Zucker als Dünger: diese 6 Pflanzen mögen es
Zucker gibt es in so gut wie jedem Haushalt. Er dient nicht nur zum Süßen, er gibt auch Energie. Es liegt daher nahe, darüber nachzudenken, ob er sich auch als Dünger für Pflanzen eignet.
Auf den Punkt gebracht
- Zucker ist ein indirekter Nährstoff
- zur Pflanzendüngung unüblich
- eignet sich mehr zur Ernährung der Bodenlebewesen
- wenige stark zehrende Pflanzen profitieren davon
- Zucker kann Leitbahnen verstopfen
Inhaltsverzeichnis
Woraus Haushaltszucker besteht
Zucker im Wasser ist als Hausmittel bekannt, um Blumensträuße in der Vase länger frisch zu halten. Er scheint Pflanzen also einen Vorteil zu bringen. Tatsächlich können verschiedene Gewächse von Kleinstmengen an Zucker profitieren. Allerdings besteht das Süßungsmittel aus anderen Stoffen als zum Beispiel ein herkömmlicher Dünger. Im Haushaltszucker sind so gut wie nur einfache Kohlehydrate enthalten.
Inhaltsstoffe von Düngemitteln
Pflanzen benötigen zum Wachstum grundsätzlich Stickstoff, Phosphat, Kalium und viele weitere Mineralien und Zusatzstoffe in kleinsten Mengen. Alle diese Nährstoffe sind nicht im herkömmlichen Haushaltszucker enthalten, dafür jedoch in jedem handelsüblichen Dünger. Auch andere Hausmittel wie etwa Kaffeesatz oder Küchenabfälle enthalten für Pflanzen notwendige Stoffe.
Wozu Zucker gut ist
Während Pflanzen nicht oder kaum in der Lage sind, den Haushaltszucker zu verwerten, profitieren die Bodenlebewesen im Substrat rund um die Pflanze durchaus von geringen Zuckermengen. Sie können die Kohlenhydrate so umwandeln, dass sie daraus für Gemüse oder Blumen notwendige Stoffe herstellen, insbesondere Stickstoff. Das Bodenleben wird also aktiviert.
Geeignete Pflanzen
Für eine Düngung mit Süßungsmitteln kommen keine speziellen Pflanzen in Frage. Am ehesten geeignet ist dieses Düngemittel in Gartenbeeten mit starkzehrenden Gemüsepflanzen.
- Kartoffeln: Da Sie das Beet für Kartoffeln schon im Herbst vorbereiten, häufig mit Mist oder Kompost, kann eine Zuckerzugabe dabei nicht schaden. Sie hilft den Bodenorganismen bestimmte Mineralien und Nährstoffe aufzuschließen. Bis zum Frühjahr, wenn Sie die Kartoffeln legen, ist der Zuckerzusatz schon abgebaut.
- Kohlpflanzen: Die meisten Kohlsorten werden im zeitigen Frühjahr vorgezogen und kommen dann im Frühsommer auf das Beet. Einige Kohlarten, wie etwa Rosenkohl, stehen sehr lange im Gemüsebeet und benötigen deshalb ab und an weitere Düngergaben.
- Fruchtgemüse: Kultivieren Sie Tomaten, Gurken, Paprika usw. im Freiland, können Sie die dafür vorgesehenen Beete schon im Herbst oder zeitigen Frühjahr vorbereiten. Dafür wird Mist oder Kompost ins Substrat eingearbeitet. Wie bei Kartoffeln kann auch bei Fruchtgemüse eine Zuckerzugabe nicht schaden, um das Bodenleben zu aktivieren.
Tipps zum Anbau und der Pflege von Fruchtgemüse:
- Mais: Besonders bei Zuckermais scheint eine Gabe des Süßungsmittels nahe zu liegen. Vielleicht lässt sich damit ja der Geschmack beeinflussen? Allerdings nimmt auch Mais den Zucker nicht in seiner normalen Form auf. Die Bodenorganismen müssen diesen erst verarbeiten.
