Wie viel Blaukorn in 10 Liter auflösen?
Pflanzen benötigen zum Wachstum Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe. Blaukorn bietet von letzteren allerhand. Deshalb schwören viele Hobbygärtner auf das Düngemittel. Dazu können Sie Blaukorn ausstreuen oder in Wasser auflösen. Dabei ist allerdings einiges zu beachten.
Auf den Punkt gebracht
- Blaukorn chemisch hergestellter Kunstdünger
- enthält Stickstoff, Kalium, Phosphor
- Verabreichung in Granulatform
- auch Auflösen in Wasser möglich
- dazu 5 bis 6 g auf 10 Liter Wasser
Inhaltsverzeichnis
Blaukorn als Düngemittel
Bei Blaukorn handelt es sich um einen aus anorganischen Salzen hergestellter Kunstdünger in blauer Kugelform. Er versorgt die Pflanzen mit allen zum Wachstum benötigten Nährstoffen wie
- Stickstoff
- Kalium
- Phosphor und
- Zusatzstoffen wie Magnesium, Schwefel
Er wird daher auch als Volldünger oder NPK-Dünger bezeichnet. Viele Hobbygärtner setzen beim Düngen auf den Einsatz von Blaukorn, da
- Nährstoffe schnell verfügbar sind
- schnelle Reaktion auf Nährstoffmangel möglich ist
- Ausbringung und Verteilung einfach ist
Hinweis: Blaukorn (links) kann schnell mit dem ähnlich aussehenden Schneckenkorn (rechts), welches eine andere Wirkung hat, verwechselt werden.
Mehr über Blaukorn
Anwendung und Dosierung
Die Anwendung von Blaukorn ist verhältnismäßig einfach. Beachten Sie bei der Anwendung allerdings unbedingt die Herstellerhinweise auf der Verpackung. Zur Anwendung sollte dieser Volldünger in den Monaten März bis September kommen. Günstig ist die Behandlung der Beetfläche bereits eine Woche vor der Aussaat oder dem Auspflanzen. So hat der Dünger genügend Zeit, um seine Wirkung auch richtig zu entfalten. Falls notwendig. kann auch während der Wachstumsphase nach drei bis vier Wochen noch in kleinen Dosierungen mit Blaukorn nachgedüngt werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Dünger auszubringen:
In Granulatform
- trüben, regnerischen Tag wählen
- sonst Auftreten von Verbrennungen
- nicht direkt auf Pflanzen oder Blätter verstreuen
- Boden sollte leicht feucht sein
- Blaukorn rund um Pflanzen gleichmäßig verteilen
- leicht in Boden einarbeiten
- anschließend gut wässern
Hinweis: Der Kunstdünger braucht Feuchtigkeit zum Auflösen, damit dann die Nährstoffe gut dosiert an die Pflanzen abgegeben werden können.
In Wasser aufgelöst
Neben der Düngergabe in Granulatform können Sie Blaukorn auch in Wasser auflösen und in flüssiger Form verabreichen. Auf 10 Liter Wasser kommen dann fünf bis sechs Gramm Blaukorn. Für eine kleinere Kanne gehen Sie mit der Menge an Blaukorn dementsprechend nach unten. Gehen Sie beim Auflösen des Volldüngers unbedingt vor- und umsichtig vor:
- Blaukorn lässt sich schwer auflösen
- Mischung über Nacht stehen lassen
- vor Anwendung nochmals gut umrühren
- Gießkanne anschließend gründlich reinigen
- alle Reste vom Kannenboden entfernen
- sonst bei nächster Düngung ungewollte Erhöhung der Düngerkonzentration
- Anwendung innerhalb der Wachstumsperiode
- einmal monatlich
Hinweis: Vor dem Einsatz von Blaukorn sollte unbedingt eine Bodenuntersuchung zum Feststellen der vorhandenen Nährstoffe erfolgen. Es kann sonst schnell zu einer Überdüngung des Bodens kommen.
Pflanzen, die Blaukorn mögen
Nicht alle Pflanzen vertragen Blaukorn gleich gut. Bei manchen Pflanzen erhalten das Wachstum und die Blütenbildung einen großen Schub. Die Folge ist dann eine reichhaltige Ernte. Nachfolgend eine Auswahl an Pflanzen:
Gemüsepflanzen
- Blumenkohl (Brassica olreacea var. botrytis L.)
- Erbsen (Pisum sativum)
- Gurken (Cucumis sativus)
- Kartoffeln (Solanum tuberosum)
- Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata L.)
- Möhren (Daucus carota)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Tomaten (Solanum lycopersicum)
- Zwiebeln (Allium cepa)
Obstbäume und Sträucher
- Brombeeren (Rubus sectio Rubus)
- Erdbeeren (Fragaria)
- Himbeeren (Rubus idaeus)
- Johannisbeeren (Ribes)
- Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)
Zierpflanzen und -gehölze
- Feinstrahlaster (Erigeron)
- Frauenmantel (Alchemilla)
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Oleander (Nerium oleander)
- Rhododendron (Rhododendron)
- Rittersporn (Delphinium)
- Tulpen (Tulipa)
Häufig gestellte Fragen
Bei Pflanzen, die auf nährstoffarmen Böden stehen, sollten Sie auf den Einsatz von Blaukorn verzichten. Sie erkennen solche Böden an Zeigerpflanzen wie Hornklee (Lotus corniculatus) oder Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea). Auch Kapuzinerkressen (Tropaeolum), Mohn (Papaver) und Moorbeetpflanzen vertragen den Dünger nicht. Bei Jungpflanzen sollte generell keine Düngung mit Blaukorn erfolgen, da die Wurzeln sehr empfindlich darauf reagieren.
Ja, der Dünger ist für Menschen, Haus- und Wildtiere giftig. Bei direktem Haut- und Augenkontakt kann es zu schweren Reizungen kommen. Beim Verschlucken der blauen Körner treten akute Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, blutiger Durchfall, Magenkrämpfe, Kollaps, Atem- und Kreislaufprobleme bis hin zum Koma auf. Besondere Vorsicht ist beim Ausbringen geboten, wenn Kleinkinder und Haustiere damit in Kontakt kommen können.
Bei einem Hautkontakt müssen betroffene Stellen gründlich mit Wasser abgespült werden. Besteht der Verdacht des Verschluckens, sollten keine eigenmächtigen Maßnahmen durchgeführt werden. Der Einsatz von Aktivkohle zum Erbrechen darf nur in Absprache mit einem Arzt oder Veterinär erfolgen.
Wie bereits erwähnt, wird Blaukorn rein chemisch hergestellt. Es sind hier keine organischen Substanzen enthalten. Diese sind aber wichtig für die Ernährung der Mikroorganismen im Boden. Die Organismen sind wiederum für die Fruchtbarkeit des Bodens notwendig. Sie sind für die Humusbildung verantwortlich und bringen die Bodenstruktur ins Gleichgewicht. Blaukorn belastet längerfristig den Boden wie auch die gesamte Umwelt, beispielsweise gelangen Bestandteile ins Grundwasser.
Es können hier verschiedene organische Naturdünger zum Einsatz kommen. Diese versorgen die Pflanzen mit notwendigen Nährstoffen und sind für Mensch und Tier unbedenklich. Verwendung können hier finden: Kompost, Hornspäne, Brennnesseljauche, Gründüngung, Gülle, Zuckerrüben-Melasse, Stroh. Daneben gibt es im Handel verschiedene Dünger auf biologischer Basis.