Winterharte Palmen bis -25 Grad: 11 Arten für Ihren Garten
Palmen (Palmae) gehören zur Familie der Palmenartigen (Arecales). Sie zählen dabei zu den ersten bekannten Pflanzen und sind heute das Symbol für Urlaub, Sonne, Strand und Meer. Immer mehr Hobbygärtner holen sich mit einer Palme Urlaubsfeeling und ein Stück mediterrane Lebensart in ihren Garten, auf den Balkon oder die Terrasse. Doch welche Arten eignen sich für mitteleuropäische Regionen? Gibt es überhaupt winterharte Palmen? Wir stellen Ihnen elf geeignete Sorten vor und geben Pflegetipps.
Inhaltsverzeichnis
- Winterharte Palmen
- Winter- oder frosthart
- Tipps für den Winterschutz
- Winterharte Palmen bis -25 °C
- Blaue Hesperidenpalme (Brahea armata)
- Blaue Nadelpalme (Trithrinax)
- Blaue Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera)
- Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
- Felsenpalme (Brahea dulcis)
- Geleepalme (Butia capitata)
- Hanfpalme Manipur (Trachycarpus sp. Manipur)
- Indianerbanane (Asimina triloba)
- Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)
- Palmettopalme (Sabal palmetto)
- Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)
Winterharte Palmen
Wer eine Palme im Garten hat, wird nicht nur mit bewundernden Blicken der Nachbarn und Gäste, sondern immer wieder mit Fragen zur Pflege der beeindruckenden Pflanzen konfrontiert. Häufig wird die Frage gestellt, ob die Palme winter- und frostbeständig ist, denn das mitteleuropäische Klima unterscheidet sich schließlich deutlich von dem der ursprünglichen Palmenregionen.
Winter- oder frosthart
Immer wieder werden die Begriffe „frosthart“ und „winterhart“ identisch genutzt. Das ist jedoch nicht richtig. Frosthart bedeutet, dass eine Pflanze mit den in Deutschland üblichen Wintertemperaturen keine Probleme hat. Sogar Temperaturen von bis zu -40 °C machen frostharten Gewächsen dabei nichts aus. Erst lang andauernde Dauerfröste können bei diesen Pflanzen zu Schädigungen führen. Frostharte Pflanzen können jedoch schlecht mit wechselnden Temperaturen und Nässe umgehen. Das übliche mitteleuropäische Winterwetter bedeutet eine enorme Herausforderung für frostharte Pflanzen.
Winterharte Pflanzen haben dagegen keine Schwierigkeiten mit dem typischen deutschen Winter mit schwankenden Temperaturen und dem üblichen Schmuddelwetter.
Die Winterhärte ist ein stärkeres Kennzeichen als die Frosthärte. Achten Sie bei der Auswahl einer Palme für Ihren Garten auf die Angabe der Winterhärte.
Tipps für den Winterschutz
Viele Palmen profitieren von einem zusätzlichen Winterschutz. Bereits ein mit Bedacht gewählter Standort kann helfen, Palmen unversehrt durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
- Wählen Sie einen geschützten Standort nahe am Haus.
- Binden Sie die Palmwedel vor dem Eintritt des Winters locker mit einem Seil zusammen. Zusätzlich wird empfohlen, Sisal oder Stroh zwischen die Wedel zu stopfen.
- Schützen Sie die Pflanze durch einen Jutesack, den sie ihr überziehen. Auch das Einhüllen in Gartenvlies schützt vor Kälte.
- Häufeln Sie die Pflanze mit Rindenmulch und Reisig an. Auch eine zusätzliche Schaufel Palmenerde trägt zur Stärkung vor dem Frost bei.
- Umwickeln Sie dem Palmenstamm mit Vlies.
Winterharte Palmen bis -25 °C
Blaue Hesperidenpalme (Brahea armata)
Die Blaue Hesperidenpalme kommt aus Mittelamerika. Die dekorative Schirmpalme mit den blaugrünen Palmwedeln kommt hervorragend mit niedrigen Temperaturen zurecht.
