Wie alt werden Tauben? | So lange leben sie
Tauben sind nicht bei jedermann beliebt. Besonders in der Stadt gelten sie als Plage. Wer sich jedoch intensiv mit der Vogelart beschäftigt, lernt auch ihre positiven Seiten kennen. Wie lange leben Tauben eigentlich?
Auf den Punkt gebracht
- Tauben (Columbiformes) zählen zur Familie der Taubenvögel
- 42 verschiedene Gattungen mit mehr als 300 Taubenarten bekannt
- sehr kleine und sehr große Arten
- erreichbares Alter abhängig von der Art und ihrem Lebensraum
- heimische Tauben mit Lebenserwartungen von etwas über 10 Jahren, Ausnahme: Stadttaube wird nicht so alt
Inhaltsverzeichnis
Lebenserwartung heimischer Taubenarten
Tauben (Columbiformes) sind fast auf der ganzen Welt verbreitet. Viele Menschen lieben die anmutigen Geschöpfe, andere verachten sie als Schädling und Krankheitsüberträger. Die Lebensweise und das erreichbare Alter der verschiedenen Taubenarten unterscheiden sich. Während die bei uns verbreiteten Stadttauben meist nur zwei oder drei Jahre alt werden, erreicht die in Neuguinea lebende Krontaube (Goura cristata) sogar ein Alter von 25 Jahren. Wir haben die durchschnittlichen Lebenserwartungen der bekanntesten heimischen Arten zusammengestellt.
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Stadttaube
- wissenschaftlicher Name: Columba livia f. domestica
- keine eigene Art im eigentlichen Sinne, sondern Nachkomme von aus der Felsentaube (Columba livia) gezüchteten verwilderten Haus- und Brieftauben
- Lebensraum: bewohnte Gebiete in Städten und Dörfern
- Merkmale: nicht scheu, perfekt an das Leben mit den Menschen angepasst, früher als Brieftaube eingesetzt
- Lebenserwartung: 2 bis 3 Jahre (in freier Wildbahn, im betreuten Schlag bis zu 15 Jahre)
Hinweis: Da die Stadttaube eigentlich kein Wildtier ist und deshalb hauptsächlich in der Hoffnung auf Nahrung in die Stadt zieht, gibt es mittlerweile vielerorts Stadttaubenhilfe, die die Tiere in einen Schlag zurückführen und dort mit Nahrung versorgen.
Hohltaube
- wissenschaftlicher Name: Columba oenas
- Lebensraum: Stadtparks, Wälder
- Merkmale: sehr scheu, etwas kleiner als Stadttaube, brütet in Baumhöhlen
- Lebenserwartung: 10 Jahre
Ringeltaube
- wissenschaftlicher Name: Columba palumbus
- Lebensraum: Städte, Dörfer, Gärten, Wälder
- Merkmale: graublau mit weißem und türkisfarbenem Halsfleck, brütet in Nadelbäumen, laute Fluggeräusche
- Lebenserwartung: 15 Jahre
Hinweis: Die größte Taubenart ist die Neu-Guinea-Fächertaube. Sie wird zwei Kilogramm schwer und bis zu 73 Zentimeter groß. Die kleinste Art ist das Zwergtäubchen. Sie wird nur so groß wie ein Spatz.
Türkentaube
- wissenschaftlicher Name: Streptopelia decaocto
- Lebensraum: Städte, Dörfer, Parks
- Merkmale: ursprünglich aus Asien, graubraunes Gefieder mit schwarzem Nackenband, meidet Wälder
- Lebenserwartung: 12 Jahre
Turteltaube
- wissenschaftlicher Name: Streptopelia turtur
- Lebensraum: Waldränder, lichte Wälder
- Merkmale: blaugraues bis rostrostes Gefieder, roter Lidrand, zartere Stimme als andere Taubenarten
- Lebenserwartung: 12 Jahre
Hinweis: Die Turteltaube wurde 2020 zum Vogel des Jahres gekürt. Sie gilt als bedrohte Tierart und steht auf der Roten Liste.
Häufig gestellte Fragen
Wie alt Wildtauben werden, hängt von vielen Faktoren ab. Sie werden bedroht durch ihre tierischen Feinde sowie durch Jagd und Wilderei, Krankheiten, Parasiten, fehlende Lebensräume und die Abnahme des Nahrungsangebotes durch die industrielle Landwirtschaft.
Die Taube steht auf dem Speisezettel von Uhus, Falken, Sperbern, Elstern, Mardern, Waschbären und Rabenvögeln.
Tauben ernähren sich hauptsächlich vegetarisch. Sie fressen Kräuter, Eicheln, Nüsse, Samen, Beeren und Knospen. Hin und wieder verzehren sie auch Schnecken und Würmer. Stadttauben haben ihre Ernährung an die Nähe zum Menschen angepasst. Sie verspeisen Abfälle und Backwaren.
Die heimischen Taubenarten haben einen wichtigen Einfluss auf das Ökosystem. Sie fressen Samen und verteilen diese, sodass neue Pflanzen entstehen können. Sie dienen seltenen Greifvögeln wie Turm- und Wanderfalken als wichtige Nahrungsgrundlage.
Die Gefahr, die von Straßentauben ausgeht, wird nach Meinung vieler Wissenschaftler überschätzt. Tauben können ebenso wie andere Nutz- und Wildtiere Krankheiten übertragen. Die meisten Taubenkrankheiten sind jedoch wirtsspezifisch, sodass davon keine Bedrohung für den Menschen ausgeht. Allerdings produzieren Stadttauben viel Kot, der zu Verschmutzungen und Gebäudeschäden führt.