Schopflilie, Ananasblume, Eucomis – Pflege – Anleitung
- Blütenfarbe
- rosa, violett, weiss, grün
- Standort
- Halbschatten, Absonnig, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Februar, Juli, August
- Wuchsform
- aufrecht, buschig, mehrjährig, Staude
- Höhe
- bis zu 100 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Spargelgewächse, Asparagaceae
- Pflanzenarten
- Balkonpflanzen, Mediterrane Pflanzen, Zimmerpflanzen
- Gartenstil
- Terrassengarten, Topfgarten, Innenhof
Die Schopflilie wird dank ihrer imposanten Form als Ananasblume bezeichnet. Sie ist ein hübsches und pflegeleichtes Gartengewächs für den Sommer, kann aber auch als Zimmerpflanze gehalten werden. Dabei ist zu beachten, dass sie einen speziellen Duft hat, der nicht jedem zusagt. Dieser dient in der Natur dazu, die Insekten zur Bestäubung anzulocken. Der botanische Name Eucomis bedeutet „schön frisiert“ und beschreibt den extravaganten Blätterkranz auf der Spitze des Blütenstandes.
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Herkunft des Namens
Den Namen Ananasblume bekam die Schopflilie aufgrund ihrer Form. Ihr markanter Blütenstand ist walzenförmig. Er erhebt sich aus den Laubblättern, die sehr ausladend sind und einem Trichter ähneln. Dank dieses Erscheinungsbildes erinnert die Schopflilie an eine Ananas. Die Ähnlichkeit wird durch eine auffällige Blätterkrone verstärkt.
Herkunft der Pflanze
Die ananasförmige Schopflilie stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent. Die Pflanze ist in den weiten Grassteppen im Süden und im Osten Afrikas heimisch. Daher liebt sie die Sonne.
Standort
Der richtige Standort – im Sommer
In der Wohnung mag die Ananasblume am liebsten einen Ort, an dem sie viel Sonne bekommt. Dieser sollte jedoch gleichzeitig angenehm luftig sein. In den Sommermonaten sollten Sie daher oft das Fenster öffnen, um der exotischen Blume frische Luft zu gönnen. Starke Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden. Im Sommer können Sie die Schopflilie auch auf Ihren Balkon oder Ihre Terrasse bringen. Je ähnlicher Temperaturen und Lichteinfall ihrer Heimat Afrika sind, desto prachtvoller blüht die Schopflilie. Sie kommt aber auch mit 4 bis 6 Stunden Sonnenlicht zurecht. Insbesondere die Art Eucomis comosa muss vor Wind geschützt werden.
- heller
- warm
- windgeschützt
Der richtige Standort – im Winter
In den kalten Wintermonaten sollten Sie für die Zwiebeln der Schopflilie einen kühleren Ort suchen. Von großer Bedeutung ist aber, dass dieser Ort die ganze Zeit über ohne Frost ist. Wenn Sie die Pflanze im Februar erneut antreiben, braucht diese etwas Bodenwärme. Bis Mitte Mai sollte es jedoch nicht zu warm sein. Die Temperatur sollte maximal 10 °C betragen.
Der richtige Boden im Freien
Den Sommer über können Sie Ihre Schopflilie ins Freiland setzen. Die Erde sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Ideal ist es, wenn der Boden frisch und feucht ist. Wichtig hierbei ist, dass der Untergrund nicht zu luftig und locker ist. Der Boden sollte fest genug sein, damit die exotische Schönheit stabil stehen kann. Achten Sie darauf, dass die Standfestigkeit von Beginn an gegeben ist.
- ab Mai nach draußen
- sandiger Boden
- lehmiger Boden
Die beste Erde im Topf
Wer seine Schopflilie in einem Blumentopf haben möchte, sollte ihr gute Erde gönnen. Geeignet ist zum Beispiel Blumenerde auf Kompostbasis. Sie können für eine noch höhere Durchlässigkeit sorgen, indem Sie ein wenig Sand untermischen. Eine andere Möglichkeit ist Lavagranulat. Sie können statt herkömmlicher Blumenerde auch Kakteenerde verwenden.
Umtopfen
Die Schopflilie möchte ungefähr alle vier Jahre in einen größeren Blumentopf umgetopft werden. Dazu sollten Sie die alte Erde möglichst vollständig entfernen. In das neue Gefäß kommt frisches Substrat. Sie sollten darauf achten, dass Sie dieselbe Pflanztiefe erreichen wie zuvor.
