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Zitronenbaum vertrocknet: wie kann man ihn retten?

Zitronenbaum vertrocknet: wie kann man ihn retten?

Zitrusbäumchen werden gern als Kübelpflanzen gehalten. Allerdings vertrocknet ein Zitronenbaum (Citrus x limon) bei falscher Pflege schnell. Lesen Sie, was die Ursachen sind und wie Sie die Pflanze retten können.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • häufige Ursache für vertrocknete Zitronenbäume Staunässe durch mangelnde Drainage oder zu häufiges Gießen
  • auch Frost bzw. falsche Überwinterung sowie Wassermangel verursachen Trockenschäden
  • Pilzkrankheiten wie Fusarium-Welke ebenfalls mögliche Ursache
  • vertrocknete Pflanzenteile kräftig wegschneiden
  • für frisches, nur leicht feuchtes Substrat und ausreichend großen Topf sorgen

Pflegefehler

In den meisten Fällen stecken Pflegefehler dahinter, wenn der Zitronenbaum vertrocknet. Auch wenn es auf den ersten Blick nach einem Trockenschaden aussieht: Gießen ist in diesem Fall ein Kardinalfehler! Verzichten Sie darauf und versuchen Sie vor irgendwelchen Maßnahmen zunächst, die Ursache herauszufinden. Dazu ist es sinnvoll, den Zitronenbaum auszutopfen und die Wurzeln genauer in Augenschein zu nehmen.

Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, ob das Bäumchen überhaupt noch lebt, ritzen Sie es am unteren Stammende an. Ist das Holz dort noch grün und saftig? Dann lebt die Zitrone noch und kann erneut austreiben.

Staunässe

Mann wässert Zitronenbaum mit Gartensch
Achten Sie darauf, es beim Wässern des Zitronenbaums nicht zu übertreiben.

Oft vertrocknet der Zitronenbaum, weil er zu viel Wasser erhalten hat bzw. das Gießwasser aufgrund mangelnder Drainage nicht richtig abfließen kann und die Pflanze daher dauerhaft nasse „Füße“ hat. Als mediterranes Gewächs braucht die Zitrone nicht viel Wasser und kann durch einen Feuchtigkeitsüberschuss Wurzelfäule entwickeln. Faulende Wurzeln sind braun gefärbt, weich bis matschig und riechen unangenehm.

So können Sie den Zitronenbaum retten:

  • Bäumchen austopfen und Erde vollständig entfernen
  • Wurzeln freilegen und lockern
  • braune Wurzeln entfernen und weiße (= gesunde) Wurzeln einkürzen
  • vertrocknete Zweige abschneiden
  • neuen Topf mit Drainageschicht versehen
  • Bäumchen in frisches Substrat pflanzen

Tipp: Gießen Sie in Zukunft deutlich weniger: Während der Überwinterung genügt beispielsweise eine kleine Wassergabe pro Monat.

Kleiner Topf / zu wenig Erde

Auch ein zu kleiner Topf mit wenig Erde kann dazu führen, dass der Zitronenbaum vertrocknet. Sollten die Wurzeln schon aus dem Abflussloch herauswachsen und sichtbar wenig Substrat im Topf sein, ist es höchste Zeit zum Umtopfen. Bei Platzmangel können die Wurzeln nicht mehr genügend Wasser aufnehmen – das Gießwasser fließt praktisch am Topfrand vorbei, weil der Wurzelballen zudem häufig stark verdichtet ist – und der Baum vertrocknet aufgrund von Wassermangel.

Diese Maßnahmen helfen:

  • Zitronenbaum austopfen
  • verfestigten Wurzelballen kräftig lockern und gegebenenfalls einkürzen
  • in einen Eimer Wasser stellen und 10 Minuten vollsaugen lassen
  • Bäumchen in deutlich größeren Topf mit frischem Substrat pflanzen
  • Drainageschicht auf Topfboden nicht vergessen

Gießen Sie das Bäumchen anschließend regelmäßig, aber mäßig und topfen Sie es spätestens alle 2 bis 3 Jahre, am besten im Frühjahr, um.

Substrat des Zitronenbaums im Kübel

Tipp: Im Handel ist spezielle Zitruserde erhältlich. Diese müssen Sie nicht unbedingt kaufen, normale Kübelpflanzen- bzw. Grünpflanzenerde tut es auch. Mischen Sie zur noch etwas Blähton oder Perlite darunter, damit das Substrat schön locker und durchlässig ist.

