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Algenkalk-Dünger: Anwendungen im Garten – Buchsbaum & Co

Algenkalk-Dünger: Anwendungen im Garten

Zunehmend stellen Gartenbesitzer vor allem in Bezug auf Düngemittel auf ökologische Produkte um. Relativ neu im Sortiment, ist Algenkalk. Dabei handelt es sich um ein reines Naturprodukt, das die natürliche Pflanzung unterstützt. Wie Algenkalk wirkt, wo und wie er angewendet werden soll und andere wissenswerte Informationen, erhalten Sie von Plantopedia.

Video-Tipp

Was ist Algenkalk?

Bei Algenkalk handelt es sich um einen natürlichen Rohstoff, der aus zermahlenden Ablagerungen von Rotalgen besteht. Er besitzt einen Calciumcarbonat-Gehalt von circa 80 Prozent und liegt damit deutlich höher, als bei anderen Kalkdünger. Als rein ökologischer und biologisch abbaubarer Stoff, trägt er zur Bodenverbesserung bei und wird findet seinen Einsatz nicht nur als Düngemittel, sondern wird auch als Pflanzenschutz genutzt.

Calciumcarbonat

Das beinhaltete Calciumcarbonat zählt zu den häufigsten Verbindungen, die auf der Erde vorkommen. Insbesondere an Sedimenten sowie sedimentären Gesteinen finden sich diese Verbindungen, die durch die herrschende Schwerkraft auf der Erde oder strömende Einflüsse, wie sie im Meer vorliegen, zustande kommen. Kalkablagerungen bilden sich vorwiegend aus organischen, mineralischen Überresten, wie sie beispielsweise an Korallen, Muscheln oder eben Rotalgen als diese Ablagerungen entstehen und für ein alkalisches Milieu sorgen.

Algenkalk als Düngemittel

Anwendung von Algenkalk-Dünger

Dünger trägt einen wesentlichen Teil zum gesunden Pflanzenwachstum bei. Die Basis dazu liegt in der Bodenqualität beziehungsweise -beschaffenheit. Zahlreiche Krankheiten entstehen, wenn der Boden nicht den Ansprüchen der jeweiligen Pflanze gerecht wird. Bei Kalkmangel können zum Beispiel bei einem Buchsbaum braune Blätter entstehen. Kalk ist hier ein wichtiges Düngemittel, das zur Bodenverbesserung beiträgt. Ob und wie Algenkalk hilft und wo er wann von Nutzen ist, sollten Sie vor der Anwendung wissen.

Wirkung

Algenkalk Dünger ist biologisch abbaubar

Wie Calciumcarbonat aus Abscheidung von Sedimenten und/oder Sedimentärgesteinen ein alkalisches Milieu schaffen, so zeigt sich gleiche Wirkung im Boden nach einer Düngung. Diese Kalkart führt zu einer Neutralisierung des Bodensäuregehaltes (pH-Wert) und beugt so einer meist schleichenden Bodenversauerung vor beziehungsweise reduziert die sauren Bodenverhältnisse.

Nährstoffe

Es kommt zu einer spontanen, reichhaltigen Freisetzung von Nährstoffen, wenngleich dabei gleichzeitig Humus abgebaut wird, weshalb hier stets in der Dosierung von Algenkalk gemäßigt vorgegangen werden sollte.

Zusätzlich bewirkt der hohe Calciumkarbonatgehalt in Verbindung mit anderen Inhaltsstoffen, die Umwandlung von kleinen Tonteilchen in größere Krümel, sodass ein verbesserter Wasser- und Luftspeicherung zustande kommt. Auf biologische Weise aktiviert dieser Düngestoff die Mikroorganismen und im Endresultat kann sich die Erde durch die Verbesserung der Bodenstruktur und verminderten Verschlämmung schneller erwärmen und somit das Wachstum von Mikroorganismen sowie folglich der Pflanzen begünstigen.

Algenkalk ist ein natürlicher Rohstoff

Kalkliebende Pflanzen

In der Pflanzenwelt wird unterschieden zwischen kalkliebende Exemplare, sowie Gewächse, die keinen Kalk vertragen. Vor allem bei Pflanzen, die auf Kalk empfindlich reagieren, sollte der hochdosierte Calciumcarbonat-Dünger nicht eingesetzt werden.

