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Zecken im Garten reduzieren: 8 Pflanzen & Mittel

Zecken im Garten reduzieren: 8 Pflanzen & Mittel

Auch wenn immer davor gewarnt wird, im Sommer nicht ohne Socken, lange Kleidung und festes Schuhwerk in den Wald zu gehen, um sich vor Zecken zu schützen, so können die Tiere auch im eigenen Garten zu finden sein.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Verschiedene Pflanzenarten in den Gartenbeeten verteilt können die Zecken durch Geruch und ätherische Öle fernhalten
  • Zitronenwasser zum Besprühen der Flächen auf den Gartenbeeten, Sträuchern, Blumen und dem Rasen kann selbst hergestellt werden
  • Mit Zeckenrolle aus dem Handel die Spinnentiere auf dem Wirt, hier den Mäusen, direkt bekämpfen
  • Nur aufgeräumte, gepflegte, sonnenbeschienene und hierdurch trockene und warme Gärten können sicher sein vor einem Zeckenbefall
  • Bei Verdacht von Befall mit weißen Laken oder Tuch den Garten überprüfen

Zecken-Info

Nicht nur im Wald sind die lästigen und vor allem auch für uns Menschen und Haustiere gefährlichen Spinnentiere zu finden, sie werden oft auch in unsere Gärten getragen. Hieran sind vor allem die heimischen Vögel, Eichhörnchen, Hasen, Mäuse, Igel und Füchse, aber auch unsere eigenen Haustiere Schuld. Denn die Zecken lassen sich abfallen, sobald sie genug Blut gesaugt haben, suchen sich einen geeigneten Platz und können hier lange warten, bis sie sich wieder abstreifen lassen.

So sind auch die folgenden Zecken-Infos interessant:

  • überleben wochenlange Temperaturen bis -15° Celsius
  • lieben eine feuchte Umgebung
  • etwa 50 % dieser Spinnentiere sind mit Borreliose infiziert
  • geben diese an uns Menschen weiter
  • besonders die infizierten Tiere sind aktiver
  • 40 % aller Zeckenstiche kommen im Garten vor
  • größter Verbreiter von Krankheiten
  • Borreliose und FSME
  • können drei Wochen im Wasser überleben
Gemeiner Holzbock
Quelle: H. Krisp, Gemeine Holzbock Ixodes ricinus 2, bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0

Aus diesen Gründen ist es auch sehr schwierig, die Spinnentiere in den Gärten zu reduzieren. Auch ein Fernhalten ist daher oft unmöglich.

Befall erkennen und reduzieren

Um zu erkennen, ob sich die Spinnentiere in der eigenen Umgebung aufhalten und diese dann durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren, eignet sich gut ein kleiner Trick:

  • weißes Laken
  • alternativ großes weißes Tuch
  • über Sträucher, Gras und Blumenbeete ziehen

Die Spinnentiere reagieren auf die Berührung und bleiben am Laken oder Tuch hängen. Alle schwarzen Punkte sollten untersucht werden. Eine Zecke ist gut an dem schwarzen kleinen Körper mit den sechs Beinen zu erkennen, sie hat einen sehr kleinen Kopf und bewegt sich nur mäßig.

Pflanzen, die Zecken fernhalten

Es gibt durchaus Pflanzen, die einen Geruch oder auch anderes versprühen, was den lästigen Spinnentieren nicht gefällt. Werden diese Pflanzen im gesamten Garten stellenweise kultiviert, müsste sich die Gefahr des Einnistens von Zecken hier um einiges verringern. Zudem handelt es sich bei allen Pflanzen um solche, die es gern trocken, warm und sonnig mögen. Also genau das Gegenteil von den Stellen, an denen sich die Spinnentiere wohlfühlen:

Dalmatinische Insektenblume (Tanacetum cinerariifolium)

Dalmatinische Insektenblume
Quelle: そらみみ, Flowers of Tanacetum cinerariifolium 20180430, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • margeritenähnliche Blüten
  • enthalten Pyrethrum
  • ältestes bekanntes Schädlingsbekämpfungsmittel
  • bereits in der Römerzeit bekannt
  • wird in der Arznei als Insektenspray genutzt
  • auch gegen Kopfläuse und Tierflöhe
  • Pflanze ist giftig

Katzenminze (Nepeta)

Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii
  • sommergrüne Staude
  • intensiver Duft
  • schöne, leuchtende blau-lila Blüte
  • trockener Boden bevorzugt
  • sonniger Standort

Rainfarn (Tanacetum vulgare)

Rainfarn - Tanacetum vulgare
Rainfarn – Tanacetum vulgare
  • auch als Wurmkraut oder Rainfeldblümlein bekannt
  • gehört zu den Korbblütlern
  • Blätter ähneln dem Farn
  • gelbe Blüte
  • besitzt giftige Inhaltsstoffe
  • können Allergien bei Berührung hervorrufen
  • hält auch Mücken und andere Insekten fern

Hinweis:

Aufgrund seiner Giftigkeit ist der Rainfarn nur mit Vorsicht zu genießen, da auch kleine Kinder und Haustiere gefährdet sind. Dennoch handelt es sich hierbei um ein universelles Mittel zum Reduzieren und Fernhalten aller Arten von schädlichen und unliebsamen Insekten und Ungeziefer.

