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Yucca-Palme vermehren durch Ableger und Stecklinge: Anleitung

Yucca Palme

Die Yucca, oder auch Palmlilie, ist als beliebte Zimmerpflanze in unzähligen deutschen Wohnzimmern anzutreffen. Wer seinen Bestand an der Yucca-Palme vermehren möchte, wird durch die Tatsache, dass dieses Spargelgewächs meist erst ab einem Alter von rund zehn Jahren blüht und Samen ausbildet, vor einige Probleme gestellt. Wie die Vermehrung der Palmlilie durch Ableger und Stecklinge dennoch einfach und unkompliziert gelingt, wird hier anschaulich und nachvollziehbar erklärt.

Video-Tipp

Vermehrung der Yucca-Palme

Gängige Praxis zur Vermehrung zahlreicher Pflanzen ist die Vermehrung nicht über Samen, sondern durch die Separierung von Ablegern und die Erstellung von Stecklingen. Unter Ablegern versteht man dabei einen natürlich entstehenden Seitentrieb, der zu einer eigenständigen Pflanze abgetrennt werden kann. Ein Steckling dagegen ist ein Pflanzenbestanteil, der zwar auch gut zu einer Pflanze herangezogen werden kann, der aber von Natur aus nicht zur Vermehrung der Pflanze gedacht war. Nachfolgend werden beide Möglichkeiten für die Palmlilie Schritt für Schritt erläutert.

Yucca-Palme

Durch Ableger

Die Vermehrung einer Yucca-Palme mit Hilfe von Ablegern ist die denkbar einfachste Form der Vermehrung. Vor allem die Garten-Yucca neigt zur Ausbildung zahlreicher Ableger, die – immer noch mit der Mutterpflanze verbunden – in einigem Abstand zu deren Stamm aus dem Boden sprießen. In wenigen Schritten lässt sich so mit geringem Aufwand eine eigenständige Palmlilie erhalten:

  • Ableger freilegen, bis Verbindung zur Mutterpflanze erkennbar ist
  • Verbindung zur Mutterpflanze trennen und Ableger aus Erdreich entnehmen
  • Setzling in Topf geeigneter Größe in nährstoffreiche Anzuchterde einpflanzen; bei geringem Wurzelbestand Sand zur Auflockerung und zur Verhinderung von Staunässe beimengen
  • regelmäßig wässern, dabei Staunässe vermeiden
  • nach ausreichender Anwuchszeit bei Bedarf in größeren Topf mit geeigneter Blumenerde umsetzen

Einziger Wehrmutstropfen beim Vermehren der Yucca mit Hilfe von Ablegern sind zwei Dinge. Einerseits erfolgt das natürliche Entstehen eines Ablegers zufällig und für die Vermehrung der Pflanze nicht planbar. Darüber hinaus neigen aber unterschiedliche Yucca-Arten auch unterschiedlich stark zur Bildung von Ablegern. Im Freien zu haltende Arten neigen stärker zur Ablegerbildung, als etwa die bekannte Zimmerpflanze Yucca Elephantipes.

Durch Stecklinge

Die zweite Möglichkeit, die für die Vermehrung der Palmlilie gut geeignet ist, ist das Ziehen neuer Pflanzen über Stecklinge. Im Gegensatz zum natürlich entstandenen Ableger werden hierbei folgende, künstlich erzeugte Pflanzenabschnitte verwendet:

  • Seitentriebe einer bestehenden Palmlilie
  • Segmente des Pflanzenstamms

Stecklinge aus Seitentrieben

Eine Yucca-Palme lässt sich besonders leicht aus Seitentrieben vermehren. Da der Trieb bereits über Blätter verfügt, kann er unmittelbar nach dem Einpflanzen mit der Energiegewinnung beginnen und ein zügiges Wurzelwachstum entwickeln. Dabei sind folgende Schritte zu beachten:

