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10 häufige Zitronenbaum-Krankheiten mit Bild

10 häufige Zitronenbaum-Krankheiten mit Bild

Zitronenbäumchen werden aufgrund ihrer Optik und der Früchte gerne in Kübeln und mediterranen Gärten gehalten. Neben verschiedenen Schädlingen finden sich 10 häufige Zitronenbaum-Krankheiten, die Sie auf jeden Fall kennen sollten.

Video-Tipp

Hinweis: Einige Krankheiten haben wir beispielhaft mit Bildern anderer Pflanzen dargestellt, sodass die Krankheiten erkennbar sind. 

Vergilbungskrankheit

Vergilbungserscheinungen gehören zu den häufigsten Krankheiten am Zitronenbaum. Bei diesen fangen die Blätter an, sich gelblich zu verfärben und einzurollen, zu vertrocknen oder vom Baum zu fallen. Schwierig wird es jedoch, die eigentliche Ursache festzulegen, da es zahlreiche Auslöser für diese gibt:

Zitronenbaum gelbe Blätter
  • Staunässe
  • anhaltende Trockenheit
  • hoher pH-Wert des Substrats
  • zu dunkler Standort
  • zu kühler Standort
  • Nährstoffmangel

Das heißt, Sie müssen genau überprüfen, was der Pflanze fehlen könnte oder was das Problem verursacht. Typisch für Mitteleuropa zum Beispiel sind stark kalkhaltige Böden oder hartes Wasser, das sich negativ auf den pH-Wert des Substrats auswirkt. Die Bäume sind empfindlich auf Kalk und bevorzugen ein saures Substrat. Nährstoffmängel hängen meist mit einem Eisen-Defizit zusammen. Ein Magnesiummangel ist ebenfalls häufig der Grund für die Chlorose am Zitronenbaum. Sobald Sie herausgefunden haben, was die Ursache ist, müssen Sie die entsprechenden Bedingungen anpassen. Seltener ist das Entfernen der vergilbten Blätter empfehlenswert, wenn diese bereits vertrocknet sind.

Hinweis: Bei älteren Exemplaren kann es dazu kommen, dass der Baum von selbst einige Blätter vergilben lässt und abwirft, bevor neue ausgebildet werden. Die Bäume entziehen den jeweiligen Blättern das Chlorophyll.

Sonnenbrand

Citrus limon

Ja, selbst ein Zitronenbaum kann zu viel Sonne abbekommen. Der Grund dafür ist nicht etwa ein zu sonniger Standort, sondern eine nicht an das mitteleuropäische Klima angepasste Pflanze. Wird das Exemplar ohne eine Abhärtung vom Winterquartier ins Freie befördert, wird es die warmen Temperaturen nur schwer aushalten können. Speziell die Wurzeln leiden darunter und können die benötigte Feuchtigkeit nicht an die Blätter weiterleiten. Erkennbar ist das an den folgenden Symptomen:

  • helle Flecken werden gebildet
  • unregelmäßige Form
  • vernarbt braun
  • Flecken vergilben
  • trocknen aus
  • nehmen hellbraunen Farbton an

Der Krankheitsverlauf kann je nach Intensität recht schnell verlaufen. Glücklicherweise wirkt sich Sonnenbrand nicht negativ auf den Baum direkt aus. Sie können das befallene Laub einfach entfernen und entsorgen, wenn es sich um einen schweren Fall handelt. Ansonsten belassen Sie die die Blätter einfach am Baum, da die die grünen Stellen immer noch für die Photosynthese nützlich sind. Achten Sie im nächsten Jahr darauf, den Baum im Frühjahr an die pralle Sonne zu gewöhnen.

Hinweis: Falls ausschließlich die Blattränder braun gefärbt sind, handelt es sich um eine Überdüngung der Bäume. Zwar geschieht das nur selten, da Zitronenbäume sehr hungrig sind, doch sollten Sie die Nährstoffzugaben verringern.

