Zucchini 1 oder immer mind. 2 Pflanzen setzen?
Zucchini lassen sich den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein immer wieder ernten. Entscheidend für eine reichte Ernte ist dabei eine ausreichende Bestäubung. Wir verraten Ihnen, wie viele Zucchini-Pflanzen Sie setzen sollten.
Auf den Punkt gebracht
- mangelhafte Bestäubung bei einzelner Pflanze
- daher schlechter Ertrag bei Einzelkultur
- bessere Befruchtungsrate und höherer Ertrag bei mindestens zwei Pflanzen
- auf gleich alte Pflanzen und damit gleichzeitige Blüte achten
- bei mangelnder Befruchtung mit Pinsel künstliche Bestäubung vornehmen
Zwei Zucchinipflanzen setzen
Zucchini liefern den ganzen Sommer über reichlich leckere Früchte, sodass so mancher Gärtner lediglich eine Pflanze in den Garten setzt. Davon raten wir Ihnen jedoch dringend ab. Stellt sich die Frage, wie viele Zucchinipflanzen Sie setzen sollten, sollten Sie diese immer mit „zwei“ beantworten. Zwar bildet jede Pflanze stets männliche und weibliche Blüten aus – wäre also theoretisch zur Selbstbefruchtung fähig – allerdings klappt dies nur sehr schlecht. Während die kleinen Fruchtansätze bei Einzelpflanzen schnell absterben, erhöht sich der Befruchtungserfolg und damit auch der Ertrag bei zwei Pflanzen erheblich. Wir empfehlen also:
- immer mindestens zwei Pflanzen ins Beet oder Pflanzgefäß zu setzen
- sollten sich in der Nähe zueinander befinden
- bei Direktaussaat mindestens zwei Pflanzen stehenlassen
Tipp: Auch wenn die Pflanzen für eine erfolgreiche Bestäubung möglichst nah beieinander stehen müssen, sollten sie jedem Exemplar mindestens einen Quadratmeter Platz lassen.
Bei Bestäubung nachhelfen
Die Bestäubung erfolgt bei Zucchinipflanzen über Insekten, die von Blüte zu Blüte fliegen und so den Blütenstaub übertragen. Allerdings ist das Bestäubungsfenster nur sehr kurz, weil gerade die weiblichen Blüten sich nur für kurze Zeit öffnen – und das auch noch am liebsten frühmorgens. Zudem neigt das Kürbisgewächs dazu, bei Stress – etwa einem ungeeigneten Standort oder Trockenheit – mehr männliche als weibliche Blüten auszubilden. Deshalb können es Insekten manchmal schwer haben – egal wie viele Zucchini-Pflanzen Sie setzen – diese rechtzeitig zu bestäuben. In diesem Fall können Sie wie folgt nachhelfen:
- kleinen Rundpinsel mit sauberen, weichen Borsten auswählen
- Blütenstaub aus den männlichen Blüten aufnehmen
- diesen auf Narbe der weiblichen Blüten übertragen
Die beschriebene künstliche Befruchtung funktioniert am besten, wenn Sie sie gleich morgens durchführen. Auch hier ist die Erfolgsquote größer, wenn Sie die Blüten zweier Zucchinipflanzen überkreuz bestäuben anstatt nur einer Pflanze.
Tipp: Vor allem Balkongärtner müssen bei Zucchini häufiger zum Pinsel greifen, insbesondere, wenn sie in den oberen Stockwerken wohnen. Probieren Sie es ruhig einmal aus, wenn Ihre Pflanzen bislang noch keine Früchte ansetzen wollten.
Weitere Pflege-Tipps für Zucchinipflanzen
Häufig gestellte Fragen
Vorausgesetzt, die Zucchinipflanzen fühlen sich an ihrem Standort wohl und werden ausreichend mit Wasser und Dünger versorgt, können Sie pro Pflanze durchschnittlich fünf Früchte pro Woche ernten. Im Juni lassen sich die ersten, zarten Zucchini schneiden. Sie werden bis in den Herbst hinein kontinuierlich produziert. Lassen Sie die Früchte übrigens nicht allzu groß werden: Kleine Zucchini mit einer Länge zwischen zehn und 15 Zentimetern schmecken am besten. Zudem sind die Pflanzen umso produktiver, je häufiger Sie ernten.
Weibliche und männliche Zucchiniblüten können Sie ganz leicht unterscheiden: Die weiblichen Exemplare haben einen deutlich erkennbaren, an eine Mini-Zucchini erinnernden Fruchtknoten am Blütenboden. Aus diesem entwickelt sich nach erfolgter Befruchtung schließlich die eigentliche Frucht. Sollte Ihre Zucchini übrigens auffallend viele männliche Blüten entwickeln, steht die Pflanze wahrscheinlich unter Stress. Schneiden Sie die überzähligen männlichen Blüten ab – sie lassen sich gut füllen und frittieren – und verbessern Sie gegebenenfalls die Standort- und Pflegebedingungen.
Färben sich die kleinen Zucchinifrüchte unterhalb der weiblichen Blüte gelb und fallen ab, wurde die Blüte nicht befruchtet. Um das Absterben der Mini-Zucchinis zu verhindern – und um dafür zu sorgen, dass stattdessen große, schöne Früchte daraus wachsen – müssen Sie die Befruchtungsrate verbessern. Hierbei hilft beispielsweise eine zweite, zur selben Zeit blühende Zucchinipflanze und / oder die im Text beschriebene Pinselmethode.