Üppigere Blüte
Wenn Sie prächtige Blüten lieben, haben wir einen Tipp für Sie. Setzen Sie Ihre Schopflilie den Sommer über ins Freie. Hier kann die Pflanze genügend Nährstoffe und Sonne tanken, um sich auf eine besonders reichhaltige Blüte vorzubereiten. Der richtige Zeitraum für das Umsetzen ins Freiland ist von Mai bis September.
Gießen
Die passende Wassermenge spielt bei der Schopflilie eine große Rolle. Wird sie zu wenig gegossen, verändern sich ihre Blattspitzen und werden braun. Zu viel Wasser ist allerdings auch nicht gut. Das kann dazu führen, dass die Wurzeln zu faulen beginnen. Am besten ist es, die Ananasblume mit Wasser aus Ihrem Gartenteich oder mit gesammeltem Regenwasser zu gießen. Dieses ist weich und angenehm für die zarte und sensible Schopflilie. Bis die Pflanze austreibt, sollten Sie ihr allerdings nur in Maßen Wasser geben. Ansonsten könnte sich Schimmel bilden oder Fäule entstehen, da die Blumenzwiebel kaum Wurzeln hat, um das überschüssige Wasser aufzunehmen.
- Leitungswasser ist zu hart
- Erde nur leicht anfeuchten
- faule und schimmelige Pflanzenteile entfernen
Wenn später die ersten Blätter und Blüten da sind, können Sie die Menge des Wassers proportional zum Wachstum erhöhen. Schauen Sie am besten zwischendurch nach, ob die Erde antrocknet, und gießen Sie bei Bedarf nach. Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist früh morgens oder gegen Abend. Dann kann die Schopflilie das Wasser und die darin enthaltenen Mineralien am besten aufnehmen.
- Trockenheit mit Fingerkuppen kontrollieren
- das Wasser auf die Wurzelscheibe geben
- im Sommer sehr viel gießen
Ananasblumen, die draußen stehen, sind einem leichten Sommerregen gewachsen. Allerdings sollten Sie aufpassen, dass durch zu starken Regen keine Staunässe entsteht. Wenn die Schopflilie auf der Terrasse oder auf dem Balkon steht, sollten Sie den Blumentopf lieber nicht auf einen Untersetzer stellen. Der ist zwar in der Wohnung sinnvoll, um beim normalen Gießen Staunässe zu vermeiden, aber nicht im Freien. Bei heftigen Regengüssen würde sich zu viel Wasser auf der Erde und auf dem Untersetzer ansammeln. Dieses könnten Sie gar nicht oft und schnell genug ausgießen. Deshalb verzichten Sie draußen lieber auf einen Untersetzer. In der Winterruhe nicht gießen.
Maßnahmen bei Wurzelfäule
Oft kann man Pflanzen, deren Wurzeln faulen, nicht mehr helfen. Sie können es trotzdem versuchen, indem Sie die Schopflilie umtopfen. Das sollten Sie schnellstmöglich tun, um die Ausbreitung der Fäule zu verhindern. Neue Erde, die trocken und voller frischer Nährstoffe ist, kann die Schopflilie retten.
Düngen
Wenn Sie Ihre Ananasblume dazu bringen möchten, dass sie noch prächtiger wächst und üppiger blüht, können Sie ihr regelmäßig Dünger geben. Das ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn die Schopflilie in einem nährstoffärmeren Substrat steht. Der geeignete Zeitpunkt, um mit dem Düngen zu beginnen, ist, wenn sich die ersten Blätter zeigen. Die zarte Pflanze sollte allerdings nur die Hälfte der üblichen Dosis für Blühpflanzen bekommen. Eine zu hohe Dosis würde ihr nicht bekommen. Spätestens, wenn die ersten Blüten verwelken, ist es an der Zeit, das Düngen vollkommen einzustellen.
- im April anfangen
- den Sommer über alle 1 bis 2 Wochen düngen
- bis August
Haben Sie Ihre Ananasblume frisch in bereits gedüngtes Substrat gepflanzt, sollten Sie sie erst ab ihrer Blütezeit wieder düngen. Das gilt auch für die Zwiebeln, die Sie ausgepflanzt haben, wenn die Erde vorher mit Kompost, Guanogranulat oder Hornspäne angereichert war.
Schneiden
In der Wachstumszeit und während ihrer Blüte ist es nicht unbedingt erforderlich, die Schopflilie zu schneiden. Ein Schnitt ist erst sinnvoll, bevor Sie die Pflanze zum Überwintern in ihr Winterquartier bringen. Hiermit sollten Sie warten, bis das Laub seine Farbe gewechselt hat. Vorher transportiert die Pflanze alle übrigen Nährstoffe in die Zwiebel. Diesen Vorgang sollten Sie unbedingt abwarten, damit die Schopflilie den Winter über genügend Nährstoffe zur Verfügung hat. Wenn die Blätter vergilbt sind, können Sie diese komplett abschneiden.
