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Hibiskus: Pflege-Anleitung als Garten- und Zimmerpflanze

Hibiskus (Hibiscus)
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Blütenfarbe
gelb, mehrfarbig, orange, rot, weiss
Standort
Sonnig
Blütezeit
Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember
Wuchsform
aufrecht, einjährig, mehrjährig, Halbstrauch
Höhe
Zimmer 50 - 80 cm, Garten bis 3 m
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht
pH-Wert
neutral
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Malvengewächse, Malvaceae
Pflanzenarten
Gartenpflanzen, Zimmerpflanzen
Gartenstil
Blumengarten

Als Zimmerpflanze braucht der Hibiskus etwas mehr Pflege als im Garten. Das ist normal, denn die Bedingungen im Kübel unterscheiden sich von denen im Freiland. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf die Pflege-Anleitung zu werfen, denn der sogenannte Chinesische Zimmerhibiskus fühlt sich sehr wohl in Innenräumen und verwöhnt seine Besitzer mit wunderschönen Blüten.

Video-Tipp

Blüten

Mit ihren großen Blüten verzaubert der Hibiskus sowohl im Zimmer als auch im Garten. Die mit rund 300 verschiedenen Arten der Malvengewächse bilden gelbe, weiße, orangefarbene und natürlich die bekannten roten Blüten. Auch zweifarbiger Hibiskus zählt zu den neueren Sorten.

Als Zimmerpflanze kann der Hibiskus gegenüber dem Artgenossen im Garten das ganze Jahr blühen. Auch wenn die Blüten schon nach einem Tag abgeblüht sind, schmücken sie mit ihrer Farbpracht den Wohnraum.

Hibiscus syriacus - Straucheibisch - Gartenhibiskus

Tipp: Der Hibiskus enthält keinerlei giftige Pflanzenteile. Im Gegenteil: die dekorativen Blüten von Hibiscus syriacus, H. moscheutos sowie H. rosa-sinensis sind sogar essbar. Sie werden beispielsweise zu Tee aufgegossen oder zur Dekoration von Speisen und Getränken verwendet.

Pflege

Der kultivierte Hibiskus bringt wundervolle Farbvariationen hervor, die im Handel als Zimmerpflanze oder Gartenstrauch erhältlich sind. Wilde Formen weisen sogar rosarote Blüten auf. Insbesondere die Vielfalt des Hibiskus macht diese Pflanze so interessant für Gartenliebhaber. Folgen Sie unserer Pflege-Anleitung für die Zimmerpflanze und den Gartenstrauch.

Standort

Ein wichtiger Faktor für das farbenfrohe Blühen des Hibiskus ist der Standort. Alle Sorten haben eine Gemeinsamkeit: Sie lieben die Wärme und die Sonne. Im Garten sollte dieser Platz gleichzeitig windgeschützt und ausreichend groß sein. Denn wer den Roseneibisch im Garten pflanzen möchte, sollte bedenken, dass er hier in wenigen Jahren schon viel mehr Platz braucht.

Im Zimmer wiederum ist ein heller, sonniger Platz ideal. Achten Sie darauf, dass die Pflanze hier keine kalte Zugluft bekommt. Als Kübelpflanze im Garten sollte der Hibiskus nicht mehr umgestellt werden, da er ansonsten schnell seine schönen Blüten abwirft.

Hibiskus im Garten in der Sonne

Bodenbeschaffenheit

Vermeiden Sie einen Platz, der von Staunässe bedroht ist. Geraten die Knollen auch nur kurzzeitig in stehendes Wasser, halten Sie nach den wunderschönen Duftblüten vergeblich Ausschau. Als Begrünung von Teich oder Bachlauf kommt eine Schwarze Kosmee folglich nicht in Betracht.

Substrat

Boden und Substrat für den Kübel sollten folgendermaßen beschaffen sein:

  • nährstoffreich
  • locker und
  • durchlässig

Tipp: Schwere Böden lassen sich mit Sand etwas auflockern.

Pflanzen

Pflanzzeit

Der junge Hibiskus im Kübel sollte im Frühjahr gepflanzt werden. Die jungen Pflanzen sollten noch nicht gleich im ersten Winter mit kalten Temperaturen konfrontiert werden. Das Frühjahr nach den letzten Frosttagen ist sowohl für die Kübelpflanze als auch für den Halbstrauch oder das Hochstämmchen ideal.

