Hibiskus düngen: Wann, womit und wie oft?
Ein Hibiskus mit seinen großen Blüten setzt nicht nur im Garten, sondern auch im Zimmer herrliche Akzente. Zur Erhaltung der Blühfreudigkeit des Hibiskus ist neben einer ausreichenden Bewässerung eine regelmäßige Düngung erforderlich.
Auf den Punkt gebracht
- Düngung während der Wachstumsphase von März bis Ende September
- Gartenhibiskus normal alle sechs bis acht Wochen düngen
- Zimmerhibiskus braucht wöchentliche zusätzliche Nährstoffgaben in Form von Flüssigdünger
- für Gartenhibiskus Kompost, Hornspäne oder Rinderdung verwenden
- auch Hausmittel wie Kaffeesatz, Eierschalen und Pflanzenjauchen eignen sich zur Düngung
Inhaltsverzeichnis
Während der Wachstumsphase düngen
Die aus Asien stammenden Sträucher verzaubern jeden Garten und jedes Zimmer in den Monaten Juni bis Ende September/Anfang Oktober mit ihren großen, trichterförmigen Blüten in den leuchtendsten Farben von Weiß, Rosa über Rot und Gelb bis hin zu Blau und Violett. Den Hibiskus (Hibiscus) auch als Eibisch bekannt gibt es hierzulande als Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus), winterharten Staudenhibiskus (Hibiscus x moscheutos) und für die Zimmerkultur den Chinesischen Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis).
Der Hibsikus ist sehr hungrig. Er braucht viele Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und zur reichhaltigen Ausbildung der großen Blüten. Dabei ist es egal ob es sich um einen Gartenhibiskus, Staudenhibiskus oder Zimmerhibiskus handelt. Sie alle brauchen während ihrer Wachstumsphase in den Monaten März bis September regelmäßig zusätzliche Gaben von Nährstoffen. Der verwendete Dünger muss eine ausgewogene Kombination aus:
- Stickstoff: zur Förderung des Blatt- und Triebwachstums
- Phosphor: zur Unterstützung der Blüten -und Wurzelbildung und
- Kalium: zur Stärkung der Zellwände und Erhöhung der Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten
enthalten. Bei handelsüblichen Düngemitteln sollte ein Verhältnis NPK (Stickstoff-Phosphor-Kalium) von 7:6:5 vorhanden sein. Zwischen der Düngung von Gartenhibiskus und Zimmerhibiskus gibt es einige Unterschiede, die zu beachten sind.
Unser Tipp: Zum Schutz der Umwelt sollte auf die Gabe von Mineraldünger soweit wie möglich verzichtet werden. Die in organischen Düngemitteln enthaltenen Nährstoffe decken den Bedarf der Ziersträucher vollends ab.
Gartenhibiskus
Für ein gutes Wachstum braucht der Gartenhibiskus und der winterharte Staudenhibiskus einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen humus- und nährstoffreichen, gut durchlässigen, leicht lehmigen Boden. Der Nährstoffbedarf des Dauerblühers muss stets gedeckt sein. Daher ist die Gabe von zusätzlichen Nährstoffen alle sechs bis acht Wochen notwendig. Die Häufigkeit der Nährstoffgabe hängt jedoch von der Wahl der Düngemittel ab.
Organische Düngemittel
Diese Düngemittel sind natürlichen Ursprungs. Sie werden aus Pflanzenresten oder tierischen Abfällen wie Borsten oder Hornspänen hergestellt. Sie sind sehr umweltverträglich und dienen der Förderung der Bodengesundheit.
Kompost
Reifer Kompost liefert ausreichend Nährstoffe und Humus. Es kann eine Einarbeitung in den Boden erfolgen oder als Mulchschicht Verwendung finden. Bereits Anfang März nach dem Rückschnitt der Pflanze kann er verabreicht werden:
- dazu rund um den Pflanzen verteilen
- mit dem Grubber leicht in die Erde einarbeiten
- gründlich wässern
- oft ist diese Gabe schon ausreichend
Hornspäne
- bestehend aus zermahlenen Hörnern von Schlachtvieh
- reich an Stickstoff
- Einarbeitung in die Erde
- Nährstoffe werden langsam freigegeben
- Wirkung 3 bis 4 Monate
Rinderdung
- reich an Kali
- frischer Dung muss ein halbes Jahr ablagern
- im Frühling in die Erde einarbeiten
- Anwendung alle drei Jahre ausreichend
- alternativ Einsatz von Rinderdung-Pellets
- optimale Menge 100 g pro Quadratmeter
Mineralische Düngemittel
Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen. Diese Dünger werden gezielt eingesetzt und versorgen die Pflanzen schnell mit den entsprechenden Nährstoffen. Die Dosierung erfolgt entsprechend der Herstellerhinweise. Einsatz bei Bedarf alle vier Wochen.
Volldünger
- alle benötigten Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und verschiedene Spurenelemente enthalten
- im Handel in Form von Stäbchen, Flüssigdünger und Granulat erhältlich
Langzeitdünger
- Abgabe der Nährstoffe kontinuierlich
- Wirkung über mehrere Wochen
Blaukorn
- enthält viel Stickstoff
- fördert das Wachstum
- vorsichtig einsetzen
Im Spätsommer sollte eine kalibetonte Düngung als letzte erfolgen. Diese sorgt für eine schnelle Ausreifung der Triebe und erhöht die Widerstandskraft gegen drohende Fröste. Bewährt hat sich die Gabe von 40 Gramm Patentkali pro Quadratmeter.
