Wildblumen im Frühling: 23 Frühblüher in der Natur
Wildblumen sind im Frühling das erste Anzeichen, dass die Natur erwacht ist. Sie bieten den Insekten eine wichtige Nahrungsquelle und tauchen den Garten früh im Jahr in eine bunte Farbenpracht.
Auf den Punkt gebracht
- Frühblüher benötigen im Frühjahr meist Sonne und später Schatten
- sind wichtige Nahrungsquelle für Insekten
- erstrahlen in den verschiedensten Farben
- einige Wildblumen, wie Schneeglöckchen, ziehen sich nach der Fruchtbildung vollständig zurück
Inhaltsverzeichnis
Weiße Frühblüher
Bärlauch (Allium ursinum)
Der Bärlauch gehört zu den beliebtesten Wildkräutern im Frühjahr.
- Standort: Auwälder, Halbschatten
- Blütezeit: April bis Mai
- Blütenform: kleine sternförmige Einzelblüten zu einer Dolde zusammengefasst
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen, Brutzwiebeln
Mehr über Bärlauch
Achtung: Bärlauch kann leicht mit Giftpflanzen wie Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) oder Maiglöckchen (Convallaria majalis) verwechselt werden. Sammeln Sie ihn nur, wenn Sie sich wirklich sicher sind.
Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
Das Behaarte Schaumkraut wird im Frühling meist als lästiges Unkraut im Garten wahrgenommen. Im Frühjahr ist sie jedoch eine wichtige Nahrungsquelle für den Aurora-Falter (Anthocharis cardamines), der auf Kreuzblütler spezialisiert ist.
- Standort: Gärten, Äcker, Ruderalflächen
- Blütezeit: März bis Juni
- Blütenform: kleine Einzelblüten zu schirmförmigen Blütentrauben zusammengefasst
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Die Buschwindröschen gehören zu den Wildblumen, die bei der Vermehrung auf tierische Hilfe angewiesen sind. Die Samen werden, wie beim Veilchen, von Ameisen weggetragen, wodurch sie auch weiter entfernt neue Bestände bilden können.
- Standort: Laubwälder mit viel Licht im Frühling
- Blütezeit: März bis Mai
- Blütenform: offene Einzelblüte
- Höhe: bis zu 25 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum)
Der Märzenbecher ist ein Frühblüher, der unter Schutz steht und in der Natur nur noch selten zu finden ist. Weiter vermehrte Wildformen werden jedoch im Handel angeboten und eignen sich als Zwiebelpflanzen für den Garten.
- Standort: Laubwälder, Auwälder
- Blütezeit: März bis April
- Blütenform: glockenförmig
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen, Brutzwiebeln
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Im Rasen gehört das Gänseblümchen zu den ersten Wildblumen im Frühling. Sobald die Vegetation höher wird, nimmt die Blühfreudigkeit wieder ab.
- Standort: nährstoffreiche Böden, Wiesen, Rasen
- Blütezeit: März bis November
- Blütenform: kleine Korbblüten
- Höhe: bis zu 15 cm
- Vermehrung: Samen
Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
Das Hirtentäschel war früher häufig entlang von Äckern zu sehen. Durch den Einsatz von Herbiziden geht der Bestand stark zurück.
- Standort: Äcker, Gärten, Ruderalstellen
- Blütezeit: April bis Dezember
- Blütenform: kleine Einzelblüten, ährenförmig
- Höhe: bis zu 50 cm
- Vermehrung: Samen
Hinweis: Das Hirtentäschel ist in der Regel einjährig. Gelegentlich kann es vorkommen, dass Pflanzen als Rosette überwintern.
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Markant bei der Knoblauchsrauke ist ihr lauchartiger Geruch. Die Blüten sind für viele Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle.
- Standort: Äcker, Gärten, Ruderalstellen
- Blütezeit: April bis Dezember
- Blütenform: kleine Einzelblüten, traubenförmig
- Höhe: bis zu 100 cm
- Vermehrung: Samen
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Das Kleine Schneeglöckchen ist die einzig heimische Schneeglöckchen-Art in Mitteleuropa. Die Wildblumen sind geschützt, allerdings gibt es die Frühblüher auch als Zuchtform im Handel zu kaufen.