Wurzelfäule

Zu den gefährlichsten Krankheiten, die einen Zitronenbaum befallen können, gehört die Wurzelfäule. Ausgelöst wird diese durch Staunässe, denn Zitronenbäume sollten niemals übermäßig gewässert oder in einen verdichteten Boden gesetzt werden. Eine Wurzelfäule erkennen Sie an einem plötzlichen Verlust von Blüten und Früchten. Ebenso schwächelt der Zitronenbaum sichtlich. Falls der Verdacht auf Staunässe besteht, überprüfen Sie das Substrat im Kübel. Ist dieses sehr nass, müssen Sie von der Krankheit ausgehen und die Pflanze sofort umtopfen:

Zitronenbaumstämmchen im Substrat
  • Zitronenbäumchen vorsichtig auf Kübel entfernen
  • Wurzeln komplett von Substrat befreien
  • Wurzeln überprüfen
  • dunkle, dünne Wurzeln entfernen
  • ebenso abgestorbene, faulige oder vertrocknete entfernen

Ist die Wurzelfäule schon weit voran geschritten, müssen Sie entweder einen großen Teil des Wurzelballens wegschneiden oder die gesamte Pflanze entsorgen. Niemals dürfen Sie diese danach auf den Kompost geben, da eine Wurzelfäule häufig mit einem Befall durch Pilze einhergeht. Der Hausmüll wird anstelle des Komposts verwendet. Nachdem Sie das Gewächs aus der nassen Erde befreit haben, müssen Sie es wieder eintopfen. Das Substrat sollte wie folgt beschaffen sein:

  • hochwertige Gartenerde
  • luftig
  • Drainage anlegen
  • Drainagematerial: Kies, Tonscherben, Estrichsand
  • angereichert mit reifem Kompost

Wenn Sie Estrichsand als Drainagematerial verwenden, wird dieses einfach direkt in die Erde gemischt. Kies und Tonscherben platzieren Sie unten im Topf, der zusätzlich über Drainagelöcher verfügen sollte. Danach sollten Sie nur noch nach Bedarf gießen. Das heißt, wenn die oberste Substratschicht angetrocknet ist, wässern sie.

Rußtau

Sternrußtau
Rußtau auf einem Rosenblatt

Die Krankheit wird durch Zitronenbaum-Schädlinge hervorgerufen. In diesem Fall handelt es sich um Blatt- und Schildläuse, die der Citrus limon das Leben ganz schön schwer machen können. Rußtau macht sich auf der Pflanze durch schwarze Blattflecken sichtbar, die unregelmäßig gefärbt sind. In vielen Fällen ist Honigtau zu sehen, denn die Läuse produzieren, was wiederum Ameisen anlocken kann. Das ist bei einem Zitronenbaum etwas seltener, da sie in Deutschland meist in Kübeln gehalten werden. Entfernen Sie die befallenen Blätter und die Schädlinge, um die Krankheit zu beseitigen.

Mehltau

Echter Mehltau
Echter Mehltau auf Ahornblatt
Quelle: Jerzy Opioła, Powdery Mildew Acer DK43 (1), Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Mehltau gehört zu den Krankheiten, die selbst bei gesunden Pflanzen auftreten können. Verschiedene Mehltau-Pilze machen sich auf den Bäumen breit, wenn diese zu nah beieinander stehen und hohe Feuchtigkeit herrscht. Ebenso müssen die Bäume atmen können. Glücklicherweise können Sie den weißen bis grauen Belag, der sich auf der Blattober- oder Unterseite befindet, mit klassischen Hausmitteln entfernen. Bei einem starken Befall sollten Sie die Blätter entfernen und für ein gutes Umfeld sorgen, in dem sich die Zitronen wohlfühlen werden.

Fusarium

Eine der schweren Krankheiten, die Ihr Zitronenbäumchen befallen kann, ist die Fusarium-Welke. Besonders häufig tritt die Pilzerkrankung bei Exemplaren auf, die hauptsächlich im Gewächshaus gehalten werden. Die Pilze können sich aufgrund dieser Haltung deutlich leichter vermehren. Eingeschleppt werden sie in den meisten Fällen durch das gewählte Substrat, wenn dieses nicht vor der Verwendung sterilisiert wurde. Die Symptome sind:

Fusarium-Welke an einer Ackerbohne
Fusarium-Welke an einer Ackerbohne
Quelle: Jerzy Opioła, Fusarium sp (4), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Laub hellt auf
  • fällt ab
  • befallene Triebe sterben ab
  • Äste verfärben sich

Wird der Befall nicht behandelt, können die Bäume absterben. Falls sie nicht eingehen, wird das Wachstum stark eingeschränkt. Sobald Sie die Symptome bemerken, müssen Sie die befallenen Pflanzenteile komplett entfernen. Topfen Sie zudem Ihre Pflanze um, damit sie frisches Substrat erhält. Sterilisieren Sie dieses und der Citrus limon wird es deutlich besser gehen.