- Winterschutz ab -8 °C
- Winterhart bis -10 °C
Aussehen
- Schirmpalme
- silbrig schimmernde, blaugrüne, mit Dornen übersäte Palmwedel
- Blätter mit wachsartigem Überzug
- steife Fächerwedel mit bis zu 80 Einzelblättern
- Höhe bis zu 15 Meter
Standort
- Kübel- und Freilandpflanzung möglich
- keine Zimmerpflanze
- sehr hell und sonnig
- im Winter mäßig feucht halten
Blaue Nadelpalme (Trithrinax)
Die Blaue Nadelpalme gehört zu den besonders robusten Arten. Denn sie stammt aus den trockenen Waldregionen Argentiniens. Diese Palme begeistert alle, die das Besondere lieben. Die harten, blaugrauen, silbrig schimmernden Nadeln geben ihr etwas Mystisches.
- Winterschutz ab -11 °C
- Winterhart bis -15 °C
Aussehen
- Stamm von dichten, harten Nadeln umhüllt
- harte, metallähnliche Blätter mit blaugrauer Färbung
- stachelige Blattspitzen
- senkrecht nach unten wachsende Pfahlwurzeln
- Höhe bis zu 7 Meter
Standort
- Kübel- und Freilandpflanzung möglich
- sehr sonnig
- im Winter nicht gießen
- Kübelpflanzen im Frühjahr langsam an die Sonne gewöhnen
Blaue Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera)
Die Blaue Zwergpalme stammt aus Marokko. Sie bildet dabei im Laufe ihres Lebens mehrere Stämme und eine wunderschöne kompakte Krone. Die bläulichen Blätter gaben dieser Palmenart dann den Namen.
Die Blaue Zwergpalme begeistert ihre Besitzer jedes Jahr mit Blüten, aus denen sich dann Samen gewinnen lassen.
- Winterschutz ab -8 °C
- Winterhart bis -15 °C
Aussehen
- dichte Krone
- Blätter bläulich schimmernd
- ältere Exemplare bilden mehrere Stämme
- langsam wachsend
- Höhe bis zu 5 Meter
- Krone kann einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern erreichen
Standort
- Kübel- und Freilandpflanzung möglich
- sonnigster Standort im Garten empfohlen
- keine zusätzliche Wässerung bei Exemplaren im Freiland erforderlich
Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
Eine weitere winterharte, robuste und pflegeleichte Palmenart ist die Chinesische Hanfpalme. Ihre positiven Eigenschaften und das dekorative Aussehen haben ihr den Weg in die deutschen Vorgärten geebnet.
- Winterschutz ab -12 °C
- Winterhart bis -18 °C
Aussehen
- mit weichen Fasern bedeckter Stamm
- große, buschige Krone mit vielen Blättern
- Blätter hell- und dunkelgrün
- Höhe bis zu 10 Meter
- Krone kann einen Durchmesser von bis zu drei Metern erreichen
Standort
- Kübel- oder Freilandpflanzung möglich
- halbschattig bis sehr sonnig
- ausreichend gießen
Felsenpalme (Brahea dulcis)
Die Felsenpalme stellt kaum Ansprüche an den Boden. Denn sie gedeiht in der Natur Mittelamerikas auf felsigen, nährstoffarmen Böden. Auffällig ist dabei die dicke Wurzelknolle dieser Palmenart, aus der die Blätter herauswachsen.
- Winterschutz ab -5 °C
- Winterhart bis -8 °C
Aussehen
- dicke Wurzelknolle
- mehrstämmig
- Blätter mit blauem Überzug
- Höhe bis zu 5 Meter
Standort
- Kübel- und Freilandpflanzung möglich
- halbschattig bis sonnig
- im Winter mäßig feucht halten
Tipp:
Felsenpalmen werden nur selten auf dem deutschen Markt angeboten. Sie können jedoch Samen kaufen und mit etwas Geschick gelingt es Ihnen, Palmen dieser dekorativen exotischen Art selbst heran zu ziehen.
Geleepalme (Butia capitata)
Die Geleepalme stammt aus Brasilien und Uruguay. Ihre nach unten gedrehten Blattwedel färben sich dabei je nach Sonneneinstrahlung blau, grün oder grau. Den Namen verdankt die Palme dabei ihren süßen Früchten, die in ihrer Heimat oftmals zu Gelee verarbeitet werden.
