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Ölbaumgewächse, Oleaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Olivenfrucht am Olivenbaum
Olivenfrucht am Olivenbaum

Die Ölbaumgewächse (bot. Oleaceae) sind eine gattungsreiche Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen (bot. Lamiales) und überall auf der Welt in allen Klimazonen vertreten, außer der Antarktis. Ein Großteil der gesamten Familie stammt aus dem asiatischen Raum, wo sich die größte Konzentration der 25 Gattungen finden lässt. Aufgrund ihrer Merkmale werden einige der etwa 700 Arten von den Menschen als Zier-, Gewürz- und Nahrungspflanzen genutzt.

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Ölbaumgewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Die niedrigeren Klassifizierungen der Ölbaumgewächse sind deutlich unterschieden und den größten Tribus stellt eindeutig Oleeae. Die Gattung Hesperelaea wird als ausgestorben angenommen, da seit dem Jahr 1875 kein Exemplar dieser Gattung mehr zu finden war. Selbst eine groß angelegte Suchoperation im Jahr 2000 sorgte nicht für positive Ergebnisse, womit auszugehen ist, dass die Gattung als ausgestorben bezeichnet werden kann. Unterteilt ist die Familie in fünf Triben mit vier Subtriben, die alle zu Oleeae gehören.

1. Myxopyreae: enthält 3 Gattungen

  • Myxopyrum
  • Dimetra
  • Nyctanthes

2. Forsythieae: enthält 2 Gattungen

  • Abeliophyllum
  • Forsythia

3. Fontanesieae: enthält 1 Gattung

  • Fontanesieae

4. Jasmineae: enthält 2 Gattungen

  • Menodora
  • Jasminum

5. Oleeae: enthält 4 Subtriben und 17 Gattungen

  • Ligustrinae: Syringa, Ligustrum
  • Schreberinae: Comoranthus, Schrebera
  • Fraxininae: Fraxinus
  • Oleinae: Cartrema, Chionanthus, Forestiera, Haenianthus, Nestegis, Noronhia, Notelaea, Olea, Osmanthus, Phillyrea, Picconia, Priogymnanthus

Vegetative Merkmale

Aufgrund ihres großen Nutzens für den Menschen können zahlreiche Arten der Ölbaumgewächse schon an ihren vegetativen Merkmalen erkannt werden. Vor allem die als Baum wachsenden Oleaceae sind hier zu nennen, die zur natürlichen Landschaft Mitteleuropas und des Mittelmeerraumes gehören. Dennoch sind es nicht nur Bäume, die diese Familie ausmachen.

Die Merkmale:

  • Wuchsform: verholzende Bäume, Sträucher und seltener Lianen
  • Lebenszyklus: immergrün, seltener laubabwerfend
  • wachsen in aufrechter Form und als Kletterpflanze
  • Wuchshöhen: bis über 40 Meter
  • einige Arten winden sich mit ihren Sprossachsen entgegen des Uhrzeigersinns
  • Rinde versehen mit Korkporen (Lentizellen)
  • alle Arten verfügen über komplexe, schildförmige Trichome
  • Laubblätter: hauptsächlich gegenständig, seltener wirtelig oder wechselständig
  • gegliedert in Blattstiel- und Spreite
  • einfach, zusammengesetzt
  • zusammengesetzte Blätter: unpaarig gefiedert, dreiteilig, mehrteilig
  • Blattrand: gezähnt, gesägt, glatt
  • Nervatur: hand- oder federnervig
  • bildet keine Nebenblätter aus
  • Holz einiger Arten nutzbar für Furniere, Böden, Hausbau, Musikinstrumente, Sportgeräte und mehr

Generative Merkmale

Im Vergleich zu den vegetativen Eigenschaften der Ölbaumgewächse zeigt sich der größte Wiedererkennungswert der Pflanzenfamilie vor allem in den Blüten und Früchten. Diese werden schon seit der Antike in Asien und Europa ausgiebig für eine Vielzahl verschiedener Lebensbereiche genutzt und gehören in manchen Kulturen zum täglichen Leben dazu.

Die Merkmale:

  • Blütenstand: einzeln, endständig, seitenständig
  • Aufbau des Blütenstands: zymös, rispig, traubig, doldig, bündelig
  • zum größten Teil zwittrig, seltener eingeschlechtlich
  • eingeschlechtliche Arten: Ein- oder Zweihäusigkeit, Subdiözie
  • die meisten Arten duften
  • radiärsymmetrisch
  • vierzählig
  • Perianth: doppelt, seltener gleich geformt
  • vier Kelchblätter, seltener keine bis 16, paarweise, röhrig
  • Kronblätter: keine bis 16, am häufigsten vier
  • Stamen: zwei, frei
  • Fruchtblätter: zwei, oberständig als Fruchtknoten, zweikammerig, enthält eine bis 50 Ovula
  • Griffel meist vorhanden
  • zweilappige oder kopfige Narbe
  • Früchte: Beeren, Kapsel-, Stein- und Zerfallfrüchte (holzig), Flügelnüsse
  • Arten mit Samen und Endosperm enthalten Öl
  • einige Arten bieten zahlreiche Früchte aus
  • Früchte und Blüten werden für die Parfümindustrie, zum Kochen und das allgemeine Wohlbefinden genutzt
  • viele Arten sind Zierpflanzen

Arten

  • Gewöhnlicher Liguster (bot. Ligustrum vulgare)
  • Gemeine Esche (bot. Fraxinus excelsior)
  • Olivenbaum (bot. Olea europaea)
  • Strauch-Jasmin (bot. Chrysojasminum fruticans)
  • Niedriger Jasmin (bot. Chrysojasminum humile)
  • Echter Jasmin (bot. Jasminum officinale)
  • Europäische Forsythie (bot. Forsythia europaea)
  • Gemeiner Flieder (bot. Syringa vulgaris)
  • Virginischer Schneeflockenstrauch (bot. Chionanthus virginicus)
  • Süße Duftblüte (bot. Osmanthus fragrans)
  • Stachelblättrige Duftblüte (bot. Osmanthus heterophyllus)
  • Amerikanische Duftblüte (bot. Osmanthus mexicanus)
  • Schmalblättrige Steinlinde (bot. Phillyrea angustifolia)
  • Palo Blanco (bot. Picconia excelsa)
  • Schneeforsythie (bot. Abeliophyllum distichum)
  • Chinesischer Liguster (bot. Ligustrum sinense)
  • Rosa Jasmin (bot. Jasminum beesianum)
  • Arabischer Jasmin (bot. Jasminum sambac)
  • Spitzblättrige Adelie (bot. Forestiera acuminata)
  • Delavays Liguster (bot. Ligustrum delavayanum)
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