- Standort: halbschattige Wiesen
- Blütezeit: Februar bis März
- Blütenform: offen glockenförmig
- Höhe: bis zu 15 cm
- Vermehrung: Samen
Mehr zum Schneeglöckchen
Waldmeister (Galium odoratum)
Waldmeister ist ein aromatisches Wildkraut, das zu den späteren Frühblühern zählt. Richtig geerntet, kann es in der Küche vielseitig Verwendung finden.
- Standort: feuchte Wälder, Laubwälder
- Blütezeit: April bis Juni
- Blütenform: kleine Einzelblüten, zu Quirlen zusammengefasst
- Höhe: bis zu 50 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Gelbe Frühblüher
Huflattich (Tussilago farfara)
Die Blätter des Huflattichs werden gerne mit der Pestwurz (Petasites) verwechselt. Ältere Blätter der Pestwurz sind jedoch deutlich größer als jene des Huflattichs.
- Standort: Schotterflächen, Ruderalflächen, Straßenränder
- Blütezeit: März bis April
- Blütenform: große Korbblüten
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Der Löwenzahn ist eine der wichtigsten Futterpflanzen für Insekten im Frühjahr. Aufgrund der intensiven Bewirtschaftung der Wiesen geht sein Bestand zugunsten von Gräsern immer mehr zurück.
- Standort: Fettwiesen, Sonne bis Halbschatten
- Blütezeit: April bis Mai
- Blütenform: große Korbblüten
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen
Mehr über den Löwenzahn
Hinweis: Vom Löwenzahn gibt es Hunderte verschiedene Unterarten. Mit bloßem Auge lassen sich jedoch meist nur noch vereinzelt an den Blättern optische Unterschiede bei Unterarten feststellen.
Schlüsselblume (Primula)
Bei den Schlüsselblumen gibt es mehrere Arten, die zu den Frühblühern gehören. Besonders verbreitet ist die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) und die Echte Schlüsselblume (Primula veris).
- Standort: humoser frischer Boden, lichte Laubwälder, halbschattige Wiesen
- Blütezeit: März bis Mai
- Blütenform: trompetenförmig zu Büscheln zusammengefasst
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen
Winterling (Eranthis hyemalis)
Im Frühling gehört der Winterling zu den ersten Blühpflanzen. Er bietet dadurch vor allem Hummelköniginnen, die zeitig im Frühjahr Nistplätze suchen, eine gute Nahrungsquelle.
- Standort: humoser frischer Boden, lichte Laubwälder, halbschattige Wiesen
- Blütezeit: März bis Mai
- Blütenform: offene Einzelblüten, markante Hochblätter
- Höhe: bis zu 20 cm
- Vermehrung: Samen
Grüne Frühblüher
Einbeere (Paris quadrifolia)
Die Einbeere fällt meist dann auf, wenn sie in der Fruchtreife ist. Die schwarzen Einzelfrüchte auf der Spitze der Pflanze sind sehr auffällig.
- Standort: Fettwiesen, Sonne bis Halbschatten
- Blütezeit: April bis Juni
- Blütenform: markante große Hochblätter
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen
Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
Der Gefleckte Aronstab ist in der Blüte eher unscheinbar. Erst im Herbst fällt er mit seinen markanten orangeroten Fruchtständen auf.
- Standort: Fettwiesen, Sonne bis Halbschatten
- Blütezeit: April bis Mai
- Blütenform: große Korbblüten
- Höhe: bis zu 40 cm
- Vermehrung: Samen
Achtung: Alle Pflanzenteile des Aronstabs sind stark giftig. Im Umgang mit der Pflanze ist also – besonders für Kleinkinder und Haustiere – Vorsicht geboten.
Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)
Die Nieswurz blüht, wenn die Temperaturen warm genug sind, bereits im Winder.
- Standort: kalkhaltige Lehmböden, Eichen- und Buchenwälder
- Blütezeit: Februar bis April
- Blütenform: becherförmige Blüten, zu Büschel zusammengefasst
- Höhe: bis zu 90 cm
- Vermehrung: Samen
Blaue Frühblüher
Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis)
Das Acker-Vergissmeinnicht ist zweijährig und blüht erst im zweiten Jahr.
- Standort: Gärten, Äcker, Feldränder
- Blütezeit: April bis Mai
- Blütenform: Einzelblüten zu Ähren zusammengefasst
- Höhe: bis zu 40 cm
- Vermehrung: Samen
Günsel (Ajuga reptans)
Der Kriechende Günsel hat meist früh im Jahr ein rotbraunes Laub. Dadurch schützt er sich noch vor der Sonneneinstrahlung im Frühling.
