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Erlen-Blüte: Aussehen, Blütezeit & Infos für Allergiker

Erlenblüte

Erlen gehören zu den früh blühenden Laubbäumen. Wie bei Birke und Hasel erfolgt die Bestäubung durch den Wind. Deshalb kann die Erlen-Blüte beim Menschen allergische Reaktionen auslösen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • nur wenige Erlen-Arten in Mitteleuropa heimisch
  • Erlen-Blüte beginnt bereits am Anfang des Jahres
  • Erlenpollen stammt von den männlichen Kätzchenblüten
  • Heuschnupfen als typische allergische Reaktion

Erlen

Erlen (Alnus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Von den über 40 Erlen-Arten weltweit sind drei in Mitteleuropa heimisch. Zu diesen gesellen sich vier Arten, die hierzulande ebenfalls weit verbreitet sind:

  • Alnus cordata (Herzblättrige / Italienische Erle)
  • Alnus glutinosa (Schwarz-Erle, heimisch)
  • Alnus incana (Grau-Erle, heimisch)
  • Alnus rubra (Rot-Erle / Oregon-Erle)
  • Alnus sinuata (Sitka-Erle)
  • Alnus spaethii (Purpur-Erle / Spaeths Erle)
  • Alnus viridis (Grün-Erle / Alpen-Erle, heimisch)
Schwarzerle (Alnus glutinosa) mit Zapfen
Die Früchte der Schwarzerle (Alnus glutinosa) ähneln Zapfen.

Erlen-Blüte erkennen

Erlen entwickeln eingeschlechtliche Blüten, die in kätzchenförmigen Blütenständen in Erscheinung treten. Die unscheinbaren weiblichen Kätzchenblüten sitzen an den Blattachseln. Sie sind ein bis zwei Zentimeter groß und daher kaum zu erkennen. Die männlichen Kätzchen, deren Pollen allergische Reaktionen auslösen kann, sind dagegen gut sichtbar. Art- und sortenunabhängig lässt sich das Aussehen der männlichen Erlen-Blüte wie folgt beschreiben:

  • Blüten hängen an den Zweigspitzen / Triebenden
  • in Gruppen von zwei bis fünf Kätzchen
  • mehrere Zentimeter lang

Die Farbe der männlichen Kätzchen hängt von der Erlen-Art ab. Stäubende (blühende) Erlen-Kätzchen sind wie folgt gefärbt:

  • Schwarzerle: gelbgrün
  • Grau-Erle: rötlich bis gelb
  • Rot-Erle: rot
  • Grün-Erle: rot

Hinweis: Erlen legen die männlichen Blütenstände im Vorjahr an. Da die Kätzchen frei überwintern, sind sie bereits früh zu erkennen.

Blüte der Schwarzerle (Alnus glutinosa)
Blüte der Schwarzerle
Quelle: Stephen James McWilliam, Alnus glutinosa 114436244, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0

Blütezeit von Erlen

Die meisten Erlen gehören zu den früh blühenden Laubbäumen. Die (Haupt-)Blüte erstreckt sich von Januar bis April. Diese lange Blütezeit ist darauf zurückzuführen, dass die verschiedenen Erlenarten nicht gleichzeitig, sondern hintereinander blühen. Die Reihenfolge der Erlen-Blüte sieht folgendermaßen aus:

  • Purpur-Erle (Spaeths Erle): Januar bis März, oft schon ab Mitte Dezember
  • Grau-Erle und Rot-Erle: Februar bis März
  • Italienische Erle: März
  • Schwarz-Erle: März bis April
  • Sitka-Erle: April bis Mai
  • Grün-Erle: April bis Juni

Hinweis:

Milde Winter sorgen dafür, dass es bei der Blühreihenfolge zu Verschiebungen kommt. So lassen Temperaturen ab +5 °C die männlichen Kätzchen früher bzw. gleichzeitig stäuben.

Pollenflug

Der Pollenflug der männlichen Kätzchen ist natürlich an die Blütezeit gebunden. Wie hoch die Belastung ist, hängt vom Zeitpunkt der Blüte hat. Laut Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst lässt sich die Erlen-Blüte bundesweit folgendermaßen einteilen:

  • Hauptblüte: Ende Februar bis Mitte März
  • Vorblüte: Anfang Januar bis Mitte Februar
  • Nachblüte: Mitte März bis Mitte Mai
  • mögliches Vorkommen: Dezember bis Anfang Januar sowie Mitte Mai bis Mitte Juli

Mehr Infos zum Pollenflug finden Sie hier

Erlenpollen-Allergie

Allergiesymptome, Frau niest vor Baum in der Natur

Die Symptome einer Erlenpollen-Allergie zeigen sich aufgrund der Blütezeit bereits zu Jahresbeginn. Für die genaue Abklärung ist jedoch ein Allergietest beim Arzt notwendig.

Allergische Symptome

Die Allergene, die in den Erlenpollen enthalten sind, werden mäßig stark bis stark eingestuft. Die allergische Reaktion tritt meist in Form typischer Heuschnupfen-Symptome auf:

  • brennende / tränende und juckende Augen
  • gerötete Bindehaut
  • starke Lichtempfindlichkeit
  • verstopfte oder laufende Nase
  • häufiges Niesen
  • Reizung der Atemwege / Husten
  • erschwertes Atmen / Keuchen / Kurzatmigkeit

Zudem können je nach Ausprägung der Erlenpollen-Allergie Hautreaktionen oder allergisches Asthma auftreten.

Hinweis: Da die Hauptallergene der Pollen von Birke, Hainbuche und Haselnuss jenen der Erlenpollen sehr ähnlich sind, reagieren Erlenpollen-Allergiker in der Regel auch auf diese Baumpollen allergisch.

Birkenblüte
Auch die Pollen der Birkenblüte setzen Allergikern besonders zu.

Kreuzallergien mit Nahrungsmitteln

Zu den wichtigsten Infos für Allergiker gehört das Wissen um Kreuzallergien. In Bezug auf Nahrungsmitteln kann es zu allergischen Reaktionen kommen, wenn diese ähnliche Allergene wie die Erlenpollen enthalten. Zu den kreuzreaktiven Obst- und Gemüsesorten zählen:

Tipp: Um Kreuzreaktionen auf pollenassoziierte Nahrungsmittel zu vermeiden, sollten Allergiker diese während der Erlen-Blüte nicht roh verzehren.

Häufig gestellte Fragen

Auf welche Pflanzen sollten Allergiker verzichten?

Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die bei Allergikern zu Problemen führen können. Dazu gehören Schwarz-Pappel, Olivenbaum, Weide sowie Pampasgras oder Lampenputzergräser. In puncto Blumen sollte auf Korbblütler verzichtet werden.

Welche Pflanzen sind generell für Allergiker geeignet?

Für Pollenallergiker sind Pflanzen, die von Insekten bestäubt werden, geeignet. Da ihre Pollenkörner klebrig sind und kaum über die Luft verbreitet werden, gelangen sie nur äußerst selten in die Atemwege.

Welche Gehölze können Allergiker bedenkenlos pflanzen?

Gehölze für Allergiker sind beispielsweise Feld- und Spitzahorn, Weiß- und Rotdorn, Hartriegel oder Obststräucher und -bäume. Bei Obstbäumen sollten Sie jedoch vorsichtig sein, da es zu Kreuzallergien mit den Früchten (z.B. Apfel und Birne) kommen kann.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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