Zitronenbaum-Dünger selber machen: Anleitung zum Herstellen
Zitronenbaum-Dünger selber zu machen ist recht einfach, wenn das passende Wissen vorhanden ist. Denn bereits simple Hausmittel reichen aus, um die Zitrone mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen. Worauf es bei dem Herstellen ankommt, erfahren interessierte Hobbygärtner in der folgenden Anleitung.
Inhaltsverzeichnis
Zitronenbaum Dünger
Um zu wachsen und viele Früchte auszubilden benötigt der Zitronenbaum verschiedene Nährstoffe. In der Hauptsache handelt es sich dabei um:
- Stickstoff
- Kalium
- Phosphor
In handelsüblichen Volldüngern für Zitrusgewächse und andere mediterrane Pflanzen sind diese drei Substanzen in einem Verhältnis von drei bis vier Teilen Stickstoff, zwei Teilen Kalium und einem Teil Phosphor enthalten. Eine Alternative zu speziellem Dünger für Zitrusgewächse stellt Tomatendünger dar, da er ein ähnliches Verhältnis an Nährstoffen aufweist.
Neben den genannten Bestandteilen benötigen Zitronenbäume jedoch auch noch weitere Mineralstoffe und Spurenelemente. Dazu gehören:
- Bor
- Eisen
- Kupfer
- Magnesium
- Mangan
- Molybdän
- Zink
Hinweis:
Weder das Verhältnis noch die gesamten Spurenelemente lassen sich einfach über eine eigene Zusammenstellungen erzeugen. Es reicht daher nicht aus, nur einen Dünger herzustellen beziehungsweise zu verwenden. Stattdessen sollten verschiedene (Haus-)Mittel abwechselnd Anwendung finden, um den Nährstoffbedarf der Zitrone zu decken.
Zitronenblätter und -schalen
Aus den eigenen Pflanzenteilen der Zitrone einen Dünger selber zu machen ist sehr leicht. In der Natur fallen Blätter und Früchte des Zitronenbaums ab und verrotten auf der Baumscheibe. Dadurch erhält das Gewächs wichtige Nährstoffe wieder zurück. Bei einer Kultur in Topf oder Kübel landen jedoch oftmals nicht genug abgefallene Pflanzenteile oder werden entfernt, damit sich kein Schimmel auf der Substratoberfläche bilden kann. Das Herstellen eines Düngers aus den Pflanzenteilen erfordert dennoch nicht viel Aufwand. Möglich sind die folgenden Anwendungen:
- getrocknetes Laub zerkrümeln und in die Erde einarbeiten
- Zitronenschalen reiben, trocknen lassen und ebenfalls auf das Substrat geben oder einarbeiten
- beim Umtopfen und Erdwechsel Blätter- und Schalenteile auf den Topfboden und auf das Substrat geben
Kaffee und Tee als Zitronenbaum Dünger
Kaffeesatz und Tee können wunderbare Düngemittel für den Zitronenbaum sein. Sie enthalten die drei hauptsächlich benötigten Nährstoffe und wirken sich ansäuernd auf den pH-Wert der Erde aus. Hinzu kommt, dass sowohl Tee als auch Kaffeesatz in nahezu jedem Haushalt vorhanden sind und einfach verwendet werden können.
Kaffeesatz wird getrocknet auf die Erde gegeben oder beim Umtopfen unter das Substrat gemischt. Bei dem Einsatz auf der Erde sollte monatlich maximal eine Gabe erfolgen. Die Verabreichung direkt in das Substrat kann während des Umtopfens vorgenommen werden.
Grüner und Schwarzer Tee eignen sich sowohl als Teesatz als auch als Teeaufguss zum Düngen des Zitronenbaums. Teeaufguss wird direkt in das Gießwasser gegeben und während des Wachstums einmal wöchentlich verabreicht. Eine Dosierung von etwa einer Tasse reicht aus. Teesatz gibt die Nährstoffe langsamer frei, daher muss er seltener eingesetzt werden. Es reicht aus, den Inhalt eines Teebeutels einmal monatlich auf der Erde zu verteilen.
Nährstoffreiches Wasser
Eine weitere Möglichkeit des Düngens findet sich in nährstoffreichem Wasser. Auch dieses fällt in Haushalt und Garten häufiger an, denn es handelt sich dabei um:
- das Kochwasser von Kartoffeln und anderem Gemüse
- Aquariumwasser
- Teichwasser
Bei Wasser aus dem Aquarium oder Gartenteich ist es jedoch wichtig, dass es nicht mit Medikamenten für Fische und andere Wasserbewohner oder Chemikalien behandelt wurde. Anderenfalls könnte der Zitronenbaum dadurch Schaden nehmen. Zur Düngung benötigt das Wasser keinerlei Vorbereitung, es wird einfach zum Gießen der Pflanze eingesetzt.