- Standort: frische nährstoffreiche Böden, Laubwälder
- Blütezeit: April bis Mai
- Blütenform: Lippenblüten
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Hinweis: Der Günsel ist ein pflegeleichter Bodendecker im Garten. In der Natur ist er jedoch nicht sehr konkurrenzstark und bevorzugt eine niedrigere Vegetation in der Umgebung.
Persischer Ehrenpreis (Veronica persica)
Der Persische Ehrenpreis kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Etwa im 19. Jahrhundert verbreitete er sich ausgehend von einem botanischen Garten über Europa.
- Standort: Äcker, Gärten, menschlich gepflegte Landschaften
- Blütezeit: Februar bis Oktober
- Blütenform: kleine einfache Blüten
- Höhe: bis zu 40 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Violette Frühblüher
Gundermann (Glechoma hederacea)
Diese Pionierpflanze ist besser als ihr Ruf. Oft als Unkraut verschrien, setzen ihre lilafarbene Blüten dekorative Akzente im Garten. Außerdem können Sie Gundermann als Heil- und Küchenpflanze, beispielsweise als Salatbeigabe und Tee, verwenden.
- Standort: leicht feuchte und kalkhaltige Böden, Sonne bis Halbschatten
- Blütezeit: April bis Juli
- Blütenform: kleine Lippenblüten
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Kleines Immergrün (Vinca minor)
Es gibt mehrere Arten von Immergrün, die heimisch sind. Alle Arten blühen bereits früh im Jahr, jedoch ist das Kleine Immergrün die Art, die am üppigsten blüht.
- Standort: humose nährstoffreiche Böden, Laubwälder
- Blütezeit: März bis Juni
- Blütenform: trichterförmige Einzelblüten
- Höhe: bis zu 15 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Hinweis: Vereinzelt kann es vorkommen, dass eine Pflanze auch in Weiß blüht.
Veilchen (Viola)
Es gibt mehrere Veilchenarten, die Frühblüher sind. Neben dem Wohlriechenden Veilchen (Viola odorata) blüht auch das Hunds-Veilchen (Viola carina) früh im Jahr.
- Standort: humose Böden, Halbschatten, Waldlichtungen, Waldränder
- Blütezeit: März bis Mai
- Blütenform: mittelgroße Einzelblüten
- Höhe: bis zu 30 cm
- Vermehrung: Samen, Ausläufer
Mehrfarbige Frühblüher
Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
Beim Lungenkraut sind nicht nur die mehrfarbigen Blüten, die aufgrund einer Veränderung des pH-Wertes nach der Bestäubung die Farbe ändern, sondern auch wegen ihres Laubes. Die Blätter sind übersät mit weißen Flecken.
- Standort: lichte Laub- und Mischwälder, Waldränder
- Blütezeit: März bis April
- Blütenform: Röhrenblüten
- Höhe: bis zu 20 cm
- Vermehrung: Samen
Mehr Frühblüher in Wald und Garten
Häufig gestellte Fragen
Ja, vor allem Frühblüher lassen sich gut im Garten ansiedeln. Wichtig ist, dass sie einen geeigneten Standort haben. Frühblüher wie Bärlauch oder Buschwindröschen benötigen meist im Frühjahr viel Licht, später profitieren sie von Obstbäumen, die Schatten spenden. Eine Wiese, die nur zwei bis drei Mal im Jahr gemäht wird, fördert ebenfalls die Ansiedlung von Wildblumen wie dem Löwenzahn.
Grundsätzlich profitieren Insekten von fast allen Frühjahrsblühern. Einige Arten haben sich jedoch auf bestimmte Pflanzen, wie Kreuzblütler, spezialisiert. Diese nehmen durch die Bewirtschaftung der Flächen ab, wodurch die Insekten immer weniger Nahrungsquellen haben. Mit Kreuzblütlern wie dem Behaarten Schaumkraut oder der Knoblauchsrauke können Sie gezielt Insekten fördern.
Ja, einige Arten wie das Buschwindröschen oder das Schneeglöckchen eignen sich sehr gut für Staudenbeete. Einige Arten haben den Vorteil, dass sie sich nach der Fruchtbildung wieder in den Boden zurückziehen und dadurch Platz machen für andere Blühpflanzen.