Schneckenzaun selber bauen: Anleitung mit Bildern
Im Frühjahr, wenn die Temperaturen über den Gefrierpunkt steigen, beginnt die Schneckenzeit. Mit einem Schneckenzaun halten Sie die gefräßigen Tiere effektiv von Ihren Beeten fern. Wir stellen Ihnen eine bebilderte Anleitung zur Verfügung, mit der Sie selbst einen Schneckenzaun bauen können.
Auf den Punkt gebracht
- 10 cm tief, 10 cm hoch
- Mindestens 135° umbiegen
- Ecken schließen
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise eines Schneckenzauns
Ein Schneckenzaun ist eine Art Wand aus Plastik oder Metall, die im oberen Bereich umgebogen ist. Der Querschnitt sieht einer 1 ähnlich. Der enge Radius des gebogenen Abschnitts lässt Schnecken den Kontakt und damit den Halt verlieren, so dass sie die Barriere nicht überwinden können und zu Boden fallen. So ist das Beet geschützt, ohne die Schnecken zu verletzen. Der Handel bietet verschiedene Varianten als Meterware oder Set mit entsprechender Anleitung an.
Material im Vergleich
Plastik ist ein günstiges und leichtes Material. Durch seine Flexibilität ist es außerdem leicht verarbeit- und formbar. Sie sollten einen Plastikzaun jedoch regelmäßig erneuern, da er sich durch Witterung abnutzt, porös wird und Löcher entstehen können. Diese Variante eignet sich für große Beete, die Sie jährlich neu anlegen und eventuell in Größe und Position verändern möchten.
Metall ist deutlich beständiger als Plastik und kann auf Dauer im Boden verbleiben, sofern es sich um verzinktes oder anderes nicht rostendes Blech handelt. Kosten und Gewicht sind hier jedoch deutlich höher. Für das Umbiegen der Kante, sofern diese noch nicht vorgebogen ist, benötigen Sie entsprechendes Werkzeug und etwas Kraft.
Ein Schneckenzaun aus Metall eignet sich daher vor allem für kleine, permanente Beete.
Tipp: Sie können die Materialien mischen, um von den positiven Effekten beider zu profitieren. Nutzen Sie beispielsweise Metall für das unveränderliche Kopf- und Fußende Ihres Beetes und zäunen Sie die veränderbare Breite mit Plastik ein.
Werkzeuge und Materialien
Legen Sie sich zunächst alle Materialien und Werkzeuge bereit. Für einen Bau in Eigenregie benötigen Sie:
- Maßband/ Gliedermaßstab
- Winkelmesser
- Spaten
- Werkzeug zum Biegen des Randes
- Streifen Plastik oder Metall mindestens 25 Zentimeter x Umfang des zu umzäunenden Bereichs zuzüglich 20 Zentimeter
- Schneidwerkzeug; Plastik: Schere/ Messer, Metall: Metallsäge
- für Plastikzaun mindestens 8 geschlitzte Stäbe als Stützen; 25 Zentimeter, 15 Zentimeter – 20 Zentimeter Schlitz
Beet vorbereiten
- Beet abstecken: Stecken Sie das einzuzäunende Beet großzügig ab und befreien Sie es gründlich von Unkraut und bereits vorhandenen Schnecken.
- Beet abmessen: Messen Sie anschließend die Längen und Breiten des Bereiches und schneiden Sie das Material so zu, dass jeder Streifen ca. 5 Zentimeter länger ist, als die entsprechende Strecke des Beetes.
- Streifen zuschneiden: Schneide Sie jeden Streifen auf einer Seite 5 Zentimeter unter der oberen Kante 5 Zentimeter weit ein. Dieser Abschnitt wird sich im fertigen Zaun mit dem anschließenden Streifen überlappen, um Lücken an den Ecken zu vermeiden.
- Schmalen Graben ausheben: Stechen Sie nun mit einem Spaten eine 10 Zentimeter tiefe Rille, in welche Sie später den Zaun einsetzen.
Tipp: Verbinden Sie die Ecken des Beetes mit Schnur. So haben Sie beim Graben eine bessere Orientierung und erhalten ein gerades Ergebnis.
