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Zeckensaison 2024: wann sind Zecken aktiv?

Zeckensaison

Ein Zeckenstich kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, daher sollten Sie sich vor den Spinnentieren immer schützen. Wann Zecken aktiv sind, ist direkt von der aktuellen Temperatur abhängig. Welche Zeckensaison 2024 erwartet werden kann, lesen Sie hier.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • 2023 könnte durch mildes Wetter wieder eine starke Zeckensaison werden
  • Beginn der Zeckenzeit von Temperaturen abhängig
  • Zecken ab etwa 7°C aktiv
  • Zecken können auf Mensch und Tier Krankheiten übertragen

Beginn der Zeckensaison

Der Zeitraum von April bis Oktober gilt als grober Richtwert für die Zeckenzeit. Im Jahr 2024 könnte die Zeckensaison aufgrund der milden Temperaturen zum Jahreswechsel schon wesentlich früher starten. Zecken sind in der Regel ab einer Temperatur von 7°C aktiv. Sie sind unempfindlich gegenüber Frost und Schnee und können, sobald es einen Temperaturabfall gibt, einfach wieder in die Winterruhe gehen.

Ein Problem bei der Zeckenzeit ist, dass sie aufgrund der globalen Erwärmung immer früher startet. Seit einigen Jahren werden bereits im März vermehrt Zeckenbisse festgestellt. 2022 war es in einigen Regionen im Februar so warm, dass sich viele Zecken schon aus ihren Verstecken gewagt hatten.

Wissenswertes über Zecken

Winterzecke früh aktiv

Noch früher aktiv ist die auch Winterzecke genannte Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Ab einer Temperatur von 4°C begibt sich diese Zeckenart aktiv auf die Suche nach einem Wirt. Für den Menschen ist sie bedingt gefährlich, denn sie sucht sich als Wirt vorwiegend Haustiere oder Wildtiere. In seltenen Fällen kann auf den Menschen das sogenannte Q-Fieber übertragen werden, das meist harmlos verläuft, in seltenen Fällen aber auch entzündliche Krankheiten verursachen kann.

Zeckensaison - Winterzecke

Merkmale der Winterzecke

  • bis zu 16 mm groß
  • weiß marmoriertes Rückenschild
  • rotorangefarbener Außenrand
  • Rückenschild beim Weibchen nur im vorderen Körperdrittel

Hinweis:

Werden Sie von einer Zecke gestochen, entsorgen Sie das Tier nicht. Bewahren Sie die getötete Zecke zwischen zwei Klebestreifen auf, denn im Falle einer Erkrankung kann das Spinnentier noch wertvolle Informationen bei einer Untersuchung liefern.

Hauptsaison der Zecken

Für den Menschen gefährlich ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), dessen Lebensinhalt es ist, auf Wirte zu warten. Die Zecke lebt im Schnitt 2 bis 3 Jahre und ist vor allem im Frühjahr und im Herbst aktiv. In diesen Monaten sind die Bedingungen für sie ideal, denn sie mag moderate Temperaturen und Feuchtigkeit.

Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass Sie auch im Sommer eine Zecke sticht. Die Zeckenzeit beginnt meist wieder, wenn nach einer längeren Wärmeperiode ein Regenschauer für Abkühlung und moderatere Temperaturen sorgt. Dann ist es besonders wichtig, sich vor den Spinnentieren zu schützen. Oft sind es einfache Vorbereitungen, wirksam zur Vermeidung von Stichen sind.

Zeckensaison - Gemeiner Holzbock
Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)

Tipps zur Vermeidung von Zeckenstichen

  • helle Kleidung tragen
  • lange Kleidung tragen
  • Hosenbeine in die Socken stecken

Impfungen für Risikogebiete

Auch für 2024 lassen die zu erwartenden Temperaturen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fast ganzjährige Zeckensaison erwarten. Mittlerweile wird von Experten geraten, sich auf die Zeckensaison mit einer Impfung vorzubereiten. Vor allem wer in sogenannten Risikoregionen lebt oder einen Urlaub plant, der sollte sich impfen lassen. Die Impfung schützt vor der besonders gefährlichen Erkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), jedoch nicht vor anderen Erkrankungen wie Borreliose, die ebenfalls von den Zecken übertragen werden. Borreliose ist jedoch medikamentös sehr gut behandelbar.

Hinweis:

Die Gefahr von Infektionen variiert regional. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Krankheiten in den Gebieten ab Mitteldeutschland Richtung Süden.

Ende der Zeckensaison

Nicht nur der Beginn der Zeckensaison ist immer früher, sondern auch das Ende der Gefahr wird immer weiter nach hinten verlegt. Wann die Spinnentiere in die Winterruhe gehen, ist vom nahenden Frost abhängig. Sinken die Temperaturen 2024 bereits Mitte Oktober ab, kann die Zeckensaison schon früh enden. Im Vorjahr gab es zu diesem Zeitpunkt allerdings in vielen Regionen Deutschlands noch spät-, fast sogar hochsommerliche Temperaturen.

Hinweis: Immer häufiger geht die Zeckenzeit bis weit in den November und manchmal sogar bis in den Dezember hinein. Die Gefahr wird jedoch etwas gemindert, da die Vegetation eher niedrig ist, wodurch die Zecken schwerer an ihre Wirte gelangen.

Zecke von Hund entfernen
Kontrollieren Sie Haustiere, insbesondere Hunde, regelmäßig auf Zeckenbefall.

Ein Indiz, ob Zecken aktiv sind, sind meist die Haustiere. Sie können die Spinnentiere einfacher erreichen. Bewegen sich Tiere im Freien, sollten Sie deshalb im Anschluss eine Kontrolle vornehmen. Dadurch mindern Sie auch das Risiko einer Übertragung auf den Menschen, denn eine Zecke sucht sich für jedes Entwicklungsstadium einen neuen Wirt.

Untersuchen Sie deshalb Ihre Lieblinge regelmäßig auf Zecken. So gehen Sie dabei vor:

  • Beine und Bauch abtasten
  • Kontrolle zwischen den Zehen
  • Kontrolle im Bereich von Ohren und Schnauze

Häufig gestellte Fragen

Wie lange nach einem Zeckenstich droht die Gefahr von Erkrankungen?

Dies ist unterschiedlich und ist von der Art der übertragenen Krankheit abhängig. Bei einer Borreliose-Infektion kann bis zu einem Monat dauern, bis sich die ersten Symptome zeigen.

Übertragen alle Zecken Krankheiten?

Alle Zeckenarten können potenzielle Überträger von Krankheiten sein. Als Hauptüberträger gilt jedoch der Gemeine Holzbock.

Gibt es Hinweisschilder in gefährdeten Regionen?

Ja, in manchen Regionen, in denen es besonders häufig zu einer Krankheitsübertragung kommt, gibt es Warnschilder etwa entlang von beliebten Wanderstrecken. Die Beschilderung ist jedoch nicht verpflichtend und es kann auch in anderen Regionen eine Gefahr drohen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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