Wie giftig ist die Vogelbeere für Kinder, Hunde und Katzen?
Nahezu jeder Mensch hat schon einmal den Satz gehört, dass die Vogelbeere – auch als Eberesche bezeichnet – hochgiftig ist. Meist sind es kleine Kinder die von ihren Müttern und Vätern eindringlich gewarnt werden. Doch handelt es sich hierbei um einen Mythos oder ist die Pflanze tatsächlich hochgiftig? Und wie erklärt es sich dann, dass es sogar Vogelbeermarmelade gibt?
Inhaltsverzeichnis
Vogelbeerbaum
Der Vogelbeerbaum im Portrait
Vogelbeerbäume kommen europaweit vor, sehr häufig stehen sie an Straßenrändern oder säumen Alleen. Kultiviert werden die Bäume hingegen in Nordamerika. Da nur geringe Ansprüche an den Boden bestehen, gedeihen die bis zu 15 Metern hohen Gewächse problemlos über viele Jahre hinweg. Erkennbar ist der Baum aufgrund seiner hellgrauen Rinde am Stamm, die im Alter rissig wird in jungen Jahren jedoch glatt und glänzend anmutet.
Giftigkeit
Vogelbeere als Giftpflanze – welche Teile sind gefährlich?
Es stimmt tatsächlich, dass die Eberesche – so werden Vogelbeeren auch genannt – zu einem großen Teil giftig ist. Betroffen sind die Früchte, die im unreifen Zustand zu heftigen Magen-Darm-Beschwerden führen können. Dennoch wird der Vogelbeerbaum als gering giftig eingeschätzt. Die Gefahr geht ausschließlich von unreifen Früchten aus, da sie in höherem Maße Parasorbinsäure enthalten. Aufgrund dieses Inhaltsstoffes schmeckt die Frucht sehr bitter, so dass Tiere wie Katzen für gewöhnlich keine größeren Mengen verzehren. Anders sieht es bei den Blättern aus, die keine Bitterstoffe enthalten
Tipp: Sämtliche Baumteile sind ungiftig, außer das Blattwerk. Dieses kann in großen Mengen zur Bildung von Blausäure im Körper führen.
Für Haustiere
Wie giftig sind Vogelbeeren für Katzen und Hunde?
Katzen sind Genusstiere, sie fressen in der Regel nichts was ihnen nicht schmeckt. Die Gefahr dass eine Katze Vogelbeeren im großen Ausmaß frisst ist gering, denn die Beeren sind sehr bitter. Doch auch das Blattwerk wird vom Stubentiger meist nicht verachtet und hier ist eine geringe Giftigkeit vorhanden. Es drohen keine lebensbedrohlichen Folgen beim Verzehr, jedoch ist die Gefahr einer Auswirkung auf den Magen-Darm-Trakt gegeben.
Die Gefahr besteht darin, dass sich in beschädigten Blättern Blausäure befindet oder diese im Magen gebildet wird. Blausäure greift die Magen-Darmschleimhaut an und kann zu folgenden Symptomen führen.
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- in hoher Dosis Koliken
Was tun bei Verzehr?
Was tun wenn das Haustier Vogelbeeren gefressen hat?
In aller Regel schadet die Vogelbeere oder das Blattwerk des Baumes den Tieren kaum. Kommt es zu Symptomen des Magen-Darm-Trakts, ist eine symptomatische Behandlung ausreichend. Diese besteht in Linderung von Erbrechen, Krämpfen und Durchfall. Nur wenn sehr große Mengen der Blätter verzehrt wurden, ist eventuell eine tierärztliche Überwachung erforderlich. Die Giftnotrufzentrale hält wichtige Informationen für Haustierbesitzer bereit.
Für Kinder
Wie giftig ist die Vogelbeere für Kinder?
Der Organismus eines Kindes ist meist empfindlicher als bei einem erwachsenen Mengen. Entsprechend treten Symptome einer Vergiftung bei Kindern schneller auf und haben oft stärkere Symptome. Unreife Vogelbeeren können in großen Mengen zu unangenehmen Magen-Darm-Symptomen führen. Wie bei Katze und Hund auch erleiden betroffene Menschen.
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Magen- und Darmkrämpfe
Was tun bei Verzehr?
Hat ein Kind versehentlich unreife Vogelbeeren zu sich genommen, sollte zur Sicherheit der Kinderarzt oder der ärztliche Bereitschaftsdienst kontaktiert werden. Selbst wenn es sich um kleine Mengen handelt, können die Symptome durch entsprechende Medikamente rasch gelindert werden. Auch die Giftnotrufzentrale ist ein guter Ansprechpartner.
Der Verzehr von gekochten Vogelbeeren ist natürlich kein Notfall, hier können auch größere Mengen verzehrt werden, ohne dass es zu Überreaktionen kommt.
Essbarkeit
Die Vogelbeere zum Verzehr
Die wenigsten Menschen wissen, dass Vogelbeeren nicht nur eine geringe Giftigkeit aufweisen, sondern zudem sogar essbar sind. Dies gilt jedoch ausschließlich für den gekochten Zustand, roh drohen Vergiftungserscheinungen. Die Parasorbinsäure, welche die Unverträglichkeit verursacht, wird durch den Kochvorgang zerstört und schadet nicht mehr. Geeignet sind die Früchte zur Herstellung von Gelee, Marmelade oder Chutney, geschmacklich erinnern sie an Preiselbeeren und werden gern zu Wildgerichten gereicht.
Vogelbeeren ergeben jedoch nicht nur ein äußert schmackhaftes Gelee, sondern sind zudem sogar gesund. Die Beeren enthalten große Mengen Vitamin C, weswegen sie in früheren Jahren als Heilmittel gegen Skorbut galten. Verwendet wird jedoch nicht nur die Vogelbeere selbst, sondern auch das Blattwerk und die Blüten. Dieses wird gebraut als Tee in der Naturheilkunde gegen verschiedene Gebrechen eingesetzt. Gern wird der Tee aus Vogelbeerblättern bei Bronchitis oder Erkältungskrankheiten verwendet. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Nachweise hinsichtlich der Wirksamkeit.
Quellen:
http://geliebte-katze.de/information/katzenhaltung/ernaehrung-der-katze/vorsicht-giftig-fuer-katzen