Zucchini wachsen nicht: Ursachen & Tipps
Zucchinipflanzen sind eigentlich relativ anspruchslos. Doch unter gewissen Umständen können Probleme auftreten. So kann es beispielsweise passieren, dass die Zucchini nicht richtig wachsen. Wir verraten, woran kann das liegen kann.
Auf den Punkt gebracht
- Zucchini grundsätzlich pflegeleicht
- Wachstumsprobleme oft durch Pflegefehler/falschen Standort
- benötigen ausreichend Nährstoffe
- sind besonders durstig
- ungünstige Witterung problematisch
Inhaltsverzeichnis
Standortprobleme
Zu wenig Sonne, unzureichende Belüftung und eine schlechte Bodenbeschaffenheit können dazu führen, dass Zucchini nicht wachsen. Achten Sie deshalb bei Neupflanzungen immer auf optimale Bedingungen am Standort:
- keine pralle Mittagssonne
- 4 bis 6 Sonnenstunden täglich
- überdüngte und zu saure Untergründe meiden
- schwere und staunasse Böden mit Sand oder Kompost verbessern
- auf gleichmäßige Bodenfeuchte achten
- hoher Humusanteil optimal
- Fruchtfolge beachten
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Fruchtfolge nicht eingehalten?
Die Einhaltung der Fruchtfolge spielt eine wichtige Rolle. Grund hierfür ist die Unverträglichkeit der Zucchini mit sich selbst und anderen Kürbisgewächsen. Pflanzt man sie immer wieder an denselben Platz, wird das Pflanzenwachstum stark gehemmt. Folge: Die Zucchini wachsen nicht oder nur sehr schlecht. Durch einseitige Nährstoffnutzung wird der Boden ausgelaugt, es kommt zu Mangelerscheinungen, auch Pflanzenkrankheiten können sich leichter ausbreiten. Aufgrund dessen ist eine Anbaupause von drei bis vier Jahren einzuhalten.
Tipp: Gute Vorkulturen sind Spinat, Mangold und Rote Bete. Als Nachkulturen eignen sich Bohnen, Zuckermais, Porree und Sellerie.
Fehler beim Düngen
Als Starkzehrer entziehen Zucchini dem Boden viele Nährstoffe, was einen Nährstoffmangel begünstigt. Das wiederum führt zu Wachstumsstörungen in Form sich gelb färbender Blattbereiche. Häufig liegt besonders auf sauren/sandigen Böden und zu intensiv bewirtschafteten Flächen ein Magnesiummangel vor, dem man beim Düngen folgendermaßen entgegensteuern sollte:
- zu viel Kali und Stickstoff vermeiden
- insbesondere in künstlichen Düngern
- Abhilfe durch Testen des pH-Wertes
- bei Magnesiummangel magnesiumhaltig düngen (Bittersalz)
- zu saure Böden kalken
Tipp: Entfernen Sie einen Großteil der männlichen Blüten nach erfolgter Befruchtung. So setzen Sie zusätzliche Nährstoffe frei.
Falsche Bewässerung
Ist es längere Zeit zu heiß und trocken, kann diese durstige Pflanze kein Wasser und somit auch keine Nährstoffe aufnehmen – die Zucchini wachsen nicht mehr. Zudem verdunstet sie sehr viel Wasser über ihre Blätter. Andauernder Wassermangel wirkt sich auch auf die Früchte aus, denn die können giftige Bitterstoffe bilden. So reagieren Sie richtig:
- sofort gießen, aber in Maßen
- nicht zu viel auf einmal, Gefahr von Überwässerung
- schwere, lehmhaltige Böden mit Kompost auflockern
- an heißen Tagen zweimal täglich gießen
- früh morgens und abends Verdunstung am geringsten
- nicht über Blüten und Blätter
- bei Neupflanzung Bodenart berücksichtigen
Ist das Gießwasser zu kalt, droht ein Kälteschock. Der würde die Pflanzen im Wachstum hemmen und schlimmstenfalls eingehen lassen. Das Wasser sollte Umgebungstemperatur haben, wie etwa in der Regentonne gesammeltes Regenwasser. Darüber hinaus ist das Ausbringen einer Mulchschicht aus Rasenschnitt empfehlenswert.
