Dauerbepflanzung für das Grab
Die letzte Ruhestätte soll stets einen gepflegten Eindruck machen. Mit kurzlebigen Blumen allein ist das kaum zu erreichen. Zumal oft die Zeit für eine intensive Pflege fehlt. Die Lösung für ein Grab ist eine Dauerbepflanzung.
Auf den Punkt gebracht
- winterharte Gehölze, Bodendecker, Zwiebelpflanzen und Stauden mischen
- Sorten nach Standort und Bodenbeschaffenheit auswählen
- immergrüne und Blühpflanzen kombinieren
- Erstbepflanzung nach 6-18 Monaten, idealerweise im Frühjahr
- mit minimaler Pflege erhalten
Inhaltsverzeichnis
Gehölze und Sträucher
Besenheide (Calluna vulgaris)
Die Besenheide wächst vor allem auf sauren Böden und wird auch Heidepflanze genannt.
- blüht von August bis Herbst
- rosa oder violett
Buchsbaum (Buxus)
Buchsbaum ist immergrün und langsam wachsend. Er ist als Dauerbepflanzung auf kalkhaltigen Böden sehr beliebt.
- immergrün und dicht wachsend
- verträgt lange Trockenheit
- lässt sich durch Schnittmaßnahmen gut formen
Koniferen
Eiben (Taxus baccata), Tannen, Lebensbäume (Thuja occidentali) und Strauchkiefern (Pinus banksiana) gelten als typische Grabbepflanzung.
- verschiedene Sorten erhältlich
- in unterschiedlichen Grüntönen
- langlebig und immergrün
- ideal als Blickfang
Lavendel (Lavandula)
Der winterharte Lavendel ist ideal für sehr sonnige Standorte. Für eine schöne, kompakte Form sollte er jährlich zurückgeschnitten werden.
- blüht reichlich von Juni bis September
- duftet intensiv
- verträgt Trockenheit
Spindelstrauch (Euonymus)
Der Spindelstrauch ist auch als Pfaffenhüttchen bekannt. An sonnigen Standorten fällt die Herbstfärbung besonders prächtig aus.
- sommergrüne und immergrüne Arten
- grün-gelbe Blüten im Mai
- rote Früchte im Herbst (beliebte Vogelnahrung/für Menschen giftig)
Bodendecker
Bodendecker Rosen (Rosa)
Rosen gehören nicht zu den klassischen Bodendeckern. Verschiedene niedrig wachsende Kleinstrauchrosen eignen sich jedoch sehr gut zur lückenlosen Abdeckung von Gräbern.
- blühen von Mai bis September
- sind in verschiedenen Farben erhältlich
- brauchen durchlässigen Boden
- benötigen reichlich Nährstoffe, ggf. Rückschnitt
Dickmännchen (Pachysandra terminalis)
Das aus Japan und China stammende Dickmännchen ist winterhart und daher auch bei uns als Dauerbepflanzung fürs Grab geeignet.
- wächst flach und bildet dichte Teppiche
- blüht weiß von April bis Mai
- bevorzugt lehmig-sandige, humose und nährstoffreiche Böden
- verträgt wenig Kalk
Unser Tipp: Entscheiden Sie sich nur für das Dickmännchen, wenn Sie die Zeit finden, es regelmäßig zu gießen.
Efeu (Hedera helix)
Efeu braucht keinen Dünger und wächst auf feuchten, durchlässigen Böden sehr schnell. Es eignet sich bestens für Gräber, die schattig liegen.
- immergrün
- lange, dicht verzweigte Ranken
- trägt im Alter Blüten und Früchte
- unterdrückt Unkraut
Kleines Immergrün (Vinca minor)
Das winterharte Kleine Immergrün bevorzugt kühle, feuchte Plätze. Doch letztendlich wächst es in lockerer, nährstoffreicher Erde an allen Standorten gut.
- blüht zwischen April und Mai blau-violett oder weiß
- hat ganzjährig dunkelgrüne, glänzende Blätter
- keine Schnittmaßnahmen erforderlich
Kriechspindel (Euonymus fortunei)
In humoser, nährstoffreicher Erde zeigt sich die Kriechspindel sehr robust und entsprechend langlebig.
- immergrün
- blüht im Juni und Juli weiß-grünlich
- veträgt feuchte und trockene Böden
Teppichmispel (Cotoneaster radicans)
Die Teppichmispel ist auch als Kriechmispel bekannt. Mit ihrem immergrünem Blattwerk schmückt sie ganzjährig das Grab. Doch sie bietet auch Blüten und Früchte.
- trägt im Mai und Juni kleine weiße Blüten
- im Herbst rote Beeren (nicht essbar)
- begnügt sich mit Regen
Zwiebelgewächse
Schneeglöckchen (Galanthus)
Schneeglöckchen können auf Gräbern gepflanzt werden, die von Laubbäumen stark beschatten werden. Denn sie blühen, bevor die Bäume ihre Blätter austreiben.
- weiße Glockenblüten
- blühen bereits im Januar und Februar
- es sind verschiede Sorten erhältlich (gefüllt, duftend etc.)