Schorf

Schorf kann je nach Intensität ein Problem für den Zitronenbaum darstellen. Gerade in den feuchten Regionen Mitteleuropas ist die durch Elsinoe fawcettii-Pilze ausgelöste Krankheit nicht selten anzutreffen und an den Blättern und Früchten bemerkbar. Durch anhaltende Feuchtigkeit gelangen die Pilze in einzelne Triebe und gelangen von dort aus ins Laub und die Zitronen. Erkennbar ist eine Infektion am folgenden Schadbild:

Apfelschorf
Apfelschorf
  • Pusteln auf Blattober- und Unterseite treten auf
  • Pusteln auf Fruchtschale treten auf
  • Farbe: rot
  • Blätter verkrüppeln
  • Früchte meist ungenießbar

Entfernen Sie sofort alle befallenen Pflanzenteile und entsorgen Sie diese nicht auf dem Kompost. Wichtig ist es, dem Schorf vorzubeugen, damit er in der nächsten Saison nicht wieder zuschlägt. Sammeln Sie dafür das Herbstlaub ein, denn auf diesem überwintern die Pilze und infizieren im Folgejahr den Zitronenbaum erneut.

Lichtmangel

Krankheiten am Zitronenbaum können durch einen Lichtmangel entstehen. Da es sich um ein mediterranes Gewächs handelt, ist es auf viel Sonne und dauerhafte Wärme angewiesen, um zu gedeihen. Ein Lichtmangel ist in den meisten Fällen im Frühjahr erkennbar. Der neue Austrieb sorgt für Geiltriebe, die deutlich dünner und meistens kahl sind. Seltener verfügen sie über einzelne Blattpaare. Entfernen Sie die Geiltriebe und versorgen Sie die Pflanze mit genügend Licht. Die Triebe wirken sich negativ auf die Zitronenbäume aus und machen sie anfälliger für andere Krankheiten.

Wassermangel

Ebenfalls zu den typischen Krankheiten von Zitronenbäumchen gehört die Unterversorgung mit Feuchtigkeit. Ein Wassermangel ist besonders häufig, da die Gewächse außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebiets in Kübeln gehalten werden und daher nur einen begrenzten Vorrat an Wasser anlegen können, ohne dass es zur Staunässe kommt. Bemerkbar wird fehlendes Wasser an den folgenden Symptomen:

Zitronenbaum

Wenn Sie nicht anfangen, genügend zu gießen, wird der Zitronenbaum in der nächsten Zeit vertrocknen. Besonders häufig tritt dieser Zustand während der Vegetationsperiode auf, da die Zitruspflanzen in dieser Zeit sehr viel Energie in den Austrieb und die Blütenbildung stecken. Um den Baum wieder auf Vordermann zu bringen, müssen Sie dem Wurzelballen ein Bad verpassen:

  • Kübel vorbereiten
  • etwas größer als Wurzelballen
  • mit kalkfreiem Wasser füllen
  • Pflanze aus Kübel holen
  • ins Wasserbad stellen

Lassen Sie den Wurzelballen nun gut mit Wasser vollsaugen, bis keine Luftblasen mehr zu sehen sind. Anschließend können Sie ihn wieder eintopfen. Dabei schadet es nicht, wenn Sie die Drainage überprüfen. Anschließend sollten Sie immer darauf achten, zu gießen, wenn die Pflanze es benötigt.

Hinweis: Falls Sie eingerolltes Laub an nur einem Zweig oder Trieb finden, muss dieser meist entfernt werden. Der Trieb ist beschädigt und wirkt sich negativ auf die Vitalität der restlichen Pflanze aus.

Winterlicher Blattfall

Citrus limon
Quelle: FASTILY, Lemon Tree 4 2017-11-21, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Falls über die kalte Jahreszeit die Blätter im ausgewählten Winterquartier fallen, sind unterkühlte Wurzeln der Grund. Hier liegt das Problem. Selbst bei Zitronenbäumchen, die im perfekten Winterquartier stehen, kann der Wurzelballen frieren. Sobald Ihnen die folgenden Symptome an Ihrem Zitronenbaum im Winter auffallen, ist davon auszugehen:

  • Blätter hellen auf
  • rollen sich ein
  • fallen ab

Seltener kann die Pflanze schwächer wirken, was bei solchen Krankheiten typisch ist. Um das Wurzelgewebe vor Kälteschäden zusätzlich zu schützen, bietet sich der Einsatz einer Wärmematte an, die unter dem Topf platziert werden. Zudem sollte die Pflanze etwas dunkler gestellt werden, damit sie nicht zu früh austreibt, was ihr viel Kraft kosten würde.

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