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Rosmarin ist eines der beliebtesten Kräuter
  • Halbstrauch
  • stark duftend
  • sonniger Standort
  • wird bis zu 1,50 Meter hoch
  • wird von den Spinnentieren gemieden

Tipps für die Pflege von Rosmarin:

Schmalblättriger Lavendel (Lavandula angustifolia)

echter Lavendel, Lavandula angustifolia
echter Lavendel, Lavandula angustifolia
  • auch echter Lavendel
  • verströmt starken Duft
  • wird von den Spinnentieren gemieden
  • ebenfalls von verschiedenen Wirtstieren
  • auch die nähere Umgebung
  • wünscht sonnigen Standort
  • mehrjährig
  • winterhart
  • ungiftig

Weitere Pflegetipps für den Lavendel:

Hinweis:

Bei jeglicher Gartenarbeit sollten Sie sich nicht nur mit langärmeligen Oberteilen, Gartenhandschuhen, Socken, langen Hosen und festem Schuhwerk schützen, wenn Sie die lästigen Insekten in Ihrer Umgebung vermuten. Auch Autan auf die Haut gesprüht oder gerieben kann helfen, dass sich keine Zecke festsaugt.

Zitronenwasser

Zitronensäure

Es gibt ein Hausmittel, das gegen die Zecken helfen kann. Dieses kann einfach aus verschiedenen einfachen Zutaten selbst hergestellt werden. Hierbei handelt es sich nicht um chemische Mittel, sondern um ein Repellent aus Zitronenwasser und daher schadet es weder anderen Insekten oder kleinen Lebewesen, die sich hier aufhalten.

Dieses wird wie folgt gemischt:

  • 500 ml Wasser zum Kochen bringen
  • zwei Zitronen zerschneiden und ins Wasser geben
  • eine Minute aufkochen lassen
  • Pfefferminzblätter oder andere ätherische Öle zufügen
  • danach etwa eine Stunde köcheln lassen
  • abkühlen lassen
  • in Sprühflasche geben
  • alternativ Drucksprüher nutzen
  • überall auf den Beeten und Rasen versprühen
  • auch Sträucher nicht vergessen

Von April bis Oktober wird das Zitronenwasser verteilt, und damit es auch gut wirkt, sollte es nach jedem Regen erneut aufgesprüht werden. Gerade auch die feuchten, dunklen und kühlen Plätze sollten vorzugsweise eingesprüht werden.

Hinweis: Eine Zecke kann das 100-fache an Körpergewicht zunehmen, wenn sie Blut saugt. Es gibt sogar Arten, die bis zu 600 mal schwerer werden.

Aufräumen

Neben den Mitteln zur Bekämpfung und den geeigneten Pflanzen gibt es auch weitere Maßnahmen, um die lästigen Schädlinge aus der direkten Umgebung fernzuhalten. Ein aufgeräumter und sonnendurchfluteter Garten ist hierbei sehr hilfreich.

Daher steht das Aufräumen hier an erster Stelle:

  • Bäume und Sträucher regelmäßig schneiden
  • hierbei auch gründlich auslichten
  • Rasen immer kurz halten
  • gerade auch wenn hier gespielt wird
  • Holz immer hell und trocken lagern
  • keine Laubhaufen liegen lassen
  • Laub auch von Boden räumen

Gerade auch in verlassenen Vogelnestern sitzen die Zecken. Daher sollten im Herbst alle alten Nester entfernt werden, sofern dies erlaubt ist. Der NABU gibt hierüber Auskunft.

Tipp:

Bereits, wenn Sie einen neuen Garten anlegen sollten Sie darauf achten, diesen so weit wie möglich zeckensicher zu gestalten. Hierbei hilft auch ein engmaschiger Zaun, der es vielen Wirtstieren unmöglich macht, hinein zu gelangen und die Spinnentiere hier zu verbreiten.

Häufig gestellte Fragen

Kann man eine Zecke anlocken um sie zu bekämpfen?

Das geht leider nicht, denn die Spinnentiere sind sehr faul. Sie bewegen sich im ganzen Leben nicht mehr als etwa ein bis zwei Meter. Ansonsten platzieren sie sich an einer geeigneten Stelle, wie etwa an einem Grashalm im hohen Gras und warten darauf, dass ein Wirt vorbeigeht und sie abstreift. So eignen sich auch keine Mittel, um Zecken anzulocken.

Wie oft kann eine Zecke stechen?

Die Tiere kommen in ihrem Leben eigentlich mit wenig Blut aus. So stechen sie oftmals nur insgesamt dreimal, um sich richtig festzusaugen und genug Blut aufzunehmen. Das erste Mal als Larve vor der Häutung, das zweite Mal als Nymphe nach der Häutung und das dritte Mal die erwachsenen Weibchen vor der Eiablage.

Kann ich einen naturnahen Garten mit der Zeckenvermeidung vereinbaren?

Leider stehen sich Vermeidung der Spinnentiere und naturnahe Gärten kontraproduktiv gegenüber. Denn naturnah angelegte Gärten besitzen alles das, was die lästigen Insekten für Ihr Überleben benötigen. Ein aufgeräumter Garten, der wenig Unterschlupf bietet ist hingegen in der Regel auch zeckenfrei.

Ist eine Zeckenrolle aus dem Handel ebenfalls hilfreich?

In einer Zeckenrolle befindet sich Nistmaterial, wie es Mäuse benutzen, das mit einem Mittel zur Bekämpfung von den Spinnentieren getränkt wurde. Mäuse holen sich dieses Nistmaterial aus der Rolle, um damit ihr eigenes Nest zu befüllen. Hierbei kommen die Tiere mit dem Mittel in Berührung ohne selbst geschädigt zu werden und vernichten so die Zecken, die an ihnen haften.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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