Tipp: Im Falle einer Überwässerung sollte man einige Zeit nicht gießen und den Boden gut abtrocknen lassen.
Ungünstige Witterungsbedingungen
Wenn Zucchini nicht wachsen und/oder junge Früchte vergilben, braun werden und faulen, kann es sich um eine natürliche Schutzreaktion der Pflanzen handeln, mit der sie ihr Überleben sichern wollen. Das passiert vor allem in kühlen und verregneten Sommern, bei Trockenheit und Temperaturen über 30 °C sowie zu hohen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Das wiederum kann einen Kalziummangel hervorrufen. In diesen Fällen handeln Sie am besten so:
- betroffene Früchte entfernen
- bei übermäßigem Fruchtansatz Früchte ausdünnen
- gegebenenfalls Blattdüngung mit Kalziumdünger
- ausschließlich bei sich neu entwickelnden Früchten
- bei früher Pflanzung mit Schutzfolien oder Vliesen abdecken
- Jungpflanzen vor Auspflanzen abhärten
- erst nach Eisheiligen ins Freie pflanzen
Tipp: Bei Temperaturen unter 10 °C stellt die Zucchini das Wachstum ein. Die ideale Temperatur liegt zwischen 18 und 24 °C.
Krankheiten
Zu den Erkrankungen, die dafür sorgen, dass Zucchini nicht mehr richtig wachsen, gehört das Gurkenmosaikvirus. Die Pilzinfektion äußert sich an mosaikartig gefleckten und deformierten Blättern, verdrehten Fruchtansätzen sowie verformten oder platzenden Früchten. Das Blattwachstum ist gebremst. Übertragen wird das Virus durch infiziertes Saatgut, meist aber durch Blattläuse. Da eine Bekämpfung des Virus nicht möglich, gilt es dem Schädlingsbefall vorzubeugen:
- infizierte Pflanzen sofort entfernen
- am besten in Plastikbeutel im Hausmüll
- geruchsintensiven Oregano als Beetumrandung pflanzen
- regelmäßig Unkraut entfernen
- Pflanzen trocken halten, Staunässe vermeiden
- auf gut belüfteten Standort und durchlässigen Boden achten
Tipp: Um Blattläuse fernzuhalten, können auch Nützlinge wie Marienkäfer und deren Larven, Schweb- und Florfliegen sehr hilfreich sein. Im Idealfall gestaltet man seinen Garten insektenfreundlich, um nützliche Insekten anzulocken, die bei der Schädlingsbekämpfung helfen.
Mehr Tipps zur Bekämpfung von Blattläusen an Nutzpflanzen
Häufig gestellte Fragen
Das Gewächshaus ist nicht die optimale Lösung für den Zucchinianbau. Das feuchte Klima dort begünstigt einen Mehltaubefall, für den diese Pflanzen ohnehin besonders anfällig sind.
Wenn sie noch klein sind und eine Länge von etwa 15 cm erreicht haben, schmecken Zucchini am besten. Dann sind sie noch fester, aromatischer als größere Früchte und enthalten viele Vitamine. Je größer die Früchte werden, desto schwammiger und wässriger werden sie.
Zucchini wachsen generell schnell. Das kann man fördern, indem man vor der Pflanzung Kompost und Hornspäne in den Boden einarbeitet und ihren Hunger nach Nährstoffen und Wasser stillt. Zudem sollte man den Pflanzbereich unkrautfrei halten, insbesondere bei Jungpflanzen.
Als besonders widerstandfähig gelten Sorten wie ‚Ambassador F1‘, ‚Black Forest‘, ‚Diamant F1‘ oder ‚Dumbo‘. Daneben gibt es Züchtungen, die eine hohe Resistenz gegen das Gurkenmosaikvirus aufweisen. Dazu gehören unter anderem ‚Defender‘, ‚Malstil F1‘ sowie ‚Partenon F1‘.