- Erdbeeren: Erdbeeren werden im Spätsommer oder Herbst frisch gepflanzt. Auch das Beet wird zu diesem Zeitpunkt neu angelegt und mit Kompost versorgt. Dabei Haushaltszucker zu verwenden, macht wenig Sinn, weil er den Pflanzen noch nicht in verwertbarer Form vorliegt, wenn sie gepflanzt werden. Zur Düngung alter Erdbeerbeete kann Zuckerwasser benutzt werden.
Weitere Pflegetipps für Ihre Erdbeeren:
- Obstbäume und -büsche: Auch bei Obst liegt der Gedanke nahe, dass Zuckergaben die Süße der Früchte beeinflussen könnte. Doch wie bei Mais funktioniert das so nicht. Bei Bäumen und Büschen ist die Gefahr, mit Haushaltszucker Ameisen anzulocken besonders groß. Diese wandern dann in die Äste und Zweige und könnten anfangen, dort befindliche Läuse zu pflegen.
Hinweis: Den Kronenbereich können Sie ab und an mit stark verdünntem Zuckerwasser wässern.
Anwendung
Haushaltszucker sollte man niemals einfach ins Pflanzloch schütten oder in großen Mengen unter das Substrat mischen. Am einfachsten und sichersten ist die Anwendung, wenn Sie geringe Zuckermengen ins Gießwasser mischen. Auch das sollte nur ab und an und nicht bei jedem Gießen geschehen.
Gefahren
Haushaltszucker enthält aufgrund der starken Verarbeitung kaum noch andere Nährstoffe als Kohlenhydrate, weshalb er auch in der menschlichen Ernährung nur in Maßen angewandt werden sollte. Gleiches gilt für Pflanzen. Sie können mit bloßem Zucker nichts anfangen. Stattdessen kann er aufgrund der Osmose zur Austrocknung führen oder die Leitungsbahnen der Pflanzen verstopfen.
Hinweis: Dies gilt hauptsächlich für den typischen weißen Haushaltszucker. Zuckerrüben oder Zuckerrübensaft haben noch andere für Pflanzen nützliche Inhaltsstoffe.
Ameisen und andere Insekten
Wenn Sie Haushaltszucker im Garten verwenden, müssen Sie immer auch daran denken, dass Sie damit unliebsame Gartenbewohner anlocken könnten. Allen voran Ameisen und, besonders wenn das Süßungsmittel mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen ist, Wespen.
Krankheiten
Pilze nutzen Süßes gern als Nährboden. Bekannt ist das zum Beispiel vom Honigtau, den Blattläuse bilden. Auf diesem können sich dann gefährliche Pflanzenpilze ansiedeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, Pflanzen niemals von oben mit einer starken Zuckerlösung zu gießen. Die Blätter sollten nicht damit in Berührung kommen, damit sie nicht verkleben. Auch die Spaltöffnungen, die die Pflanze zum Atem braucht, könnten dadurch verstopfen.
Weitere natürliche Düngemittel
Häufig gestellte Fragen
Bei anderen Zuckerarten oder Süßungsmitteln ist noch mehr Vorsicht geboten. Besonders sirupartige Lebensmittel können die Erde und Wurzeln stark beeinträchtigen. Künstlich hergestellte Zuckeraustauschstoffe bieten Pflanzen keine Nährstoffe.
Wie bei Zucker richtet es sich hauptsächlich nach der Dosierung. Salz entzieht der Umgebung Wasser, was zum Austrocknen und Verbrennen von Pflanzen führen kann. Deshalb wurde Salz früher als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt.
Grundsätzlich ist es besser, alle Lebensmittel oder Küchenabfälle, die sich dafür eignen zu kompostieren, bevor sie als Dünger verwendet werden. Das kann zum Beispiel Obst sein. Alle verarbeiteten oder gekochten Lebensmittel gehören hingegen in den Haus- oder Biomüll, wenn sie nicht mehr gegessen werden können.
Es klingt einfach, wenn man die Pflanzen mit dem Rest aus der Cola- oder Limoflasche gießt und sie dadurch besser wachsen. Das Gegenteil kann jedoch eintreten, weil die klebrige Flüssigkeit der Pflanze schadet.