- Winterschutz ab -7 °C
- Winterhart bis -11 °C
Aussehen
- Blätter nach unten gedreht
- Blattfärbung blaugrün
- Blattstiele mit dornigen Spitzen
- Höhe bis zu 6 Meter
Standort
- Kübel- und Freilandpflanzung möglich
- hell und sehr sonnig
- im Winter mäßig feucht halten
Hanfpalme Manipur (Trachycarpus sp. Manipur)
Die Hanfpalme Manipur stammt aus der indischen Region Manipur. Sie gilt jedoch auch als besonders frostbeständig. Die Palmenart ist dabei mit der Chinesischen Hanfpalme verwandt.
- Winterschutz ab -18 °C
- Winterhart bis -25 °C
Aussehen
- dichte Krone
- Blätter mit silbrig schimmernden Unterseiten
- große Palmwedel
- Höhe bis zu 20 Meter
- Krone kann dabei einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern erreichen
Standort
- Kübel- und Freilandpflanzung ebenfalls möglich
- sonnig
Indianerbanane (Asimina triloba)
Die Indianerbanane wird auch als Dreilappige Papau bezeichnet. Die besonders winterharte Palme stammt aus Nordamerika. Ihre Früchte werden im Oktober geerntet und gelten dabei als Delikatesse.
- Winterschutz ab -15 °C
- Winterhart bis -25 °C
Aussehen
- strauchförmiger Wuchs
- dabei oft mehrstämmig
- braunrote Blüten, die unangenehm riechen
- aus den Blüten entstehen Bündel aus bis zu 7 Früchten
- Höhe bis zu 5 Meter
- Krone kann dabei einen Durchmesser von 2,5 Metern erreichen
Standort
- Kübel- oder Freilandpflanzung möglich
- junge Pflanzen schattig bis halbschattig
- ältere Pflanzen ebenfalls sonnig
Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)
Eine besonders dekorative, kälteresistente Sorte ist die Nadelpalme. Diese Palme ist jedoch sehr kostenintensiv. Denn für eine Pflanze werden schnell mehrere hundert Euro fällig.
- Winterschutz ab -16 °C
- Winterhart bis -25 °C
Aussehen
- kurzer Stamm mit Stacheln
- mächtiger Schopf mit fächerförmigen Blättern
- Blattoberseiten intensiv grün, Blattunterseiten dabei silbrig schimmernd
- ältere Exemplare bilden mehrere Stämme
- langsam wachsend
- Höhe bis 2,5 Meter
Standort
- Kübelhaltung möglich, Freilandpflanzung jedoch empfohlen
- sehr sonnig
Palmettopalme (Sabal palmetto)
Eine beeindruckende, exotische Palmenart ist die Palmettopalme. Die auffällige Fächerpalme zieht dabei alle Blicke auf sich. Die pflegeleichte und winterharte Palme ist ebenfalls für Anfänger gut geeignet.
- Winterschutz ab -8 °C
- Winterhart bis -14 °C
Aussehen
- Fächerpalme
- ausladende Krone mit großen Blättern
- jedoch dünner Stamm
- erreicht in der Natur Höhen von bis zu 25 Metern, in unseren Breitengraden wird sie jedoch höchstens 10 Meter hoch
- die Krone kann dabei einen Durchmesser von bis zu 6 Metern erreichen
Standort
- ebenfalls Kübelhaltung möglich
- auf Grund der Größe wird Freilandpflanzung empfohlen
- sonnig
- viel gießen
Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)
Diese Hanfpalme zählt zu den anspruchslosen Sorten und eignet sich dabei besonders gut für Anfänger.
- Winterschutz ab -12 °C
- Winterhart bis -18 °C
Aussehen
- mit weichen Fasern bedeckter Stamm
- kleine Krone mit satt grünen Blättern
- Höhe bis zu 5 Meter
- Krone kann dabei einen Durchmesser von 2,5 Metern erreichen
Standort
- Kübel- oder Freilandpflanzung möglich
- halbschattig bis sonnig
- dabei ausreichend gießen
Tipp:
Welchen Temperaturen eine Palme im Winter standhält, hängt jedoch auch von ihrem Alter ab. Junge Palmen sind dabei weniger kälteresistent als alte. Daher empfiehlt es sich, die jungen Exemplare zunächst im Kübel zu kultivieren und im Winter an einen geschützten Standort zu bringen. Nach drei bis fünf Jahren können winterharte Sorten dann ins Freiland gepflanzt werden.