Ist mit Zikaden befallene Minze essbar?
Minzen (Mentha) gehören zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Manchmal werden sie von Zikaden heimgesucht, die an den Blättern saugen. Ob die Minzblätter noch essbar sind, erfahren Sie in folgendem Beitrag.
Auf den Punkt gebracht
- weiße bis gelbe, punktartige Flecken und Sprenkel als Anzeichen für Zikaden
- Minze bei Zikadenbefall noch essbar
- Bekämpfung der Schädlinge nur mit natürlichen Hausmitteln
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Zikaden sind saugende Fluginsekten, die weiß, grün oder bunt aussehen können. Die Zikadenart, die die Minze und andere Kräuter heimsucht, ist meist weniger als 2 mm groß. In Ruhe sind ihre Flügel auf dem Rücken dachförmig aufgestellt. Die Hinterbeine sind zu Sprungorganen ausgebildet, sodass sie schnell von einem Blatt zum nächsten springen können.
Schadbild
- helle punktförmige Sprenkelung und Flecken auf den Blättern
- weißliche Larvenhüllen auf der Unterseite der Blätter
- manchmal eingerollte Blätter an den Triebspitzen
- im weiteren Verlauf des Befalls braune Blätter
Tipp: Um ganz sicherzugehen, dass es wirklich Zikaden sind, können Sie die Pflanzen etwas schütteln. Dann springen oder fliegen die winzigen Tierchen schnell davon. Notfalls nutzen Sie eine Lupe, um sie zu erkennen.
Ursachen
Die Ursachen eines Zikadenbefalls können sehr vielfältig sein:
- Monokultur
- Klimawandel
- zu wenig Kalium
- unregelmäßiges Gießen
- mit Stickstoff überdüngt
- zu warmer Standort
Minze essbar
Die Minzblättchen können trotz des Befalls mit den Schädlingen immer noch gegessen werden, auch wenn sie nicht mehr so schön aussehen und zumeist auch etwas trockener sind. Sie sollten die Pflanzen allerdings davor bewahren, dass sie ganz absterben.
Bekämpfung
Es ist nicht unbedingt notwendig, dass Sie die Zikaden bekämpfen. Doch wenn die Tiere stören oder wenn sie überhandnehmen, kann können Sie sie mit natürlichen Hausmitteln vertreiben.
Neemöl
Neemöl ist ein rein ökologisches Mittel und unterdrückt die Fortpflanzung der Schadinsekten. Es wird aus den Samen des indischen Neembaums gewonnen. Sie erhalten es in Reformhäusern und Bioläden.
- 1 Teelöffel des Neemöls auf 1 Liter Wasser
- gut miteinander verrühren
- Gemisch in eine Sprühflasche füllen
- vor Gebrauch stets gut schütteln
- betroffene Pflanzen mehrmals am Tag einsprühen
Tipp: Sie können Rimulgan (aus Rizinusöl) als Emulgator verwenden, damit sich das Wasser mit dem Öl besser mischt.
Häufig gestellte Fragen
Ja, das ist auch möglich. Nutzen Sie am besten das Wasser aus dem Gartenschlauch und brausen Sie die Minzpflanze damit ab. Damit der Wasserstrahl den feinen Minzblättern aber nicht schadet, sollte er nicht zu kräftig sein. Sie sollten den Vorgang so oft wie möglich am Tag wiederholen.
Leider nicht, da die Schadinsekten den Pflanzensaft aus den Blättern saugen. Dabei geht ein Teil des Minzaromas verloren. Das heißt, die Blätter schmecken nach Minze, nur nicht mehr so stark.
Einem Befall mit Zikaden können Sie vorbeugen, indem Sie natürliche Fressfeinde der saugenden Insekten in Ihrem Garten ansiedeln, wie zum Beispiel Raubmilben, Schlupfwespen, Florfliegen, Erdwespen, Spinnen und Vögel. Insektenhotels, Nistkästen, Totholzhaufen, Blumenwiesen und heimische Gehölze helfen Ihnen dabei.
Ja, ein Ackerschachtelhalmkaltwasserauszug kann vorbeugend helfen. Schachtelhalm enthält viel Siliziumdioxid, das die Minzpflanze nutzt, um ihre Zellwände zu verstärken. Damit wird es für die Schädlinge schwieriger, in die Blätter zu beißen. Um den Kaltwasserauszug anzusetzen reichen 200 g Ackerschachtelhalm auf 2 Liter Wasser aus. Lassen Sie alles für 24 Stunden stehen und seihen es anschließend ab. Danach in eine Sprühflasche füllen und die Minzpflanze damit regelmäßig besprühen. Zusätzlich geben Sie den Kaltwasserauszug in das Gießwasser.