Überwintern
Zwiebeln überwintern
Nach dem Schneiden wickeln Sie die Zwiebeln in Zeitungspapier ein, damit Sie während der Winterruhe geschützt sind und die nötige Wärme haben. Eine Alternative ist es, die Blumenzwiebeln in eine mit Sand gefüllte Kiste zu legen. Dann können Sie sie in ihr Winterquartier bringen. Das ist am besten ein kühler und dunkler Keller. Dort sollte eine Temperatur von 5 bis 8 °C herrschen. Etwa alle 30 Tage sollten Sie die Schopflilienzwiebeln sanft mit möglichst weichem Wasser besprühen. So sorgen Sie dafür, dass die Zwiebeln nicht vollständig austrocknen und die Blume im nächsten Jahr wieder ihre hübschen Blüten und Blätter hervorbringen kann.
Im Topf überwintern
Die Ananasblume kann auch den Winter über im Blumentopf bleiben. Die Blätter und Stängel sollten Sie trotzdem vorher abschneiden. Dann bringen Sie die Pflanze in einen dunklen und kühlen Raum. Alle 30 Tage benötigt die Schopflilie etwas Wasser.
Im Freien überwintern
Wenn Sie in einer Region leben, in der ein mildes Klima vorherrscht, können die Schopflilienzwiebeln den Winter über im Boden bleiben. Dafür sollten sie jedoch in einer Tiefe von mindestens 30 bis 50 cm gepflanzt sein. Außerdem benötigen die Zwiebeln einen wärmenden Mantel, den Sie aus Reisig und Laub bauen können.
Krankheiten
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten kommen bei der Ananasblume eher selten vor. Für Schädlinge ist sie in der Regel auch nicht besonders anfällig. Es gibt aber eine Ausnahme: Blattläuse. Die kleinen Besucher lassen sich gerne auf der Schopflilie nieder. Diese ungebetenen Gäste können Sie höflich vertreiben, indem Sie die Pflanze mit einer Brause abspülen. Das machen Sie am besten draußen im Garten. Abgesehen von dem Befall mit Blattläusen sind höchstens braune Blattspitzen auffällig. Diese sind jedoch kein Anzeichen einer Krankheit oder eines Schädlingsbefalls. Die braunen Spitzen deuten meist auf Pflegefehler hin.
Giftigkeit
Obwohl die Schopflilie der leckeren Ananas so sehr ähnelt, ist diese Pflanze giftig! Alle Arten sind als leicht giftig eingestuft. Der höchste Giftgehalt befindet sich in den Blumenzwiebeln. Wer die Ananasblume zu sich genommen hat – zum Beispiel die nur erbsengroßen Früchte – kann Übelkeit, Krämpfe und Erbrechen bekommen. Das sind die Symptome einer Vergiftung. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber sofort einen Arzt aufsuchen. Darüber hinaus kann der Saft der Pflanze allergische Reaktionen auf der Haut auslösen.
- bei der Gartenarbeit unbedingt Handschuhe tragen
- Kinder fernhalten
- Tiere fernhalten
Arten
Die Eucomis bicolor ist die bekannteste Schopflilie, die im Blumentopf in der Wohnung stehen kann. Sie hat ihre Blütezeit im Juli und August. Zu erkennen ist sie an ihren hellgrünen Blättern, die an den Rändern eine leichte Kräuselung aufweisen. Wer glatte Ränder bevorzugt, kann die Eucomis comosa nehmen. Ihr auffälligstes Merkmal ist der gefleckte Blütenschaft. Darüber hinaus sind auf der Unterseite der Blätter braun gefärbte Flecken zu sehen. Ihre Blüten haben einen grünlichen Farbton und verströmen einen zarten Duft. Die Blütezeit ist im Juni und Juli. Die Eucomis autumnalis blüht im März und April. Es gibt noch viele weitere Arten.
Mit anderen Pflanzen kombinieren
Wer mehrere Blumen zusammen halten möchte, kann sich andere exotische Schönheiten holen. Die Schopflilie passt zum Beispiel sehr gut zur Agave, zur Aloe und zur Zantedeschia. Diese Pflanzen stammen ebenfalls aus Afrika, stellen ähnliche Anforderungen an den Standort und die Pflege und sehen zusammen hübsch aus.