  • Seitentrieb am Stamm der Hauptpflanze abschneiden
  • Bei dicken Seitentrieben Schnittfläche der Mutterpflanze mit Baumwachs versiegeln, um Austrocknen zu vermeiden
  • Steckling mit der Schnittfläche einige Zentimeter tief in humusreiche Anzuchterde mit beigemengtem Sand einsetzen
  • Gründlich wässern, dabei Staunässe vermeiden
  • Steckling mit Folienabdeckung, oder abgeschnittener Flasche abdecken; dadurch erhöhte Luftfeuchtigkeit für besseres Wurzelwachstum bei gleichzeitig ungestörter Belichtung
  • Nach 3-4 Wochen Abdeckung entfernen, bei Bedarf Umsetzen in größeren Topf für ausreichende Ausbreitungsmöglichkeiten

Stecklinge aus Stammsegmenten

Eine weitere Möglichkeit, eine bereits kurz nach dem einsetzenden Wachstum über einen dicken und dekorativen Stamm verfügende Yucca-Palme zu erhalten, ist das Vermehren über Stammsegmente. Dabei wird der Stamm einer bestehenden Palme von Oben her in jeweils ca. 5-10 Zentimeter lange Abschnitte in Anzahl der gewünschten Zöglinge unterteilt. Der unterste Teil verbleibt mitsamt Wurzeln im Boden. Wichtig bei dieser Vermehrungsart ist die Tatsache, dass auch die Mutterpflanze deutlich beeinträchtigt wird und am verbliebenen Stammabschnitt völlig neue Blätter ausbilden muss. Diese Art der Vermehrung eignet sich bei einer hohen Anzahl gewünschter Zöglinge in Kombination mit dem Vermehren über Seitentriebe. Die Triebe können zu eigenen Pflanzen herangezogen werden, während die Stammsegmente weitere Pflanzen ergeben. Diese Möglichkeit der Vermehrung einer Palmlilie ist die aufwändigste. Mit diesen Schritten gelingt sie aber dennoch zuverlässig:

  • 5 bis 10 Zentimeter langes Segment vom oberen Stammende der Yucca abschneiden
  • Schnittfläche der Mutterpflanze mit Baumwachs versiegeln, um Austrocknung zu verhindern
  • Obere Schnittfläche des abgetrennten Segments (Steckling) ebenfalls mit Baumwachs versiegeln
  • Steckling einige Zentimeter tief in nährstoffreiche Anzuchterde mit Sandbeimengung einsetzen
  • wässern, jedoch ohne Staunässe
  • Steckling und Mutterpflanze jeweils mit Folienabdeckung oder abgeschnittener Flasche versehen, so dass erhöhte Luftfeuchtigkeit Triebbildung und (beim Steckling) Wurzelneubildung anregt
  • Nach Triebbildung (ca. 3-4 Wochen) Entfernen der Abdeckung und gegebenenfalls Umsetzen in größeren Blumentopf
Yucca-Palme mit ihren grünen, gesunden Blättern

Erfolgsfaktoren für das Vermehren der Palmlilie

Wie die Pflege einer bestehenden Yucca-Palme, hängt auch die Nachzucht neuer Pflanzen wesentlich von den Umgebungsbedingungen ab. Noch weit über das Maß einer gesunden und voll ausgebildeten Pflanze hinaus sind Stecklinge und Ableger auf optimale Bedingungen angewiesen, um die nötigen Wurzeln und Triebe ausbilden zu können. Die optimalen Umgebungsbedingungen sind:

  • Heller Standort, jedoch ohne übermäßige direkte Sonneneinstrahlung
  • Hohe Luftfeuchtigkeit, bei Bedarf durch Abdeckung zusätzlich erhöhen
  • ausreichende Wärme
  • gute Nährstoffzufuhr, durch geeignete Anzuchterde sicherzustellen, Düngung mit kalkhaltigem Universaldünger erst nach Wurzelbildung (3-4 Wochen) sinnvoll

Entwickeln sich Zöglinge trotz des richtigen Vorgehens und unter guten Rahmenbedingungen dennoch nicht zu vollwertigen Pflanzen, besteht immer die Möglichkeit einer vorangegangenen Schädigung oder Schwächung der Mutterpflanze. Diese kann dazu führen, dass schlicht die Kraft für die Entwicklung erforderlicher Triebe oder Wurzeln fehlt. Die Umsetzung der aufgezeigten Arbeitsschritte führt zwar in den meisten Fällen zu neuen Yucca-Palmen, eine absolute Garantie für den Erfolg beim Vermehren der Palmlinie besteht jedoch nicht.

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