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Ist der Buchsbaumzünsler meldepflichtig?

Ist der Buchsbaumzünsler meldepflichtig?

Eigentlich ist der Buchsbaumzünsler ein schön anzusehender Kleinschmetterling, aber dennoch bei Hobbygärtnern sehr gefürchtet. Denn seine Raupen sind gefräßige Pflanzenschädlinge. Erfahren Sie hier, ob der Buchsbaumzünsler meldepflichtig ist.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • nicht Falter, sondern Raupen schädigen Buchsbäume
  • abgefressene Blätter, Triebe und Rinde sind Anzeichen für vorhandene Schädlinge
  • treten von März bis Oktober auf
  • sind nicht meldepflichtig
  • Anlocken von Vögeln und Insekten mindert Befallsrisiko

Buchsbaumzünsler erkennen

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), Falter
Der Falter des Buchsbaumzünsler ist zwar harmlos, ein Auftreten sollte Sie jedoch in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen.

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) selbst richtet an Buchsbäumen keinen Schaden an. Die Falter sind lediglich für die Ablage der Eier zuständig. Sie sind nachtaktiv und tagsüber an den Blattunterseiten des Buchsbaumes zu finden. Erkennbar ist die kleine Schmetterlingsart an folgenden Merkmalen:

  • Flügelspannweite 4,0 bis 4,5 cm
  • weiße Vorder- und Hinterflügel
  • beide mit breitem braunem Saum verziert
  • mitunter auch goldig-glänzende Flügel
  • behaarter Flügelansatz
  • schwarze Facettenaugen
  • lange, dünne Fühler und eingerollter Saugrüssel unter dem Kopf

Gefährlich für den Buchsbaum werden erst die geschlüpften Larven. Diese sind sehr gefräßig und können in kürzester Zeit riesige Buchsbaumbestände schädigen. Deshalb ist die Frage, ob Buchsbaumzünsler meldepflichtig sind, absolut berechtigt. Charakteristisch für das Aussehen der Raupen sind:

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)
Die Raupen des Buchsbaumzünslers sind die eigentlichen Schädlinge.
  • hell- bis dunkelgrüne Färbung
  • schwarzer Rückenstreifen und weiße Borsten sichtbar
  • Länge 8 mm (vor der Verpuppung) bis 5 cm (nach Verpuppung)
  • schwarzer Kopf

Hinweis: Der Buchsbaumzünsler wurde 2007 in Europa erstmalig gesichtet. Ursprünglich ist der Kleinschmetterling in China und Japan beheimatet. Mit Containerschiffen kam er mit Buchsbaumlieferungen nach Europa.

Schadbild

Ein Befall von Buchsbaumbeständen durch den Buchsbaumzünsler kann verheerende Wirkungen nach sich ziehen und zum Absterben ganzer Pflanzen stehen. Die Raupen fressen nicht nur Blätter, sondern auch junge Triebe und die Rinde der Bäume. Am häufigsten sind sie zuerst im unteren Bereich des Buchsbaumes zu finden und fressen ihn dort von innen kahl. Allerdings wird ihr Auftreten in den meisten Fällen verhältnismäßig spät entdeckt.

Schadbild des Buchsbaumzünslers
Das Schadbild des Buchsbaumzünslers ist gut erkennbar.

Die wichtigsten Symptome für einen Befall auf einen Blick:

  • angefressene bzw. abgefressene Blätter
  • angefressene, absterbende, trockene Triebe
  • Rinde mit sichtbaren Fraßspuren
  • auftretende Gespinste
  • grünliche Kotkrümel zwischen den Gespinsten
  • braun verfärbte Blätter

Hinweis: Besonders junge Buchsbäume sind meist noch nicht robust genug, um einen Befall zu überstehen. Ältere Bestände können sich hingegen erholen und erneut austreiben, auch wenn sie stark abgefressen sind.

Meldepflichtig oder nicht?

In Deutschland ist ein Befall durch den Buchsbaumzünsler nicht meldepflichtig. Der Schädling tritt mittlerweile hierzulande weitverbreitet auf. Daneben ist er nicht giftig und keine Gefahr für Mensch und Tier.

