Wie schnell und wie hoch wächst Kirschlorbeer? Alle Infos
Der Lorbeerkirsche gehört neben der Tulpe zu den ersten exotischen Pflanzen, die im Mittelalter nach Europa eingeführt wurden und seit jeher als Hecke in Gärten, Parks und an Straßenrändern zum Einsatz kommen. Das Rosengewächs ist bekannt für das schnelle Wachstum und die Winterhärte bis -20°C, was sie perfekt für deutsche Gärten macht. Wer sich einen Kirschlorbeer anschaffen möchte, sollte daher vor dem Kauf über die Wuchsgeschwindigkeit- und Höhe Bescheid wissen.
Inhaltsverzeichnis
Kirschlorbeer – Arten
Fälschlicherweise auch als Lorbeerkirsche bezeichnet, zeichnet sich Prunus laurocerasus durch einen exzessiven Wuchs aus, der sich nicht nur in Richtung Himmel streckt. Das Gehölz gilt als eine der wenigen Hecken, der man beim Wachsen regelrecht zusehen kann und über mehrere Jahre hinweg Ausmaße von bis zu zwölf Metern in ihrer Baumform erreichen. Während des Wachstums orientiert sich die Breite des Kirschlorbeers an der Höhe und kann dadurch schnell große Flächen bedecken, wenn er keinen Schnitt erhält. Die endgültige Höhe des Rosengewächses unterscheidet sich dabei von Sorte zu Sorte.
Vertreter
Name | Wuchshöhe |
---|---|
Caucasica (Schmalblättriger Kirschlorbeer) | über 500 Zentimeter |
Rotundifolia (Großblättriger Kirschlorbeer) | über 500 Zentimeter |
Angustifolia (Portugiesischer Kirschlorbeer) | etwa 350 Zentimeter |
Novita | etwa 500 Zentimeter |
Etna | etwa 200 Zentimeter |
Otto Luyken (Breitwüchsige Lorbeerkirsche) | maximal 120 Zentimeter |
Genolia (Säulen-Kirschlorbeer) | über 350 Zentimeter |
Diana | etwa 200 Zentimeter |
Herbergii (Aufrechte Lorbeerkirsche) | 350 Zentimeter |
Mount Vernon | 35 Zentimeter (einer der kleinsten Kirschlorbeeren) |
Diese Sorten gehören zu den bekanntesten und am häufigsten anzutreffen Lorbeerkirschen, die sich in Deutschland finden lassen und problemlos den Winter überstehen. Dabei ist zu beachten, dass diese Höhen vor allem bei Caucasica, dem Großblättrigen Kirschlorbeer und Novita problemlos überschritten werden können, wenn die Pflege aussetzt und die Hecken anfangen, zu verwildern. Dann fangen sie an in alle Richtungen zu sprießen und zudem von einer klassischen Hecke in ihre Baumform mit einem oder mehreren Stämmen zu wechseln. Einige Exemplare nicht bestätigter Arten in Europa konnten hierbei Höhen von 1.180 Zentimetern erreichen und mehrere Stämme bilden.
Dies ist nur eine kleine Auswahl der Kirschlorbeer-Sorten. Da die Pflanze leicht zu kultivieren ist, gibt es zahlreiche Zuchtformen in verschiedenen Wuchshöhen.
Wachstum
Lorbeerkirschen haben einen wirklich kräftigen Wuchs und im Handel werden vor allem Arten angeboten, die über schnelle Wuchszeiten verfügen. Das liegt vor allem daran, dass Lorbeerkirschen schon immer für Abgrenzungen im Gartenbau verwendet wurden und deshalb auf die stark austreibenden Sorten gesetzt wurde. Es gibt aber auch spezielle Züchtungen wie Low’n Green und Otto Luyken, die auf einen breiteren Wuchs ausgelegt sind. Jede der genannten Arten hat ihren ganz eigenen Wuchs und vor allem in der Geschwindigkeit finden sich deutliche Unterschiede. Die allgemeine Wuchsgeschwindigkeit der typischen im Handel erhältlichen Sorten beträgt zwischen 25 und 50 Zentimeter im Jahr.
Austrieb & Wuchsform
Es finden sich verschiedene Schnelligkeiten der Wuchsgeschwindigkeit, die sich bei Kirschlorbeer finden und bestimmen, wie schnell er seine endgültige Höhe erreicht. Da Lorbeerkirschen nach dem Erreichen ihrer eigentlichen Höhe nur noch sehr wenig austreiben und Jahrzehnte benötigen, um weitere Meter zuzulegen, bestimmt der eigentliche Austrieb wann das Rosengewächs diesen Zustand erreicht.
Folgend werden die Austrieb-Geschwindigkeiten aufgeführt:
- sehr stark: innerhalb weniger Jahre völlig ausgewachsen und weiter austreibend
- stark: innerhalb weniger Jahre völlig ausgewachsen und dann schwächer austreibend
- mittelstark: benötigt länger um volle Größe zu erreichen, danach weiter austreibend
- schwach: braucht sehr lange, nach dem Erreichen der vollen Höhe oder Breite weiter schwach austreibend
- gering: benötigt mehrere Jahre, um Höhe zu erreichen, danach stellt sich Wachstum auf Versorgung der Pflanze um
Die Bezeichnungen geben an, wie lange der Kirschlorbeer braucht, um seine volle Größe zu erreichen. Das bedeutet auch: Je stärker der Austrieb, desto häufiger muss die Pflanze geschnitten werden, damit sie nicht völlig außer Kontrolle gerät.