Zu den Pflanzen, die Kalk vertragen zählen unter anderem:

  • Flieder
  • Lavendel
  • Christrosen
  • Buchsbaum
  • Judasbaum
  • Perückensträucher
  • Gemeine Esche
  • Tulpenrosen
  • Sand- und Schwarzdorn
  • Margeriten
  • Rasen/Gras
  • viele Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Bärlauch
  • und viele mehr
Lavendel ist eine kalkliebende Pflanze
Lavendel

Kalkmangel

Bei Pflanzen, die eine kalkhaltige Bodenbeschaffenheit bevorzugen beziehungsweise durch Kalkzugaben besser gedeihen, kann ein Kalkmangel recht zügig erkannt werden.

Typische Merkmale können sich unter anderem zeigen in Form von:

  • Blütenendfäule (Tomaten)
  • Wachstumsstörungen
  • vertrocknete Triebspitzen
  • Gelbverfärbungen von neuen/jungen Blättern
  • braune Punkte auf Obstschalen (zum Beispiel bei Äpfeln)

Ob Ihr Boden Algenkalk benötigt, können Sie zudem hervorragend an sogenannten Zeigerpflanzen erkennen. Ein zu geringer Kalkgehalt wird zügig durch diese Pflanzen angezeigt, sodass Sie entsprechend schnell handeln können.

Folgende Pflanzen zählen beispielsweise dazu:

  • Hasenklee
  • Moos
  • Kleiner Sauerampfer
  • Sand-Stiefmütterchen
  • Acker-Schachtelhalm
  • Dreiblättriger Ehrenpreis
  • Bauernsenf

Vorteile

Generell zeigt sich dieser besondere Kalk in verschiedenen Richtungen mit für den Boden/die Pflanzen vorteilhaften Eigenschaften, im Vergleich zu anderen Kalkarten zur Gartendüngung

  • mehr enthaltende Spurenelemente
  • günstigeres Verhältnis zwischen Kalk und beinhaltetem Magnesium
  • verbessert die Verfügbarkeit von Nährstoffen und sorgt für biologisch aktive Bodenverhältnisse
  • besonders hohe Effektivität durch hohen Calciumcarbonat-Anteil
  • kann ganzjährig gedüngt werden
  • beugt Pilzbefall durch Kalkbestäubung der Pflanze vor
  • hält Insekten nach einer Kalkbestäubung auf Distanz
  • sorgt für mehr Geschmacksintensität und Haltbarkeit von Kräutern, Obst und Früchten
  • bindet durch den hohen Calciumkarbonatgehalt deutlich besser Bodensäuren
  • stärkt Pflanzen und fördert die Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Schädlingsbefall
Schnittlauch ist eine kalkliebende Pflanze
Schnittlauch

Wann Algenkalk-Dünger verwenden?

Der pH-Wert eines Bodens zeigt an, welcher Säuregehalt besteht. Dieser wird durch die verschiedenen Bodenarten beeinflusst. Für jede Pflanzenart ist ein bestimmter pH-Wert mitverantwortlich für das Gedeihen und sollte sich deshalb immer in einem bestimmten Bereich befinden. Mit der Zeit bewegt sich der Säuregehalt oft in den Bereich höherer Werte in Richtung saurer werdend. Dann ist die Zugabe von Algenkalk-Dünger nützlich, um eine Regulierung herbeizuführen.

Richten können Sie sich hierbei an den verschiedenen Bodenarten und die pH-Idealwerte:

  • Löss- und Lehmboden: pH-Wert 7.0
  • Sandiger Lehmboden: pH-Wert 6.5
  • Lehmhaltiger Sandboden: pH-Wert 6.0
  • Sandboden: pH-Wert 5.5

Bei Rasen sollte je nach Bodenart, der pH-Wert den weniger als  0.5 weniger unter dem idealen pH-Wert der einzelnen Bodenarten liegen. Hat sich Moos auf dem Rasen gebildet, ist dies ein deutliches Zeichen für einen Kalkmangel im Boden. Vergessen Sie hierbei aber nicht, dass es Pflanzen gibt, die keinen kalkhaltigen Boden vertragen. Dazu gehören zum Beispiel Rhododendron, Sommerheide, Hortensien und Moorbeetpflanzen.