- verwildert von selbst
Krokusse (Crocus)
Krokusse gehören zu den Liliengewächsen (Iridaceae). Doch aufgrund ihres Wuchses werden sie häufig als Zwiebelgewächse betrachtet. Sie mögen sonnige bis halbschattiger Standorte.
- ca. 90 Arten erhältlich, darunter einige Herbstblüher
- werden max. 15 Zentimeter hoch
- verschiedene Blütenfarben
- selbstständige Ausbreitung durch Knollen
Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
Machen Menschen nennen dieses Zwiebelgewächs auch Osterglocke, da es rund um die Osterzeit blüht. An habschattigen und sonnigen Plätze breiten sich Osterglocken schnell und von selbst aus.
- pro Stiel eine gelbe oder weiße Blüte
- blüht zwischen März und April
- wird etwa 50 cm hoch
Spanisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica)
Dieser Zwiebelblume ist ideal für schattig gelegene Gräber. Besteht ein Problem mit Wühlmäusen, müssen die Zwiebeln mit Drahtkorb gepflanzt werden.
- wird zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch
- blüht von April bis Juni weiß, rosa oder blau
- die kleinen Glockenblumen sind locker in Trauben angeordnet
Tulpen (Tulipa)
Die Tulpe ist nur dann pflegeleicht und kommt alljährlich wieder, wenn sie auf ideale Lebensbedingungen trifft. Die Erde darf nicht zu Staunässe neigen, sonst faulen die Zwiebeln. Trockene Sommer ohne Beschattung verkürzen ihre Vegetationszeit.
- zahlreiche Sorten für jeden Geschmack
- Zwiebeln können im Boden überwintern
- kommen als Gruppenpflanzung gut zur Geltung
Unser Tipp: Sind die Bodendecker sehr dicht, können sich Tulpen und andere Zwiebelpflanzen nur schwer ihren Weg ans Licht bahnen. Schaffen Sie rechtzeitig Lücken, damit ihre Blüten Farbe in die Grabbepflanzung bringen.
Winterharte Stauden
Chrysanthemen (Chrysanthemum)
Winterharte Sorten treiben jedes Jahr wieder aus. Sie müssen nach der Blüte auf den Stock zurückgeschnitten werden.
- etwa 5.000 Sorten
- viele verschiedene Blütenfarben
Christrose (Helleborus niger)
Die Christrose blüht um die Weihnachtszeit, wenn die Gräber besonders häufig besucht werden.
- blüht ab November
- auch bei Frost und Schnee
- elegante weiße Blüten
Fetthenne (Sedum telephium)
Die auch als Mauerpfeffer bekannte Staude hat zwei Pluspunkte: Sie ist winterhart und verträgt im Sommer erstaunlich viel Trockenheit.
- Blassrosa bis pinkfarbene Blütendolden
- Blütezeit kann je nach Sorte
- von Sommer bis in den Herbst
Funkie (Hosta)
Die attraktive Blattform hat ihr den Beinamen Herzblattlilie eingebracht. Sie gedeiht in humosem, gleichmäßig feuchtem Boden.
- große, sehr dekorative Blätter
- goldgelbe Blattfärbung im Herbst
- lilafarbene oder weiße Glockenblüten
Pflanzenkombination
Sonnige Grabstelle: Spindelstrauch, Bodendeckerrosen, Lavendel, Fetthenne, Tulpen
Schattige Grabstelle: Funkie, Dickmännchen, Christrose, Spanisches Hasenglöckchen
Häufig gestellte Fragen
Urnengräber lassen sich bereits unmittelbar nach der Beisetzung bepflanzen. Bei Erdbestattungen muss abgewartet werden, bis sich die Erde gesetzt hat. Je nach Bodenart kann dies zwischen sechs und achtzehn Monaten dauern. Die beste Jahreszeit für eine Dauerbepflanzung ist das Frühjahr.
Da bei einer Dauerbepflanzung später wenig verändert wird, ist es sogar besonders wichtig, den Boden vorher zu optimieren. Sind die oberen 20 cm nicht frisch, nährstoffreich und feinkrümelig, muss die Erde vor der Bepflanzung ausgetauscht werden.
Ja, ganz ohne Pflege gelingt auch die pflegeleichte Grabbepflanzung nicht. Im Frühjahr steht das Düngen, im Sommer das Gießen im Vordergrund. Im Herbst muss eventuell altes Laub entfernt werden, im Winter brauchen immergrüne Pflanzen ab und zu etwas Wasser. Wuchernde Pflanzen müssen durch Schnittmaßnahmen an der Ausbreitung gehindert werden.
Setzen Sie auf einen guten Pflanzen-Mix. So bekommt die Grabbepflanzung Struktur, Grün und bunte Blüten bilden im Jahresverlauf ein harmonisches Miteinander. Die verwendeten Pflanzen müssen winterhart und idealerweise schwachwüchsig sein. Wichtig ist außerdem, dass Sie bei der Sortenauswahl Bodenbeschaffenheit, Lichtverhältnisse und bereits vorhandene Bepflanzung (Bäume) vor Ort berücksichtigen.