Wenn Sie hier im Herbst bereits den Boden mit Kompost vorbereitet haben, bekommt der Hibiskus die idealen Bedingungen zum Anwachsen. Mit diesem Pflanztermin blüht der Hibiskus vielleicht schon im ersten Jahr. Entscheidend sind immer die Wachstumsbedingungen.

Einpflanzen und Umtopfen

Beim Einpflanzen wird ein ausreichend großes Loch in den Boden gegraben. Als Langzeitdünger kann hier Kompost oder Hornspäne hinzugegeben werden. Vor dem Einsetzen in den Boden bietet es sich an, den Wurzelballen für ca. 30 Minuten in einen Eimer mit handwarmen Wasser zu stellen.

Dann wird der Ballen in den Boden eingesetzt, mit frischer Gartenerde aufgeschüttet, dann fest andrücken. Gut angießen, damit die Wurzeln gut mit der neuen Erde verwachsen können. Der Abfluss des Wassers sollte jedoch gewährleistet sein.

Achten Sie beim Einpflanzen auf:

  • ein doppelt so großes Pflanzloch wie der Wurzelballen
  • gut gelockerte Erde
  • eventuell mit Sand vermischen
  • schweren Boden mit Drainageschicht versehen
  • Kompost oder alternativ Hornspäne zur Gartenerde geben
  • Gießen nicht vergessen

Umtopfen im Kübel

Auch der Zimmerhibiskus liebt frische Erde im Frühjahr. Damit sich während des Sommers und der folgenden Monate viele Blüten bilden können, sollte die verbrauchte Erde mit frischer Erde ausgetauscht werden. Je nach dem Wachstum des letzten Jahres kann ein nun größerer Topf notwendig sein.

Hibiskus im Kübel

Für einen idealen Feuchtigkeitshaushalt wählen Sie einen Terrakottatopf statt eines Plastikkübels. Dieser hat die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und in Trockenphasen an die Wurzeln wieder abzugeben. Somit ist das Risiko des Austrocknens während der Wärmephasen reduziert.

Gießen

Der Hibiskus benötigt relativ viel Wasser, möchte jedoch nicht mit nassen Füssen im Wasser stehen. Hat er zu viel Wasser, was leider auch in langen Regenperioden geschehen kann, wirft er schnell seine Blüten und Blütenknospen ab. Dies ist immer ein sicheres Zeichen für zu viel Wasser. Da dem Regen nichts entgegenzusetzen ist, stellt sich hier wieder die Drainageschicht als nützlicher Helfer vor. Als unterste Schicht werden Kieselsteine, Blähton oder Sand verwendet, die dafür sorgen, dass auch größere Mengen Wasser ablaufen können und die Wurzeln nicht im Nassen stehen.

Werden die Blätter gelb und vertrocknen ist höchste Zeit zum Handeln. Denn es ist möglich, dass ein Teil der Wurzeln bereits abgestorben ist und nun kein Wasser mehr aufnehmen kann. Gleichzeitig sollte der Wurzelballen jedoch nie richtig austrocknen. Hier lässt der Hibiskus im Unterschied jedoch die Blätter hängen.

Gießen im Kübel

Sie machen sich das Gießen des Hibiskus wirklich einfacher, wenn Sie einen Terrakottatopf verwenden. So können Sie das Risiko von zu trockener Erde mindern. Die Wurzeln holen sich die Feuchtigkeit aus dem natürlichen Material. Diesen Vorteil bringt ein Pflanztopf aus Plastik leider nicht mit. Bei zu viel Gießen sollte Wasser immer ablaufen können, in beiden Arten von Töpfen. Steht Wasser im Unterteller, schütten Sie es weg.

Düngen

In der Wachstumsperiode düngen Sie den Zimmer-Hibiskus einmal wöchentlich mit einem handelsüblichen Blühpflanzendünger, der je nach Herstellerangaben verwendet wird. Der Hibiskus als Strauch gedeiht sehr gut mit Kompost oder organischem Dünger. Dazu bieten sich Kompost oder Hornspäne an.

