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Winterhärtezonen in Deutschland | Minimaltemperaturen für Pflanzen

Winterhärtezonen

Pflanzen benötigen bestimmte Temperaturen, um überleben zu können. Während im Sommer zahlreiche Pflanzen nicht mit der heißen Mittagssonne zurechtkommen, besteht im Winter ein Erfrierungsrisiko für Freilandpflanzen. Gewächse, die Minustemperaturen aushalten, werden deshalb als frost- oder winterhart bezeichnet. Das bedeutet nicht, dass diese prinzipiell auch enorme Minustemperaturen vertragen, wie sie in verschiedenen Regionen Deutschlands vorkommen. Deshalb gibt es die Winterhärtezonen, welche der idealen Orientierung für die richtige Pflanzenwahl im heimischen Garten dienen.

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Winterhärtezonen

Der Begriff Winterhärtezonen findet in der Pflanzenkunde Gebrauch. Dabei handelt es sich um eine Einteilung von Gebieten, welche durch ihre durchschnittliche niedrigste Minustemperatur bestimmt werden. Experten sprechen hier auch von Gebiets-Klimaklassifikationen nach internationalen Standards. Verwendet wird aber auch der Ausdruck USDA-Klimazonen. USDA steht als Abkürzung für das amerikanische US-Department of Agriculture. Denn dieses ist Herausgeber der Klimazonen. Da sich das Klima weltweit stetig verändert, erfolgen regelmäßig Anpassungen der Temperaturwerte. Die letzte Neuerstellung wurde 2012 vorgenommen und bezieht sich dabei auf die Datenerhebung zwischen 1975 und 2005.

Hinweis: Die Winterhärtezone wird gern mit WHZ abgekürzt. Auch der einfache Buchstabe „Z“ wird gern für „Zone“ benutzt. Damit ist jedoch Gleiches gemeint.

Winter

Klimazonen und Pflanzen

Winterharte und -feste Pflanzen unterscheiden sich zahlreich in ihrer Kältetoleranz. Die Eigenschaften winterhart und winterfest sagen folglich nur aus, dass sie bei Minustemperaturen im Freien überwintern können, aber nicht, wo die maximale Grenze liegt. So können weniger kältetolerante Pflanzen beispielsweise in milderen Regionen Deutschlands problemlos draußen bleiben, würden aber dort, wo die durchschnittliche Minustemperatur deutlich niedriger liegt, nicht überleben können. Deshalb gibt es Winterhärte-Zonen. Sie geben Auskunft darüber, in welchen Gebieten eine Pflanze den Winter überstehen kann beziehungsweise wo die Chancen für ein Überleben am besten stehen.

Tipp:

Schauen Sie beim nächsten Kauf von „winterfesten“ Gewächsen besser auf die Winterhärte-Zone. Oftmals ist diese aber nicht angegeben. Fragen Sie dann einfach den Händler aus dem Gartenfachhandel.

Zonennummerierung

Winterhärtezonen sind nummerisch von 1 bis 13 sortiert. Mittlerweile wird dabei jede Ziffer zusätzlich um den Buchstaben a und b ergänzt. Dies ergibt „verfeinert“ die Temperatureinteilung nochmals in gleichmäßigen Schritten von 5 Fahrenheit (amerikanische Temperaturmesseinheit).

Die Nummer 1a umfasst Gebiete mit den weltweit niedrigsten durchschnittlichen Temperaturen im Minusbereich. Zu finden sind diese dabei nur in Polargebieten. Darauf folgt die Winterhärtezone 1b. Weiter geht es mit den Zonen 2a, 2b, 3a, und so weiter. Den wärmsten Bereich stellt die Klimazone 13b dar.

Temperaturen der Winterhärtezonen

ZoneTemperaturbereich in °C
1a-51.1 °C bis -48.3 °C
1b-48.3 °C bis -45.6 °C
2a-45.5 °C bis -42.8 °C
2b -42.7 °C bis -40 °C
3a-39.9 °C bis -37.3 °C
3b-37.2 °C bis -34.5 °C
4a-34.4 °C bis -31.7 °C
4b-31.6 °C bis -28.9 °C
5a-28.8 °C bis -26.2 °C
5b-26.1 °C bis -23.4 °C
6a-23.3 °C bis -20.5 °C
6b-20.4 °C bis -17.8 °C
7a-17.7 °C bis -15 °C
7b-14.9 °C bis -12.3 °C
8a-12.2 °C bis -9.5 °C
8b-9.4 °C bis -6.7 °C
9a-6.6 °C bis -3.9 °C
9b-3.8 °C bis -1.2 °C
10a-1.1 °C bis +1.6 °C
10b+1.7 °C bis +4.4 °C
11a+4.5 °C bis +7.2 °C
11b+7.2 °C bis +10 °C
12a+10.0 °C bis +12.8 °C
12b+12.8 °C bis +15.6 °C
13a+15.6 °C bis +18.3 °C
13b+18.3 °C bis +21.1 °C

Winterhärtezonen in Deutschland

Winterhärtezonen in Deutschland

Der deutschsprachige Raum umfasst Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Flachland befinden sich dabei überwiegend die Winterhärtezonen von 6 und 7. Deutlich kühler zeigt sich der Alpenraum, wo eine Winterhärte der Zonen 5 und 6 herrschen, in den Hochalpen sogar zwischen 4 und 5. Weitere Beispiele für Winterhärte-Zonen sind in Deutschland wie folgend:

  • Berlin 7b
  • Bremen 7b
  • Brocken 6b
  • Dresden 7b
  • Frankfurt 7b
  • Hamburg 8a
  • Helgoland 8b
  • Kassel 7a
  • Lüdenscheid 8a
  • Mainz 8a
  • München 7a
  • Münster 7b
  • Oberstdorf 6b
  • Rostock 7a
  • Stuttgart 7a
  • Villingen 6a

Kälteschutz-Empfehlungen

Reisig als Winterschutz für Rosen
Reisig als Winterschutz für Rosen

Wie bereits erwähnt, ist die Bestimmung einer Winterhärtezone keine Gewährleistung für ein Überleben im Freiland. Gartenbesitzer und Pflanzenliebhaber sollten in jedem Fall „Komplikationen“ in Betracht ziehen und sich beziehungsweise die Freilandpflanzen, je nach Kälteempfindlichkeit, dementsprechend vorbereiten. Für die üblichen Winterhärte-Zonen im deutschsprachigen Raum wird daher Folgendes empfohlen:

  • WHZ 5, 6 und 7: wintergrüne Gewächse vor Kahlfrost schützen
  • Zone 8: Erdoberfläche mit Laub, Tannenadeln, Stroh oder Reisig abdecken
  • WHZ 9: Pflanzen mit Vlies ummanteln oder in frostfreies, aber kühles Winterquartier umsiedeln
  • WHZ 10: Gewächse frostfrei überwintern lassen (je nach Pflanzenbedarf zwischen 5 und 15 °C)

Tipp:

Werden Freilandpflanzen in Kübeln überwintert, ist zu berücksichtigen, dass hier die Kälte deutlich mehr eintrifft und bis an die Wurzeln reicht, sodass die Kübelpflanze erfrieren kann. Von der angegebenen Winterhärte-Zonenangabe sollte deshalb der nächst höhere /wärmere) Wert Berücksichtigung finden, um dabei auf Nummer sicher zu gehen.

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