Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Gehölze » Laubgehölze » Laubabwerfende Gehölze » Zierkirsche » Zierkirsche schneiden: Anleitung in 5 Schritten| Wann zurückschneiden?

Zierkirsche schneiden: Anleitung in 5 Schritten| Wann zurückschneiden?

Die Japanische Blütenkirsche, meist bekannt unter der Bezeichnung Zierkirsche, gehört zu den beliebtesten, dekorativen Bäumen im Garten. Prunus serrulata blüht in attraktiven rosa Farbtönen und begeistert durch die Blütenfülle, die sofort an japanische Kirschblütenfeste erinnert. Um diese Blühfreudigkeit und Form des Baumes zu erhalten ist es wichtig, diese zu schneiden. Viele Besitzer Japanischer Blütenkirschen fragen sich, wann und wie der Schnitt ausgeführt wird?

Video-Tipp

Warum schneiden?

An sich ist es nicht nötig, der Prunus serrulata einen Schnitt zu verpassen, da die Rosengewächse von alleine recht gut ihre Form behalten. Jedoch gibt es einige Gründe, die dafür sprechen, eine Zierkirsche zu schneiden:

Größe

Die jeweilige Größe der Zierkirschen ist abhängig von ihrer Sorte. Diese kann von drei bis acht Metern reichen. Aufgrund der verschiedenen Wuchsform, von schmalen Säulen über kugelige Kronen bis hin zu Ästen, die überhängen, kann das Gewächs schnell zu groß werden. Wenn der Baum zum Beispiel an die Hauswand stößt oder ins Nachbargrundstück ragt, sollten Sie über einen Schnitt nachdenken.

Zierkirsche, Prunus serrulata

Wuchsgeschwindigkeit

Mit den Jahren kann es passieren, dass Ihr Exemplar immer langsamer in Bezug auf das Wachstum wird. Dann ist dies ein Zeichen dafür, dass sie zu viele Äste tragen und unbedingt zurückgeschnitten werden sollten. Das kann ebenfalls passieren, wenn die Kirsche ihre Form nicht behält.

Alter

Je älter der Baum wird, desto wichtiger sind Schnittmaßnahmen. Der Schnitt schützt die Kirsche vor der Vergreisung, die sich stark auf das Wachstum einschränken kann. Die Vergreisung ist ebenfalls ein Punkt, der die Wuchsgeschwindigkeit einschränken kann. Durch den Schnitt erhalten Sie die Vitalität und sorgen somit für eine andauernde Verjüngungskur Ihrer Zierkirschen.

Schwache Blüte

Wächst die Kirsche zu schnell oder zu dicht, kann es passieren, dass weniger Blüten ausgebildet werden. Da Zierkirschen aber ihren Charme nur durch ihre Blütenfülle ausstrahlen können, ist ein Schnitt notwendig.

Gesundheitszustand

Kirschen sind durch gute Pflege und einen passenden Standort äußerst gesunde Bäume. Jedoch brechen hier und da Zweige ab, vertrocknen oder kränkeln. In diesem Fall ist es notwendig, die Krone aufzufrischen, um der Kirsche neue Energie zu geben.

Zeitpunkt

Wann der Schnitt ausgeführt wird, hängt dabei mit der Art des Wuchses der Zierkirsche zusammen. Die Blütezeit reicht von März bis Ende Mai, während über den Winter große Mengen an Pflanzensaft gebildet werden. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Auslichtungsschnitt direkt nach der Blüte, da Kirschen zum Bluten neigen. Ein Ausweichtermin ist Ende Juni bis Ende Juli. Das schließt einen Winterschnitt vor der Blüte komplett aus.

Zierkirsche, Prunus serrulata

Der Formschnitt dagegen sollte im Oktober durchgeführt werden. Dieser hilft dabei, dem Gewächs eine bestimmte Form zu geben. Jedoch müssen Sie darauf achten, ab welchem Jahr Sie die Zierkirschen frühestens schneiden sollten:

  • Jungpflanzen nach drei Jahren: sanfter Auslichtungsschnitt
  • danach jährlicher Auslichtungsschnitt
  • Formschnitt erst ab vier Jahren

Bedenken Sie: der Formschnitt ist nur notwendig, wenn Sie die Zierkirsche in eine spezielle Form schneiden oder wieder verjüngen wollen. Ansonsten reicht der Auslichtungsschnitt völlig aus.

Tipp: Je weiter südlich Sie wohnen, desto schneller verblüht die Kirsche. So hören manche Kirschen schon Ende April auf zu blühen, was den möglichen Schnitttermin auf ein früheres Datum legt.

Werkzeug

Aufgrund der starken Neigung zum Ausbluten sollten Sie auf hochwertiges Werkzeug setzen, denn Prunus serrulata reagiert äußerst empfindlich auf Quetschungen und Fasern, die aufgrund stumpfer Klingen aus dem Holz gerissen wurden. Sie benötigen die folgenden Werkzeuge, die wichtig für die verschiedenen Lebensstadien der Kirschbäume sind:

  • Gartenschere
  • Astschere
  • Astsäge
  • Wundschutzmittel

Achten Sie bei den Scheren darauf, dass diese über einen Teleskopgriff und eine Ambossfunktion verfügen. Diese helfen beim Abschneiden der Äste und sparen Ihnen einen hohen Kraftaufwand. Kirschäste können recht dick werden, was eine Schere mit Amboss so wertvoll macht. Vor der Verwendung der Scheren sollten Sie diese schärfen und desinfizieren, damit keine Bakterien oder Pilze in die Schnittwunden gelangen.