Hibiscus syriacus - Straucheibisch - Gartenhibiskus

Kompost wird im Frühjahr in den Boden eingearbeitet, ähnlich wie Hornspäne. Beide Dünger geben ihre Nährstoffe regelmäßig in den Boden ab, wo die Wurzeln sich je nach Bedarf bedienen. Nach der Blühsaison ab September wird der Hibiskus im Garten nicht mehr gedüngt. Und auch wenn der Zimmerhibiskus gern das ganze Jahr blüht, sollte ihm in den Wintermonaten eine Ruhephase gegönnt werden.

Schneiden

Im Frühjahr verträgt der Hibiskus einen großzügigen Schnitt. Je nachdem, wie groß Sie sich Ihren Hibiskus wünschen, wird er auf 15 cm herunter geschnitten oder eben nur ausgelichtet. Er bildet seine Blüten an den Neutrieben, die auch als einjähriges Holz bezeichnet werden. Je kräftiger der Rückschnitt, umso mehr Neutriebe und Blüten bringt er hervor.

Auch der Hibiskus als Zimmerpflanze sollte im Frühjahr geschnitten werden. Die zweijährigen Triebe bringen weitaus weniger Blüten hervor als der neue Austrieb. Nicht zuletzt kann er somit auch in die gewünschte Größe zurecht geschnitten werden.

Überwintern

Die Überwinterung im Kübel erfolgt bei Temperaturen von ca. 15 °C. Auf keinen Fall sollten weniger als 10 °C herrschen, im Gegensatz zum Hibiskus im Garten, der auch ein wenig Frost vertragen kann. Weiterhin sollten Sie beim Überwintern von Hibiskus folgendermaßen vorgehen:

  • sehr wenig gießen
  • nicht düngen
  • und keine Temperaturen über 20 °C

Vermehren

Um Hibiskus zu vermehren, bieten sich verschiedene Methoden an. Gut funktioniert das über Stecklinge. Dies gilt sowohl für den Zimmerhibiskus als auch für den Hibiskus als Strauch. Bei der Stecklingsvermehrung entwickelt sich eine vollkommen identische Pflanze, sozusagen ein Klon. Im Gegensatz dazu können Sie auch die Samen zur Aussaat nutzen.

Sobald Sie den Hibiskus zurückschneiden, fallen passende Stecklinge zur Vermehrung an. Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:

  • auf Länge von ca. 10 bis 15 cm achten
  • untere Blätter entfernen
  • Bewurzelung kann im Wasserglas erfolgen
  • auch Kombination von Anzuchterde und Sand eignet sich
  • an hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
  • mit Folie überdecken
  • Wurzelbildung nach ca. 6 bis 8 Wochen

Am Standort sollten Temperaturen zwischen 18 bis 20 °C herrschen, die Anzuchterde muss gleichmäßig feucht gehalten werden. In einen Pflanztopf können ca. vier bis fünf Stecklinge eingesetzt werden. Nach den Eisheiligen im Mai können die Pflanzen ins Freiland oder in den Kübel.

Anzucht mit Samen

Da der Hibiskus kleine Kapselfrüchte hervorbringt, können Sie hier auch Samen sammeln. Viele Pflanzenliebhaber bringen sich sogar aus dem Urlaubsort Samen mit. Bei der Aussaat sollten Sie bedenken, dass vom Keimen des Samens bis zum Heranwachsen einer stattlichen Pflanze mehrere Jahre vergehen können.

Hibiscus syriacus - Straucheibisch - Gartenhibiskus

Dennoch werden Sie mit einer stetig wachsenden Zimmerpflanze verwöhnt, die bei guter Pflege wunderschöne Blüten hervorbringt. Die Samen benötigen eine Vorbehandlung, da die Schale sehr hart ist. Mit dem Einschneiden der Kapsel erleichtern Sie das Keimen. Beim Einschneiden sollte der hellgelbe Kern sichtbar werden, das ist ein gutes Zeichen, dass der Samen keimfähig ist. Sollte jedoch das Innere braun oder Schwarz sein, lohnt sich die Mühe nicht.