Pflanzensud
Ein idealer Dünger für den Zitronenbaum und andere Gewächse ist Pflanzensud. Geeignet für diesen Sud sind vor allem Brennnesseln und Beinwell, da sie nicht nur zahlreiche Nährstoffe enthalten, sondern diese auch in einem vorteilhaften Verhältnis vorliegen. Zudem ist es sehr einfach, das Düngemittel selber herzustellen. Die folgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt, was dafür notwendig ist:
- Die Blätter und Stängel von Beinwell oder Brennnessel werden kleingeschnitten und in ein Glas oder ein anderes verschließbares Behältnis gegeben. Ideal ist beispielsweise ein Einmachglas. Es ist wichtig, die Pflanzenteile möglichst dicht einzufüllen beziehungsweise zu stopfen.
- Das Gefäß wird mit Wasser aufgefüllt und verschlossen. Um den Sud möglichst schnell verwenden zu können, wird es nach dem Verschließen an einen sonnigen und warmen Platz gestellt. Hierdurch gehen die Nährstoffe aus Brennnessel oder Beinwell in kürzerer Zeit in das Wasser über und die Lösung beginnt zu gären.
- Frühestens nach zwölf Stunden kann der Sud verwendet werden. Besser ist es jedoch, ihn erst nach zwei Tagen als Dünger für den Zitronenbaum einzusetzen. Wer nicht solange warten möchte, kann den Pflanzensud nach acht Stunden in der Sonne auch für etwa 30 Minuten bei geringer Hitze leicht köcheln lassen. Die Pflanzenteile werden während des Kochens in der Flüssigkeit belassen.
- Nach dem Gären kann der Sud direkt als Düngemittel verwendet werden. Nach dem Köcheln sollte er zunächst abkühlen. In jedem Fall wird er in einem Verhältnis von 1:1 mit Wasser gemischt und düngt die Pflanze somit beim Gießen. Eine monatliche Gabe des Pflanzensuds reicht aus.
Blut und Blutmehl
Die Düngung mit Blut oder Blutmehl empfiehlt sich immer dann, wenn der Zitronenbaum Anzeichen eines Eisenmangels aufweist. Bei diesen handelt es sich um eine gelbliche bis bräunliche Verfärbung der Blätter, während die Blattadern grün bleiben. Die Mangelerscheinung ist aufgrund des charakteristischen Erscheinungsbildes sehr einfach zu erkennen.
Blut und Blutmehl enthalten eine große Menge Eisen und können den Mangel daher vergleichsweise schnell beheben. Bei Blutmehl reicht eine Menge von ein bis drei Teelöffeln pro Woche aus. Bei frischem oder gefrorenem Blut darf die Menge verdoppelt werden. Beide Düngemittel werden direkt auf das Substrat gegeben und die Pflanze danach gewässert.
Werden die Früchte der Zitrone verzehrt, sollten Blutmehl beziehungsweise Blut aus verlässlichen und unbedenklichen Quellen stammen. Geeignete Anbieter im Falle des frischen oder gefrorenen Blutes sind beispielsweise Metzgereien aber auch Barf-Shops für Hunde und Katzen. Blutmehl findet sich unter anderem speziell als Dünger im Fachhandel.
Algen
Algen und sogenannter Algenkalk oder auch Kelpmehl enthalten große Mengen Vitamine und Minerale. Allerdings haben sie auch einen basischen pH-Wert. Daher stellen sie nur dann optimale Dünger dar, wenn das Substrat zu sauer wird. Bevor sie zur Nährstoffversorgung verwendet werden, sollte also der pH-Wert der Erde bestimmt werden.
Hornspäne, Kompost und Stallmist
Stallmist, Hornspäne und Kompost können einzeln oder in Kombination als Dünger für die Zitrone dienen. Da die Nährstoffe vergleichsweise langsam abgegeben werden, sind die organischen Materialien als Langzeitdünger geeignet. Daher ist es sinnvoll, sie direkt beim Umtopfen dem Substrat zuzugeben. Sie können jedoch ebenso auf die Erde gegeben werden. In jedem Fall sind die folgenden Punkte zu beachten:
- der Kompost sollte bereits gut verrottet sein
- die Hornspäne müssen fein zerkleinert sein
- Stallmist sollte aus verlässlicher Quelle stammen und keine Medikamentenreste enthalten, wenn die Zitronen zum Verzehr bestimmt sind
- den Dünger beim Umtopfen gut mit dem Substrat vermischen
Hinweis:
Zum Herstellen der Kombination werden jeweils zwei Teile Stallmist und Kompost sowie ein Teil Hornspäne verwendet.