Tipp: Gute Dienste leisten ebenfalls elektrische Scheren und Sägen. Diese sind zwar deutlich teurer, trennen den Ast aber effektiv und ohne weitere Schäden ab, was Ihrer Zierkirsche zu Gute kommen wird.

regelmäßiger Baumschnitt

Auslichtungsschnitt: Anleitung

Der wichtigste Schnitt der Prunus serrulata ist das jährliche Auslichten nach der Blüte. Mit diesem sollten Sie nicht zu lange warten und ihn am Besten in den ersten zwei Wochen danach ausführen. Der Auslichtungsschnitt findet in zwei Etappen statt:

  • erster Schnitt im 3. Jahr nach der Pflanzung
  • jährlicher Schnitt ab dem 4. Jahr

Erster Auslichtungsschnitt

Gehen Sie beim ersten Auslichtungsschnitt der Zierkirsche wie folgt vor:

1. Überprüfen Sie den Baum vor dem Schneiden auf die ältesten Zweige. Diese erkennen sie an der Rinde, die dunkelbraun und rissig ist. Zudem hängen diese näher am Boden als andere.

2. Entfernen Sie diese komplett bis zum Stamm. Achten Sie darauf, nicht in den Stamm zu schneiden, da diese Wunden schnell bluten und Ihre Zierkirsche auf Dauer zum Kränkeln bringen.

3. Bei Zierkirschen, die stark verzweigt sind, Seitentriebe entfernen. Diese können das Wachstum ebenfalls behindern. Zudem sollten Sie geknickte Äste entfernen.

4. Nach dem Schnitt Wundverschlussmittel auftragen und über den Grünabfall entsorgen. Auf dem Kompost würden die abgeschnitten Pflanzenteile zu lang zum Verrotten benötigen.

Jährlicher Schnitt ab 4. Jahr

Ab dem vierten Jahr folgen Sie dieser Anleitung:

1. Bei diesem Schnitt müssen Sie die Zierkirsche so schonend wie möglich auslichten. Ab dem vierten Jahr erholt sie sich nur schlecht von ausgiebigen Schnittmaßnahmen.

2. Gehen Sie hier auf die gleiche Weise wie beim ersten Auslichtungsschnitt voran. Besonders die alten Triebe müssen entfernt werden.

3. Eine Ausnahme bilden besonders große Zierkirschen. Hat Ihr Exemplar eine ausladende Krone, müssen Sie zuerst den klassischen Auslichtungsschnitt vornehmen und dann die Krone auf ein Astgerüst zurückschneiden. Über dieses können dann frische Zweige bis zum nächsten Jahr austreiben, welches das Gewicht der Krone reduziert.

4. Dafür kürzen Sie einfach alle Äste, die nicht vorher entfernt wurden, zurück. Kürzen Sie diese bis zum alten Holz zurück, schneiden Sie aber niemals in dieses.

5. Abschließend Wundverschlussmittel für die Schnittstellen am Stamm anwenden und Pflanzenreste entsorgen.

Zierkirsche, Prunus serrulata

Formschnitt: Anleitung

Der Formschnitt ist, wie oben beschrieben, nicht unbedingt nötig. Jedoch können Sie eine bestimmte Form anstreben, die der Baum danach annehmen und mit den Jahren behalten wird. Für diesen benötigen Sie die gleichen Werkzeuge, gehen aber wie folgt vor:

1. Wählen Sie zuerst eine Form. Beliebt sind vor allem flache Kronen, Säulen und Kugeln.

2. Wählen Sie nun bei flachen Kronen und Kugeln Ihre gewünschte Form und Höhe aus. Machen Sie sich einen Plan, am besten auf Papier, um den Überblick über die Form zu behalten. Die Höhe bestimmt, ab wann die Krone beginnen soll. Markieren Sie sich diesen Punkt mit einem Stoffband oder einer Schnur.

3. Nun schneiden Sie die entsprechenden Äste so weit zurück, bis die Form stimmt. Dabei sollten Sie immer über einer Knospe ansetzen und vertikal den Zweig kürzen. Hier ebenfalls nicht ins alte Holz schneiden. Anschließend werden alle Äste bis zur Markierung komplett entfernt.

4. Bei einer Säulenform verzichten Sie auf die Bestimmung der Höhe, da diese direkt von unten anfängt. Hier kürzen Sie einfach alle Seitentriebe auf eine gewünschte Länge, am besten zehn bis zwanzig Zentimeter, zurück. Mit den Jahren entspricht die Form einer Säule und nicht mehr einer klassischen Krone.

5. Größere Wunden mit Wundverschlussmittel behandeln und Grünabfall entsorgen.

Tipp: Zierkirschen-Sorten mit hängenden Kronen erhalten keinen Formschnitt. Jedoch sollten Sie zu lange Äste kürzen, wenn diese dem Boden zu nahe kommen oder wild Verzweigtes entfernen, damit die Krone ausgelichtet werden kann.

Scroll Up