Wachstum: wie schnell wächst die Robinie?
Robinien sind allgemein als Alleebaum oder aus Parks bekannt. Allerdings halten sie vermehrt auch Einzug in die heimischen Gärten. Schon nach kurzer Zeit wächst aus einem Sämling ein stattliche Robinie heran.
Auf den Punkt gebracht
- Robinien sind sehr schnellwüchsig
- fast alle Teile sind giftig
- Wachstum abhängig vom Standort
- stellen keine großen Ansprüche an die Pflege
- Robinie ist selbstdüngend
Inhaltsverzeichnis
Robinie wächst schnell
Die Robinie (Robinia pseudoacacia), auch als Scheinakazie oder „Falsche Akazie“ bekannt, wächst in durchaus imposanten Höhen zwischen 20 und 30 Metern mit einem Kronendurchmesser bis zu 10 Metern und mehr erreichen. Sehr häufig ist dieser Baum in Parks und Alleen anzutreffen, auch bei Imkern ist er sehr beliebt. In der Forstwirtschaft wird er für sein sehr rasantes Wachstum geschätzt. Gerade in jungen Jahren ist die Robinie äußerst starkwüchsig. Es nimmt jedoch mit den Jahren ab. So beträgt der jährliche Zuwachs:
- in den ersten 10 Standjahren 100 bis 120 cm
- ab dem 10. Jahr 25 bis 50 cm
- ab dem 40. Jahr 20 cm
Auch das Wurzelwerk kann große Ausmaße annehmen. In einem lockeren Substrat kann es bis in Erdtiefen von sieben Metern und mehr reichen. Meist bildet die Robinie eine Pflahlwurzel aus. Hingegen in dichteren Böden ist die Robinie eher flachwurzelnd. Das gesamte Wurzelsystem hat eine extrem bodenfestigende Wirkung.
Hinweis: Robinien haben ein sehr festes Holz mit hervorragenden technischen Eigenschaften. Die Darrdichte beträgt 730 kg/m³. Das Holz der Robinie gehört zu den schwersten und härtesten Hölzern Europas.
Bedingungen für Wachstum
Robinien sind zwar winterhart und auch verhältnismäßig robust. Allerdings benötigen sie optimale Bedingungen, um gesund und schnell zu wachsen. Nur dann können sie in kürzester Zeit so imposante Höhen erreichen.
Der Standort
Das Klima und negative Umwelteinflüsse können wesentlich beeinflussen, wie eine Robinie wächst, hauptsächlich das Höhenwachstum. Zu beachten ist:
- Ort: hell, sonnig, windgeschützt
- Boden: locker, gut durchlüftet, nährstoffreich, sandig bis lehmig
- saurer bis alkalischer pH-Wert kein Problem
- sehr schwere Böden mit Sand oder organischem Kompost aufwerten
Gut wächst eine Robinie ebenfalls in einem Kiesbeet, allerdings dann verhältnismäßig langsam. Auch ein Platz im Schatten hindert den Baum nicht am Wachsen, aber dann eher verhalten und nicht so hoch.
Tipp: Bei einer Neupflanzung im Garten sollte unbedingt beachtet werden, dass diese Bäume viel Platz benötigen. Dementsprechend sind genügend Abstand zu Gebäuden und Nachbargrundstücken einzuhalten. Auskünfte erteilen dazu die Ordnungsämter der Kommunen und Gemeinden.
Verhältnismäßig pflegeleicht
An die Pflege, was düngen und gießen anbelangt, stellt die Robinie sehr geringe Ansprüche. Jedoch ist zu beachten:
- düngen nur in jungen Jahren
- bester Zeitpunkt von Frühjahr bis Herbst
- Wasserbedarf verhältnismäßig gering
- unempfindlich gegen Hitze und Dürre
- unmittelbar nach Pflanzung durchdringend gießen
- junge Bäume bei starker Hitze und Trockenheit feucht halten
- keine Staunässe
Robinien sind zwar winterhart, aber sehr empfindlich gegen Spät- und Frühfröste. Gerade gepflanzte Bäume sollten zusätzlichen Schutz aus einer Mulchschicht oder Reisig erhalten.
Hinweis: Die weißen in Trauben zusammenstehenden nach Bergamotte duftenden Blüten sind eine hervorragende Bienenweide. Sie haben einen sehr hohen Zuckergehalt. Der Honig ist hell bis schwach gelblich und sehr flüssig. Er wird unter der Bezeichnung „Akazienhonig“ angeboten.
Robinie ist „selbstdüngend“
Wie bereits bemerkt ist eine zusätzliche Düngung lediglich in jungen Jahren notwendig. Mit zunehmendem Alter sind Robinien einerseits in der Lage sich selbst aus dem Boden mit Nährstoffen zu versorgen und auf der anderen Seite können sie Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Dies ist möglich, da die so genannten Leguminosen mit Knöllchenbakterien symbiotisch zusammenleben. Mit Hilfe dieser Bakterien können sie Luftstickstoff binden. Es erfolgt dann die Abgabe an die nähere Umgebung. Besonders vorteilhaft erweist sich diese Eigenschaft auf stickstoffarmen Böden.
Hinweis: Robinien sind sehr hartnäckig, selbst nach dem Fällen oder einer Rodung schlagen sie immer wieder erneut aus.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt zahlreiche Zuchtformen, darunter auch kleinere. Diese eignen sich gut zur Bonsaihaltung im Kübel. Dabei sollte alle paar Jahre die Krone ausgelichtet und beim Umtopfen junger Exemplare die Wurzeln gekürzt werden. Der Platz muss sonnig und windgeschützt sein. Weiterhin muss jede zweite Woche regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Vorteilhaft ist, wenn dem Substrat Bonsaierde untergemischt wird.
Giftig sind die Samen und Blätter und hochgiftig die Rinde. Lediglich die Blüten sind nicht giftig. Beim Umgang mit diesen Gewächsen sollten Handschuhe getragen werden und bei Schnittmaßnahmen eine Atemmaske. Die Pflanzenteile sind für Menschen und Tiere gleichermaßen giftig. Bereits nach vier Stunden nach Verzehr zeigen sich erste Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Herzrasen und Krämpfe. Im schlimmsten Fall kann es zum Tod kommen, für Tiere meist tödlich.
Im Vorfeld ist es wichtig, sich über die Ansprüche wie Platz, Boden und Pflegemaßnahmen zu informieren. Natürlich spielt auch die Wahl der Sorte eine Rolle. Bei wenig Platz sind Zuchtformen eine gute Alternative. Daneben müssen auch alle behördlichen Vorschriften geprüft werden, um später Streitigkeiten zu vermeiden. Natürlich muss auch bedacht werden, dass der Baum giftig ist. Also wenn Haustiere und Kleinkinder zum Garten Zutritt haben, sind diese Bäume eher ungeeignet.