Dosierung

Auf den Verpackungen von Algenkalk-Dünger ist in der Regel eine Dosierungsanleitung angegeben. Diese bezieht sich meist auf eine allgemeine Mengenangabe, ohne Bezug auf die herrschenden Bodenverhältnisse beziehungsweise Bodenart und pH-Werte. Oftmals werden Algenkalkdünger mit dem Vermerk „für gesunde Böden“ angepriesen. Hier ist zu vermuten, dass durch meist geringere Kalkmengen laut Herstellerempfehlung, vorsorglich einer Versauerung vorgebeigt werden soll. Zur Behandlung bereits zu hoher/saurer pH-Werte sind die Dosierungsempfehlungen meist weniger zu gebrauchen. So kann es vorkommen, dass die vom Hersteller beschriebenen Dosisangaben unter Umständen nicht optimal für Ihren Boden sind.

Algenkalk dient der Bodenverbesserung

Überdosierung

Bei zu viel Kalkdüngung können vor allem bei lehmhaltigen Böden chemische Prozesse ausgelöst werden, die schlimmstenfalls irreparable Schäden an Ihren Pflanzen hervorrufen und dem Boden massiv Nährstoffe abbauen lässt, die den Pflanzen dann nicht mehr zu Verfügung stehen. Zu wenig Algenkalkdünger lässt vergeblich auf eine Wirkung warten.

  • Dosierung für pH-Wert-Reduzierung

Sie sollten sich an folgende Dosierung in Anlehnung an die Bodenbeschaffenheit halten.

  • Leichte Böden mit pH-Wert geringer als 5,3: 150 bis 200 Gramm Kalk pro Quadratmeter
  • Leichte Böden mit pH-Wert zwischen 5,3 – 5,7: 120 bis 180 Gramm Kalk pro Quadratmeter
  • Mittelschwere Böden mit pH-Wert geringer als 5,7: 300 bis 400 Gramm Kalk pro Quadratmeter
  • Mittelschwere Böden mit pH-Wert zwischen 5,7 – 6,5: 180 bis 250 Gramm Kalk pro Quadratmeter
  • Schwere Böden mit pH-Wert geringer als 6,3: 400 Gramm Kalk pro Quadratmeter
  • Schwere Böden mit pH-Wert zwischen 6,3 – 7.0: 250 bis 350 Gramm Kalk pro Quadratmeter
Algenkalk als ökologischer Dünger

TIPP:

Zur pH-Wert-Bestimmung gibt es günstig Teststreifen zu kaufen. Diese Investition sollten Sie tätigen, um eine optimale Dosierung wählen zu können. Spezielle elektrische Messgeräte sind einfacher in der Bedienung, sind aber auch teurer.

Anwendung

Generell sollten Sie vor der Anwendung von Algenkalk im Garten wissen, dass ein Teil davon wie Pulver, vor allem bei Winden, durch die Luft fliegen kann. Es kann die Augen reizen und bei Allergikern sowie Asthmatikern gesundheitliche Reaktionen hervorrufen. Auch kleine Kinder sollten nicht mit dem Pulver in Kontakt geraten.

Düngen

Das wichtigste Kriterium beim Düngen von Algenkalk ist das gleichmäßige Ausbringen. Nur auf diese Weise können Sie die optimale Dosierung auf kleinsten Flächen verteilen und Über- oder Unterdosierungen vermeiden.

Großflächige Düngung

Für größere Flächen empfiehlt sich die Düngung mittels eines Düngewagens vorzunehmen. Dieser verfügt über Öffnungsschlitze, welche in der Regel eine optimale Einstellung der Dosierung erlauben. Voraussetzung ist, dass die Öffnungsschlitze nicht blockiert werden, wie zum Beispiel durch Klumpen im Düngemittel, wie sie durch Feuchtigkeit oder Produktionsfehler vorkommen können. Deshalb ist es angeraten, bei Einfüllen des Düngers, diesen auf Klumpen zu überprüfen.

