Zitronenbaum wirft Blüten und Früchte ab: das können Sie tun
Zitronenbäumchen sind mediterrane Schönheiten, die seit einigen Jahren vermehrt auf Balkonen und in Wintergärten anzutreffen sind. Die Pflege der Gewächse ist nicht kompliziert, trotzdem müssen gewisse Anforderungen erfüllt werden. Wirft der Zitronenbaum Blüten und Früchten ab kann das verschiedene Ursachen haben die für den Verlust verantwortlich sind.
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Selektion
Der immergrüne Zitronenbaum (Citrus limon) ist ein Selbstbestäuber. Bei stimmigen Bedingungen ist es nicht ungewöhnlich, dass die Zitrusgewächse das ganze Jahr hindurch blühen und Blüten ausbilden. Bereits junge Pflanzen können mit einer Fülle an Blüten aufwarten. Dies ist jedoch kein Garant für eine reichhaltige Ernte. In jungen Jahren bzw. wenn der Zitrusbaum eine geringe Größe aufweist, fehlt den Gewächsen die notwendige Kraft, um alle Fruchtansätze optimal zu versorgen. Das Ergebnis: Der Zitronenbaum wirft eine Vielzahl von verwelkten Blüten ab, sodass hier keine Fruchtreife erfolgt.
Diese gesunde Auslese können Sie speziell an veredelten Pflanzen beobachten. Die Wurzeln sind stark, der veredelte obere Teil ist aber noch nicht in der Lage, genügend Früchte zu tragen. Man kann beim Zitronenbaum nach helfen und gezielt die überschüssigen Blüten entfernen. Eine Faustregel gibt es für diese Maßnahme nicht.
Witterungsbedingte Einflüsse
Bei älteren und größeren Zitronenbäumchen kann es ebenfalls zum vermehrten Verlust von Blättern und Früchten kommen. In diesem Fall ist es ratsam, die Pflanze einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Denn diese Gewächse sind normalerweise in der Lage, mehr Fruchtansätze auszubilden und zu versorgen. Ein wichtiger Faktor, der eine Vielzahl von Problemen bei Zitruspflanzen verursachen kann, ist ein falscher Standort:
- der Zitronenbaum braucht einen sonnigen Standort
- Wärme fördert das Wachstum
- schattige Plätze sind ungeeignet
Die mediterranen Gewächse sind sehr sonnenhungrig. Nur an einem hellen, warmen Platz können sich die Pflanzen optimal entwickeln und Blüten und Früchte ausbilden. Lichtmangel macht sich schnell bemerkbar. Die Blätter nehmen eine fahle Färbung an und das Wachstum der immergrünen Zitronenbäumchen stagniert. Verliert der Zitronenbaum vermehrt seine Blüten- und Fruchtpracht, sollten Sie den Standort überprüfen. Neben einem zu dunklen Pflanzort kann das Wetter ebenfalls Einfluss auf die Entwicklung der Gewächse nehmen:
- Zugluft setzt den Pflanzen zu
- lang anhaltende Kältephasen können zum Abwurf des Laubs führen
- der Zitronenbaum sollte vor Regen geschützt werden
Im Sommer haben die exotischen Rautengewächse nichts gegen den Aufenthalt im Freiland einzuwenden. Sofern die Bedingungen passen. Wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum hinweg absinken und wochenlang Regen fällt, sollten Sie die Pflanzen an einen geschützten Ort umsiedeln.
Richtig gießen
Die richtige Versorgung mit Wasser kann die Entwicklung und die Ernte des Zitronenbaumes positiv beeinflussen. Dementsprechend empfindlich reagieren die Zitruspflanzen, wenn ihr Bedürfnis in diesem Punkt nicht richtig erfüllt wird.
- lang anhaltende Trockenheit führt zu fahlen Verfärbungen des Laubs
- eingerollte bzw. verkrüppelte Blätter können auf Wassermangel hindeuten
- junge Triebspitzen verkümmern bei lang anhaltender Trockenheit zuerst
Zitruspflanzen kommen mit einer geringen Menge von Feuchtigkeit aus, der Wurzelballen darf jedoch nicht komplett austrocknen. Wie alle immergrünen Gewächse müssen auch diese Bäumchen in der kalten Jahreszeit gegossen werden. Um einen Verlust von Pflanzenteilen zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps bei der Pflege der aparten Bäumchen berücksichtigen.
So gehen Sie dabei vor:
- gegossen wird, wenn die oberste Substratschicht abgetrocknet ist
- geringe Mengen Kalk im Wasser fügen dem Zitronenbaum keinen Schaden zu
- das Laub in unregelmäßigen Abständen mit einem Wasserzerstäuber besprühen
- überschüssiges Gieß- und Regenwasser durch eine Drainage abfließen lassen
Wenn das Wachstum Ihrer Zitruspflanze stagniert, können Sie durch eine kurzzeitige Trockenphase nachhelfen. In diesem Fall ist es empfehlenswert, das Gewächs ca. 7 Tage lang nicht mehr zu gießen. Beobachten Sie den Zitronenbaum genau, um lang anhaltende Schäden zu vermeiden.
