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Wie gefährlich können Libellen für uns werden?

Wie gefährlich sind Libellen für uns?

Einzigartige Körperform, schillernde Farben – Libellen faszinieren wie kaum ein anderes Insekt. Doch eine Begegnung löst neben Staunen auch Sorge aus. Können sie womöglich stechen, beißen oder Gift versprühen? Wir klären, wie gefährlich Libellen für uns sind.

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Auf den Punkt gebracht

  • Libellen besitzen keinen Stachel und keine Giftdrüsen
  • ihr Beißwerkzeug ist für Menschen ungefährlich
  • Bisse kommt selten vor, fühlt sich wie Zwicken an
  • Libellen stehen unter Schutz
  • nicht jagen, verletzen oder töten

Libellen können nicht stechen

Der Hinterleib einer Libelle ist im Verhältnis zum Rest des Körpers sehr lang, läuft spitz zu und wirkt daher gefährlich. Die erste Assoziation bei diesem Anblick: Stachel! In Anbetracht der Größe wird zudem vermutet, dass ein Stich weit mehr weh tun muss, als dass das bei Bienen- und Wespenstichen der Fall ist. Und die sind ja bekanntlich schon sehr schmerzhaft. Doch das alles ist bloß Kopfkino, die Realität ist völlig harmlos.

Größe Königslibelle (Anax imperator) bei der Eiablage
Größe Königslibelle (Anax imperator) bei der Eiablage
  • Libelle hat keinen Stachel im herkömmlichen Sinne
  • am Ende des Hinterleibs befindet sich ein sogenannter Legebohrer
  • dieser „Stachel“ ist stumpf
  • dient ausschließlich zum Ablegen der Eier

Hinweis: Nur Weibchen besitzen diesen Legestachel, mit dem sie ihre Eier in Pflanzen oder Totholz „bohren“.

Libellen können nicht beißen

Wenn der Stich einer Libelle schon nicht gefährlich ist, wie steht es um einen Biss? Odonata, so die wissenschaftliche Bezeichnung für Libellen, besitzen tatsächlich kräftige Beißwerkzeuge. Aus der Nähe betrachtet, wirken sie auch furchterregend. Fürchten müssen sich allerdings nur Insekten wie beispielsweise Fliegen, Mücken, Schmetterlinge oder Käfer, die allesamt auf dem Speiseplan der Libellen stehen.

Libelle frisst Libelle
Libellen fressen sich auch gegenseitig.

Für Menschen besteht aus zwei Gründen keine Gefahr:

  1. Menschliche Haut ist für die Beißwerkzeuge der Libellen viel zu dick.
  2. Libellen versuchen so gut wie nie, Menschen zu beißen.

Hinweis: Höchstens wenn eine Libelle gefangen und in der geschlossenen Hand gehalten wird, kann sie, beim Versuch zu entkommen, beißen. Das fühlt sich aber eher wie ein leichtes Zwicken an und wird nur für die Dauer des „Bisses“ zu spüren sein.

Libellen sind nicht giftig

Männchen der Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
Die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), hier ein Männchen, gehört zu den häufigsten heimischen Libellenarten.
Quelle: Andreas Eichler, 2012.09.22.-41-1-Kreith-Blaugruene Mosaikjungfer-Maennchen, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Die dritte Sorge, dass Libellen für Menschen giftig sein können, ist ebenfalls komplett unbegründet. Alle Libellenarten, von denen hierzulande etwa 80 heimisch sind, besitzen keine Giftdrüsen.

Libellen sind geschützt

Es kann vorkommen, dass eine Libelle auf Sie zufliegt oder sogar auf der Haut landet. Halten Sie einfach still, lassen Sie sie gewähren, bis sie genug hat und wegfliegt. Wenn Ihnen so viel Nähe nicht behagt, dann schütteln Sie die Libelle sanft ab. Keinesfalls dürfen Sie ein Tier verletzen oder töten. Zwei Drittel aller Libellenarten sind in Europa gefährdet, 20 % sogar vom Aussterben bedroht. Deswegen stehen sie bei uns unter Schutz. Das gilt für Eier, Larven und ausgewachsene Exemplare.

Hinweis: Außerdem haben wir Ihnen mit dem Text hoffentlich deutlich gemacht, dass Libellen für uns Menschen nicht gefährlich sind.

Häufig gestellte Frage

Sind Libellen für Haustiere gefährlich?

Was für Menschen gilt, gilt auch für Haustiere. Sie können von Libellen weder gestochen noch gebissen oder vergiftet werden. Vielmehr können Haustiere wie Katzen den Libellen gefährlich werden.

Was tun, wenn sich eine Libelle in die Wohnung verirrt?

Wenn sich eine Libelle in die Wohnung verirrt, wird sie über kurz oder lang eingehen. Denn selten wird sie allein den Weg in die Freiheit finden. Sie sollten sie also gezielt und so schnell wie möglich nach draußen befördern. Natürlich lebend und unverletzt. Manchmal kann es ausreichen, ein nahes Fenster weit zu öffnen und eine Weile abzuwarten. Wenn das nicht funktioniert, behelfen Sie sich mit einem großen Glas, das Sie vorsichtig über die Libelle stülpen. Schieben Sie dann eine Pappe unter die Öffnung, damit die Libelle nicht entwischen kann. Bringen Sie sie so nach draußen und entlassen Sie sie in die Freiheit. Libelle im Glas (Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum))

Sind Libellen im Garten nützlich?

Wer Libellen im Garten hat, darf sich freuen, denn sie betätigen sich als ökologische Schädlingsbekämpfer. Unter anderem vertilgen sie lästige Fliegen und allseits gefürchtete Mücken. Außerdem sind die Flüge dieser großen Insekten ein tolles Schauspiel, besonders für Kinder.

Kann ich Libellen gezielt ansiedeln?

Ja, das ist möglich, wenn Sie ihnen einen geeigneten Lebensraum bieten können. Ideal ist ein Naturteich mit Uferbepflanzung, wo sie Kleininsekten als Nahrung finden können. 

Wie lange leben Libellen?

Das Leben einer ausgewachsenen Libelle währt bei den meisten Arten kurz, etwa sechs bis acht Wochen. Zuvor haben sie je nach Art drei Monate bis fünf Jahre als Larve im Wasser verbracht.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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