Wuchsform von Caucasica
Caucasica ist eine der klassischen Kirschlorbeer-Arten, die sich in Deutschland finden lassen und aufgrund ihrer Wuchsfreude beliebt sind. Ihr Wuchs wird wie folgt beschrieben.
- 50 bis 70 Zentimeter pro Jahr bei idealen Bodenverhältnissen, 25 bis 50 typisch
- starker Austrieb
- Wuchsbreite: 80 bis 120 Zentimeter
- Blätter sind schmal und spitz
Wuchsform von Rotundifolia
Der Großblättrige Kirschlorbeer ist dem Caucasica im Wuchsverhalten sehr ähnlich, präsentiert sich hierbei aber ein wenig anders.
- etwa 55 bis 65 Zentimeter im Jahr bei guten Bedingungen
- starker Austrieb
- Wuchsbreite: 200 Zentimeter
- breitere Blätter als der Schmalblättrige Kirschlorbeer, ebenfalls runder
Wuchsform von Angustifolia
Der Portugiesische Kirschlorbeer ist im Vergleich dazu etwas kleiner und wächst auch langsamer, kann deshalb sehr einfach beschnitten werden.
- 20 bis 40 Zentimeter im Jahr
- mittelstarker Austrieb
- Wuchsbreite: 120 bis 150 Zentimeter
- kleine und dicht beieinander stehende Blätter
Wuchsform von Novita
Novita ist eine der ursprünglichsten Lorbeerkirsch-Sorten und begeistert durch sein sattes Grün der Blätter und die gute Wirkung als Hecke. Sie hat die folgenden Eigenschaften.
- 50 bis 70 Zentimeter im Jahr problemlos
- sehr starker Austrieb
- Wuchsbreite: bis 200 Zentimeter
- Blätter ähneln Rotundifolia, nur ist der Farbton dunkler und satter
Wuchsform von Etna
Mit Etna findet sich eine Sorte, die im Gegensatz zu den bisher genannten Lorbeerkirschen wirklich klein bleibt und typischerweise nach zwei Metern den Wuchs eher langsam fortführt. Aus diesem Grund wird sie gerne für höher gelegene Heckenbepflanzungen eingesetzt. Der Wuchs zeigt sich folgendermaßen.
- 10 bis 30 Zentimeter im Jahr
- mittelstarker Austrieb
- Wuchsbreite: 150 bis 200 Zentimeter
- industriefest
- breite, dicke Blätter mit bronzefarbenem Austrieb
Industriefest bedeutet, dass Sorten wie Etna äußerst beständig sind und gut in menschlichen Umgebungen zurechtkommen. Das heißt, industriefeste Arten können Sie selbst anbauen, wenn Sie an der stark befahrenen Hauptstraße in einer Großstadt oder in trockenen Gebieten wohnen.
Wuchsform von Diana
Mit Diana wird eine Sorte geboten, die zwar nicht so gut in urbanen Gegenden zurechtkommt, dafür mit Trockenheit, Hitze und Kälte kein Problem hat. Wird Diana nicht geschnitten, wird aus dem Gewächs ein runder Strauch, der die gleiche Breite wie Höhe einnimmt.
- 30 bis 50 Zentimeter im Jahr
- mittelstarker Austrieb
- Wuchsbreite: 200 Zentimeter
- Blätter wie bei Rotundifolia, nur dunkler
- bronzefarbene Austriebe in geringerer Intensität als Etna
Wuchsform von Genolia
Genolia ist äußerst interessant, da dieser Kirschlorbeer nicht so sehr in die Breite geht. Aus diesem Grund wird er auch Säulen-Kirschlorbeer genannt, da er dicht wächst und wie eine Säule erscheint. Der Wuchs gestaltet sich folgendermaßen.
- 15 bis 30 Zentimeter im Jahr
- schwacher Austrieb
- Wuchsbreite: 100 Zentimeter
- wächst schlank und aufrecht, benötigt kaum Schnittpflege
- lederartige, dunkle Blätter, mittelgroß und schmal
Von Herbergii
Herbergii gehört zu den winterhärtesten Sorten der Lorbeerkirsche und eignet sich deshalb auch für die kühlsten Regionen in Deutschland. Er ist zudem sehr anspruchslos und kann sich überall einsetzen lassen. Der Wuchs zeigt sich wie folgt.
- 30 Zentimeter im Jahr
- mittelstarker Austrieb
- Wuchsbreite: 120 bis 150 Zentimeter
- äußerst kleine, dicke Blätter
Wuchsform von Otto Lyuken
Der Kirschlorbeer Otto Lyuken wurde nach dem gleichnamigen Gärtner aus Siegen benannt, der Zeit seines Lebens in Weener gearbeitet hat. Der äußerst niedrige wachsende Kirschlorbeer ist doppelt so breit wie hoch und macht sich deshalb sehr ansprechend in allen Gartenanlagen, die niedrige Hecken oder Akzente wünschen. Der Wuchs zeigt sich hier wie folgt.
- 10 bis 20 Zentimeter im Jahr
- mittelstark
- Wuchsbreite: 250 Zentimeter
- schlanke und kleine Blätter, mittelgrün
Von Mount Vernon
Mount Vernon ist eine Sorte, die äußerst winterhart ist und zudem zu den kleinsten Lorbeerkirsch-Sorten überhaupt gehört. Sie wird ausschließlich als Bodendecker eingesetzt und ist ein interessanter Vergleich zu den sonst so hohen Sorten der Pflanzenart Prunus laurocerasus. Der Wuchs zeigt sich wie folgt beschrieben.
- 10 bis 15 Zentimeter pro Jahr
- sehr geringer Austrieb
- Wuchsbreite: 100 Zentimeter
- Blätter dunkelgrün und glänzend
- dichte Verzweigung