Staunässe kann bei den Rautengewächsen Probleme und Krankheiten fördern. Das feuchte Milieu um die Wurzeln herum fördert den Befall von Schlauchpilzen. Diese rufen Wurzelfäule hervor. Eine gefährliche Krankheit, gegen die es keine Gegenmaßnahmen gibt.
Nährstoffmangel als Ursache
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Pflanzen an einem sonnigen Standort und mit der richtigen Gießtechnik gut entwickeln. Wenn nach ungefähr 2 oder 3 Jahren die ersten Probleme auftreten, ist die Ratlosigkeit groß. Neben Wasser, Wärme und Licht braucht der Zitrusbaum eine gewisse Dosis von Nährstoffen. Die Pflanzen gehören zu den schwach zehrenden Pflanzen.
Die Mineralstoffe in einem großen Kübel mit humusreichem Substrat reichen dem Zitronenbaum über mehrere Monate hinweg. Sind diese verbraucht, leiden Blüten- und Fruchtbildung unter dem Mangel. Es kann zum Verlust bzw. Abwurf von Pflanzenteilen kommen.
Das können Sie tun, um einem Nährstoffmangel entgegenzuwirken:
- einen speziellen Dünger für Zitruspflanzen verwenden
- gedüngt wird von März bis Ende August
- in den Wintermonaten wird die Versorgung mit Nährstoffen eingestellt
- Flüssigdünger wird über das Gießwasser verabreicht
- die Gewächse alle 2 bis 3 Jahre umtopfen
Das Fehlen von Nährstoffen macht sich nicht nur in Form von abgeworfenen Blüten und Früchten bemerkbar. Die ersten Anzeichen sind Verfärbungen und verkrüppelte Blätter. Wirksame Erste-Hilfe-Maßnahmen bestehen darin, die Pflanzen unverzüglich in frische Erde umzusetzen oder dem Substrat Flüssigdünger zuzuführen. Zitronenbäumchen dürfen nicht überdüngt werden. Wenden Sie die Produkte streng nach Packungsanleitung an bzw. reduzieren Sie die dort angegebene Menge. Eine Überversorgung von Nährstoffen kann die Wurzeln verätzen.
Noch mehr Informationen zu Dünger für Zitruspflanzen finden Sie hier:
Falsches Winterquartier
In den warmen Sommermonaten genießt der Zitronenbaum den Aufenthalt auf einem sonnigen Balkon bzw. der hellen Terrasse. Sobald die Temperaturen im Herbst dauerhaft in den einstelligen Bereich absinken, ist der Zeitpunkt für den Umzug gekommen. Bereits junge Pflanzen können Temperaturen von ungefähr 3 °C unbeschadet überstehen.
Möchten Sie noch über viele Jahre hinweg Freude an Ihrem Zitrusbaum haben, sollten Sie dies jedoch nicht ausprobieren. Der Wechsel vom vollsonnigen Standort im Freiland in einen dunkleren Raum stresst die Bäumchen. Das Alter der Pflanzen spielt dabei keine wesentliche Rolle. Während der Überwinterung können verschiedene Gründe zum Verlust von Blättern führen:
- trockene Raumluft
- die Pflanze ist Zugluft ausgesetzt
- der Wurzelballen trocknet aus
- Schädlingsbefall
- Lichtmangel
Insofern es die Größe der Kübel erlaubt, ist ein Platz auf einer hellen Fensterbank optimal für die Zitrusgewächse. Auf eine dicke Styroporplatte gestellt, sind die Pflanzen zusätzlich vor Kälte von unten geschützt. Meiden Sie nach Möglichkeit direktes Sonnenlicht. Das regt die Gewächse zum vermehrten Wachstum an und trocknet das Substrat im Gefäß schneller aus. Bei einem Standort am Südfenster erhöht sich der Pflegeaufwand der aparten Pflanzenschönheiten enorm. Hier darf man die Gewächse keinesfalls über einen längeren Zeitraum hinweg sich selbst überlassen.
Neben einem falschen Standort können bei der Überwinterung Schädlinge ihren Teil zum Abwurf von Blüten und Früchten beitragen. Während Blattläuse fast überwiegend nur im Sommer auftreten, setzen Spinnmilben in der kalten Jahreszeit den Zimmerpflanzen zu. Die Zellsaft saugenden Insekten besiedeln bevorzugt die Blattunterseite. Mit dem zunehmenden Appetit der spinnenähnlichen Insekten stirbt das Laub der Gewächse ab. Der Zitronenbaum ist nicht mehr in der Lage, Blüten und Früchte optimal zu versorgen.