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Sind Malvengewächse winterhart? | 5 winterfeste Malven

Malven sind an sich typische Sommergewächse. Sie lieben die Sonne. In der warmen Jahreszeit verwandeln sie mit ihrer Blütenpracht jeden Garten in ein kleines, buntes Paradies. Unter den rund 30 Sorten, in die sich Malvengewächse bzw. die Gattung Malva zwischenzeitlich aufteilen lassen, gibt es allerdings einige, die auch mit dem Winter hervorragend zurechtkommen. Sie sind mit Einschränkungen winterhart. Ein klein wenig Schutz gegen die Kälte benötigen sie jedoch trotzdem

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Sind Malvengewächse winterhart?

Malven sind eine Zierde für jeden Garten. In den Sommermonaten verzaubern sie mit ihren großen, bunten Blüten. Grundsätzlich müssen sie dafür einen eher sonnigen bis halbschattigen Standort haben. Er sollte zudem vor Wind und Regen geschützt sein. Vor diesem Hintergrund verwundert es etwas, dass einige Sorten dieser Pflanzengattung auch winterhart sein können. Im Prinzip sollte man aber wahrscheinlich besser davon sprechen, dass sie winterfest sind. Ganz ohne Schutz würden die meisten von ihnen Eis und Schnee nämlich nicht überstehen. Immerhin aber können die Gewächse in der kalten Jahreszeit im Freien verbleiben und müssen nicht gesondert überwintert werden. Und auch der Aufwand für die Schutzmaßnahmen hält sich in sehr engen Grenzen.

Hinweis:

Winterfest sind grundsätzlich nur mehrjährige Malvenarten. Bei einjährigen, die jedes Jahr neu ausgesät werden müssen, funktioniert die Überwinterung logischerweise nicht.

Bei zwei sehr beliebten und in unseren Gärten häufig zu findenden Malvengewächsen kann ebenfalls von einer Winterfestigkeit nicht die Rede sein. Dabei handelt es sich um die Bechermalve und die Moschusmalve. Beide haben im Winter keine Chance. Sie sollten deshalb am besten in einem Kübel kultiviert und während der kalten Jahreszeit in einem kühlen, aber frostfreien Raum überwintert werden.

Winterharte Malven

Unter den mehreren Tausend Malvenarten und Unterarten an Malvengewächsen

, die weltweit zu finden sind, haben sich rund 30 als Zierpflanzen in unseren Gärten etabliert. Unter denen wiederum gibt es einige, die mehr oder weniger gut mit dem Winter zurechtkommen. Als definitiv winterhart bzw. winterfest können allerdings nur fünf Malvengewächse eingestuft werden. Diese sind:

Baummalve

Baummalve, Malva arborea
Quelle: Acabashi, ‚Malva eriocalyx‘ Lavatera arborea tree mallow cultivar Quex House Kent England 2, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Baummalve (bot. Malva arborea) erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,5 Metern und punktet vor allem mit ihren rosafarbenen Blüten. Die Blütezeit liegt in der Regel in den Monaten Juli, August und September. Die Pflanze benötigt unbedingt einen sonnigen, geschützten Standort und einen sehr durchlässigen Boden. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann sie problemlos auch im Winter im Gartenboden verbleiben. Als Kübelpflanze eignet sie sich im Übrigen eher nicht.

Buschmalve

Buschmalve, Malva olbia

Die rosafarbenen Blüten der Buschmalve locken im Sommer vor allem Bienen an, die daran eine große Freude haben. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Buschmalven sind außerordentliche üppige und weit ausladende Gewächse, die bis zu 1,5 Meter groß werden können. Sie benötigt unbedingt einen sonnigen Standort und einen sehr nährstoffreichen Boden. Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius steckt sie im Winter locker weg.