Tipp: Wer es weniger gefährlich bevorzugt, raut die Oberfläche der Samen auf einem Schmirgelpapier auf, um die Oberfläche zu reduzieren. Dann werden die Samen für ca. 24 bis 48 Stunden in lauwarmes Wasser gelegt. Ideal ist hier eine konstante Temperatur, um die Keimung zu fördern.

Krankheiten

Ein artgerecht gepflegter Hibiskus ist weitgehend gefeit gegen Krankheiten. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen, die einhergehen mit dauerfeuchten Blättern, kann die Pilzinfektion Mehltau zum Gesundheitsproblem werden. Untersuchen Sie daher regelmäßig die Ober- und Unterseiten des Laubs.

Breitet sich darauf ein grau-weißer, mehliger Belag aus, besteht umgehender Handlungsbedarf. Schneiden Sie zunächst die infizierten Pflanzenteile ab und entsorgen diese im Hausmüll. Vermischen Sie anschließend kalkfreies Wasser und frische Milch im Verhältnis 9:1. Diesen Mix sprühen Sie alle 2 bis 3 Tage auf die befallene Blume, bis sich keine Symptome mehr zeigen.

Blattverdickung

Der Zimmerhibiskus kann zuweilen an der Blattverdickung leiden. Hier ist der falsche Standort die Ursache für die unschönen Blätter. Weitere Maßnahmen außer der Pflanze einen neuen Platz zu geben, sind nicht notwendig.

Schädlinge

Blattläuse am Hibiskus
Blattläuse am Hibiskus

Blattlaus bekämpfen

Ein kräftiger Wasserstrahl kann die meisten der Läuse am Hibiskus abspülen. Im Garten benutzen Sie die Spritztülle des Gartenschlauchs, für die Zimmerpflanzen eignet sich das Abbrausen in der Badewanne. Als biologisches Mittel kann eine Seifenlauge hergestellt werden. Dabei wird ein Esslöffel in einem Liter Wasser aufgelöst und über die betroffenen Triebe verteilt.

Spinnmilben bekämpfen

Die winzigen roten Spinnen sind unter den Blättern zu erkennen. Hausmittel sind leider wenig erfolgversprechend. Da die Schädlinge trockenes Klima lieben, sollten Sie für ausreichend Feuchtigkeit sorgen. Zur Bekämpfung der Spinnmilben bietet der Handel verschiedene Produkte an. Folgen Sie unbedingt den Angaben zum Gebrauch.

Weiße Fliege bekämpfen

Auch als Mottenschildlaus bekannt, sorgen diese Schädlinge für eine Vergilbung und Vertrocknung der Blätter. Auf der Blattunterseite sind kleine weiße Fliegen zu sehen. Die Blattoberfläche wiederum weist einen unangenehmen klebrigen Belag auf. Die Pflanzen sollten möglichst luftig und mit niedriger Luftfeuchtigkeit stehen. Als weitere Maßnahme sind Gelbtafeln hilfreich. Diese müssen dann im Zimmer aufgehangen werden.

Sorten

Es gibt heute rund 220 Hibiskus-Arten, die als Strauch oder Baum prächtige Blüten entwickeln. Unterschieden wird zwischen einfachen und gefüllten Blüten, die von Weiß, Gelb über Rosarot bis zu intensivem Violett und sogar Rostbraun den Garten zieren. Hier stellen wir Ihnen einige der schönsten Sorten vor.

Chinesische Hibiskus oder Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)

  • zählt zur beliebtesten Sorte
  • blüht in Weiß, Rosa bis hin zu Rot
  • als Kübelpflanze empfindlich und muss im Winter in den Innenraum
  • blüht zwischen Mai und Oktober
  • benötigt einen warmen, sonnigen und geschützten Standort
Hibiscus syriacus - Straucheibisch - Gartenhibiskus

Garteneibisch (Hibiscus syriacus)

  • sehr beliebte Hibiskus-Art in Deutschland
  • mit sehr schönem dichten Blütenstand
  • blüht zwischen Juli bis September
  • winterhart

Garten-Hibiskus als Strauch-Eibisch (Hibiscus arnottianus)

  • kleinwüchsig mit einer Wuchshöhe bis 150 cm
  • eignet sich sehr gut als Kübelpflanze
  • Blütezeit ist von Juli bis September
  • frosthart
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