Aufbau
- Streifen für die Ecken zurecht biegen: Biegen Sie anschließend den 5 cm eingeschnittenen Teil um 90 Grad, beziehungsweise um den Winkel, der an der entsprechenden Ecke vorliegt, in die andere Richtung und setzen Sie den Streifen mit der umgebogenen Kante nach außen in die ausgestochene Rille ein.
- Streifen Oberseite umbiegen: Biegen Sie die oberen 5 Zentimeter des ersten Streifens sorgfältig um mindestens 135 Grad, sodass auf ganzer Länge eine 1- Form entsteht.
- Geschlitzte Stäbe platzieren: Für den Aufbau eines Schneckenzauns aus Plastik stecken Sie zunächst neben jeder Ecke des Beetes einen geschlitzten Stab bis zum Schlitz in den Boden der ausgestochenen Rille. Verteilen Sie die restlichen Stäbe in gleichmäßigen Abständen von ca. einem Metern auf die Seiten des Bereichs. Die Stäbe geben dem flexiblen Material zusätzliche Stabilität und sind bei einem Metallzaun daher nicht nötig.
- Plastikzaun stecken: Fädeln Sie Plastikzaun in die Schlitze der Stäbe und achten Sie darauf, dass der Streifen auf ganzer Länge bis zum Boden der Rille reicht.
- Freiraum mit Erde auffüllen: Füllen Sie den Freiraum grob mit Erde auf, um den Streifen in Position zu halten. Verfahren Sie mit den restlichen Streifen ebenso bis Ihr Zaun vollständig geschlossen ist. Kontrollieren Sie abschließend den Schneckenzaun und dessen umgeklappten Rand auf Lücken und füllen Sie die Rille fest mit Erde auf.
Tipp: Beachten Sie, dass Metall beim Biegen etwas zurück federt. Biegen Sie Ihr Blech daher etwas weiter und messen Sie anschließend den Winkel zwischen geradem und umgebogenem Abschnitt. Dieser sollte zwischen 30 Grad und 45 Grad betragen.
Häufig gestellte Fragen
Stark duftende Pflanzen, wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel und Kamille wirken abschreckend auf Schnecken. Auf trocknem und scharfkantigem Untergrund wie Sägespäne oder zerkleinerten Eierschalen können sie sich nur schlecht fortbewegen. Kaffeesatz ist giftig und wirkt daher abschreckend. Eine weitere, jedoch sehr umstrittene Methode ist Kupferband. Ein Schneckenzaun ist die sicherste Methode, Schnecken aus einem Beet herauszuhalten.
Aus den im Text angegebenen Maßen von 25 Zentimeter Streifen, 10 Zentimeter Rille, 5 Zentimeter Rand ergibt sich eine Höhe von 10 Zentimetern über dem Boden. Dies ist die Mindesthöhe für einen sicheren Schutz. Um Ungenauigkeiten beim Graben und Biegen auszugleichen können Sie den Streifen etwas breiter wählen. Das wichtigste Maß ist der Winkel zwischen geradem und umgebogenem Teil. Dieser darf 45 Grad nicht überschreiten.
Schnecken sind hervorragende Kletterer. Weder der senkrechte Anstieg noch die üblichen 90 Grad Winkel eines Hochbeetes stellen für sie ein Hindernis dar. Eine zusätzliche Barriere ist daher sinnvoll. Es genügt jedoch eine kurze, bündige Verlängerung mit anschließender umgebogener Kante, da die 10 Zentimeter Mindesthöhe durch das Hochbeet selbst bereits gegeben sind.
Schnecken graben sich ein, um sich vor Trockenheit und Kälte zu schützen. Suchen Sie das eingezäunte Beet daher vor allem in den ersten Tagen regelmäßig nach Schnecken ab. Halten Sie den Zaun möglichst unkrautfrei, da überhängende Pflanzenteile als Kletterhilfe zum Überwinden des Schneckenzauns dienen können. Mit diesen zusätzlichen Maßnahmen und einem vollständig geschlossenen Schneckenzaun ist Ihr Gemüse sicher.