Seifenlauge gegen Blattläuse herstellen und anwenden
Wenn sich auf den Pflanzen im Garten oder im Haus plötzlich Blattläuse (Aphidoidea) vermehren ist dies zwar ärgerlich, aber dennoch kein Grund zu verzweifeln. Denn es gibt ein gutes Hausmittel, das schnell selbst hergestellt ist. Hierbei handelt es sich um Seifenlauge, die optimal gegen Blattläuse hilft.
Auf den Punkt gebracht
- Blattläuse meist auf Blättern im Frühjahr
- tauchen wie aus dem Nichts plötzlich auf
- Kali- oder auch Schmierseife für die Herstellung der Lauge nutzen
- enthalten weder Farb- und Duftstoffe noch Verdickungsmittel oder einen Fettüberschuss
- andere Seifen schaden der Umwelt und den behandelten Pflanzen durch Inhaltsstoffe
Inhaltsverzeichnis
Benötigte Zutaten
Für die Seifenlauge, die zur Bekämpfung der Blattläuse genutzt werden kann, sind „normale“ Seifen tabu. Stattdessen bietet es sich an, auf Schmier- oder Kaliseifen zurückzugreifen, um die betroffenen Pflanzen nicht weiter zu schädigen:
- Hauptbestandteil der meisten Rasierseifenprodukte
- besitzen keinen Fettüberschuss
- ebenfalls keine Verdickungsmittel
- werden ohne Farb- und Duftstoffe hergestellt
- andere Produkte besitzen Zusatzstoffe
- zum Beispiel Mikroplastik
- schädlich für Umwelt
- eignen sich nicht für Blattlausbekämpfung
Hinweis: Die benötigte Schmier- oder Kaliseife erhalten Sie günstig in jedem gut sortierten Drogeriemarkt oft auch bereits in flüssiger Form.
Herstellung
Die Seifenlauge für die Bekämpfung der Blattläuse ist ein sehr effektives Mittel und sehr einfach herzustellen:
- 50 Gramm Schmier- oder Kaliseife
- ein Liter warmes Wasser
- Seife zugeben und auflösen lassen
- abkühlen lassen
- umrühren oder schütteln
- in für das Gewächs geeignetes Gefäß umfüllen
Tipp: Wenn Sie die Kaliseife am Stück erworben haben, bietet es sich für ein besseres Auflösen im Wasser an, diese vorher mit einer Küchenreibe zu zerkleinern.
Anwendung
Wurde die Seifenlauge hergestellt, werden die betroffenen Pflanzen hiermit eingesprüht:
- für Bäume ein Drucksprühgerät nutzen
- hierfür die doppelte oder dreifache Menge Seifenlauge einfüllen
- für kleine Pflanzen einfache Sprühflasche ausreichend
- anfangs täglich einsprühen
- solange bis kein Befall mehr zu sehen ist
- vor erster Anwendung Pflanzen abduschen
- Bäume und Sträucher mit Gartenschlauch
- kleinere Pflanzen mehrfach mit Gießkanne
- alternativ auch hier Gartenschlauch nutzen
- erste Blattläuse so vorab wegschwemmen
Hinweis: Ist der Befall besonders groß, können Sie das Hausmittel auch mit Spiritus oder Alkohol verlängern und somit die Wirkung nochmals verstärken. Hierzu einfach zwei Teelöffel der gewählten Substanz zur Seifenlauge zufügen.
Häufig gestellte Fragen
Einen Schädlingsbefall durch Blattläuse erkennen Sie sehr schnell an den Insekten selbst. Denn diese sitzen an den jungen Trieben, Knospen und auf jungen Blättern. Es gibt hierbei verschiedene Arten von Blattläusen, die entweder schwarz oder grün aber gelb und rötlich sein können. Die Kolonien sollten Sie in einem solchen Fall direkt und gezielt einsprühen, bevor Sie das ganze Gewächs ebenfalls behandeln.
In der Regel verschwinden die Blattläuse bereits nach dem ersten Sprühen. Handelt es sich um eine große Kolonie, kann es zu mehrmaligen Einsprühen über mehrere Tage kommen. Beobachten Sie die betroffenen Gewächse danach über mehrere Wochen, denn es kann sein, dass sich nach ein bis zwei Wochen die Schädlinge nochmals zeigen und ein weiteres Einsprühen notwendig wird.
Die Lösung mit Seifenlauge können Sie, wenn Sie auf Schmierseifenbasis arbeiten, so lange anwenden, bis die Blattläuse ganz verschwunden sind. Die Pflanzen werden durch diese mehrfachen Anwendungen nicht geschädigt. Bei Zimmerpflanzen oder sehr trockenem Wetter ohne Regen auch bei Gartenpflanzen können Sie diese nach der erfolgreichen Anwendung kurz mit Wasser abduschen.
Die Schädlinge ernähren sich von dem Pflanzensaft der Gewächse. Um an diesen zu gelangen, stechen sie mit ihren scharfen Mundwerkzeugen die Blätter und Triebe an. Durch das danach folgende Saugen über den Mund wird nicht nur der Pflanzensaft entzogen, sondern es kommt oftmals zur einer Übertragung von Krankheitserregern, die die Blattläuse in sich tragen und so an das befallene Gewächs weitergeben.