Einer Meldepflicht unterliegen nur invasive Arten. Darunter fallen nur Schädlinge, die erst neu entdeckt oder eingewandert sind und große Schäden anrichten können, da es beispielsweise (noch) keine natürlichen Fressfeinde gibt. Solche Arten besitzen einen Quarantänestatus. Dazu zählen beispielsweise der noch nicht lange in Deutschland aktive Japankäfer (Popillia japonica), aber auch Schädlinge wie z.B. Ratten, die auch für Menschen gefährlich werden können. Melden Sie einen Befall umgehend ihrem Vermieter oder direkt beim zuständigen Gesundheitsamt.

Hinweis: Beachten Sie jedoch, dass sich die Raupen vom giftigen Buchsbaum ernähren und dessen Gift speichern können. Tragen Sie deshalb beim Absammeln der Schädlinge Handschuhe, da es mitunter zu leichtem Hautausschlag kommen kann.

Vorbeugende Maßnahmen

Buchsbaum schneiden
Stellen Sie einen Befall fest, ist ein kräftiger Rückschnitt unumgänglich. So entziehen Sie den Raupen einen Teil ihrer Nahrungsgrundlage und das Ausmaß des Schadens wird sichtbarer.

Auch wenn der Buchsbaumzünsler nicht meldepflichtig ist, müssen Sie doch vor ihm auf der Hut sein. Um einem Befall Ihrer Pflanzen zu vermeiden, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • bereits beim Kauf auf gesunde Pflanzen achten
  • Gespinste und Raupen frühzeitig entfernen
  • Pflanzenstärkungsmitteln wie Algenkalk und Muschelkalk einsetzen
  • Pflanzen an einem trockenen Tag damit bestäuben
  • im Frühjahr Pheromonfallen für Buchsbaumzünsler einsetzen
  • Pflanzen mit Netzen bedecken, um Eiablage zu verhindern
  • Garten vogel- und insektenfreundlich gestalten, um Fressfeinde anzulocken
  • z.B. durch Aufhängen von Nistkästen oder Aufstellen eines Insektenhotels

Tipp: Beginnen Sie schon im zeitigen Frühjahr damit, die Buchsbäume regelmäßig auf Raupen abzusuchen. Diese können per Hand eingesammelt werden.

So bekämpfen Sie den Buchsbaumzünsler:

Häufig gestellte Fragen

Wann tritt der Buchsbaumzünsler in unseren Breiten auf?

Pro Jahr können je nach Witterung im Zeitraum von März bis Oktober zwei bis drei Generationen auftreten. Die letzte Generation der Raupen überwintert im Buchsbaum. Bei günstigem Wetter beginnen diese dann im März zu fressen. Schließlich häuten sich die Raupen bis zur Verpuppung bis zu sechsmal. Nach ungefähr einer Woche nach der Verpuppung schlüpfen neue Falter. Diese legen dann bis zu 150 Eier im unteren Bereich der Buchsbaumpflanzen ab. Nach drei Tagen schlüpfen die ersten Larven. Die Entwicklung vom Ei bis zur Verpuppung kann drei bis zehn Wochen je nach vorherrschender Temperatur dauern.

Wo müssen die befallenen Pflanzenreste entsorgt werden?

Auf keinen Fall dürfen solche Pflanzenreste den Weg auf den Kompost finden, da eine Ansteckungsgefahr besteht. Eine Entsorgung muss im Restmüll erfolgen. Graben Sie abgestorbene Buchsbäume komplett aus und entsorgen Sie sie ebenfalls im Hausmüll.

Werden auch andere Pflanzen vom Buchsbaumzünsler befallen?

In Europa befällt der Buchsbaumzünsler hauptsächlich den Gewöhnlichen Buchsbaum (Buxus sempervirens) und den Kleinblättrigen Buchsbaum (Buxus microphylla). Mittlerweile wurden jedoch auch schon Exemplare der Immergrünen Stechpalme (Ilex purpurea) sowie des Spindelstrauchs (Euonymus alatus, und Euonymus japonicus) von den Raupen heimgesucht.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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