Wachstum: wie schnell wächst ein Feigenbaum?
Die Feige (Ficus carica) ist eine Besonderheit unter den Exoten. Sie ist dekorativ und bietet zudem noch leckere Früchte. Wie schnell ein Feigenbaum wächst, wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst und gesteuert.
Auf den Punkt gebracht
- Ficus carica wächst als mittelgroßer Baum oder großer Strauch
- gehört zu den ältesten domestizierten Nutzpflanzen
- kann unter guten Bedingungen auch in Deutschland kultiviert werden
- Wuchs hierzulande deutlich geringer als an ihren natürlichen Standorten
- kann im Garten ausgepflanzt oder im Kübel kultiviert werden
Inhaltsverzeichnis
Wachstum von Region, Sorte und Haltung abhängig
Hauptaugenmerk beim Feigenbaum liegt bei den Früchten. Aber auch das Gehölz selbst ist äußerst dekorativ. Während es an seinen natürlichen Standorten bis zu zehn Metern hoch und breit werden kann, sind es hierzulande zwischen 300 und 400 cm. Unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 500 cm. Der jährliche Zuwachs liegt bei 20-40 cm.
- Wuchsgeschwindigkeit hängt u. a. von der Sorte ab
- einige besonders wüchsig, andere weniger wuchsfreudig
- Zuwachs in der ersten Zeit nach der Pflanzung gering
- Feigenbaum anfangs mit Bildung eines kräftigen Wurzelsystems beschäftigt
- Wurzel flach ausgedehnt und etwa drei Mal so groß wie die Krone
- Hauptwurzel wächst nahezu senkrecht in den Boden
- restliche Wurzeln strahlenförmig rund um die Pflanze
- Ficus carica ein eher sparrig wachsendes Gehölz
- Verzweigung setzt bereits bei geringer Höhe ein
Bei älteren Exemplaren ist die Krone sehr breit und ausladend sowie unregelmäßig und niedrig. Der Feigenbaum wächst breit wie hoch. Demzufolge ist der meist knorrige, gedrehte oder gebogene Stamm vergleichsweise kurz und gedrungen.
Hinweis: Wie die Krone breiten sich auch die Wurzeln in alle Richtungen aus, sodass benachbarte Pflanzen möglicherweise Schaden nehmen könnten.
Das Wachstum bremsen
Wie bereits erwähnt, neigt der Feigenbaum dazu, eine ausladende Krone zu bilden bzw. wächst er stark in die Breite. Das kann besonders in kleineren Gärten zum Problem werden.
- alle zusätzlichen Bodentriebe entfernen, um Breitenwachstum einzuschränken
- Wuchs zu hoch, sämtliche Triebe konsequent einkürzen
- Schnitt sollte möglichst früh erfolgen
- Feigenbaum benötigt Zeit, neues Fruchtholz zu bilden
- Gehölz entwickelt teilweise viele bodennahe Zweig
- für ästhetische Form alle bodennahen, nach unten wachsenden Triebe entfernen
- Schnitt stärkt vertikale Äste
- gerade Form schief wachsender, starker Äste durch Stützen wiederherstellen
Ist die Krone mittlerweile zu dicht, können quer wachsende Triebe herausgeschnitten werden. Danach sollte die Feige ein ‚V‘ bilden, d. h., alle Haupttriebe sollten strahlenförmig aus der Wurzel wachsen. Die beste Zeit hierfür ist im Frühjahr, sobald keine stärkeren Fröste mehr drohen.
Hinweis: Insbesondere junge Feigenbäume benötigen häufig einen Erziehungsschnitt, um Haupt- oder Leittrieb sowie Nebentriebe in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.
Eingeschränkter Wuchs im Kübel
Für einen moderaten Wuchs in Kübelhaltung ist es ratsam, sich für weniger wüchsige Sorten wie ‚Dalmatica‘, ‚Dauphine‘ oder ‚Longue d’Août‘ zu entscheiden. Gegebenenfalls kann man die Pflanzen samt Kübel in die Erde einlassen. Sie fühlen sich aber auch auf einem sonnigen Balkon sehr wohl. Im Kübel wächst ein Feigenbaum in der Regel deutlich langsamer.
Dennoch kann der jährliche Zuwachs immerhin noch bis zu 35 cm betragen. Dazu müssen sie etwa alle zwei Jahre umgetopft werden. Alternativ kann Ficus carica auch als Spalier gezogen werden und bei guter Pflege und regelmäßigem Schnitt schnell ganze Hauswände überziehen.
Hinweis: Im Alter von zwei bis drei Jahren sind Wurzeln und Holz so weit ausgereift, dass man sie auch im Garten auspflanzen und überwintern kann, sofern es sich um frostharte Sorten handelt. Sorten mit gelben oder grünen Früchten und weniger tief gelapptem Laub gelten als die winterhärtesten.
Pflege für optimales Wachstum
Im Garten
- Standort sollte vollsonnig und geschützt sein
- Temperaturschwankungen werden nicht gut vertragen
- Boden möglichst lehm- und kalkhaltig, leicht sauer, gut durchlässig und nährstoffreich
- Untergrund gut einschlämmen
- vor dem nächsten Gießen abtrocknen lassen
- Ballen sollte noch leicht feucht sein
- nährstoffreiche und frische Böden nicht düngen
- ansonsten monatliche Düngung meist ausreichend
- Feigen nur bedingt winterhart
- Frosthärte von der Region und Sorte abhängig
- in milden Weinbaugebieten Überwinterung im Freien möglich
- in milden bis kalten nur unter günstigen Bedingungen
- sehr kalte Regionen nicht zum Überwintern im Freien geeignet
Nicht selten frieren Feigen im Winter zurück, treiben aber meist wieder aus. Das passiert vor allem in längeren Kälteperioden mit Temperaturen unter minus 15 Grad. Mögliche Frostschäden können beim Frühjahresschnitt entfernt werden.
Im Kübel
Im voll belaubten Zustand benötigen Topf-Feigen viel Wasser, da sie eine Menge davon verdunsten. Man gießt so viel, dass der Ballen immer gut durchfeuchtet ist. Nasse Füße sind kein Problem. Zum Gießen sollte man ausschließlich kalkfreies- oder gefiltertes Leitungswasser verwenden. Zur Düngung bieten sich Flüssigdünger an, die über das Gießwasser ausgebracht werden.
Mit Austriebsbeginn düngt man alle zwei Wochen später wöchentlich und ab August nicht mehr. Zum Überwintern wickelt man den Kübel in einen Jutesack oder Vlies ein und stopft es mit Dämmmaterial aus. Dann stellt man ihn an einen geschützten Platz nahe des Hauses. Besonders frostempfindliche Sorten überwintert man am besten in einem geschützten Winterquartier.
Häufig gestellte Fragen
Trägt er selbst nach mehreren Jahren keine Früchte, kann das an schlechten Standortbedingungen, Pflegefehlern, einer ungeeigneten Sorte oder ungünstigen Witterungsverhältnissen liegen. So können plötzliche Wintereinbrüche, längere Regenperioden und ungewöhnlich warme Temperaturen im Januar und Februar verantwortlich sein.
In unseren Breitengraden kann sie je nach Umgebungsbedingungen bis zu 500 cm hoch und breit werden. Im Kübel bleibt sie mit bis zu 300 cm deutlich kleiner.
Junge Exemplare sollten nicht direkt in den Garten gepflanzt werden, sondern frühestens nach drei bis vier Jahren. Erst dann sind sie kräftig und stabil genug, um auch stärkere Fröste im Freien zu überstehen.