Frost

Zitrusbäumchen sind leider nicht frostfest und sollten daher vor den ersten Minusgraden ins Haus geholt werden. Sollte die Pflanze doch einmal Frost abbekommen haben, können die betroffenen Pflanzenteile absterben. Sie sehen dann wie vertrocknet aus. Betroffene Bäumchen können noch gerettet werden:

  • kräftig zurückschneiden bis ins lebende Holz
  • gegebenenfalls Wurzeln einkürzen und umtopfen
  • kühl (5 bis 10 °C) und hell (keine direkte Sonne!) überwintern
  • im Winter wenig gießen
  • Geduld haben

Bis das angeschlagene Zitronenbäumchen wieder austreibt, können einige Monate vergehen. Solange der Stamm bei der Ritzprobe noch grün und saftig ist, besteht Hoffnung und Sie brauchen lediglich etwas Geduld.

Hinweis: Totes Holz sollte jedoch immer entfernt werden, da dies auch eine Eintrittspforte für Krankheitserreger darstellt.

Wassermangel

Zitronenbaum im Gewächshaus
Verlieren Sie auch bei einer Überwinterung, etwa in einem beheizten Gewächshaus, die Wasserversorgung Ihres Zitronenbaums nicht aus den Augen.

Natürlich kann auch zu wenig Wasser dazu führen, dass das Bäumchen vertrocknet. Gerade im Winter vergessen manche Hobbygärtner das Gießen, so dass es im Frühjahr schlicht vertrocknet ist. Auch hier gilt: Solange Stamm und manche Zweige innen noch grün sind, besteht Hoffnung auf ein erneutes Austreiben. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Zitrone austopfen und in einen Eimer mit Wasser stellen
  • Wurzeln kräftig sich vollsaugen lassen
  • in frisches Substrat setzen
  • vertrocknete Pflanzenteile kräftig zurückschneiden

Tipp: Anschließend das Substrat stets leicht feucht halten, aber Staunässe vermeiden.

Krankheiten

Nicht nur Pflegefehler, auch Pilzinfektionen können ein Vertrocknen des Zitronenbaums bewirken.

Fusarium-Welke

Hierbei handelt es sich um eine Welkekrankheit, die durch Schlauchpilze der Gattung Fusarium verursacht wird. Diese leben in der Erde und werden häufig durch kontaminiertes und nicht desinfiziertes Substrat eingeschleppt. Typische Symptome der Fusarium-Welke sind:

  • gelbe Blätter, die später abfallen
  • Verfärbung verholzter Pflanzenteile
  • Vertrocknen und Absterben von Zweige und Triebe
Gelbes Blatt an Zitronenbaum
Gelbe Blätter am Zitronenbaum sind meist ein Hinweis auf Mangelerscheinungen oder Infektionen.

Schneiden Sie befallene Pflanzenteile so weit wie möglich ab. Entfernen Sie sämtliches Substrat und reinigen Sie das Pflanzgefäß gründlich. Setzen Sie die Zitrone in frisches Substrat, welches Sie zuvor im Backofen bei 100 °C desinfiziert haben.

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Häufig gestellte Fragen

Kann man einen Zitronenbaum radikal zurückschneiden?

Bei vielen Hobbygärtner kursiert das Gerücht, dass man Zitronen nicht schneiden sollte. Das ist falsch! Gerade ein kranker oder vertrockneter Zitrusbaum sollte kräftig – sogar radikal auf zehn bis 15 Zentimeter lange Stummel – zurückgeschnitten werden, damit er gesund neu austreiben kann. Doch Vorsicht: Veredelte Zitronen sind häufig auf andere Zitrusarten gepropft, so dass bei einem radikalen Schnitt die Unterlage (und keine Zitrone!) daraus wachsen kann. Schneiden Sie also immer oberhalb der Veredelungsstelle und knapp über einem Auge.

Was tun gegen gelbe Blätter am Zitronenbaum?

Zeigen sich am Zitronenbaum viele gelbe Blätter, steckt vermutlich die Vergilbungskrankheit dahinter. Diese kann verschiedene Ursachen haben: Staunässe, Wassermangel, Lichtmangel, Kälte oder falsches Substrat. Stellen Sie das Bäumchen warm und möglichst sonnig, das Substrat sollte einen leicht sauren pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 haben. Ist es zu alkalisch, können Sie mit Kaffeesatz düngen und es so saurer machen. Gießen Sie zudem nur mit Regenwasser, da Leitungswasser Kalk enthält.

Weshalb verliert der Zitronenbaum um Winter seine Blätter?

Wenn die Zitrone im Winter ihr Laub verliert, so könnte dies an einer zu warmen und / oder zu dunklen Überwinterung liegen. Betragen die Temperaturen am Überwinterungsstandort mehr als 10 °C, regt dies den Saftfluss und die Fotosynthese an. Bei Lichtmangel jedoch kann das Bäumchen dieses Programm nicht ausführen und die Blätter verlieren an Feuchtigkeit – sie vertrocknen und werden abgeworfen. Im Frühjahr bestehen jedoch gute Chancen, dass die Zitrone neu austreibt.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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