Schönmalve

Schönmalve, Abutilon
Schönmalve, Abutilon

Diese Art der Gattung Malva unterteilt sich wiederum in diverse Unterarten. Nicht alle dieser Malvengewächse sind wirklich winterhart. Beim Kauf empfiehlt es sich deshalb, darauf zu achten, ob die Pflanze gesondert überwintert werden muss. Die oft zu findende Namensbeifügung „Zimmerahorn“ ist darauf ein deutlicher Hinweis. Die Schönmalve ( bot. Abutilon) bevorzugt einen hellen Standort und bildet rote, glockenförmige Blüten aus. Sie kann bis zu 2,5 Meter groß werden und blüht meist von Juli bis November.

Stockmalve

Stockrose, Alcea rosea
Stockrose, Alcea rosea

Die Stockmalve, auch Stockrose, (bot. Alcea rosea) gehörten zu jenen Malven, die gerne auch mal mit einem ganz anderen Namen bezeichnet werden. Sie wird häufig auch Stockrose genannt. Grund ist, weil sie in Aussehen und Wuchs tatsächlich etwas an eine Rose an einem Stock erinnert. Sie blüht meist rosafarben in den Monaten Juli bis September und kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Am liebsten ist ihr ein sehr sonniger, windgeschützter Standort. Da die Pflanzen leicht brechen können, brauchen sie unbedingt eine Stütze.

Wilde Malve

Die wilde Malve gilt als Winterhart

Die Wilde Malve (bot. Malva sylvestris) gehört mit zu den ältesten Kulturpflanzen. Sie erreicht eine Höhe von etwa 1,25 Meter und bildet rosaviolette Blüten aus. Typischerweise blüht die Pflanze in den Monaten Mai bis September. Auch die Wilde Malve benötigt unbedingt einen sonnigen und möglichst vor Wind geschützten Standort. Diese grundsätzlich winterfeste Malvenart wird gerne auch mit dem einen oder anderen Trivialnamen versehen. Dazu gehören etwa Johannispappel, Katzenkäse oder auch Pissblume.

Hinweis:

Manche Malvensorten werden im Handel als zweijährige Ziersträucher angeboten. Ihre Lebensdauer beträgt aber in der Regel deutlich mehr als die angegeben zwei Jahre.

Schutzmaßnahmen

Die oben aufgeführten Malvengewächse sind grundsätzlich alle winterhart bzw. winterfest. Mit Ausnahme vielleicht der Buschmalve benötigen sie dennoch gewisse Schutzmaßnahmen, um wirklich ohne Probleme durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Das gilt vor allem dann, wenn der Winter besonders lang oder besonders eisig ist. Ein Kälteschutz ist bei diesen Voraussetzungen unumgänglich. Die Malvengewächse sollten ab Anfang November abgedeckt werden. Dabei kann man entweder den kompletten Strauch abdecken oder sich ganz auf den Wurzelbereich konzentrieren. Zum Abdecken eignen sich folgende Materialien:

  • Strohmatte
  • Gartenflies
  • Tannenzweige
  • allgemein Reisig
  • loses Stroh
  • Laub
  • Humus

Das Material wird jeweils locker aufgelegt, so dass die Pflanze damit komplett bedeckt ist. Ein angenehmer und sehr ökologischer Nebeneffekt dieser Maßnahme ist übrigens, dass sich damit ein hervorragender Lebensraum schaffen lässt, indem beispielsweise Igel ganz wunderbar überwintern können.

Rückschnitt

An der Frage, ob Malven vor dem Winter zurückgeschnitten werden sollten, scheiden sich die Geister. Ein starker Rückschnitt kann die Pflanze sicherlich kräftigen. Allerdings muss der Schnitt dann mit einem möglichst großen Abstand zum ersten Schnee bzw. zur ersten Frostperiode erfolgen, damit die Pflanze auch genügend Zeit hat, sich wieder zu erholen. Empfehlenswert ist dafür der Monat September, nachdem die Blütephase vorbei ist. Auch bei einem erfolgten Rückschnitt braucht es Schutzmaßnahmen.

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