Kleinflächige Düngung

Auf kleinen Flächen oder beispielsweise unter Buchsbäumen Sträuchern und zwischen Rosenbeeten, ist eine Ausstreu dieses Kalkdüngers oftmals nur mit der Hand oder einer Schüppe möglich. Hier ist es empfehlenswert, die exakte Dosismenge pro Quadratmeter zu separieren und mit der Hand/Schüppe Quadratmeter für Quadratmeter mit dem leicht körnigen Pulver bestreuen. So stellen Sie sicher, dass Sie die empfohlene Dosis gleichmäßig auf der Fläche ausstreuen.

Buchsbaum gehört auch zu den kalkliebenden Pflanzen
Buchsbaum

Düngekombinationen

Algenkalkdünger muss nicht grundsätzlich pur auf die zu düngende Fläche gegeben werden. Wird er Kompost hinzugefügt, wirkt er sehr effektiv. Zudem hat dies den Vorteil, dass die Erde gleichzeitig mit zusätzlichen Nährstoffen aus dem Kompost angereichert wird und durch den Algenkalk besser von der Pflanze aufgenommen werden.

Hinweis:

Tragen Sie beim Düngen stets Handschuhe. Das hochdosierte Calciumcarbonat kann Hautreizungen auslösen. Bei Haut- oder Augenkontakt unbedingt betroffene Stelle mit viel, sauberen Wasser spülen.

Düngezeitpunkt

Am optimalsten ist ein Ausbringen von Algenkalk im Garten im Frühjahr, wenngleich er je nach Bedarf, auch ganzjährig von Nutzen ist. Der Boden sollte leicht feucht, aber nicht zu nass sein. Dies sorgt für eine bessere Haftung des Pulvers. Vor allem wenn Sie mit der Hand den Dünger verteilen, sind Sie auf die Sichtung angewiesen, um doppelte Düngergaben zu verhindern. Ist der Boden zu nass, würde dieser sehr schnell auflösen und wäre nicht mehr sichtbar.

Algenkalk großflächig ausbringen

Düngen Sie mit einem Düngewagen eine Rasenfläche, könnten die Fahrspuren auf nassem Untergrund unschöne Fahrrinnen provozieren und gegebenenfalls die Grasnarbe beschädigen.

Empfehlenswert ist es, sich einen trockenen Tag zum Düngen auszusuchen, an dem Regen kurz bevorsteht. Regnet es nach dem Düngen, zieht der Kalk schnell in den Boden ein. Bleibt eine Bewässerung aus, kann vor allem das feine Pulver vom Wind weggetragen und unter Schuhen haften bleiben, weshalb gedüngte Flächen bis zur Bewässerung nicht betreten werden sollten. Bleibt der Regen aus, empfiehlt sich Buchsbäume & Co. im Anschluss an die Düngung zu gießen und/oder den Gartensprinkler anzustellen.

Preise

Algenkalk wird in den unterschiedlichsten Preisklassen angeboten. Meist argumentieren die Hersteller bei höherpreisigem Kalk-Dünger der Rotalgen, sie wären deutlicher reiner durch spezielle Reinigungsverfahren. Dass sich hierdurch die positiven Eigenschaften dieser Kalkart verbessern würden, konnte wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen werden. Normaler Gartenkalk mit Calciumcarbonat kostet im Durchschnitt um die 80 Cent pro Kilogramm. Für Kreidenkalk oder E170 müssen Sie überwiegend mit mehrere Euro pro Kilogramm rechnen.

Die Preise für Algenkalk erstrecken sich von 1.25 Euro bis über 23 Euro pro Kilogramm. Hier ist es meist abhängig davon, ob der Kalk aus wilden Rotalgen oder aus „gewöhnlichen“ Meeresalgen stammt. Es gibt auch Algenkalke als Nahrungsergänzungsmittel für Hunde. Diese beinhalten meist Kalk aus der Lithothamnium-Alge. Dieser kann auch für die Kalkdüngung unbedenklich im Garten verwendet werden.

Hier eine kleine Übersicht über Hersteller und Preisen von Algenkalk:

  • Cohrs – 25 Kilogramm für 25.50 Euro plus Versandkosten
  • Cohrs – fünf Kilogramm für 18.37 Euro
  • ManuFACTUM – fünf Kilogramm Meeresalgen für 16 Euro plus Versandkosten
  • Haustierkost.de – 500 Gramm für 9.48 Euro
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