Unser Tipp: Bereits bei Neupflanzung kann die Einarbeitung von Kompost oder organischem Langzeitdünger in die Pflanzerde erfolgen. Der Nährstoffvorrat darin ist für den Zierstrauch in den ersten Wochen ausreichend.
Zimmerhibiskus
Im Kübel oder im Topf gezogener Roseneibisch braucht aufgrund des begrenzten Erdvolumens im Topf mehr Nährstoffe wie der Hibiskus im Gartenbeet. Die Verwendung von organischen Düngemitteln wie Kompost ist hier etwas schwierig. Beim Düngen des Hibiskus ist daher folgendes zu beachten
- wöchentliche Düngergaben
- Verwendung von Flüssigdünger mit dem Gießwasser
- Hinweise der Hersteller zur Anwendung beachten
- Einsatz von Blühpflanzendünger oder speziellem Hibiskusdünger
- alternativ Verwendung von Düngestäbchen
- diese haben Wirkung über mehrere Wochen je nach Hersteller
- ab Oktober bis Ende Februar nur alle vier Wochen düngen
- dabei vom Hersteller angegebene Menge leicht reduzieren
Mit Hausmitteln düngen
Der Gartenhibiskus als auch der Zimmerhibiskus verschmähen die enthaltenen Nährstoffe in verschiedenen Hausmitteln, die zum Düngen geeignet sind, nicht. So können zum Einsatz kommen:
Kaffeesatz und Teesatz
- reich an Kalium, Phosphor und Stickstoff
- nur Verwendung von getrocknetem Kaffee- oder Teesatz
- diesen rund um die Pflanze streuen
- vorsichtig in die Erde einarbeiten
- angießen
- alternativ auch Verwendung von Kaffee- und Teeresten zum Gießen
Zerkleinerte Eierschalen
- enthalten Kalk
- Eierschalen trocknen und im Mörser oder Kaffeemühle pulverisieren
- Pulver in Gießkanne geben
- einige Stunden ziehen lassen
- damit Pflanzen gießen
- alternativ Pulver rund um Pflanze ausbringen
- vorsichtig in die Erde einarbeiten und angießen
- pro Quadratmeter 100 g einsetzen
- zweimal im Jahr anwenden
Bananenschalen
- enthalten viel Kalium, Magnesium und Kalzium
- frische oder getrocknete Schalen von Bio-Bananen klein schneiden
- 100 g in einem Liter Wasser aufkochen
- über Nacht stehen lassen, morgens abseihen
- Flüssigkeit im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen und gießen
- alternativ Bananenschalenstücke in Erdoberfläche einarbeiten
- pro Pflanze 100 g Bananenschalendünger einsetzen
Unser Tipp: Der Gartenhibiskus kann auch mit Brennnesseljauche oder einem Sud aus Ackerschachtelhalm mit Wasser in einem verdünnten Verhältnis von 1:10, wöchentlich gegossen werden. Die Jauchen dienen nicht zur Nährstoffzufuhr, sondern gleichzeitig wirken sie gegen Schädlinge.
Weitere Tipps, wie Sie Ihren Hibiskus am besten pflegen, finden Sie hier:
Häufig gestellte Fragen
Eine gelbe oder blassgrüne Verfärbung der Blätter kann ein Hinweis auf das Fehlen von Stickstoff oder Eisen sein. Wenn das Wachstum eingeschränkt ist, fehlt auf alle Fälle Phosphor und Kalium. Ein weiteres Anzeichen für einen Nährstoffmangel ist die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Um den Mangel zu beheben, sollte eine Bodenanalyse erfolgen. Auf dieser Grundlage kann der richtige Dünger ausgewählt werden. Weiterhin ist eine Verbesserung der Bodenbeschaffenheit durch Zugabe von Kompost bzw. umtopfen der Pflanze möglich.
Natürlich kann ein Gartenhibiskus auch in einem großen Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. Das Pflanzgefäß muss groß sein und über ein Abzugsloch für Wasser verfügen. Wichtig ist auch das Einbringen einer Drainageschicht aus Blähton oder Kies. Die Pflanzerde muss hochwertig sein. Wichtig ist eine gleichmäßige Wasserversorung und regelmäßige Düngung mit Flüssigdünger. Die Überwinterung erfolgt hell und frostfrei. Umgetopft wird alle zwei bis drei Jahre.
Der Gartenhibiskus ist in der Regel winterhart. Er kann getrost im Garten ausgepflanzt werden. Junge Pflanzen sollten jedoch in den ersten Jahren einen Winterschutz erhalten. Der Wurzelbereich kann mit einer Mulchschicht aus Laub und Reisig geschützt werden. Ist der Gartenhibiskus im Kübel gepflanzt, wird er entweder frostfei und kühl überwintert oder der Kübel wird gut eingepackt. Hingegen ist der Roseneibisch nicht winterhart. Er wird hell bei Temperaturen um 15 Grad Celsius überwintert.