschnecken kein Haus besitzen, verkriechen sie sich im frostfreien Boden. Anders sieht es bei den so genannten Gehäuseschnecken aus. Diese suchen sich eine geschützten Platz, beispielsweise unter dichten Büschen im Moos. Hingegen ist die zwei Millimeter große Ackerschnecke auch bei frostigen Temperaturen im feuchtem Laub oder unter der Schneedecke aktiv.
In der Regel legen fast alle Land- und Süßwasserschnecken Eier. Daraus schlüpfen dann die Jungen. Die Eier sind je nach Schneckenart weiß oder durchsichtig und haben einen Durchmesser von drei bis vier Millimeter. Nach der Paarung werden bis zu 400 Eier in Gelegen von 30 bis 70 Stück abgelegt. Da die Weichtiere zwittrig sind erfolgt die Ablage von beiden Tieren. Je nach Witterung kann eine Ablage bis zu zweimal jährlich, im Frühjahr und Herbst erfolgen.
Ja. Bereits geschlüpfte Tiere haben ein kleines Embryonalgehäuse. Bei ausgewachsenen Tieren ist dies oft noch als Spitze erkennbar. Das Gehäuse wächst mit dem Jungtier mit. Hört dann die Schnecke auf zu wachsen, wächst auch das Haus nicht weiter.